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Internistische Intensivmedizin für Einsteiger
Internistische Intensivmedizin für Einsteiger
Internistische Intensivmedizin für Einsteiger
eBook2.471 Seiten15 Stunden

Internistische Intensivmedizin für Einsteiger

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Über dieses E-Book

Das vorliegende Werk liefert das Basiswissen für die Versorgung des internistischen Intensivpatienten – systematisch dargestellt, verständlich erklärt und mit vielen konkreten Tipps. Es wendet sich an Assistenzärzte in der Inneren Medizin, die im Rahmen ihrer Facharztweiterbildung auf die Intensivstation rotieren müssen und eine erste Anleitung für die Arbeit auf der Intensivstation benötigen. Dargestellt werden allgemeinen Prinzipien, wie apparative Diagnostik, Ernährung und Gerinnungsmanagement über spezielle Interventionen, wie Gefäßpunktionen, Schrittmacheranlage und Analgosedierung bis hin zum konkreten Vorgehen bei häufigen intensivpflichtigen Krankheitsbildern und Akutsituationen, wie akutes Koronarsyndrom, Herzrhythmusstörungen, ARDS und Intoxikationen. Ein praxisnahes Werk, mit dem der Einstieg in die internistische Intensivmedizin gelingt.


SpracheDeutsch
HerausgeberSpringer
Erscheinungsdatum23. Feb. 2021
ISBN9783662618233
Internistische Intensivmedizin für Einsteiger

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    Buchvorschau

    Internistische Intensivmedizin für Einsteiger - Dietmar Reitgruber

    Book cover of Internistische Intensivmedizin für Einsteiger

    Dietmar Reitgruber und Johann Auer

    Internistische Intensivmedizin für Einsteiger

    1. Aufl. 2021

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    Logo of the publisher

    Dietmar Reitgruber

    Krankenhaus St. Josef Braunau GmbH, Braunau am Inn, Österreich

    Johann Auer

    Krankenhaus St. Josef Braunau GmbH, Braunau am Inn, Österreich

    ISBN 978-3-662-61822-6e-ISBN 978-3-662-61823-3

    https://doi.org/10.1007/978-3-662-61823-3

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://​dnb.​d-nb.​de abrufbar.

    © Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2021

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    Foto Umschlag: © saengsuriya13/stock.adobe.com

    Planung/Lektorat: Anna Kraetz

    Springer ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer-Verlag GmbH, DE und ist ein Teil von Springer Nature.

    Die Anschrift der Gesellschaft ist: Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin, Germany

    Vorwort

    Willkommen auf der internistischen Intensivstation!

    Jeder Beginn in einem komplett neuen Arbeitsgebiet ist alles andere als einfach. Gerade das Arbeiten auf einer Intensivstation mit Notfällen und kritisch kranken Menschen stellt für viele mehr als „nur" eine neue Herausforderung, sondern auch eine starke physische und psychische Belastung dar. Es gilt, neben vielen neuen Routineabläufen, diese Materie nicht nur theoretisch zu lernen, wie es im Rahmen einer Prüfung an der Universität der Fall gewesen ist, sondern jetzt auch das Gelernte unter oft akuter Zeitnot praktisch umzusetzen. Mit Beginn der Arbeit auf einer Intensivstation schlüpft man in die Rolle eines (Mit-)Verantwortlichen und erlebt den Druck, erste, oft wichtige Entscheidungen schnell, nach Erhebung einiger weniger Informationen, sicher und korrekt treffen können zu müssen, hautnah mit. Bereits im Vorfeld bestehen bei vielen Anwärtern, genauso wie es bei jedem der Autoren der Fall gewesen ist, nicht nur ein gesunder Respekt vor diesem neuen Aufgabengebiet, sondern es schwingt auch eine gewisse Angst mit. Eine Angst, diesem teilweise enormen Druck und hohen Anforderungen nicht gewachsen zu sein.

    Alle Intensivmediziner, mögen einige von ihnen heute noch so bekannte/berühmte Ärzte sein, haben einmal mit ähnlichen Ängsten, Sorgen, Zweifel und Gedanken angefangen.

    Einerseits gilt es, jederzeit den akuten Anforderungen gerecht werden zu können und weder die Nerven noch den Überblick über die gesamte Situation zu verlieren. Unter diesen Bedingungen müssen fokussierte Diagnostik und Therapie betrieben, auf Änderungen der Situation sofort wieder reagiert und gezielte sichere Entscheidungen mit oft weitreichenden Konsequenzen (man könnte jetzt hier viele Akutfälle als Beispiele aufzählen, den meisten wird wohl, wie es auch bei medizinischen Laien der Fall ist, der Herzinfarkt als Erstes einfallen) getroffen werden.

    Kein verantwortungsvoll ausbildender Arzt erwartet von einem Einsteiger, in wenigen Tagen ein Spezialist auf diesem sehr interessanten, aber auch schwierigen Gebiet zu werden. Am Anfang ist es wichtig, sich genug Zeit für die wichtigsten Routineabläufe und Basismaßnahmen (Reanimation, grundlegende Einstellung bei Beatmung, Dialyse, Kreislaufregulation, Säure-Basen-Haushalt, Anlage von zentralen Zugängen etc.) zu nehmen, diese gut und sicher zu erlernen, um sie dann jederzeit griffbereit zu haben. Wie auf einer Normalstation oder im niedergelassenen Bereich wiederholen sich viele Basismaßnahmen mit der Zeit ständig. Jeder, der interessiert und mit offenen Augen auf der Intensivstation (wie auch überall anders in der Medizin) arbeitet, sich von den erfahreneren Kollegen anleiten lässt und sich nicht scheut, Fragen in ruhigen, dafür geeigneten Momenten zu stellen, wird bald die häufigsten wichtigen und akuten Krankheitsbilder mit wenigen diagnostischen Schritten rasch und sicher erkennen, behandeln und die ersten Dienste mithilfe von erfahrenen Kolleginnen/Kollegen (im Hintergrund) meistern können. Die Angst wird nachlassen und die Freude an diesem sehr interessanten Teilgebiet der Medizin rasch zunehmen. Aber der Respekt vor dieser Arbeit sollte immer erhalten bleiben, sonst schleichen sich allzu leicht Unachtsamkeiten ein und unnötige, teils kritische Fehler entstehen mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen für die Patienten.

    Auf der anderen Seite stellt das Arbeiten auf einer Intensivstation sowie im Notarztwesen auch eine nicht zu unterschätzende psychische Belastung für uns Ärzte dar. Man findet sich immer wieder im Spannungsfeld zwischen Glauben vieler Patienten und Angehöriger, dass (wie medial oft suggeriert) medizinisch inzwischen alles machbar sei, und der bitteren Realität, dass trotz aller medizinischer Fortschritte und Ausschöpfung aller aktuellen Möglichkeiten viele, auch immer wieder relativ junge und bislang offensichtlich gesunde Menschen akut, ohne Vorwarnung, schwer krank werden und dann sehr wohl auch in jungen Jahren versterben können. Man wird aber auch mit dem zunehmenden Alter und der begleitenden Polymorbidität der Menschen immer häufiger mit Grenzentscheidungen, palliatives oder kuratives Therapieziel, konfrontiert. Mit den psychischen Ausnahmesituationen der Patienten und vor allem auch der Angehörigen mit plötzlichem Schicksalsschlag umzugehen, ist nie leicht, und der Umgang mit solchen Situationen benötigt viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Beides zu erlernen ist nur durch ein Begleiten von erfahreneren Kolleginnen und Kollegen in solch heiklen Situationen, durch Seminare für das Überbringen von schlechten Nachrichten und durch Umgang mit schwierigen Situationen sowie mit der eigenen Erfahrung und einem gesunden Einfühlungsvermögen möglich.

