Kraftzwerge: 45 Impulse für mehr Energie zuhause, im Büro und im Freien
Von Peter Flühr
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Über dieses E-Book
Peter Flühr
Peter Flühr, Jahrgang 1969, Diplomsportwissenschaftler (Abschluss an der TU- München), Lehrer für Taijiquan und Körperarbeit, Coach für integratives Führen und systemischer Coach, seit 1996 Ausbilder in der Trainerfortbildung vieler Deutscher Sportverbände (u.a. DTB, BLSV, BTV, BGKV), seit 1999 freier Trainer und Coach in der Fach- und Führungskräftequalifizierung für die Bereiche »Resilienz«, »Überzeugungskraft« und »Gesund führen«
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Buchvorschau
Kraftzwerge - Peter Flühr
Für wen habe ich das Kraftzwerge-Buch geschrieben?
Für Menschen, die abends nicht einschlafen können, morgens wie gerädert aufwachen und sich anschließend durch den Tag quälen. Kommt Ihnen diese Szene vertraut vor? Sie liegen spätabends im Bett und finden keine Ruhe. Ihr Tag war geprägt von Zeitdruck und Ärger. Nun wollen Sie einfach nur schlafen. Sie wünschen sich, dass das rasende Gedankenkarussell vor Ihrem inneren Auge stehenbleibt. Es wäre wunderbar, wenn sich eine angenehme Schwere in Ihrem Körper ausbreiten würde. Doch das will Ihnen partout nicht gelingen. Tatsache ist: In den Zustand der entspannten Müdigkeit zu wechseln, genau das wird für viele Menschen immer schwieriger. Sie wälzen auf der Matratze nicht nur ihre Probleme, sondern auch sich selbst, wie ein Flusspferd im Schlamm. Und je weiter die Uhr Richtung Morgen voranschreitet, desto verzweifelter werden die Versuche, endlich das Bewusstsein zu verlieren, um dann hoffentlich am nächsten Tag wieder über einen klaren Kopf zu verfügen. Denn sie wissen, unausgeschlafen wird die nächste Wachphase eine Tortur. Häufig kommen in dieser aufgedrehten, nächtlichen Erschöpfung dann Muskelrelaxantien, wie Süßigkeiten, Alkohol oder Schlafmittel zum Einsatz. Langfristig sind das allerdings keine sinnvollen Lösungen. In diesem Buch und den darin eingebetteten Videos lernen Sie gesunde und gleichzeitig wirkungsvolle Alternativen kennen. Übungen, die selbst meinem Vater, der inzwischen 87 Jahre alt ist und aufgrund von starken Rückenschmerzen oft nicht einschlafen konnte, zuverlässig ins Land der Träume leiten. Unabhängig davon, ob Sie Führungskraft, Projektleiter oder Unternehmer sind, diese Impulse können für mehr innere Gelassenheit sorgen.
Da die 45 Rituale hervorragend dazu geeignet sind, Ihre Nächte erholsamer und Sie selbst tagsüber kraftvoller sein zu lassen, spreche ich in diesem Zusammenhang von den sogenannten Kraftzwergen. Testen Sie diese auf Herz und Nieren. Wählen Sie die für Sie wirksamsten Kraftzwerge aus und integrieren diese in Ihr Leben. Sehr wahrscheinlich profitieren von den Kraftzwergen nicht nur Sie, sondern auch Ihre Familie, Kollegen und Freunde. Sie halten also ein Buch in den Händen, das für Menschen geschrieben wurde, die gerne produktiver denken, effektiver arbeiten und gelassener leben möchten. Wie Ihnen vielleicht beim Lesen schon aufgefallen ist, ich habe mich der Lesbarkeit wegen für die männliche Ansprache entschieden. Alle anderen Menschen meine ich damit selbstverständlich auch.
