Atlantis 8: Quartams Opfer
Von Lucy Guth
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Über dieses E-Book
Gegen ihren Willen werden Perry Rhodan und seine Frau Sichu Dorksteiger in diese Vergangenheit geschleudert. Sie landen in der Zeit, in der die menschenähnlichen Arkoniden auf Atlantis eine Kolonie errichtet haben – gleichzeitig führen sie einen Krieg gegen die fremdartigen Maahks.
Rhodan und Dorksteiger kommen Stück für Stück an die Informationen, die sie benötigen, um vielleicht in ihre Zeit zurückzukehren. Sie treffen sogar auf Atlan, den Rhodan eigentlich erst Jahrtausende in der Zukunft kennenlernen wird. Bei alledem dürfen die unfreiwilligen Zeitreisenden keinen Fehler begehen und ihre eigene Gegenwart verändern.
Zudem ist eine kosmische Macht aktiv: das Raumschiff STRAHLKRAFT mit seiner beeindruckenden Technik, dessen Besatzung einer eigenen Agenda folgt. Mit möglichen Nachteilen für die Welten der Milchstraße ...
Ein arkonidischer Wissenschaftler geht ins Risiko – und wagt QUARTAMS OPFER ...
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Buchvorschau
Atlantis 8 - Lucy Guth
Nr. 8
Quartams Opfer
Der Terraner kämpft um sein Leben – Arkonis geht in Flammen auf
Lucy Guth
Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
Cover
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. Katastrophe im All
2. Opferbereitschaft
3. Straßenkampf
4. Das Herz von Atlantis
5. Planungen
6. Ende des Alarmzustandes
7. Galgenfrist
8. Lythias Entdeckung
9. Risikoeinsatz
10. Der Spion
11. Das Verhör
12. Die Pille
13. Das Schlachtfest
14. Magische Flucht
15. Bis zum bitteren Ende
16. Der Einsame im All
17. Erkenntnis
18. Die Metamorphose
19. Manöverkritik
Atlantis-Kommentar: Quartam da Quertamagin
Impressum
PERRY RHODAN – die Serie
Seit mehr als dreieinhalb Jahrtausenden reisen die Menschen mit Raumschiffen durch das Weltall. Dennoch gibt es auf der Erde genügend Geheimnisse. Eines dieser Mysterien ist der Kontinent Atlantis, der gut 8000 Jahre vor Beginn der christlichen Zeitrechnung versunken ist.
Gegen ihren Willen werden Perry Rhodan und seine Frau Sichu Dorksteiger in diese Vergangenheit geschleudert. Sie landen in der Zeit, in der die menschenähnlichen Arkoniden auf Atlantis eine Kolonie errichtet haben – gleichzeitig führen sie einen Krieg gegen die fremdartigen Maahks.
Rhodan und Dorksteiger kommen Stück für Stück an die Informationen, die sie benötigen, um vielleicht in ihre Zeit zurückzukehren. Sie treffen sogar auf Atlan, den Rhodan eigentlich erst Jahrtausende in der Zukunft kennenlernen wird. Bei alledem dürfen die unfreiwilligen Zeitreisenden keinen Fehler begehen und ihre eigene Gegenwart verändern.
Zudem ist eine kosmische Macht aktiv: das Raumschiff STRAHLKRAFT mit seiner beeindruckenden Technik, dessen Besatzung einer eigenen Agenda folgt. Mit möglichen Nachteilen für die Welten der Milchstraße ...
Ein arkonidischer Wissenschaftler geht ins Risiko – und wagt QUARTAMS OPFER ...
Die Hauptpersonen des Romans
Perry Rhodan – Der Terraner begibt sich auf ein Himmelfahrtskommando.
Quartam da Quertamagin – Der arkonidische Wissenschaftler löst eines der Geheimnisse um das Talagon.
Logan Darc – Der »Grauzwerg« entscheidet sich für eine andere Seite.
1.
Katastrophe im All
Es war ein seltsames Gefühl, direkt neben einem Maahk zu stehen. Der Kommandant der kleinen Staffel hieß Torrek und war ein Gigant, selbst in maahkschen Maßstäben. Er war bestimmt zweieinhalb Meter groß – zumindest kam es Rhodan so vor. Viele seiner blassgrauen Schuppen waren durch Narbengewebe ersetzt worden. Das linke seiner vier Augen war nur eine dunkle Höhle. Seine dünnen Lippen wurden von einer weiteren Narbe geteilt.