    Dieses Buch soll jeden Leser in der Vorbereitung auf die medizinische Karriere in der Intensivmedizin mit detaillierten, teilweise unvermeidlich theorielastigen, aber doch möglichst praxisnahen Beschreibungen der wichtigsten Basismaßnahmen vertraut machen und bei einen besseren Start in die neuen Aufgaben helfen. Des Weiteren stellt es ein Nachschlagewerk für viele Interventionen, Behandlungen häufiger intensivmedizinischer Krankheitsbilder und Maßnahmen in akuten Situationen der Intensivstation dar. Wir haben versucht, möglichst einfach detaillierte Anleitungen für häufige intensivmedizinische Interventionen und konkreten Angaben zu situationsabhängigen Anwendungs- und Dosierungsempfehlungen von diversen Medikamenten niederzuschreiben. Wir gehen natürlich auch auf die zu bedenkenden Konsequenzen dieser Maßnahmen, wie Nebenwirkungen und Komplikationen, Problemerhebung und deren Lösungsmöglichkeiten, als auch auf immer häufiger auftretende ethische Fragen bzw. Bedenken, soweit es dieser kurze Rahmen erlaubt, ein.

    Einige Therapien und Interventionen werden bewusst nur bis zu einem gewissen Grad beschrieben. Als noch nicht so erfahrene/r Arzt/Ärztin auf einer Intensivstation sollte rechtzeitig für die Weiterführung der Behandlung und Entscheidungen eine erfahrene Hintergrundärztin bzw. einen erfahrenen Hintergrundarzt mit eingebunden und die vor allem anfangs noch zu große Verantwortung, sowohl im Sinne des Patienten als auch im eigenen Interesse mit gutem Gewissen geteilt bzw. abgegeben werden.

    Dieses Buch kann und will nicht ein die ganze Materie der allgemeinen Intensivmedizin, inklusive aller (extrem) seltenen Sondersituationen, umfassendes theoretisches Lehrbuch sein. Es kann auch die praktische Anleitung für die ersten Interventionen durch eine/n versiertere/Ärztin/Arzt vor Ort oder einen guten praktischen „Hands-on"-Workshop nicht (komplett) ersetzen. Viele praktische Tätigkeiten, wie sie im Kapitel zu den Interventionen (ZVK, Bronchoskopie etc.) detailliert beschrieben werden, muss jeder zuvor mindestens einmal gesehen und ein paar Mal selbst unter Aufsicht vorgenommen haben, um sie besser zu verstehen und die einzelnen Schritte beim nächsten Mal wieder rasch ins Gedächtnis rufen und die Intervention selbständig(er) machen zu können.

    Aber nun genug der vielen einleitenden Worte zu diesem Buch. Wir hoffen, eine gute Stütze für die erste Zeit und die ersten Dienste auf einer Intensivstation in die Hand gegeben zu haben und wünschen allen einen guten Start in diesem spannenden Gebiet der Medizin.

    Das ganze Wissen in der Medizin wird stets durch neu hinzukommende Erkenntnisse und Aktualisierung der Empfehlungen verändert. Wir haben uns bemüht, in diesem Buch alle Informationen und Empfehlungen möglichst auf den aktuellen Stand des Wissens zu präsentieren und mit größter Sorgfalt bei der Zusammenstellung abzubilden.

    Trotz aller auch wiederholter Kontrolle bezüglich der Aktualität der Informationen und eventueller Fehler bei der Angabe zu konkreten Diagnostiken, Handlungsweisen, Applikationsformen, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen, Kontraindikationen und Dosierungsempfehlungen kann für die Richtigkeit dieser Angaben von uns keine Garantie übernommen. Es bleibt in der Verantwortung eines jeden Arztes bzw. einer jeden Ärztin, die Informationen vor der Umsetzung auf ihre Korrektheit zu überprüfen und vor allem in speziellen Situationen (Schwangerschaft, Stillzeit, Organinsuffizienzen, Alter etc.) entsprechende Anpassungen vorzunehmen. Jede Anwendung und jede Umsetzung erfolgen ausschließlich auf eigene Gefahr. Wir übernehmen keine Haftung für die präsentierten oder verlinkten Inhalte aus diesem Buch.

    Aus den angegebenen Bezeichnungen/Waren und den für sie eingetragenen Markenzeichen kann nicht rückgeschlossen werden, dass dies ein freier Warenname ist, auch wenn der Vermerk hierzu nicht angebracht worden ist.

    Wir waren bemüht, spezielle Warennamen möglichst zu vermeiden und bei Medikamenten, vor allem bei vorhandenen Generika, ausschließlich den chemischen Namen zu verwenden.

    OA. Dr.Dietmar Reitgruber

    Prim. Prof. Dr.Johann Auer

    Danksagung

    Vielen Dank an alle Mitarbeiter unseres Krankenhauses sowie unseren Familien für die tatkräftige Unterstützung bei diesem Buch.

    Inhaltsverzeichnis

    IAllgemeine Prinzipien auf der Intensivstation

    1 Was bedeutet Arbeiten auf der Intensivstation?​ 3

    1.​1 Fokussierte problemorientier​te Diagnostik 4

    1.​2 Monitoring und Kontrollen 6

    1.​3 Psychische und physische Belastungen des Patienten auf der Intensivstation 8

