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Mutterschmerz
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eBook421 Seiten5 Stunden

Mutterschmerz

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Über dieses E-Book

Auf seine Mutter zu hören kann tödlich sein ...

Oktober 1963. Auf einer Waldlichtung im Taunus, unweit des Dorfes Rod am Berg, wird die brutal zugerichtete Leiche eines zwölfjährigen Mädchens gefunden.

Dem jungen Kommissar Peter Kampmann von der Kripo Bad Homburg bleibt kaum Zeit, den Tatort in Augenschein zu nehmen, denn nur ein paarhundert Meter entfernt brennt ein Haus lichterloh - das Elternhaus des Mädchens.


Hat etwa jemand vor, die ganze Familie auszulöschen?
Kampmanns Gegner scheint zu allem bereit, um sein Ziel
zu erreichen...
SpracheDeutsch
HerausgeberSuspense Verlag
Erscheinungsdatum23. Sept. 2022
ISBN9783910463103
Mutterschmerz
Autor

J.P. Conrad

J.P. Conrad, Jahrgang 1976, ist gelernter Mediengestalter und diplomierter Werbetexter. Seit seinem Debütroman, dem Thriller "Totreich", hat er sich ganz diesem Genre verschrieben. Die Kombination aus Suspense und augenzwinkerndem Humor ist sein Markenzeichen. Als großer Verehrer von Alfred Hitchcock zollt er diesem in seinen Büchern immer wieder Tribut. Conrad lebt mit seiner Familie im Taunus.

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    Buchvorschau

    Mutterschmerz - J.P. Conrad

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    Titelbild

    Impressum

    »Mutterschmerz«

    © 2016 J.P. Conrad, alle Rechte vorbehalten.

    Umschlaggestaltung und Satz:

    Perpicx Media Design, www.perpicx.de

    Veröffentlichung:

    © 2022 Suspense Verlag

    Höhenstraße 18, D-61267 Neu-Anspach

    E-Mail: kontakt@suspense-verlag.de

    ISBN: 978-3-910463-10-3

    Prolog

    Die Frau hielt den Kopf ihres Sohnes fest im Schoß umklammert. Adolf schätzte sie auf etwa dreißig Jahre; das Kind war vielleicht acht. Gerade hatte es wieder einen dumpfen Schlag gegeben, der, trotz der dicken Kellermauern, klar als Detonation einer Fliegerbombe zu erkennen gewesen war. Etwas Staub rieselte von der rauen, mit Stahlstreben durchzogenen Decke, auf die Anwesenden herab. Neben der Mutter und ihrem Kind befanden sich noch drei weitere Bewohner des Hauses mit ihnen im Raum: Eine Frau Mitte fünfzig, die Metzger hieß, eine Küchenschürze über

    ihren einfachen Hauskleidern trug und nervös ihre Finger im Schoß knetete. Dann eine ältere Dame in Hosen und Strickpullover, die, scheinbar vollkommen unbeeindruckt von allem, genüsslich an ihrer Zigarettenspitze zog. Zuletzt noch Adolfs jüngere Schwester Margarete, die mit ihm Schulter an Schulter an der klammen, unverputzten Wand hockte. Sie hielten sich bei den Händen.

    Seit über einer Stunde saßen sie nun schon in diesem Keller. Die Luft war feuchtwarm und wurde mit jeder Minute stickiger. Im gleichen Maße wuchs auch die Anspannung der Anwesenden immer weiter. Es war kaum gesprochen worden. Jeder schien mehr mit sich selbst und seiner eigenen Angst beschäftigt zu sein, als sich um etwas Ablenkung zu bemühen. Adolf verfluchte seine Entscheidung, gerade heute nach Frankfurt gekommen zu sein; er hätte es schon viel früher tun sollen. Er hätte seine Schwester einfach packen und sie mit nach Hause schleppen sollen. Sein Schwager war vor einem halben Jahr in Charkiw gefallen und die Ehe kinderlos geblieben. Es hätte also für sie kein allzu großes Opfer bedeuten können, in ihr Elternhaus, zu ihren Wurzeln, zurückzukehren; dorthin, wo nach dem Tod der Eltern und der Hochzeit ihrer Schwester Gertrud nur noch Adolf und ihr gemeinsamer Bruder Otto lebten. Zumindest bis alles vorüber war, hätte sie zu ihnen ziehen können. Margarete hatte sich jedoch vehement geweigert; auch heute wieder. Dann war der Fliegeralarm ausgelöst worden. Es hatte zuvor zwar Gerüchte gegeben, aber Adolf hatte sie ignoriert. Jetzt saß er hier fest und es bestand durchaus die Möglichkeit, dass dieser Keller sein Grab werden könnte.