Nun zum Eintrag im Duden, der hoffentlich bald erfolgt:
Kraftzwerg, der
Wortart:
Substantiv, maskulin
Häufigkeit:
leider selten
Worttrennung:
Kraft / zwerg
Bedeutung:
einfache, kleine und wirkungsvolle Übungen, die Menschen das Leben wesentlich erleichtern
Beispiele ;-)
den Stress kraftzwergig abschütteln; bei erholsamem Schlaf sind die Kraftzwerge am Werk; sich freuen wie ein Kraftzwerg; der Kraftzwerg tritt gelassen in Kraft;
Das Inhaltsverzeichnis auf einen Blick
Kraftzwerge für zuhause
Kraftzwerge für die Zeit im Freien
Kraftzwerge für das Büro
Kraftzwerge für Führungskräfte
Kraftzwerge für mentale Gesundheit
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort und Check-in
2. Gebrauchsanleitung
3. Kraftzwerge für zuhause oder im Hotelzimmer
3.1 Maximal gelassen in 10 Minuten
3.2 Für eine starke Basis – die Fußmassage
3.3 Wieder frisch in 2 Minuten
3.4 Sieben einfache Gang-Tipps – die Schwerkraft nutzen
3.5 Dampf ablassen – Ärger artgerecht abbauen
3.6 Qigong auf Beton – fließend kraftvoll
3.7 Entspannte Schultern, entspannter Nacken
3.8 Selbstberuhigung - Kraft der 5 Wellen
3.9 Die japanische Reissackmassage
3.10 Fokus – Ihr Chauffeur zum Erfolg
3.11 Selbstbewusstsein in der Hängematte tanken
3.12 Die einfachste Entspannungsübung der Welt
3.13 Die Blick-in-die-Zukunft-Übung
3.14 Die Wim-Hof-Atemübung
3.15 Intelligenz der Gänsehaut
3.16 Der lange Wurm rettet fast jeden Abend
4. Kraftzwerge für die Zeit im Freien & unterwegs
4.1 Leichtfüßig, kraft- und schwungvoll gehen
4.2 Mit dem Kompass den Kopf wieder frei bekommen
4.3 Mit diesem Buch rausgehen und ‚Nein sagen‘ lernen
4.4 Für den Hochsommer – Rutschen statt Wischen
4.5 Mikroabenteuer auf dem Bordstein für mehr Vitalität
4.6 Zugang zu ‚schwierigen‘ Menschen finden
4.7 In 1 ½ Minuten mehr Flow erleben
4.8 Joggeln statt laufen
4.9 So können wir Fitness-Apps sinnvoll nutzen
4.10 Den Draht zu sich selbst intensivieren
4.11 Qigong für mehr Flow & Stabilität
5. Kraftzwerge für das Büro bzw. Homeoffice
5.1 Surfen am Schreibtisch gegen Zoom-Fatigue
5.2 Garbhasana unter dem Schreibtisch
5.3 Tiny Habits – Wie Sie mit kleinen Schritten Großes erreichen
5.4 Die ‚Lying-Flat-Bewegung‘
5.5 Im Homeoffice elastisch bleiben
5.6 Effektiv regenerieren nach Videokonferenzen
5.7 Die Tee-, Kaffee- und Espressotassenübung
6. Kraftzwerge für Führungskräfte und Projektleiter
6.1 Fokussiert sein im Mitarbeitergespräch
6.2 Raum für Spielfreude schaffen
6.3 Inspirierende Orte bringen uns auf andere Gedanken
6.4 Langfristig Spitzenleistungen abrufen, ohne auszubrennen
7. Kraftzwerge für die mentale und seelische Gesundheit
7.1 Toxische Selbstgespräche entschärfen
7.2 Resilienz - die Kraft der 7 Säulen nutzen
7.3 Angstelastischer werden
7.4 Das Chaos im Kopf zähmen
7.5 Stark wie ein Phönix
7.6 Schmerzen und die 4 Stufen der Kompetenz
7.7 Energiekompetent leben
7.8 Kraftsauger und Kraftgeber identifizieren
7.9 Zeit für die Seele
7.10 Unsere Sehnsucht nach Echtheit
7.11 Wozu das Ganze?
7.12 Das Dreamteam ‚Kopf & Körper‘
8. Nachwort und Dank
9. Literaturempfehlungen
Für alle wunderbaren Menschen,
denen ich seit ewigen Zeiten verspreche
und drohe, ein Buch über Kraftzwerge,
Langmut und Humor zu schreiben.
1. Vorwort und Check-in
In diesem Sommer machte eine bemerkenswerte ‚Nicht-Bewegung‘ in Deutschland auf sich aufmerksam: Die ‚Flach-liegen-Bewegung‘. Junge, hochqualifizierte Menschen legen sich aus Protest gegen sinnlose Arbeitsbedingungen einfach hin und tun nichts. Was in China letztes Jahr als ‚tang ping‘ und den USA als ‚the big quit‘ auftauchte, sorgt für soziale Unruhen und wird auch hier schon seit einiger Zeit allerorts spürbar. Nicht nur in sozialen Berufen und der Gastronomie, sondern auch aus Unternehmen hören wir immer öfter den Satz: „Die dringend benötigten Stellen können wir nicht nachbesetzen!"