    1.​4 Aufklärungspflic​ht 9

    1.​5 Umgang mit Patienten und Angehörigen 11

    1.​6 Arbeiten im Team 12

    2 Apparative Diagnostik auf der Intensivstation 15

    2.​1 Sonografie und Echokardiografie​ 16

    2.​2 Röntgenuntersuch​ung 17

    2.​3 Computer- und Magnetresonanzso​nografie 18

    2.​4 Labordiagnostik 18

    3 Hygienemaßnahmen​ 21

    3.​1 Allgemeine Hygieneempfehlun​gen 22

    3.​2 Schutzisolation 23

    3.​3 Präventive Hygienemaßnahmen​ bei Interventionen 24

    3.​3.​1 Händedesinfektio​n und steriles Anziehen 24

    3.​3.​2 Desinfektion und steriles Abdecken des Interventionsgeb​ietes 27

    3.​3.​3 Sterile Ultraschallsonde​ 28

    3.​3.​4 Sicheres und steriles Arbeiten 30

    3.​3.​5 Entsorgung gefährlicher Gegenstände 31

    Weiterführende Literatur 32

    4 Mikrobiologische​ Diagnostik und Antiinfektiva 33

    4.​1 Diagnostische Maßnahmen bei Infektionskrankh​eiten 34

    4.​1.​1 Anamnese 34

    4.​1.​2 Körperliche Untersuchung 34

    4.​1.​3 Apparative Untersuchungen 35

    4.​1.​4 Konsiliarische Untersuchungen und Fragestellungen 38

    4.​1.​5 Labor – Biomarker 39

    4.​1.​6 Mikrobiologische​ Diagnostik 42

    4.​2 Ausgewählte Pilzinfektionen 51

    4.​2.​1 Allgemeines 51

    4.​2.​2 Therapieformen invasiver Mykosen 52

    4.​2.​3 Candidaspezies 52

    4.​2.​4 Aspergillusspezi​es 54

    4.​2.​5 Cryptococcusspez​ies 55

    4.​2.​6 Pneumocystispneu​monie 56

    4.​3 Ausgewählte virale Infektionen 56

    4.​3.​1 Influenza 56

    4.​3.​2 Cytomegalievirus​ 58

    4.​3.​3 Varizellen und Herpes zoster 59

    4.​4 Allgemeine Empfehlungen für eine antiinfektive Therapie 60

    4.​4.​1 Neue Befundinterpreta​tion nach EUCAST-Empfehlungen 2019 60

    4.​4.​2 Wirkungsweise der Antibiotika 61

    4.​4.​3 Empirische Antibiose 62

    4.​4.​4 Allgemeine Hinweise zur Therapie nach Antibiogramm 64

    4.​4.​5 Korrekte Einstellung und Umstellung bei relevantem Erreger 65

    Weiterführende Literatur 68

    5 Enterale und parenterale Ernährung 69

    5.​1 Allgemeines 70

    5.​1.​1 Phasen einer akuten kritischen Erkrankung 70

    5.​1.​2 Möglichkeiten der Ernährung 71

    5.​2 Ursachen für und Hinweise auf ein Ernährungsproble​m 71

    5.​3 Beginn der medizinischen Ernährung 73

    5.​3.​1 Allgemeines 73

    5.​3.​2 Festlegung des Bedarfes und angepasste Zufuhr 73

    5.​3.​3 Praktische Durchführung 74

    5.​4 Zusammensetzung der medizinischen Ernährung 76

    5.​4.​1 Makronährstoffe 77

    5.​4.​2 Mikronährstoffe 79

    5.​5 Kontrollen unter laufender medizinischer Ernährung 80

    5.​6 Enterale Ernährung über eine Sonde 82

    5.​6.​1 Allgemeines 82

    5.​6.​2 Kostaufbau 83

    5.​6.​3 Umstellung von parenteraler auf eine enterale Ernährung 84

    5.​6.​4 Optimierung der Zufuhr bei enteraler und transkutaner Ernährung 84

    5.​7 Medikamentöse Therapieoptionen​ zur Verbesserung der enteralen Ernährung 87

    5.​7.​1 Prokinetika 87

    5.​7.​2 Laxantien 88

    5.​7.​3 Klysmen 90

    5.​7.​4 Cholinesterasehe​mmer – Neostigmin 91

    5.​7.​5 Opioidantagonist​ – Naloxon 91

    5.​7.​6 Weitere Therapieoptionen​ 91

    5.​8 Parenterale supplementäre Ernährung 91

    5.​9 Parenterale Ernährung 92

    5.​9.​1 Periphere venöse Gabe einer parenteralen Ernährung 93

    5.​10 Medizinische Ernährung kritisch kranker Menschen mit Adipositas 94

    5.​11 Sondersituation Proteinmangel 95

    5.​11.​1 Allgemeines 95

    5.​11.​2 Hydrostatische/​onkotische Ödeme 96

    5.​11.​3 Proteinzufuhr und Therapie des Proteinmangels 96

    5.​12 Komplikation:​ Refeeding-Syndrom 98

    5.​12.​1 Allgemeines 98

    5.​12.​2 Klinik und Komplikationen 99

    5.​12.​3 Diagnostik 99

    5.​12.​4 Therapie und Prophylaxe 100

    5.​13 Komplikation:​ Overfeeding 100

    5.​13.​1 Allgemeines 100

    5.​13.​2 Klinik und Komplikationen 100

    5.​13.​3 Diagnostische Kontrollen 101

    5.​13.​4 Therapie und Prophylaxe 101

    5.​14 Ernährung bei akuter Pankreatitis 101

    5.​14.​1 Allgemeines 101

    5.​14.​2 Empfehlungen bei milder/​moderater Pankreatitis 102

    5.​14.​3 Empfehlungen bei schwerer/​nekrotisierender​ Pankreatitis 102

    Weiterführende Literatur 103

    6 Hämodynamik und Kreislaufunterst​ützung 105

    6.​1 Volumenmanagemen​t und Kreislaufbeurtei​lung 106

    6.​1.​1 Parameter für die Feststellung des Volumenstatus und der Perfusion 106

    6.​1.​2 Initiales Vorgehen zur Erhebung des Volumenbedarfs 115

    6.​1.​3 Therapeutisches Vorgehen 116

    6.​2 Vasopressoren und Inotropika 116

    6.​2.​1 Allgemeines zur Anwendung 116

    6.​2.​2 Häufig eingesetzte Medikamente zur Kreislaufunterst​ützung 119

    Weiterführende Literatur 122

    7 Bluttransfusione​n 125

    7.​1 Ursachen und Basisdiagnostik einer Anämie 126

    7.​2 Vermeidung und Indikationen zur Bluttransfusion 126

    7.​3 Nichttransfusion​spflichtige Anämie 128

    7.​4 Praktische Hinweise zur Bluttransfusion 129

    7.​5 Bedside-Test 129

    7.​5.​1 Probleme und Komplikationen 133

    7.​6 Hämolytische Transfusionsreak​tion 133

    7.​6.​1 Auslösende Ursache 133

    7.​6.​2 Formen der hämolytischen Transfusionsreak​tion 134

    7.​6.​3 Symptome 134

    7.​6.​4 Diagnostik 134

    7.​6.​5 Therapie 135

    7.​7 Transfusion related lung injury (TRALI) 135

    7.​7.​1 Auslösende Ursache 135

    7.​7.​2 Symptome 136

    7.​7.​3 Therapie 136

    Weiterführende Literatur 136

    8 Gerinnungsmanage​ment 137

    8.​1 Diagnostik von Gerinnungsstörun​gen 138

    8.​1.​1 Klinische Diagnostik 138

    8.​1.​2 Labordiagnostik 138

    8.​2 Thrombozyten 150

    8.​2.​1 Allgemeines 150

    8.​2.​2 Thrombozytentran​sfusion 150

    8.​2.​3 Einschätzung des Blutungsrisikos bei Thrombopenie 153

    8.​2.​4 Transfusionsindi​kationen für Thrombozyten 154

    8.​2.​5 Sonderfall:​ Immunthrombozyto​penie (ITP) 155

    8.​3 Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung 156

    8.​3.​1 Vitamin-K-Antagonisten 156

    8.​3.​2 Direkte orale Antikoagulanzien​ (DOAK) 157

    8.​3.​3 Unfraktioniertes​ Heparin 158

    8.​3.​4 Niedermolekulare​ Heparine und verwandte Präparate 158

    8.​3.​5 Acetylsalicylsäu​re (ASS) 159

    8.​3.​6 P2Y12-Hemmer – Thienopyridine und Ticagrelor 159

    8.​3.​7 Faktor-XI-Hemmer 160

    8.​4 Gerinnungsaktive​ Präparate 160

    8.​4.​1 Vitamin K1 (Phytomenadion) 160

    8.​4.​2 Prothrombinkonze​ntrate (PPSB) 161

    8.​4.​3 Fresh Frozen Plasma (FFP) 162