    »Sie werden es noch schaffen!«, zeterte Frau Metzger, die an der gegenüberliegenden Seite des Raumes saß. »Wir haben viel zu lange Glück gehabt.« Sie hatte eine unangenehm schrille Stimme, wie Adolf durch ähnliche Äußerungen von ihr zuvor bereits wusste.

    »Bitte beruhigen Sie sich!«, sagte er mit Nachdruck. »Sie machen dem Kind Angst.« Er schaute zur Mutter und ihrem Jungen. Beide waren blond, die Frau leicht kräftig, aber recht attraktiv. Sie hatte etwas Strenges an sich; im Gesicht und auch in der Art, wie sie gekleidet war: sehr konservativ; hochgeschlossen, grau in grau, die Haare zu einem straffen Dutt geknotet. Ein wenig erinnerte sie ihn an die Beschreibung einer Frau aus einer Geschichte, die er in der Schule hatte lesen müssen und die, passenderweise, in Frankfurt spielte. Er hatte eine Zeit lang gebraucht, sich an ihren Namen zu erinnern, schließlich war es schon an die fünfundzwanzig Jahre her gewesen, dass er die Schulbank gedrückt hatte. Aber zumindest hatte ihn die Grübelei etwas von der angespannten Lage, in der er sich befand, abgelenkt. Irgendwann war es ihm dann eingefallen; die Frau in der Geschichte hieß Fräulein Rottenmeier.

    »Der Bub sollte gar nicht hier sein!«, giftete die Metzger zurück. »Er sollte da draußen sein und für unser Land und den Führer kämpfen!« Sie sah Adolf scharf an und zeigte mit dem Finger auf ihn. »Ebenso wie Sie!«

    »Ich gehöre zu denen, die versuchen, unser Land, trotz der am Boden liegenden Wirtschaft, am Laufen zu halten«, konterte er missgestimmt. »Seien Sie froh, dass es noch Leute wie mich gibt, die nicht als Kanonenfutter herhalten müssen. Ohne mich hätten Sie vielleicht nicht mal ein paar Kartoffeln zu essen!« Treffenderweise saß die Frau direkt neben einer hohen Lattenkiste, auf deren Boden drei einsame Knollen lagen.

    »Was tun Sie?«, fragte ihn die Mutter interessiert.

    »Mir gehört ein Landhandel im Taunus.«

    Die Metzger brummte geringschätzend. »Was suchen Sie dann hier in Frankfurt? Hier können Sie keine Geschäfte mehr machen! Hier verdienen nur noch die Totengräber.«

    »Ich habe meine Schwester besucht«, erklärte er, bemüht, sich von den beirrenden Worten der Frau nicht beeinflussen zu lassen, mit denen sie sicher nur ihre eigene Angst zu überspielen versuchte. »Ich wollte sie überreden, mit mir zu kommen.«

    »Hach, wie rührend! Der strahlende Retter im feinen Zwirn!«

    Adolfs Schwester Margarete, die ansonsten eher eine zurückhaltende Art hatte, platzte nun der Kragen. »Hören Sie auf damit!«, fuhr sie die Frau an. »Reicht Ihnen der Krieg über unseren Köpfen noch nicht?« In ihrer Stimme lagen gleichermaßen Wut und Traurigkeit.

    Adolf drückte beschwichtigend ihre Hand, doch sie zog sie weg, was ihn selbst nur noch mehr gegen das Gehetze der Nachbarin aufbrachte.

    »Wenn es nicht so viele Feiglinge gäbe, wäre der Feind gar nicht erst bis hierher gekommen!«, konsternierte diese unbeeindruckt.

    Der Junge hob nun zum ersten Mal, seit sie alle hinunter in den Keller geeilt waren, den Kopf. Seine Augen waren rot und verquollen.

    »Wie siehst du denn aus?« Seine Mutter wischte ihm hektisch mit dem Daumen die Feuchtigkeit aus den Augenwinkeln. Falten der Verärgerung standen ihr im Gesicht. Es war fast so, als wäre ihr das eigene Kind peinlich. »Und jetzt setz dich neben mich und zeig, dass du ein Mann bist!«, wies sie ihn mit ihrer leicht tiefen Stimme an.

    »Ja, Mama.« Der Junge stand sofort auf.

