Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Die Krandelkicker
Die Krandelkicker
Die Krandelkicker
eBook80 Seiten56 Minuten

Die Krandelkicker

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft wird in wenigen Monaten ein Länderspiel in Bremen absolvieren. Als Ole und die 3.-E-Jugend des VfL Wittekind erfahren, dass ein Kinder-Team mit den Nationalkickern ins Stadion einlaufen darf, sind alle Spieler Feuer und Flamme und wollen dabei sein.
Leider wünschen sich das nicht nur die Wildeshauser Kicker. Eine Bewerbungsflut vieler Vereine bricht über den Fußball-Verband herein, sodass beschlossen wird, die Mannschaft, die ins Stadion einlaufen darf, in einem Turnier zu ermitteln.
Trainer Michael ahnt, dass sein Team im sportlichen Wettstreit keine Chance haben wird. Aber da gibt es ja noch die originelle Video-Bewerbung seiner Mannschaft mit einem Schwein und frechen Sprüchen, die bestimmt ein Volltreffer wird ...
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum3. März 2018
ISBN9783742747907
Die Krandelkicker

Ähnlich wie Die Krandelkicker

Ähnliche E-Books

Kinder – Märchen & Folklore für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Die Krandelkicker

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Die Krandelkicker - Dierk Rohdenburg

    1. Training im Matsch

    Bild 9

    So ein Schietwetter! Es regnet in Strömen. Der Rasen ist völlig aufgeweicht und glitschig. Mein nasses Trikot klebt wie ein schwerer Sack am Körper, und die Regentropfen rinnen von meinen Haaren übers Gesicht und den Hals hinunter. In meinen Schuhen hat sich bereits ein kleiner See gebildet, in dem meine Zehen ihren Freischwimmer machen könnten. Wenn das hier so weitergeht, liege ich spätestens übermorgen mit Erkältung im Bett.

    Unseren Trainer scheint das nicht sonderlich zu interessieren. „Nicht schlapp machen!, ruft Michael unermüdlich von irgendwoher durch den dichten Regen. „Na los, Ole! Mit dem Ball im Slalom durch die Hütchenreihe und dann voll aufs Tor abziehen!

    Wenn das mal so leicht wäre! Ich führe das Leder möglichst eng am Fuß, steuere das erste der orangefarbenen Baustellenhütchen an. Rechts-links, rechts-links, das ist die ganze Kunst. Dem Ball einen kleinen Stups geben, aber immer den Innenrist dran behalten. Wenn man das Leder förmlich am Fuß kleben hat, kann nichts schief gehen. Aber mein linker Fuß ist deutlich schlechter als der rechte, und wenn die Pille im Matsch stecken bleibt, dann ...

    Bild 2

    „Mist! Ich setze dem Ball nach, der zu weit nach links abgedriftet ist. Jetzt krieg ich ihn wieder an den Fuß, laufe zurück, lasse einfach einen der Kegel aus. Hinter mir kommt Tobi näher. „Gleich überhole ich dich!, droht er, aber so leicht werde ich es ihm nicht machen. Ich bin schon am vorletzten Kegel. Einmal noch da rum. Aufpassen, dass ich nicht wegrutsche und weiter. Vor mir ist das Tor. Knapp 15 Meter entfernt. Ich lege mir den Ball vor, sehe Serpil in ihrem gelben Torwartdress zum Sprung bereit. Jetzt! Ich hole voll aus. Verflucht! Mein Standbein rutscht weg. Ich verliere den Halt. Nein!!! Dann sehe ich nur noch, wie der Ball in Richtung Baumkronen verschwindet.

    Der Trainer lacht und klatscht in die Hände. „Großartige Leistung, Ole! Darauf kann man aufbauen."

    Ich fluche, sehe im Matsch liegend, wie Tobi gleich nach mir abzieht. Die Pille kommt gut in den Winkel, doch Serpil ist schon in der Luft, macht sich lang und lenkt das Leder über die Latte.

    „Na, gönnst du dir eine Schlammpackung?, grinst Tobi, als er an mir vorbei zurücktrabt. „So was soll ja sehr gesund sein.

    „Halt die Klappe", knurre ich zurück. Immerhin sieht Tobi nach den Kniebeugen und Liegestützen von vorhin auch nicht viel besser aus als ich. Sein vormals rotes Trikot ist mit Matschflecken übersät, und die Farbe seiner Stutzen ist vor Dreck nicht mal mehr zu erahnen.

    Michael pfeift auf seinen Fingern. „So Leute, lasst uns für heute Schluss machen. Bei diesem Sauwetter müssen wir es schließlich nicht übertreiben."

    „Am besten wären wir heute gar nicht erst rausgegangen", mault Justus, Sohn des Trainers, und der mit Abstand dickste Spieler unseres Teams. Er bringt bestimmt das doppelte Gewicht von mir auf die Waage und hat meistens eine Stulle in der Hand. Entsprechend schnell ist er auch auf dem Fußballfeld unterwegs, nämlich in Zeitlupentempo. Merkwürdigerweise steht er trotzdem oft schon dort, wo er gebraucht wird: Im Abwehrzentrum direkt vor dem gegnerischen Stürmer. Das ist eben optimale Platzaufteilung. Und wenn Justus voll gegen den Ball tritt, muss man Angst haben, dass die Pille aus allen Nähten platzt, so einen Wumms setzt er dahinter.

    „Hört auf mit dem Gemaule. Ihr seid schließlich nicht aus Zucker, ruft Michael, der Justus’ Bemerkung gehört hat. „Jungs und Mädchen wie ihr müssen die paar Tropfen abkönnen. Sonst verweichlicht ihr ja völlig vor euren Smartphones und Fernsehapparaten.

    „Und wenn ich morgen eine Erkältung habe, schreibst du mir eine Entschuldigung für die Schule", stöhnt Justus.

    „Papperlapapp. Schnell unter die heiße Dusche mit euch. Danach sieht die Welt wieder freundlicher aus. Außerdem habe ich Laugenbrezeln dabei."

    Nach dieser Ankündigung geht es uns augenblicklich besser. Michael ist nämlich Profi, was das Backen von Laugenbrezeln betrifft. Er ist Bio-Bäcker und verarbeitet nur Getreide, das ohne Gift und Kunstdünger angebaut wird. Seine Laugenbrezeln schmecken einfach spitze.

    „Außerdem sind sie viel gesünder als Pommes mit Majo oder Ketchup", behauptet der Trainer.

    Das finde ich zwar nicht, weil ich beides total gerne esse. Aber da uns Michael sowieso nicht erlaubt, nach dem Training am Imbiss am Bahnübergang Pommes zu holen, habe ich ja eh keine Wahl.

    Als wir den Stollengang vor den Umkleidekabinen entlang laufen, kommen uns die Spieler der ersten Mannschaft im vollen Dress entgegen. Die haben sogar eigene Trainingsanzüge, die von einem Autohaus hier in der Nähe gesponsert sind. Kein Wunder, mit der 1. E-Jugend kann man eben gut Werbung machen. Die Mannschaft spielt in der Leistungsliga, während wir nur in der Kreisklasse kicken.

    „Oho, unser Nachwuchsteam kommt. Habt ihr euch schön im Schlamm gewälzt?", höhnt Robert Zöllner.

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1