    8.​4.​4 Protamin 163

    8.​4.​5 DOAK-Antagonisten 163

    8.​4.​6 Rekombinanter Faktor VIIa – Eptacog alfa 164

    8.​4.​7 Tranexamsäure 165

    8.​4.​8 Fibrinogen 165

    8.​5 Thromboseprophyl​axe 166

    8.​6 Spezielle Krankheitsbilder​ 167

    8.​6.​1 Systemische Fibrinolyse – Indikationen und Kontraindikation​en 167

    8.​6.​2 Systemische Fibrinolyse beim ischämischen Insult 168

    8.​6.​3 Systemische Fibrinolyse bei Pulmonalembolie 170

    8.​6.​4 Systemische Fibrinolyse bei Myokardinfarkt 171

    8.​6.​5 Hyperfibrinolyse​ 172

    8.​6.​6 Disseminierte intravasale Koagulopathie (DIC) 173

    Weiterführende Literatur 175

    9 Blutgasanalyse und Säure-Basen-Haushalt 177

    9.​1 Allgemeines 178

    9.​2 Einzelne Parameter einer BGA im Detail 179

    9.​2.​1 pH-Wert 179

    9.2.2 PaCO2 (arterieller Kohlendioxidpartialdruck) 179

    9.2.3 PaO2 (arterieller Sauerstoffpartialdruck) 180

    9.2.4 HCO3 − (Bikarbonat, Dihydrogenkarbonat) 180

    9.​2.​5 Base Excess (BE) 180

    9.2.6 SaO2 (arterielle Sauerstoffsättigung) 181

    9.2.7 FiO2 (inspiratorische Sauerstoffkonzentration) 182

    9.​2.​8 Laktat (Salz der Milchsäure) 182

    9.​2.​9 Hämoglobinwerte und Hämatokrit 183

    9.​2.​10 Blutglukose 184

    9.​2.​11 Elektrolyte 185

    9.​2.​12 Temperatur 186

    9.​2.​13 Anionenlücke (Anionen-Gap) 186

    9.​3 Grundlegende respiratorische und/​oder metabolische Störungen 187

    9.​3.​1 Respiratorische Störungen 187

    9.​3.​2 Metabolische Störungen 188

    9.​3.​3 Kombinierte Störungen 188

    9.​4 Strukturierte Feststellung einer Störung des Säure-Basen-Haushalts 188

    9.​4.​1 Strukturierter Ablauf der Analyse 189

    9.​5 Übungsbeispiele zur Beurteilung des Säure-Basen-Haushalts 192

    Weiterführende Literatur 198

    10 Einzelne Prophylaxemaßnah​men 199

    10.​1 Delirprophylaxe 200

    10.​2 Thromboseprophyl​axe 200

    10.​3 Stressulkusproph​ylaxe 200

    10.​4 Pneumonieprophyl​axe bei intubierten Patienten 201

    Weiterführende Literatur 201

    11 Delirmanagement 203

    11.​1 Definition 204

    11.​2 Formen des Delirs 204

    11.​3 Einteilung nach Verlauf 204

    11.​4 Delirfördernde Faktoren 204

    11.​5 Symptome und Folgen eines Delirs 205

    11.​6 Diagnostik eines Delirs 205

    11.​7 Allgemeinmaßnahm​en zur Prävention eines Delirs 206

    11.​8 Nichtmedikamentö​se medizinische Intervention bei Delir 207

    11.​9 Medikamentöse Therapieoptionen​ 207

    11.​9.​1 Starke Unruhe und Erregungszuständ​e mit Eigen-/​Fremdgefährdung 207

    11.​9.​2 Überstimulation des Sympathikus 208

    11.​9.​3 Halluzinationen, Wahn und Denkstörung – Neuroleptika 210

    11.​9.​4 Vorherrschende Unruhe und Schlafstörung sowie Epilepsie und zerebrale Krampfneigung 211

    11.​9.​5 Parkinson-Symptomatik oder Lewy-Body-Demenz 212

    Weiterführende Literatur 212

    12 Reanimation und Postreanimations​phase 213

    12.​1 Allgemeines zur Reanimation 214

    12.​2 Advanced Life Support (ALS) 215

    12.​2.​1 Allgemeines 215

    12.​2.​2 ALS – Reanimationsalgo​rithmus für Erwachsene 217

    12.​2.​3 Hilfsmittel bei der Reanimation 231

    12.​2.​4 Dauer der Reanimation und Reanimationsabbr​uch 234

    12.​2.​5 Sondersituation bei der Reanimation 235

    12.​3 Nach Reanimation – Post Cardiac Arrest Syndrome 236

    12.​3.​1 Allgemeine Grundmaßnahmen 236

    12.​3.​2 Diagnostische Maßnahmen 239

    12.​3.​3 Therapeutische Maßnahmen 241

    12.​3.​4 Neurologischer Status und neurologische Komplikationen 247

    Weiterführende Literatur 252

    13 Hirntod und Organtransplanta​tion 253

    13.​1 Allgemeines zur Organtransplanta​tion 254

    13.​2 Feststellung des Hirntods 255

    13.​3 Einzelne Maßnahmen zur Erhaltung der Organfunktion bei und nach Eintreten des Hirntods 256

    13.​3.​1 Kreislaufregulat​ion 256

    13.​3.​2 Ausfall der Hypophysenfunkti​on 257

    13.​3.​3 Beatmung auf der Intensivstation nach Hirntod 257

    Weiterführende Literatur 258

    IIIntensivmedizinische Interventionen

    14 Punktionen in Seldinger-Technik 261

    14.​1 Allgemeines zur Seldinger-Technik 262

    14.​2 Vorbereitungen 263

    14.​2.​1 Vorgehen bei einer Punktion in Seldinger-Technik 264

    Weiterführende Literatur 269

    15 Punktion von Gefäßen in Seldinger-Technik 271

    15.​1 Anlage eines zentralen Venenkatheters 272

    15.​1.​1 Auswahl des ZVK 273

    15.​1.​2 Auswahl einer zentralen Vene 273

    15.​1.​3 Gefäßpunktion mit dem Ultraschall 275

    15.​1.​4 Allgemeine Probleme und Komplikationen bei der ZVK-Anlage 278

    15.​1.​5 Offenhalten der Lumina 282

    15.​2 Punktion der Vena jugularis interna 282

    15.​2.​1 Durchführung 283

    15.​2.​2 Spezielle Probleme bei Anlage in die Vena jugularis interna 284

    15.​3 Punktion der Vena subclavia 284

    15.​3.​1 Durchführung 285

    15.​3.​2 Probleme und Komplikationen 286

    15.​4 Sicherheitshinwe​is zur Punktion der Vena subclavia oder Vena jugularis interna sinistra 286

    15.​5 Punktion der Vena femoralis 287

    15.​5.​1 Durchführung 287

    15.​5.​2 Probleme und Komplikationen 288

    15.​6 Selten genutzte Venen 288

    15.​7 Anlage eines Dialysekatheters​ 288

    15.​7.​1 Auswahl des Dialysekatheters​ 289

    15.​7.​2 Grundlegende Eigenschaften 290

    15.​7.​3 Unterschiede im Vorgehen bei der Anlage des akuten Dialysekatheters​ zu einem ZVK 291

    15.​7.​4 Spezielle Probleme und Komplikationen 291

    15.​8 Anlage arterieller Verweilkatheter 292

    15.​8.​1 Allgemeines zu arteriellen Verweilkathetern​ 292

    15.​8.​2 Sonderfall:​ Dialyseshunt 293

    15.​8.​3 Punktionsorte und Komplikationen bei arterieller Punktion 293

    15.​8.​4 Arteria radialis oder Arteria ulnaris 294

    15.​8.​5 Arteria brachialis und axillaris 295

    15.​8.​6 Arteria femoralis 296

    15.​8.​7 Arteria dorsalis pedis 297

    15.​8.​8 Punktion einer peripheren Arterie mittels arterieller Verweilkanüle 297

    15.​8.​9 Punktion einer (zentralen) Arterie in Seldinger-Technik 303

    Weiterführende Literatur 306

    16 Punktion von Pleura, Peritoneum und Perikard 307

    16.​1 Punktionstechnik​en für seröse Höhlen 308

    16.​1.​1 Dicke Hohlnadel oder dicke venöse Kanüle 308

    16.​1.​2 Drainageanlagen in Seldinger-Technik 309

    16.​2 Thorakozentese und Pleurapunktion 312

    16.​2.​1 Indikationen für eine diagnostische und therapeutische Pleurapunktion 313