    »Ein groß gewachsener, blonder junger Mann bist du geworden«, stellte Frau Metzger angetan fest, als sie ihn musterte. Und an die Mutter gewandt lobte sie: »Sie müssen sehr stolz sein. Genau das verlangt der Führer. Wirklich schade, dass er noch zu jung ist, ihm zu dienen.«

    Adolf sagte nichts, auch wenn ihm dieses nationalistische Gewäsch gehörig auf die Nerven fiel. Im Grunde war es ihm egal, wer letztendlich das Land regierte, solange es ihm gut ging und die Geschäfte liefen. Er hatte auch nie wirklich daran geglaubt, dass ein Sieg über die Welt Deutschland irgendwelche Vorteile bringen würde; nur sicher noch mehr Entbehrungen für das gemeine Volk. Er beobachtete den Jungen, der sich nun neben Frau Metzger auf den Boden setzte und kerzengerade gegen die Wand lehnte. Irgendwie tat er Adolf leid. Er musste sich für sein Alter viel zu erwachsen benehmen; weniger wegen des Krieges, so schätzte er, als aufgrund der Strenge seiner Mutter. Das äußerte sich auch in seiner Kleidung: Er trug ein weißes, bis zum Hals zugeknöpftes Hemd, eine graue Hose mit Hosenträgern und polierte schwarze Schnürschuhe. Adolf vermisste den Lausbuben in ihm, so wie er selbst in diesem Alter einer gewesen war; mit zerschlissenen Hosen, aufgeschürften Knien und ordentlich Dreck unter den Nägeln.

    »Noch hat er wenig getan, das mich stolz macht«, sagte die Mutter trocken, beinahe enttäuscht, ohne ihren Sohn anzusehen.

    Adolf schnalzte verächtlich mit der Zunge, was aber niemand mitbekam, da in diesem Moment die Druckwelle einer weiteren Detonation den Raum erschütterte. Der Boden vibrierte. Wieder fiel etwas Staub von der Decke. Die Einmachgläser im Regal neben der Tür klirrten, als sie aneinanderschlugen. Und unaufhörlich dröhnten die Sirenen des Fliegeralarms dumpf durch die dicken Mauern. Inzwischen durfte wohl jede Maus in Frankfurt mitbekommen haben, dass ein Angriff stattfand.

    »Wenn der Nationalsozialismus fällt, fällt Deutschland!«, verkündete Frau Metzger prophetisch. Sie schien zu spüren, dass die Luft dünner wurde; im übertragenen, wie im buchstäblichen Sinn.

    »Wir müssen zuversichtlich sein!«, entgegnete die Mutter nachdrücklich. »Unsere Männer kämpfen da draußen für uns. Sie werden den Feind vernichten!«

    Sie erntete ein kurzes, heiseres Lachen der Zigarette rauchenden Frau. Es war ihre erste Äußerung überhaupt, seit sie in dem Keller festsaßen. Alle sahen nun zu ihr.

    »Das sagen ausgerechnet Sie?«, fragte sie, leicht amüsiert, ohne aufzusehen. Sie hatte eine buchstäbliche Reibeisenstimme; zweifellos hervorgerufen durch jahrzehntelangen Nikotinkonsum.

    Die Stirn der Mutter legte sich in Falten. »Wieso? Was meinen Sie damit?«

    Die Alte zuckte mit den Schultern und zog genüsslich an ihrer Zigarettenspitze, bevor sie antwortete: »Man hört so manches.«

    »Was hört man, Frau Vogel?« Der Ton der Mutter wurde schärfer.

    Ihre Nachbarin ließ sich Zeit mit einer Antwort, blies erst wieder ein wenig Rauch in die ohnehin schon dicke Kellerluft. »Dass ihr Mann mit dem Feind kollaboriert«, sagte sie dann unzweideutig.

    Die Mutter bekam große Augen, war gleichermaßen überrascht und entrüstet. »Wie kommen Sie dazu, so etwas zu behaupten?«

    »Weil es mir jemand erzählt hat. Er soll ein Deserteur und Verräter sein.« Wieder nahm sie einen tiefen Lungenzug und fachte damit nicht nur die Glut erneut an.

    »Zügeln Sie Ihre Zunge oder es passiert ein Unglück!«, drohte die Mutter aufgebracht und stand auf. Mit in die Hüften gestemmten Armen sah sie auf die beiden Frauen herab. »Wer verbreitet solche widerlichen Lügen?«

    »Meine Damen, bitte!«, versuchte Adolf erneut, die Streithähne zu beschwichtigen, und kam ebenfalls auf die Beine. »Auf Gerüchte sollte man nichts geben!« Inzwischen empfand er die Situation dort in dem Keller fast gefährlicher, als den Fliegerangriff.

    »Ich könnte nie mit einem Verräter verheiratet sein!«, verteidigte sich die Mutter angewidert. »Ebenso wenig, wie mit einem Juden. Eher möchte ich sterben.«

    Die Alte schielte zu Frau Metzger, die direkt neben ihr saß. »So?«

    »Ich habe das aber auch gehört«, mischte sich diese nun überraschend in den Disput ein und schaute die Mutter mit herablassendem Blick an.