Torrek war ein Veteran, dem man eine besonders wichtige Mission anvertraut hatte. Welchen Status der Kommandant hatte, erkannte Rhodan an dem Respekt, den ihm seine Mannschaft entgegenbrachte – es war Verehrung, fast schon Anbetung.
»Die Staffel hat Formation angenommen, Raka-2«, meldete ein jüngerer Maahk an der Ortung.
»Sehr gut.« Torreks Stimme war ein dunkles, krächzendes Grollen.
Mit einer Handbewegung rief er ein Holo auf, das Rhodan neben ihm gut einsehen konnte. Eine stilisierte Darstellung ihrer Einheit, die neun Schiffe umfasste. Die anderen Schiffe umschlossen Torreks Schiff. Eine gute Taktik, fand Rhodan. So war das Schiff, das die Informationen trug, geschützt.
Es hatte Diskussionen darüber gegeben, ob alle Schiffe der Staffel die Daten über das Talagon und die Gefahr, die von dem Artefakt ausging, bekommen sollten. Das hatte Geektor abgelehnt. Je mehr Besatzungen diese Daten hatten, desto höher war schließlich die Gefahr, dass sie in falsche Hände gerieten.
Dennoch war es wichtig, dass das Oberkommando diese Informationen erhielt. Und da das fremde Schiff, die STRAHLKRAFT, das Tunniumsystem mit fremdartigen Mitteln abgeschirmt hatte, war es ein Versuch, der Blockade zu entkommen.
Typisch für Maahks, es sofort mit roher Gewalt anzugehen. Andererseits wusste Rhodan sehr gut, dass mit Diplomatie derzeit niemand im Tunniumsystem weiterkam. Die STRAHLKRAFT reagierte nicht auf Kommunikationsversuche. Das Manöver der Maahks war eine Verzweiflungstat, mehr nicht.
Rhodan beobachtete Torrek bei den letzten Handgriffen und Kommandos, und mit jeder Sekunde, die verstrich, wuchs seine Anspannung. Das kann nicht gut gehen, das muss doch allen hier klar sein.
Tatsächlich machte sich sogar bei den Maahks eine gewisse Nervosität breit. Er war kein Fachmann für die Psychologie dieses Volkes, aber ihre Gesten wurden knapper, ihre Dialoge kürzer. Diese Mannschaft wusste sehr wohl, dass sie auf einem Himmelfahrtskommando waren. In den Zentralen der übrigen Staffel sah es sicher ähnlich aus.
»Auf Transitionsgeschwindigkeit beschleunigen!«, befahl Torrek.
Der Befehl ging an die komplette Staffel. Alle Maahkschiffe nahmen Fahrt auf in Richtung des Sonnensystemrandes.
»Zwanzig Prozent Lichtgeschwindigkeit«, meldete einer der Maahks, der mit der Steuerung befasst war.
Rhodan wurde es zunehmend unwohler. Er spürte das Nahen einer Tragödie.
Die Maahks hingegen schienen Hoffnung zu schöpfen. Torrek presste die hornigen Lippen aufeinander.
»Wir erreichen vierzig Prozent Lichtgeschwindigkeit – jetzt!«, rief der Pilot.
Schlagartig fielen alle fünfdimensional arbeitenden Aggregate der Schiffe aus.
Der Maahk an der Ortung wurde panisch. »Wir haben die Schutzschirme verloren ... die Impulstriebwerke ... den Antigrav ...«
Beim letzten Wort setzte die Schwerkraft aus. Wer sich nicht festhielt, verlor den Halt. Auch Rhodan griff automatisch nach der Konsole vor Torrek.
Die Katastrophe nahm ihren Lauf.
Der Maahk an der Ortung klammerte sich mühsam an seinem Sessel fest. »Die hypermagnetische Abwehrkalotte ist ausgefallen.«
Torrek, der die Konsole umklammert hielt und mit der Beharrlichkeit eines Felsbrockens seine Position verteidigte, rief eine Videoprojektion auf. Bilder wechselten in rascher Folge und zeigten eine zunehmende Zerstörung der Raumschiffswände durch die winzigen Materiebrocken und das interstellare Gas, das gegen sie prallte – Rhodan kam es vor, als werde die Hülle weggeschmirgelt.
»Ein fremdes Schiff materialisiert vor uns«, meldete die Ortung.
Das entsprechende Hologramm tauchte direkt vor Torrek und Rhodan auf. Es zeigte einen Raumer, der Rhodan in seiner Form an einen Tiefseerochen erinnerte.