    16.​2.​2 Ursachen für einen Pleuraerguss 313

    16.​2.​3 Kontraindikation​en für eine Pleurapunktion 314

    16.​2.​4 Spezielle Verfahren 314

    16.​2.​5 Durchführung einer Thorakozentese in Seldinger-Technik 316

    16.​2.​6 Durchführung einer Minithorakotomie​ 321

    16.​2.​7 Probleme und Komplikationen bei der Thorakozentese 326

    16.​2.​8 Pleuraerguss – Diagnostik und Befundinterpreta​tion 330

    16.​3 Aszitespunktion und Peritonealpunkti​on 331

    16.​3.​1 Allgemeines zur Aszitespunktion 331

    16.​3.​2 Durchführung einer Aszitespunktion 334

    16.​3.​3 Volumen der Punktion und Substitutionsmaß​nahmen 338

    16.​3.​4 Probleme und Komplikationen 339

    16.​3.​5 Aszites – Diagnostik und Befundinterpreta​tion 340

    16.​4 Perikardpunktion​ und Perikardiozentes​e 341

    16.​4.​1 Allgemeines 341

    16.​4.​2 Darstellung des Perikardergusses​ und Abschätzung des Ausmaßes 342

    16.​4.​3 Punktionstechnik​en 343

    16.​4.​4 Vorbereitungen für die Punktion 343

    16.​4.​5 Subxiphoidale Durchführung in Seldinger-Technik 345

    16.​4.​6 Probleme und Komplikationen 348

    16.​4.​7 Perikarderguss – Diagnostik und Befundinterpreta​tion 349

    Weiterführende Literatur 350

    17 Passagerer Schrittmacher 353

    17.​1 Allgemeines 354

    17.​2 Schrittmacherson​den 354

    17.​3 Vorbereitungen 355

    17.​3.​1 Festlegung der zu punktierenden zentralen Vene mittels Ultraschall 355

    17.​3.​2 Lagerung 355

    17.​3.​3 Räumlichkeit 356

    17.​3.​4 Venöser Zugang und Materialien 356

    17.​4 Durchführung unter Durchleuchtung 357

    17.​5 Anlage ohne Durchleuchtung 362

    17.​6 Austestung und Einstellungen des Schrittmachers 363

    17.​6.​1 Reizschwelle 363

    17.​6.​2 Sensing 364

    17.​6.​3 Herzfrequenz 364

    17.​7 Probleme und Komplikationen 365

    Weiterführende Literatur 366

    18 Elektrokardiover​sion 367

    18.​1 Allgemeines 368

    18.​2 Notfall- und elektive Kardioversion 368

    18.​2.​1 Notfallelektroka​rdioversion 368

    18.​2.​2 Elektive Kardioversion 369

    18.​3 Vorbereitungen zur Kardioversion 369

    18.​4 Korrekte Anlage der Pads 372

    18.​5 Konkrete Durchführung 372

    18.​6 Probleme und Komplikationen 374

    Weiterführende Literatur 375

    19 Bronchoskopie 377

    19.​1 Allgemeines 378

    19.​2 Wahl des Bronchoskops 378

    19.​2.​1 Starres Bronchoskope 378

    19.​2.​2 Flexible Bronchoskope 379

    19.​3 Vorbereitungen 380

    19.​4 Durchführung der flexiblen Bronchoskopie in Narkose 382

    19.​5 Durchführung der flexiblen Bronchoskopie ohne Intubation 384

    19.​6 Probleme und Komplikationen 385

    Weiterführende Literatur 385

    20 Lumbalpunktion zur Liquordiagnostik​ 387

    20.​1 Allgemeines 388

    20.​2 Vorbereitungen 389

    20.​2.​1 Festlegen der Lagerung und der Punktionsstelle 390

    20.​3 Allgemeine Durchführung 391

    20.​3.​1 Durchführung im Sitzen 391

    20.​3.​2 Hinweise zur Durchführung im Liegen 392

    20.​4 Problem und Komplikationen 393

    20.​5 Liquor – Diagnostik und Befundinterpreta​tion 394

    Weiterführende Literatur 395

    21 Epidural- und Periduralanästhe​sie 397

    21.​1 Allgemeines 398

    21.​2 Vorbereitungen 399

    21.​3 Lagerung des Patienten 399

    21.​4 Durchführung der Epiduralanästhes​ie 400

    21.​5 Probleme und Komplikationen 401

    Weiterführende Literatur 402

    22 Anlage einer Nährsonde 403

    22.​1 Allgemeines 404

    22.​2 Wahl der Sonde 404

    22.​3 Vorbereitung 406

    22.​4 Durchführung 406

    22.​5 Sonderfall:​ Intubierter Patient 408

    22.​6 Probleme und Komplikationen 409

    Weiterführende Literatur 411

    23 Analgesie, Sedierung und Narkose 413

    23.​1 Analgesie auf der Intensivstation 414

    23.​1.​1 Allgemeines 414

    23.​1.​2 Feststellung von Schmerzen und deren Ausmaß – Scores 414

    23.​1.​3 Möglichkeiten der Applikation von Analgetika 416

    23.​1.​4 Gedanken zur Wahl des optimalen Analgetikums 417

    23.​1.​5 Stufe 1:​ Nicht-Opioid-Analgetika 417

    23.​1.​6 Opioide – Nebenwirkungen, Antagonisation und opioide Potenz 419

    23.​1.​7 Stufe 2:​ Weniger potente Opioidanalgetika​ 420

    23.​1.​8 Stufe 3:​ Potente Opioidanalgetika​ 422

    23.​2 Sedierung auf der Intensivstation 433

    23.​2.​1 Intravenöse Sedativa 433

    23.​2.​2 Inhalationsnarko​tika 440

    23.​3 Neuromuskuläre Blockade – Muskelrelaxation​ 445

    23.​3.​1 Allgemeines 445

    23.​3.​2 Überwachung der Tiefe der Narkose bei Muskelrelaxation​ 447

    23.​3.​3 Nichtdepolarisie​rende Muskelrelaxanzie​n 447

    23.​3.​4 Depolarisierende​ Muskelrelaxanzie​n 450

    23.​3.​5 Maligne Hyperthermie 452

    23.​4 Sedoanalgesie auf der Intensivstation 454

    23.​4.​1 Substanzen bzw.​ Substanzgruppen zur Erreichung des Sedierungsziels 454

    23.​4.​2 Blitzintubation – Rapid Sequence Induction (RSI) 457

    23.​4.​3 Typische Sedoanalgesiesch​emata auf Intensivstatione​n 458

    23.​4.​4 Inhalative Narkose auf der Intensivstation (AnaConDa®) 459

    Weiterführende Literatur 460

    24 Atemwegsmanageme​nt und Intubation 461

    24.​1 Spezielle Handgriffe für das Atemwegsmanageme​nt 462

    24.​1.​1 Kopf-Kiefer-Handgriff (Esmarch-Handgriff) 462

    24.​1.​2 Kreuzgriff 463

    24.​2 Nasopharyngealer​ Tubus (Wendel-Tubus) 463

    24.​2.​1 Allgemeines 463

    24.​2.​2 Vorbereitung 464

    24.​2.​3 Durchführung 464

    24.​2.​4 Probleme und Komplikationen 465

    24.​2.​5 Vor- und Nachteile 466

    24.​3 Oropharyngealer Tubus (Guedel-Tubus) 467

    24.​3.​1 Allgemeines 467

    24.​3.​2 Vorbereitung 467

    24.​3.​3 Durchführung 468

    24.​3.​4 Probleme und Komplikationen 468

    24.​3.​5 Vor- und Nachteile 469

    24.​4 Maskenbeatmung und C-Griff 469

    24.​4.​1 Allgemeines 469

    24.​4.​2 Vorbereitung 470

    24.​4.​3 Durchführung 471

    24.​4.​4 Probleme und Komplikationen 473

    24.​5 Combitubus 475

    24.​5.​1 Allgemeines 475

    24.​5.​2 Vorbereitung 476

    24.​5.​3 Durchführung 476

    24.​5.​4 Probleme und Komplikationen 477

    24.​5.​5 Vor- und Nachteile des Combitubus 478

    24.​6 Larynxmaske 478

    24.​6.​1 Allgemeines 478

    24.​6.​2 Vorbereitung 480

    24.​6.​3 Durchführung 480

    24.​6.​4 Probleme und Komplikationen 482

    24.​6.​5 Vor- und Nachteile der Larynxmaske 483

    24.​7 Larynxtubus 484

    24.​7.​1 Allgemeines 484

    24.​7.​2 Vorbereitung 485

    24.​7.​3 Durchführung 485

    24.​7.​4 Probleme und Komplikationen 487

    24.​7.​5 Vor- und Nachteile des Larynxtubus 487

    24.​8 Endotracheale Intubation 488

    24.​8.​1 Allgemeines 488

    24.​8.​2 Schwierigkeitsgr​ad der Intubation – modifizierte Mallampati-Klassifikation 489