    »Wer hat das behauptet?«

    Adolf fasste die Mutter sanft am Arm. Er hatte die Befürchtung, dass sich die Frauen gleich gegenseitig die Köpfe einschlugen.

    Frau Metzger verschränkte die Arme und grinste ihr von unten herauf triumphierend ins Gesicht. »Ihr Sohn!«

    Der Mutter fiel die Kinnlade herunter. Sie befreite sich mit einem Ruck aus Adolfs leichtem Griff und stellte sich vor das Kind. Ihr Schatten lag unheilvoll über dem Jungen, der blass und regungslos an der Wand hockte.

    »Ist das wahr?«, fragte sie scharf und ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Als er nicht antwortete und ihrem Blick auswich, zog sie ihn am Oberarm unsanft auf die Beine. Sie drückte ihn mit einem Ruck gegen die Mauer. Fast zeitgleich ertönte wieder ein Bombenschlag; diesmal etwas weiter entfernt. »Stimmt das? Hast du es jemandem erzählt?« Sie schüttelte ihn durch, presste ihn mehrfach fest gegen die Wand. Er verzog schmerzverzerrt das Gesicht.

    Adolf versuchte, die Mutter von ihm wegzuziehen, als Frau Metzger trocken auflachte.

    »Kindermund tut Wahrheit kund!«

    Und Frau Vogel nickte nur, ohne eine Miene zu verziehen.

    »Dafür sollte ich dich tot prügeln!«, knurrte die Mutter voller Zorn. »Du kleiner Verräter! Du Nichtsnutz!« Sie holte mit ihrer Hand aus, doch Adolf hielt sie fest. Sie fuhr herum. Unbändige Wut glänzte in ihren blauen Augen.

    »Nein, tun Sie es nicht!«, sagte er kopfschüttelnd.

    Abermals riss sie sich los; sie verfügte über erstaunlich viel Körperkraft. »Was fällt Ihnen ein? Mischen Sie sich nicht in meine Angelegenheiten!«

    »Er ist ein Kind. Er kann nichts dafür. Und mir ist egal, ob es stimmt, oder nicht!« Adolf versuchte, mit seiner Stimme beruhigend auf sie einzuwirken, was angesichts seiner eigenen Verfassung alles andere als leicht war.

    »Mir ist es nicht egal!«, fauchte sie zurück. »Verräter erschießt man! So wird das gemacht! Und ich würde keine Sekunde zögern, ihn zu erschießen!«

    Adolf hielt sie an den Schultern und sah ihr in die Augen. »Ihr eigenes Kind?«, flüsterte er ungläubig.

    »Seinen Vater«, antwortete sie und Tränen standen ihr mit einem Mal in den Augen, die sie sofort wegwischte. War es Scham? Oder Trauer? Adolf war sich nicht sicher.

    »Ich will ihn für dich erschießen, Mama!«, rief ihr Sohn nun aufgeregt und sprang auf seine Mutter zu. Er umklammerte schluchzend ihre Hüfte. »Ich tue das für dich, ich verspreche es! Es tut mir so leid!«

    Nach einem kurzen Moment hatte sich die Frau wieder etwas gefangen. Adolf spürte, wie sich ihre Körperspannung löste und er ließ sie los. Sie rang sich ein Lächeln ab.

    »Schon gut, Hans! Wir werden mit dieser Schande leben müssen.« Und an die beiden Nachbarinnen gewandt sagte sie, mit fester Stimme: »Sie werden ihn bekommen, wenn sie ihn nicht schon längst haben! Er wird seiner gerechten Strafe nicht entgehen!« Dann hob sie ruckartig den rechten Arm. »Heil Hitler!«

    Dies schien auch Frau Metzger zu befriedigen; sie sagte kein Wort mehr. Die nationalsozialistische Propaganda hatte bei den Frauen ganze Arbeit geleistet, wie Adolf resignierend feststellte und er wandte sich von der Mutter ab.

    »Jetzt setz dich wieder, ich will kein Wort mehr von dir hören!«, befahl sie dem Jungen, der sofort Folge leistete.

    Gerade, als Adolf sich wieder zu seiner Schwester setzen wollte, stieß die alte Frau Vogel einen lauten Fluch aus: »Scheiße!«

    Alle sahen zu ihr. Sie hielt ein flaches, silbern glänzendes Etui in der Hand und starrte hinein.

    »Zigaretten sind alle!«

    Dann plötzlich passierte es. Ein ohrenbetäubender Knall durchbrach die aufgekommene Stille. Der Raum wurde erschüttert, der Boden unter ihren Füßen zitterte wie bei einem Erdbeben; die kleinen Steinchen und der Dreck tanzten auf und ab. Im nächsten Augenblick gab die niedrige Kellerdecke nach. Sie sank erst einige Zentimeter ein und riss dann mit einem Krachen auf.

