Der Junge und die Grille: Die Gesichte einer Suche
Von Steffen Arndt
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Über dieses E-Book
Auf einer morgenfeuchten Wiese treffen unsere beiden aufeinander und beschließen, sich von nun an gemeinsam auf die Suche nach ihren Leuten zu machen. Hierbei begegnen sie einer Mutter die ihren Sohn an den Krieg verloren hat, einer Rose auf einem Schlachtfeld, dem liebevollen Chaos, einem Fischer, der kein Fischer sein will, der Freiheit in Käfigen und der Liebe.
Wird der Junge einen Namen bekommen? Wird die Grille ihre Geige spielen lernen?
"Hast du einen Namen? Kannst du mir meinen geben?"
Eine märchenhaft, mystische Erzählung über die Suche nach dem eigenen Sinn und das Erwachsenwerden mit Illu
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Buchvorschau
Der Junge und die Grille - Steffen Arndt
Kapitel 1
In welchem die Geschichte beginnt und der Junge die Grille trifft.
Es war zu den Zeiten, in denen niemand mehr wusste, wer er war, und woher er kam, da begab es sich, dass ein Junge aufbrach seine Familie zu suchen. Keiner konnte ihm sagen, wie die Namen derer lauteten, die er so sehnsüchtig zu suchen und zu finden hoffte. Geschweige denn es konnte ihm einer sagen, wie diese aussahen. Er selbst wusste nur, er wollte sie finden.
Wo mag man mit einer solchen Suche beginnen. Im Osten, im Süden, im Norden oder gar im Westen. Der Junge wusste es nicht. Um nicht in seiner Entscheidung beeinflusst, zu werden, begab er sich in stockfinsterer Nacht auf eine große Wiese. Hier verband er sich die Augen mit seinem Schal, drehte sich mehrfach im Kreise, lief stolpernd los und fiel nach wenigen Schritten in einen eiskalten Bach. Man kann ja mit vielem zum Beginn einer Reise rechnen, aber doch nicht mit solch Kleinigkeiten, wie einem über eine Wiese fließenden Bach. Selbst die Morgenvögel schienen gemeinsam mit den ersten Sonnenstrahlen über den Jungen zu lachen, wie er so tropfnass in dem Bach auf der Wiese stand.
Langsam dämmerte es. Und erste verirrte Sonnenstrahlen brachen sich in den Tropfen an seinen Haaren. Wie der Junge so den Tropfen, die einer nach dem anderen von seinen dunklen gewellten Haaren auf seine Füße fielen, nachblickte, bemerkte er neben eben diesen Füßen eine kleine Grille. Ganz aufgeregt sprang diese um eine noch viel kleinere Geige herum und meckerte dabei vor sich hin, wie eine Ziege der man das Futter wegnimmt.
„Was ist denn mit dir los?, fragte der Junge die kleine Grille verständnislos. „Springst hier umher, wie auf einer heißen Herdplatte.
„Ach, antwortete die Grille „das dumme Ding spielt einfach immer falsch. Ich kann machen, was ich will, nie spielt sie so, wie ich es will. Hör einmal ...
Und damit begann ein entsetzliches Geschrammel und Gequietsche. Nur der, der es selbst gehört hat, kann erahnen, was solch eine kleine Fidel für grausige Töne hervorbringen kann.
Der Junge wollte sich schon aus lauter Not die Ohren zuhalten, da endete die Qual. Doch nun hörte er die Grille schluchzen:
„... und dabei müsste es so eine eine schöne Melodie sein. Schau nur, die Noten sind die richtigen und auch die Griffe sind so, wie in diesem Buch." Traurig zeigte die Grille dem