    24.​8.​3 Modelle der Tuben, Spatel für das Laryngoskop 490

    24.​8.​4 Auswahl des Laryngoskops und Spatels 491

    24.​8.​5 Vorbereitung 492

    24.​8.​6 Durchführung 494

    24.​8.​7 Sonderfall:​ Nasotracheale Intubation 499

    24.​8.​8 Probleme und Komplikationen 501

    24.​9 Notfallkoniotomi​e 505

    24.​9.​1 Allgemeines 505

    24.​9.​2 Vorbereitung 505

    24.​9.​3 Durchführung 507

    24.​9.​4 Probleme und Komplikationen 510

    24.​10 Anlage eines dilatativen Tracheostomas 510

    24.​10.​1 Allgemeines 510

    24.​10.​2 Vorbereitungen einer Dilatationstrach​eotomie 511

    24.​10.​3 Durchführung 512

    24.​10.​4 Probleme, Komplikationen, Prozedere 514

    Weiterführende Literatur 516

    25 Grundlagen der Beatmung 517

    25.​1 Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie​ 518

    25.​1.​1 Atemwege 518

    25.​1.​2 Pleura 518

    25.​1.​3 Inspiration und Exspiration 519

    25.​1.​4 Totraum 520

    25.​2 Einige Begriffe aus der Spirometrie 521

    25.​3 Respiratorische Mechanik 522

    25.​3.​1 Compliance oder Volumendehnbarke​it 522

    25.​3.​2 Elastance, der elastische (Lungen-)Widerstand 523

    25.​3.​3 Resistance oder Strömungswiderst​and 524

    25.​3.​4 Atemruhelage bzw.​ Atemmittelstellu​ng 525

    25.3.5 Transpulmonaler Druck (Ptp) 525

    25.​3.​6 Driving Pressure 526

    25.​3.​7 Tidalvolumen (Vt) 526

    25.​3.​8 Atemminutenvolum​en (AMV) 527

    25.​3.​9 Inspiratorisches​ und exspiratorisches​ Tidal-/​Atemzugsvolumen 527

    25.​3.​10 PEEP (positive end-expiratory pressure) 528

    25.​3.​11 Atelektasen 537

    25.​3.​12 Recruitmentmanöv​er 538

    25.​4 Formen der respiratorischen​ Insuffizienz 541

    25.​4.​1 Oxygenierungsstö​rung (Parenchymversage​n) 541

    25.​4.​2 Ventilationsstör​ung (hyperkapnisches Versagen, Versagen der Atempumpe) 542

    25.​5 Atemunterstützun​gen im Detail 543

    25.​5.​1 Indikationen für eine Beatmung – orientierende Werte 543

    25.​5.​2 Sauerstoffmaske und Sauerstoffbrille​ 543

    25.​5.​3 Nasale High-Flow-Sauerstofftherap​ie (HFOT) 546

    25.​5.​4 Nichtinvasive Ventilation (NIV) 548

    25.​6 Invasive Beatmung 570

    25.​6.​1 Allgemeines 570

    25.​6.​2 Probleme der längeren Intubation 571

    25.​6.​3 Kontrollierte Beatmung 574

    25.​6.​4 Assistierte Beatmung 584

    25.​6.​5 Adaptive Verfahren 594

    25.​6.​6 Hybridverfahren 598

    25.​6.​7 HFOV (high-frequency oscillation ventilation) 598

    25.​7 Weaning 598

    25.​7.​1 Definitionen 599

    25.​7.​2 Einteilung des Weanings 599

    25.​7.​3 Allgemeines zum Weaning 599

    25.​7.​4 Einfaches und schwieriges Weaning 601

    25.​7.​5 Begleitende Maßnahmen zur Verbesserung des Weaningerfolgs 613

    25.​7.​6 Beatmungsmodalit​äten im Weaning 615

    25.​7.​7 Betrachtungen speziell zum prolongierten Weaning 616

    Weiterführende Literatur 619

    26 Organersatzverfa​hren 621

    26.​1 Indikationen für Organersatzverfa​hren 622

    26.​2 Dialyse 622

    26.​2.​1 Allgemeines zur Dialyse 622

    26.​2.​2 Formen der Dialyse 623

    26.​2.​3 Durchführung – Blutfluss 625

    26.​2.​4 Dialysezeitpunkt​ und Auswahl des Verfahrens 625

    26.​2.​5 Zitratdialyse 626

    26.​2.​6 Heparindialyse 632

    26.​2.​7 Allgemeine Probleme und Komplikationen bei der Dialyse 634

    26.​2.​8 Weitere Maßnahmen 636

    26.​3 Lungenersatzverf​ahren 637

    26.​3.​1 Allgemeines 637

    26.3.2 ECCO2-R-Systeme 637

    26.​3.​3 ECMO (extracorporeal membrane oxygenation) 640

    26.​4 Weitere Organersatzverfa​hren 643

    26.​4.​1 Möglichkeiten zur artifiziellen Kreislaufunterst​ützung 643

    26.​4.​2 Möglichkeiten für Leberersatzverfa​hren 644

    Weiterführende Literatur 645

    IIIVorgehen bei intensivpflichtigen Krankheitsbildern

    27 Akutes Koronarsyndrom (ACS) 649

    27.​1 Symptomatik 650

    27.​2 Akute Diagnostik 650

    27.​3 Häufigere Differenzialdiag​nosen 651

    27.​4 Allgemeinmaßnahm​en bei jedem ACS 652

    27.​5 Akutes Koronarsyndrom:​ STEMI 653

    27.​5.​1 Allgemeines 653

    27.​5.​2 Vorgehen bei STEMI ohne Fibrinolyse 654

    27.​5.​3 Vorgehen bei Fibrinolyse 655

    27.​6 Akutes Koronarsyndrom:​ NSTEMI 657

    27.​6.​1 Therapie 657

    27.​7 Sonderfälle 660

    Weiterführende Literatur 660

    28 Herzrhythmusstör​ungen 663

    28.​1 Schwere Bradykardien 664

    28.​1.​1 Allgemeines 664

    28.​1.​2 Symptome 664

    28.​1.​3 Diagnostik 664

    28.​1.​4 Therapie 664

    28.​2 Schwere Tachykardien 667

    28.​2.​1 Allgemeines 667

    28.​2.​2 Basisdiagnostik 667

    28.​2.​3 Notfalltherapie bei hämodynamischer Instabilität 669

    28.​2.​4 Bedarfstachykard​ie 669

    28.​2.​5 Sinustachykardie​ 670

    28.​2.​6 Fokale atriale Tachykardie 672

    28.​2.​7 Vorhofflimmern und Vorhofflattern 672

    28.​2.​8 AV-Reentrytachykard​ie und AV-nodale Reentrytachykard​ie 676

    28.​2.​9 Ventrikuläre Tachykardien (VT) 682

    Weiterführende Literatur 687

    29 Kardiale Dekompensation und Lungenödem 689

    29.​1 Allgemeines 690

    29.​2 Diagnostik 690

    29.​3 Therapie 690

    29.​3.​1 Symptomatische Maßnahmen bei Hyperhydratation​ 691

    29.​3.​2 Therapie bei Rechtsherzinsuff​izienz 692

    29.​4 Therapie bei Lungenödem 693

    29.​4.​1 Behandlung einer Hyperhydratation​ bzw.​ eines Lungenödems durch eine akute Linksherzinsuffi​zienz 693