    Adolf konnte die Mutter gerade noch zur Seite ziehen, bevor sich Unmengen an Schutt in den Raum ergossen und sie von den anderen trennten. Einer der Stützbalken sauste, einem Fallbeil gleich, haarscharf an ihren Köpfen vorbei und bohrte sich in die Wand. Backsteine, Estrich, Scherben, geborstene Fliesen und sogar Möbelstücke stürzten durch die längliche Öffnung direkt in den Keller, wie die Wassermassen aus einem gebrochenen Staudamm, und teilten den Raum in zwei Hälften. Die Nische mit Frau Metzger, Frau Vogel und dem Kind wurde vom Rest abgeschnitten. Adolf hielt seinen Körper schützend über die Mutter und zog den Kopf ein. Er spürte, wie mehrmals heftig etwas gegen seinen Rücken geschleudert wurde. Ein Trümmerteil traf ihn am Hinterkopf, ein anderes prallte ihm gegen die Schulter. Er bekam kaum mehr Luft, atmete nur noch Staub.

    Das Inferno dauerte keine Minute, dann war es auch schon vorbei. Jetzt konnte man wieder die Sirene und die Geschütze hören; sogar noch deutlicher als zuvor. Adolf blinzelte vorsichtig. Und er hustete. Langsam löste er sich aus seiner Position, wobei ihm kleine Schuttbrocken von Kopf und Körper fielen. Als er aufsah, konnte er, im langsam absinkenden Staubnebel, durch die zerstörte Decke und die Reste der Hausmauer bis zur gegenüberliegenden Straßenseite schauen. Dort brannte eine Häuserzeile lichterloh. Er schluckte ehrfürchtig; so nah war er dem Krieg bisher nicht gekommen. Die Mutter, die er mit seinem Körper beschützt hatte, stöhnte.

    »Ist alles in Ordnung? Sind Sie verletzt?«, fragte er mit rauer Stimme und drehte sie behutsam um. Sie hatte eine Schnittwunde an der Stirn und war, wie er, über und über mit Staub bedeckt.

    »Ich glaube nicht«, antwortete sie heiser, unterbrochen vom Husten.

    »Margarete?« Er sah zu der Stelle, an der seine Schwester gehockt hatte. Genau dort lag jetzt ein zertrümmertes Schränkchen. Darunter ragten ihre Beine hervor.

    »Oh, mein Gott, Gretchen!« Adolf half der Mutter auf und stürzte dann sofort zu ihr. Er wühlte sich durch den Schutt wie ein Maulwurf durch den Gartenboden. Sein Herz klopfte wild, denn er fürchtete das Schlimmste. Er befreite ihren Oberkörper vom letzten Trümmerstück und hielt erschrocken inne. Margaretes Kopf war blutüberströmt, ihre Augen geschlossen. Er rüttelte sanft an ihren Schultern.

    »Gretchen! Gretchen, bitte!«

    Sie rührte sich nicht. Adolf fasste ihr mit Zeige- und Mittelfinger an die Halsschlagader, doch er konnte sie nicht finden. Er hielt ihr einen Finger unter die Nase, spürte aber keinen Luftzug. Alles in ihm wehrte sich gegen die Erkenntnis, aber musste sich eingestehen, dass er seine Schwester verloren hatte. Er drückte ihren leblosen Körper an sich, schloss die Augen und verfluchte Hitler und alles, wofür er stand. Hinter sich hörte er die Mutter rufen:

    »Hans! Hans!«

    Er sah über seine Schulter und wischte sich mit dem Handrücken seine Tränen aus dem Gesicht. Die Frau griff sich, vollkommen aufgelöst, an den Kopf und starrte auf den Schutthaufen, der sich wie ein unbezwingbarer Berg vor ihr auftürmte. Adolf ließ von seiner toten Schwester ab und richtete sich schwerfällig auf. Er bemerkte, dass sein linker Fuß beim Auftreten höllisch wehtat. Er war verstaucht oder vielleicht sogar gebrochen. Aber das war jetzt egal; er würde der Frau helfen, ihren Sohn zu befreien. Es war eine Selbstverständlichkeit. Heute sollte in diesem Keller nicht noch jemand einen geliebten Menschen verlieren. Er schleppte sich zu ihr und gemeinsam begannen sie, den Schuttberg abzutragen.