Karin Bauer schreibt in Ihrer Kolumne im ‚DerStandard‘ folgendes: Pandemische Erschöpfung, Weltuntergangserwartungen und dauernde Anforderungen, ausgefallene oder fehlende Kolleginnen und Kollegen zu ersetzen, befeuern jetzt eine neue Widerstandsbewegung gegen die Unterordnung unter den Arbeits- und Konsumfetisch. Die gute alte Karriereleiter, als Sinnbild des immerwährenden Aufstiegszwangs und weit ausgefahrener Ellenbogen, ist schon vor gut zehn Jahren gekippt, als sich herausstellte, dass die gut ausgebildete Generation Y nicht mehr um jeden Preis ‚ganz nach oben‘ will und den Lebenszweck nicht mit diesem Berufserfolg gleichsetzt. Ein paar kleine Interventionen, etwa Sabbaticals, die Vereinnahmung der Sinndebatte durch Unternehmen und hübsche Snackküchen, sollten da signalisieren: Wir verstehen euch ja, machen wir es uns doch gemeinsam nett – aber im Grunde machen wir genauso weiter wie früher. Diese oberflächlichen Maßnahmen haben ganz offensichtlich nicht funktioniert. Im Gegensatz zu der ‚Lying-flat‘-Bewegung gibt es Menschen, die in speziellen kulturellen oder ökologischen Projekten etwas gefunden haben, wofür es sich scheinbar lohnt, sich zu bewegen. Daniel Hahn ist einer von ihnen. Seine Arbeiten beeindrucken mich immer wieder aufs Neue. Unter anderem hat er den Transport des 40 Meter langen und 7,5 Meter breiten Dampfers ‚MS Utting‘ nach München-Sendling realisiert. Hahn, ein Münchener Unternehmer, wollte die ‚Alte Utting‘, wie das in die Jahre gekommene Ausflugsschiff auch liebevoll genannt wurde, vor der Verschrottung retten. Seit 1950 hatte es auf dem Ammersee seine Runden gedreht. Ich stolperte in der Süddeutschen Zeitung über ein Interview mit Daniel Hahn, das mich nicht mehr losließ. Er wurde darin gefragt, wie er es bewerkstelligen würde, selbst scheinbar unüberwindliche bürokratische und sonstige Hürden in seinen Projekten zu meistern. Sie können sich vielleicht vorstellen, wie die meisten Menschen auf seine Idee reagierten. Einen solchen Dampfer aus dem See zu heben, dann auf eine Brücke mitten in München zu transportieren und letztlich daraus eine Kulturstätte machen zu wollen, das bedurfte schon einiger Energie. Seine Antwort auf die Frage lautete: „Ich habe herausgefunden, was mich beschäftigt und beschäftige mich zu 100 Prozent damit!" Dieser simple Satz war im Rückblick der Auftakt zu diesem Buch und den damit verbundenen Videos. Oft treibt uns lebenslang zwar innerlich etwas um, aber wir ergründen dies nicht und/oder folgen aus vernünftigen Gründen dieser inneren Stimme nicht. Meist, weil wir glauben, dass diese Beschäftigung, dieses innere Bedürfnis nicht unsere Existenz sichern könne. Mir wurde in der Auseinandersetzung mit Daniel Hahns Satz klar, dass ich mir eine Auszeit nehmen würde, um die Frage zu klären, was ich in meinen verbleibenden Jahren denn anstellen möchte. Die Antwort auf die Frage finden Sie in diesem Buch. Interessanterweise habe ich in dieser Suchphase sehr viel herumgelegen. Aufgrund der ermutigenden Erfahrungen bin ich sehr zuversichtlich, dass aus der ‚tang-ping‘-, ‚Lyingflat‘- bzw. ‚Flach-liegen-Bewegung‘ etwas sehr Wertvolles entstehen kann. Festgestellt habe ich, dass es mir im Grunde nicht primär ums Kraft schöpfen selbst geht, sondern um das, was dadurch möglich wird, nämlich die Entwicklung von innerer Sicherheit. Breitet sich dieses Gefühl in mir oder anderen Menschen aus, löst sich