    29.​4.​2 Levosimendan 694

    29.​4.​3 Therapie anderer Formen des Lungenödems 695

    Weiterführende Literatur 696

    30 Schwere Pulmonalembolie 697

    30.​1 Allgemeines 698

    30.​2 Symptome 698

    30.​3 Diagnostik 698

    30.​4 Risikostratifizi​erung 700

    30.​5 Therapie 701

    30.​5.​1 Allgemeine Therapieempfehlu​ngen 701

    30.​5.​2 Spezielle Therapie auf der Intensivstation 703

    Weiterführende Literatur 703

    31 Akut exazerbierte COPD 705

    31.​1 Allgemeines 706

    31.​2 Symptome 706

    31.​3 Diagnostik 706

    31.​3.​1 Kriterien für eine intensivere Betreuung 707

    31.​4 Therapie 708

    31.​4.​1 Wahl der Atemunterstützun​g 708

    31.​4.​2 Indikation und Wahl einer Antibiose 708

    31.​4.​3 Inhalationsthera​pie 709

    31.​4.​4 Glukokortikoide 709

    31.​4.​5 Weitere optionale Therapiemaßnahme​n 709

    Weiterführende Literatur 710

    32 Acute respiratory distress syndrome (ARDS) 711

    32.​1 Berlin-Definition (2011) 712

    32.​2 Potenzielle Auslöser 712

    32.​3 Symptome 712

    32.​4 Diagnostik 713

    32.​5 Therapie 713

    32.​5.​1 Kausale Therapie 714

    32.​5.​2 Allgemeine Maßnahmen 714

    32.​5.​3 Beatmungsstrateg​ie 714

    32.​5.​4 Bauchlagerung 715

    32.​5.​5 Glukokortikoide 716

    Weiterführende Literatur 716

    33 Aortendissektion​ 717

    33.​1 Allgemeines 718

    33.​2 Symptome 718

    33.​3 Diagnostik 719

    33.​4 Therapie 719

    Weiterführende Literatur 720

    34 Hypertensive Blutdruckdysregu​lationen 723

    34.​1 Allgemeines 724

    34.​2 Hypertensive Krise 724

    34.​2.​1 Empfohlenes therapeutisches Vorgehen 724

    34.​3 Hypertensiver Notfall 725

    34.​3.​1 Allgemeines 725

    34.​3.​2 Sofortmaßnahmen 726

    34.​3.​3 Folgemaßnahmen 726

    Weiterführende Literatur 727

    35 Sepsis – hämodynamische Instabilität 729

    35.​1 Allgemeines 730

    35.​2 Diagnostik 730

    35.​2.​1 Scores 730

    35.​2.​2 Notwendige Diagnostik 730

    35.​3 Therapie 730

    35.​3.​1 Allgemeines 730

    35.​3.​2 Volumentherapie und Kreislaufunterst​ützung 733

    35.​3.​3 Antibiose 734

    35.​3.​4 Weitere Therapieoptionen​ 734

    Weiterführende Literatur 735

    36 Intoxikationen 737

    36.​1 Allgemeines 738

    36.​2 Akute Alkohol-/​Ethanolintoxikat​ion 739

    36.​2.​1 Allgemeines 739

    36.​2.​2 Therapie 739

    36.​3 Paracetamolvergi​ftung 740

    36.​3.​1 Allgemeines 740

    36.​3.​2 Klinik 740

    36.​3.​3 Diagnostik 740

    36.​3.​4 Therapie 741

    36.​4 Knollenblätterpi​lzvergiftung 741

    36.​4.​1 Allgemeines 741

    36.​4.​2 Symptome 741

    36.​4.​3 Diagnostik 741

    36.​4.​4 Therapie 742

    36.​5 Kohlenmonoxidver​giftung 743

    36.​5.​1 Allgemeines 743

    36.​5.​2 Symptome und Diagnostik 743

    36.​5.​3 Therapie 743

    36.​6 Antidota 745

    Weiterführende Literatur 745

    37 Elektrolytstörun​gen 747

    37.​1 Schwere Hyponatriämie 748

    37.​1.​1 Allgemeines 748

    37.​1.​2 Symptome 748

    37.​1.​3 Diagnostik 749

    37.​1.​4 Therapie 749

    37.​2 Schwere Hyperkaliämie 751

    37.​2.​1 Allgemeines 751

    37.​2.​2 Symptome 751

    37.​2.​3 Diagnostik 751

    37.​2.​4 Therapie 752

    37.​3 Schwere Hyperkalziämie 753

    37.​3.​1 Allgemeines 753

    37.​3.​2 Symptome 754

    37.​3.​3 Diagnostik 754

    37.​3.​4 Therapie 754

    Weiterführende Literatur 755

    38 Schwere allergische Reaktion und anaphylaktischer​ Schock 757

    38.​1 Allgemeines 758

    38.​2 Symptome 758

    38.​3 Diagnostik 759

    38.​4 Therapie 759

    38.​4.​1 Sofortmaßnahmen 759

    38.​4.​2 Verlaufskontroll​en 760

    Weiterführende Literatur 760

    39 Schwere Blutzuckerentgle​isungen 761

    39.​1 Allgemeines 762

    39.​2 Ketoazidotisches​ Koma 762

    39.​2.​1 Risikofaktoren und Vorkommen 762

    39.​2.​2 Symptome 762

    39.​2.​3 Diagnostik 763

    39.​2.​4 Therapie 763

    39.​3 Hyperosmolares hyperglykämische​s Koma 766

    39.​3.​1 Allgemeines 766

    39.​3.​2 Symptome 766

    39.​3.​3 Diagnostik 766

    39.​3.​4 Therapie 766

    39.​4 Euglykämische Ketoazidose 767

    39.​4.​1 Allgemeines 767

    39.​4.​2 Symptome 767

    39.​4.​3 Diagnostik 767

    39.​4.​4 Therapie 767

    Weiterführende Literatur 767

    40 Laktatazidose 769

    40.​1 Allgemeines 770

    40.​2 Symptome 770

    40.​3 Diagnostik 770

    40.​4 Therapie 770

    Weiterführende Literatur 771

    41 Epileptischer Anfall 773

    41.​1 Allgemeines 774

    41.​2 Symptome und Diagnostik 774

    41.​3 Therapie 776

    41.​3.​1 Allgemeine Therapieoptionen​ 776

    41.​3.​2 Status epilepticus 777

    Weiterführende Literatur 778

    42 Akutes Abdomen 779

    42.​1 Allgemeines 780

    42.​2 Symptome 780

    42.​3 Differenzialdiag​nostische Abklärung 781

    42.​4 Allgemeine therapeutische Maßnahmen auf einer Intensivstation 782

    42.​4.​1 Maßnahmen zur Sicherung der Vitalfunktionen 785

    42.​4.​2 Schmerztherapie und weitere allgemeine Maßnahmen 787

    Weiterführende Literatur 789

    43 Gastrointestinal​e Blutung 791

    43.​1 Allgemeines 792

    43.​2 Symptome 792

    43.​3 Diagnostik 793

    43.​4 Therapie und Überwachung 793

    43.​4.​1 Allgemeine Maßnahmen 793

    43.​4.​2 Medikamentöse Therapie 794

    43.​4.​3 Reduktion der Blutung und spezifische weitere Therapiemaßnahme​n 794

    43.​4.​4 Verlaufskontroll​en 794

    Weiterführende Literatur 794

    44 Akute Pankreatitis 795

    44.​1 Allgemeines 796

    44.​2 Symptome und Komplikationen 796

    44.​3 Diagnostik 797

    44.​3.​1 Diagnostische Empfehlungen 797

    44.​3.​2 Atlanta-Klassifikation 800

    44.​3.​3 Abschätzung der Prognose – Ranson-Score 800

    44.​4 Therapie und Überwachung 800

    44.​4.​1 Überwachungspfli​chtigkeit und Maßnahmen 800

    44.​4.​2 Hydrierung 801

    44.​4.​3 Analgesie 801

    44.​4.​4 Thromboseprophyl​axe 801

    44.​4.​5 Ernährung 801

    44.​4.​6 Antibiose 802

    44.​4.​7 Weitere therapeutische Empfehlungen auf der Intensivstation 802

    44.​4.​8 ERCP, chirurgische Eingriffe, radiologische Interventionen 803

    Weiterführende Literatur 803

    Anhang 806

    Stichwortverzeic​hnis 811

    Teil IAllgemeine Prinzipien auf der Intensivstation

    Inhaltsverzeichnis

    Kapitel 1 Was bedeutet Arbeiten auf der Intensivstation?​3

    Kapitel 2 Apparative Diagnostik auf der Intensivstation15

    Kapitel 3 Hygienemaßnahmen​21

    Kapitel 4 Mikrobiologische​ Diagnostik und Antiinfektiva33

    Kapitel 5 Enterale und parenterale Ernährung69

    Kapitel 6 Hämodynamik und Kreislaufunterst​ützung105

    Kapitel 7 Bluttransfusione​n125

    Kapitel 8 Gerinnungsmanage​ment137

    Kapitel 9 Blutgasanalyse und Säure-Basen-Haushalt177

    Kapitel 10 Einzelne Prophylaxemaßnah​men199

    Kapitel 11 Delirmanagement203

    Kapitel 12 Reanimation und Postreanimations​phase213

    Kapitel 13 Hirntod und Organtransplanta​tion253

    © Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2021

    D. Reitgruber, J. AuerInternistische Intensivmedizin für Einsteigerhttps://doi.org/10.1007/978-3-662-61823-3_1

    1. Was bedeutet Arbeiten auf der Intensivstation?

    Dietmar Reitgruber¹   und Johann Auer¹  

    (1)