    »Sie haben mir das Leben gerettet«, sagte die Frau leise, während sie die Trümmer beiseite räumten. »Mein Beileid wegen Ihrer Schwester.«

    Er wusste nicht, was er darauf erwidern sollte und sagte stattdessen: »Passen Sie auf! Nicht, dass etwas auf Sie drauf fällt!«

    »Wir besuchten einen guten Freund meines Mannes im Invalidenhaus«, begann die Mutter zu erzählen. »Wir hatten erfahren, dass er als Versehrter aus Frankreich zurückgekommen sei. Hatte beide Beine und ein Auge verloren.«

    Adolf schüttelte den Kopf. »Hören Sie, Sie müssen das nicht …«

    Aber die Frau sprach unbeirrt weiter, während sie grub: »Er hat uns erzählt, was mein Mann getan hatte. Er hatte sich von seiner Division entfernt, war einfach weggelaufen. Er hatte seinem Freund gesagt, er würde auf der falschen Seite kämpfen. Hans und ich konnten es nicht glauben. Es hat uns so sehr beschämt.«

    Adolf sah aus den Augenwinkeln die neuerlichen Zornesfalten auf ihrer vom Schweiß glänzenden Stirn.

    »Und was tut dieser Nichtsnutz? Er erzählt es den Nachbarn.«

    »Wie alt ist ihr Sohn?«, fragte Adolf.

    »Acht.«

    »Wie können Sie von einem achtjährigen Kind erwarten, dass es solche Erlebnisse ohne weiteres verarbeitet?«

    Die Mutter hielt kurz inne und sah ihn verständnislos an. »Ich kann das erwarten, weil er mein Sohn ist!«

    Adolf fiel dazu nichts mehr ein und er schwieg.

    Minuten verstrichen. Beide schufteten am Rande der Erschöpfung. Dann stieß Adolf plötzlich auf einen Hohlraum. »Ich glaube, wir haben es gleich geschafft«, verkündete er angestrengt und reckte den Kopf. Er konnte die Mauer und die Kartoffelkiste sehen. »Hallo? Hans? Frau Metzger? Frau Vogel?« Er bekam keine Antwort.

    »Sie sind tot, ganz bestimmt sind sie tot!«, sagte die Mutter leise vor sich hin, während sie weiter schuftete. Kurz darauf verkündete sie aufgeregt: »Da ist Frau Vogel!« und stockte abrupt.

    Adolf räumte den letzten Schutt beiseite und konnte sie nun auch sehen. Er stieg über die Trümmer am Boden und richtete sie vorsichtig auf. Die alte Frau war zweifelsohne tot; ein langer, keilförmiger Glassplitter ragte aus ihrem faltigen Hals heraus. Die Mutter schlug entsetzt die Hände vor den Mund; allerdings nicht wegen des grausigen Anblicks: Direkt neben ihr lag Frau Metzger; sie hielt den Jungen umklammert, hatte ihn offenbar mit ihrem Körper beschützt. Adolf rüttelte an ihrer Schulter, sagte ihren Namen. Doch sie reagierte nicht. Er beugte langsam ihren Oberkörper zurück und erschrak. Auch die Mutter stieß einen entsetzten Schrei aus. Da war so viel Blut; der Kopf und der Rücken des Jungen waren fast vollkommen bedeckt davon. Adolf fragte sich unwillkürlich, wie er so schwer verletzt worden sein konnte. Vorsichtig befreite er ihn aus den Armen von Frau Metzger. Er lag mit dem Kopf auf ihrem Schoß, die Hände unter seiner Brust, die Beine angewinkelt. Beinahe wie zu einem Gebet.

    »Hans?« Die Mutter fiel auf die Knie, wollte ihn an sich drücken.

    »Passen Sie auf! Er könnte innerlich verletzt sein«, mahnte Adolf.

    Die Mutter zuckte zurück. In diesem Moment bewegte sich der Junge. Er stöhnte leise. Vorsichtig richtete Adolf ihn auf. Seine Augen waren geschlossen, das Gesicht schien unversehrt. Adolf hob ihn behutsam von Frau Metzger herunter und lehnte ihn gegen die Wand. Er hatte keine Ahnung, ob es das Richtige war; mit erster Hilfe und dergleichen kannte er sich kaum aus. Aber schließlich konnte das Kind ja nicht im Schoß einer Toten liegen bleiben. Und Frau Metzger war tot, wie man jetzt deutlich sehen konnte. Adolf stutzte, als er die vermeintliche Todesursache und den Ursprung des vielen Blutes sah: Die Frau war weder erschlagen worden, noch war sie erstickt. Ihr Hals wies eine tiefe, horizontale Schnittwunde auf. Ihre Kehle war durchgeschnitten worden. Etwas klirrte und Adolf sah eine weitere Glasscherbe; sie war dem Jungen im Moment aus der Hand gefallen.

    Der schlug die Augen auf und sah seine Mutter an. »Ich habe es für dich getan, Mama!«, flüsterte er leise.