»Hat jemand so etwas schon einmal gesehen?«, blaffte Torrek.
Keiner antwortete. Auch Rhodan schwieg, obwohl ihm sehr wohl etwas einfiel. Das ist mal was anderes – exotisch ... Es erinnert mich an einen Manip. Und wenn ich wetten dürfte: ein Beiboot der STRAHLKRAFT.
Übergangslos umgab den Raumer vor dem Kommandoschiff ein grünes Glühen.
»Raka-2, die Staffel wird angegriffen ... glaube ich ...« Der Maahk an der Ortung klang gleichzeitig panisch und verwirrt.
Rhodan verstand, warum: Es war keinerlei Beschuss zu sehen gewesen, keine Strahlen oder Projektile. Trotzdem war das Glühen da. Rhodan erkannte, dass es sich um ein Desintegratorfeld handelte, dem die Raumschiffe schutzlos ausgeliefert waren.
»Wir müssen etwas tun!«, forderte Torrek wütend.
Doch sie waren zur Untätigkeit verdammt, konnten nichts anderes, als zuzusehen. Ihnen waren im übertragenen Sinne die Hände und Füße gebunden, ihre Raumschiffe waren praktisch nichts anderes als nutzlose Blechbüchsen.
Stückweise lösten sich die Einzelteile des Raumers auf: Schale für Schale, bis zum Skelett und der Panzerschicht der Zentrale. Diese verging zuletzt. Der Normalfunk, der über die Ortungsstation zu hören war, übertrug ein unheimliches Rauschen und Wehen, das mit der Zerstörung der Zentrale schlagartig abbrach.
Mit der Zerstörung des ersten Schiffes war es nicht vorbei: Das Desintegratorfeld wechselte zum nächsten Schiff und zerlegte dieses ebenfalls wie eine Zwiebel, die geschält wurde.
Das Sterben der Maahks dauerte eine halbe Stunde. Torreks Toben wich einer von Wut gezeichneten Starre – lange, nachdem seine Mannschaft bereits vor Entsetzen verstummt war. Ein Schiff nach dem anderen – und mit ihnen die Besatzung – wurde durch das grüne Glühen dem Tod übereignet. Es war unerträglich – vor allem für jemanden wie Rhodan. Sein Herz raste vor Anspannung. Er atmete so rasch, dass ihm fast schlecht wurde. Trotzdem konnte er rein gar nichts tun.
Schließlich blieb nur noch das Kommandoschiff in der Mitte übrig.
Rhodan rechnete damit, dass das Desintegratorfeld auf Torreks Schiff übergriff. Stattdessen sprangen die Impulstriebwerke wieder an. Die Schwerkraft kehrte ebenfalls zurück. Rumpelnd fielen die schweren Maahk-Körper zurück auf den Boden.
»Nottransition, sofort!«, befahl Torrek geistesgegenwärtig.
Ein gleißender Strahl löste sich aus dem Rochenschiff – und das war das Letzte, das Rhodan gemeinsam mit Torrek sah, ehe die 800.000 Tonnen molekülverdichteten Spezialstahls der 400 Meter langen Walze mit einem einzigen Schlag zerquetscht wurden. Die Explosion nahm er bereits nicht mehr wahr.
2.
Opferbereitschaft
Der Schweiß stand Rhodan auf der Stirn, als er aus der immersiven Holo-Rekonstruktion auftauchte. Das Geschehen auf dem Maahkschiff war für ihn nach wie vor immer so echt, als sei er tatsächlich an Bord gewesen. Dabei lag die Vernichtung der Staffel bereits zwei Wochen zurück.
Rhodan brauchte einen Moment, um sich zu orientieren und wieder in der Zentrale der TOSOMA zu verorten. Auch Sichu, Caysey und Rowena hatten sich die Aufzeichnung angeschaut, ebenso wie Atlan und Tarts. Einzig der Maahk Geektor hatte sich die grausigen Szenen erspart – er kannte die Rekonstruktion bereits, die aus den kurz vor der Vernichtung übertragenen Daten der Schiffe erstellt worden war. Nach eigenen Angaben hatte er sie mehrfach geprüft und sich nun erst, zwei Wochen später, dazu entschlossen, sie weiterzugeben.
»Und, ist es Ihnen gelungen, eine Schwachstelle in den Methoden des Gegners zu finden?« Geektor blickte lauernd von einem zum anderen.
»Ich bedaure, nein.« Atlan machte eine frustrierte Handbewegung, die besser als Worte ausdrückte, was er von