    1

    Ich schaute gedankenversunken aus dem Fenster im Arbeitszimmer auf die mächtige, alte Eiche in unserem Garten. Ihre goldenen und braunroten Blätter, die sich mit letzter Kraft an den Ästen hielten, wiegten sanft im Wind. Die morgendliche Sonne schob sich langsam von links ins Bild und unterstrich noch das Strahlen der herbstlichen Farbpalette.

    Ich ließ mich für einen Moment von diesem beinahe poetischen Naturschauspiel gefangen nehmen, dann wanderte mein Blick zurück auf die Schreibmaschine, die vor mir am Arbeitsplatz stand. Ein Blatt Papier war eingespannt, dessen makelloses Weiß mich bereits seit fast einer halben Stunde provozierte, endlich mit der Arbeit anzufangen. Ich würde ihm nun endlich nachgeben. Es gab jetzt ohnehin kein Zurück mehr, denn ich hatte mir fest vorgenommen, heute damit zu beginnen, die Ereignisse aus dem Jahr 1963 aufzuschreiben. Den Herbst und Winter wollte ich dazu nutzen, dieses, ohne Zweifel, erschreckendste Kapitel meines - unseres - Lebens niederzuschreiben.

    Lange hatte ich mich davor gefürchtet, mir alles wieder ins Gedächtnis zu rufen und die Abschriften der Akten von damals sowie auch die persönlichen Aufzeichnungen der wichtigsten Beteiligten zu öffnen. Dabei war ich nicht einmal so sehr um mein eigenes Seelenheil besorgt; das war schon viel früher aus dem Gleichgewicht geraten und hat mich seitdem in dieser Schieflage begleitet. Aber erst jetzt, mit weit über siebzig, konnte ich mich dazu aufraffen, mir alles von der Seele zu schreiben. Vielleicht als eine Art späte Therapie. Vielleicht aber auch, weil mir die Zeit davon lief. Wenn ich es nicht bald fertigbrachte, das Erlebte für die Nachwelt festzuhalten, wäre es für immer verloren gewesen. Es wäre sicher kein großer Verlust für die Menschheit und die Erde würde sich auch ohne diese Geschichte weiter drehen. Aber ich hatte es meiner Frau Lilo versprochen. Und ich hielt meine Versprechen. Immer. Ich fühlte mit den Fingern über die Narbe auf meinem rechten Handrücken; eines der Zeugnisse von damals, das mir, neben den Erinnerungen, geblieben war.

    Es klopfte zaghaft an der Tür. Sie war nur angelehnt und Lilo schob sie etwas weiter auf. »Ich gehe jetzt einkaufen. Brauchst du noch was?«, fragte sie.

    Ich überlegte, aber außer meinem Rotwein und den Zigaretten, die ich mir bereits zurechtgestellt hatte, fiel mir nichts ein und ich verneinte. Ich stand auf, ging zu ihr und gab ihr einen Kuss. »Pass auf dich auf!«, bat ich. Ich sagte es keineswegs einfach nur so daher, das wusste sie. Wir beide wussten es.

    »Ich wünsche dir viel Erfolg«, entgegnete Lilo und mit einem Mal klang ihre Stimme bedrückt. »Ich weiß, es wird nicht leicht.«

    Sie nahm meine Hand und begann nun ebenfalls, mit ihren Fingern über die Narbe zu streichen. Vielleicht war es aber auch nur zufällig genau diese Stelle.

    »Auf jeden Fall wird es eine Menge Arbeit.« Ich sah zum Schreibtisch, wo sich zu beiden Seiten der Schreibmaschine die Akten türmten.

    »Du musst das nicht tun, das weißt du!«, sagte Lilo eindringlich.

    »Doch, es wird Zeit. Es muss jetzt sein.«

    Sie zog eine resignierende Miene. »Hm, du alter Dickkopf. Also bis später.«

    »Bis später.« Lilo schloss die Tür und ich starrte ihr noch ein paar Sekunden hinterher. Mit einem leisen Seufzer setzte ich mich wieder vor die Maschine und schaute auf die cremefarbenen Tasten. Die Buchstaben darauf konnte ich mittlerweile ohne meine Brille kaum mehr erkennen. Aber ihre Anordnung war mir vertraut. Und das Tippen wäre weiß Gott der einfachste Teil. So atmete ich noch einmal tief durch, setzte mir die Lesehilfe auf die Nase und lockerte die Knochen meiner faltigen Hände. Kurz darauf erschienen, begleitet vom mechanischen Klappern der Typenhebel, die ersten Worte auf dem Papier.

    2

    Wilhelm spürte keine Schmerzen. Seit fast zwei Minuten lag er wach und spürte überhaupt nichts, außer einer erneut aufziehenden Müdigkeit. Da er sich aufgrund seiner körperlichen Schwäche kaum bewegen konnte, blieb ihm nichts anderes übrig, als an die kahle Decke über ihm zu starren, deren unregelmäßige Erhebungen er mittlerweile auswendig kannte.

    »Anna? Anna, bist du da?«, rief er, als er der Stille überdrüssig wurde. Nach einem kurzen Moment hörte er Schritte im Flur, dann wurde die Tür zu seinem Krankenzimmer, das ursprünglich einmal ihre gemeinsame kleine Wohnstube gewesen war, aufgeschoben.

    Die Schwester blickte ihn, mit leichter Verwunderung an. »Ihre Frau ist weggegangen«, sagte sie dann. »Sie holt Ihre Tochter vom Bahnhof ab.«

    Wilhelm hatte gar nicht mitbekommen, dass sie gegangen war, und auch nicht, dass sie die Pflegerin hereingelassen hatte. Aber er bekam ja so vieles nicht mehr mit, seit er krank war. Das Leben zog schnell an ihm vorbei, während sein eigenes vollkommen stillstand; wie eine Uhr, die man vergessen hatte, aufzuziehen. Das Bett war seine ganze Welt; seit über einem Jahr nun schon. Es war eine Aussätzigeninsel, mit ihm als einzigem Bewohner.

    Aber es gab einen kleinen Hoffnungsschimmer; ein Licht am Ende des Tunnels, das nicht das seiner Erlösung, sondern seiner Heilung sein konnte. Er setzte alle Zuversicht in die optimistischen Worte des Arztes, die er nach der letzten großen Untersuchung und dem Beginn einer neuen Therapie, zu ihm gesagt hatte. Vielleicht war ihm ja doch vergönnt, dieses furchtbare Bett noch mal verlassen und sich für ein paar Jahre an den Dingen erfreuen zu dürfen, die er früher getan hatte. Oder wenigsten noch für ein weiteres Jahr, um das wieder aufzuholen, was er verpasst hatte.

    Die Schmerzen hatten ihn von Beginn an begleitet. Aber jetzt, nachdem er geschlafen hatte, waren sie plötzlich fort. »Ich spüre nichts«, sagte er zur Schwester, die sich über ihn beugte und seine Pupillen überprüfte. »Keine Schmerzen mehr.«

    »Ein gutes Zeichen«, erwiderte sie und lächelte sanft.

    »Wieso?«

    »Das heißt, dass die Spritze gewirkt hat.« Sie tippte auf seinen Unterarm.

    Wilhelm sah sie unverständig an und drehte dann den Arm herum. Dort klebte ein kleines Pflaster, das sie jetzt abzog. Der Einstich darunter war kaum zu erkennen.

    »Sie haben mir eine Spritze gegeben?«, fragte er verwirrt. »Während ich schlief? Warum?«

    Die Schwester antwortete nicht sofort, zog ihm stattdessen seine Decke ordentlich bis über die Brust.

    »Warum haben Sie mir eine Spritze gegeben?« Bisher hatte sie das nie getan; nur der Arzt, der alle zwei Tage bei ihm vorbei schaute.

    »Nachher kommt doch Ihre Tochter zu Besuch«, erklärte sie ihm, während sie ihn etwas vorbeugte und das Kissen geraderückte. »Und ich möchte, dass für sie und Ihre Frau alles bereit ist.«

    Wilhelm verstand nicht, was sie damit meinte. »Sie dürfen mir nichts spritzen! Nur Doktor Falk darf das!« Die Tatsache, dass sie es dennoch getan hatte, wühlte ihn innerlich auf.

    Die Schwester machte eine beschwichtigende Geste. »Es gibt überhaupt keinen Grund, sich aufzuregen! Wollen Sie nicht lieber wissen, was drin war?« Sie zog erwartungsvoll eine Augenbraue nach oben. Als er ihr nicht sofort antwortete, erklärte sie, mit beängstigender Gelassenheit: »Ich habe Ihnen eine Kombination aus Morphin und Diazepam gespritzt. Genau abgestimmt auf Ihre Körpergröße und Ihr Gewicht. Das Morphin wirkt ja wohl schon. Mit dem Valium dürfte es jeden Moment soweit sein. Wundert mich ohnehin, dass Sie noch mal aufgewacht sind.« Sie klang fast ein wenig verärgert.

    »Warum haben Sie das gemacht?«, wollte Wilhelm wissen und spürte jetzt umso deutlicher, wie ihm die Augenlider langsam schwer wurden.

    »Aus Gerechtigkeit. Ihnen gegenüber.« Sie nahm einen Stuhl und stellte ihn an sein Bett. Nachdem sie sich gesetzt hatte, seufzte sie mit im Schoß gefalteten Händen. »Eigentlich ist es nicht meine Art, zu petzen. Aber was bleibt mir jetzt übrig? Ich kann ja schlecht

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