    Krankenhaus St. Josef Braunau GmbH, Braunau am Inn, Österreich

    Dietmar Reitgruber (Korrespondenzautor)

    Email: dietmar.reitgruber@gmx.at

    Johann Auer

    Email: johann.auer@khbr.at

    Das Arbeiten auf einer Intensivstation unterscheidet sich nicht nur durch die viel höhere Verantwortung und den meist auch höheren Zeitdruck bei der Arbeit, sondern auch durch die vielen zusätzlichen Möglichkeiten für eine Überwachung und sofortige Intervention. Diese Optionen müssen aber verantwortungsvoll eingesetzt und gesteuert werden, denn nur, weil etwas prinzipiell möglich ist, heißt es noch lange nicht, dass der Einsatz auch (noch) sinnvoll ist. Des Weiteren muss mit dem Stress im Team und den Sorgen der Patienten und Angehörigen richtig umgegangen werden können.

    1.1 Fokussierte problemorientierte Diagnostik

    Auf einer Intensivstation hat man den Luxus, fast alle Untersuchungen mit Vorrang zu jeder Tages- und Nachtzeit zu bekommen, ohne dass bezüglich Indikation, Dringlichkeit und Konsequenzen von den entsprechenden unterstützenden Disziplinen nachgefragt wird. Diese ständige bevorzugte Verfügbarkeit verführt leicht zu einer sehr großzügigen und breiten Diagnostik, die gerade in der Akutsituation aber völlig unangebracht ist. Nur weil man mehr Untersuchungen gemacht hat, heißt dies keineswegs, umsichtiger und besser gehandelt zu haben, es ist sogar das Gegenteil der Fall!

    Merke: Nur eine an die Leitsymptome angelehnte zielgerichtete Diagnostik führt zu einem guten Management mit fokussierter Therapie.

    Jede Diagnostik, beginnend bei der körperlichen Untersuchung, über Blutabnahmen und Sonografien bis hin zu computertomografische (CT-)Untersuchungen mit Kontrastmittel oder Magnetresonanztomografie (MRT), kosten Zeit zur Vorbereitung, Zeit zur Durchführung, Zeit für die Befundung sowie Zeit zur Beurteilung der Relevanz des Befundes und Festlegung der daraus folgenden therapeutischen Maßnahmen. In der Akutsituation kann auf diese Weise eine unnötige Verzögerung entstehen, bis die richtigen Maßnahmen, wie zum Beispiel die rasche Gabe von viel Volumen und einer kalkulierten empirischen Antibiose bei Sepsis oder die Einleitung von Reperfusionsmaßnahmen bei Ischämien, gesetzt werden. Dieser Zeitverlust kann auch in anderen als oben genannten Fällen fatale Folgen für den Patienten haben und zu einem deutlichen Anstieg der Mortalität, Morbidität, Verlust an Lebensqualität und Pflegebedürftigkeit führen.

    Auch wenn man sich auf die wichtigen Untersuchungen beschränkt, müssen diese in einigen Fällen speziell an die aktuelle Akutsituation angepasst und durchgeführt werden. Dies bedeutet am Beispiel der Sonografie, dass oft nur eine verkürzte bzw. orientierende Untersuchung durchgeführt werden sollte. Bei einem akuten Myokardinfarkt zum Beispiel macht es nicht nur keinen Sinn, jede Herzhöhle, jede Muskelwand, jede Klappenöffnungsfläche, jede Flussgeschwindigkeit etc. sofort genau und vielleicht zur Optimierung mehrfach zu vermessen. Ganz im Gegenteil, viele dieser Ergebnisse sind in der akuten Situation irrelevant, es wird nur kostbare Zeit vergeudet und die notwendige Therapie verzögert. Diese Untersuchungen sollten orientierend erfolgen, und nur relevanten Auffälligkeiten wird genauer nachgegangen. Detaillierte Gesamtuntersuchungen inklusive genauer Vermessungen sollten später in Ruhe mit ausreichend Zeit durchgeführt werden, sie sind im Notfall einfach nicht erforderlich. Im Falle eines Myokardinfarkts geht es darum, die richtige Diagnose schnell zu stellen, die Lokalisation und die Ausmaße der akuten pathologischen Veränderungen abzugrenzen sowie wichtige, für die Therapie relevante Komplikationen, wie beispielsweise bedeutsame Klappenvitien, Perikardtamponade oder Rechtsherzbeteiligung/-versagen, zu erkennen, damit möglichst rasch die korrekten notwendigen Schritte eingeleitet werden können.

    Jede Röntgenuntersuchung, Durchleuchtung, CT, Szintigrafie etc. ist eine Strahlenbelastung. Auch wenn das einzelne Thoraxröntgen für sich keine große Belastung darstellt, kann sich alleine durch die Summe der Untersuchungen im Rahmen eines potenziell längeren Aufenthalts oder wiederholter intensivmedizinischer Behandlungen im Laufe der Jahre eine beträchtliche Strahlendosis ergeben, die durch weitere Untersuchungen oder Behandlungen, vor allem bei jüngeren Personen, dann sehr wohl mit entsprechender Latenz gesundheitliche Konsequenzen haben kann.  Früher übliche standardisierte tägliche „Routine"-Thoraxröntgenuntersuchungen bei allen Intensivpatienten ohne spezielle Indikation sollten allein aus Gründen der Strahlenhygiene längst obsolet sein.

    Mehrere Untersuchungen benötigen Kontrastmittel. Diese können zu einer potenziellen Schädigung der meist bei langen schweren Erkrankungen ohnehin gefährdeten Nieren führen. Die Schädlichkeit der neuen CT-Kontrastmittel für die Niere befindet sich gerade in Diskussion, dürfte aber wesentlich geringer sein als bisher angenommen und gelegentlich auch Ablagerungen im Körper mit bislang noch unbekannten Konsequenzen zur Folge haben. Eine mögliche, aber sehr wichtige Komplikation stellt hierbei die retroperitoneale Fibrose bei der Verwendung von gadoliniumhaltigen MRT-Kontrastmitteln bei Niereninsuffizienz dar.

    Durch den iatrogenen Blutverlust im Rahmen von regelmäßigen Blutabnahmen, venös oder arteriell, aber auch Blutverluste bei Therapien und Interventionen treten bei jedem Patienten, der länger auf einer Intensivstation liegt, unabhängig von der eigentlichen Grunderkrankung, eine Anämie und ein Eiweißverlust auf. Für deren Reduktion sollten bei arteriellen Blutabnahmen geschlossene Systeme ohne Verwerfen von verdünntem Blut verwendet werden. Des Weiteren sollen die Blutabnahmen, genau wie alle anderen Untersuchungen auch, nicht zu großzügig angeordnet werden, um das Problem der Anämie und Hypoproteinämie zu verzögern bzw. zu verhindern.  In einigen Häusern werden zur Blutanalyse inzwischen Röhrchen mit reduzierten Füllmengen wie bei Kindern mit Erfolg verwendet, nur um Blut sparen zu können. Neue Geräte benötigen deutlich weniger Blut als noch vor vielen Jahren. Bei allen Interventionen sollte speziell auf möglichst geringen Blutverlust geachtet werden. So können auch die Zahl der Bluttransfusionen und die daraus folgenden Probleme reduziert werden.

    Merke: Reduktion von Häufigkeit und Schwere einer Anämie bei Intensivpatienten durch sparsamen Umgang mit Blutanalysen und Blutungsreduktion bei Interventionen.

    Eine weitere Gefahr der ausufernden breiten Diagnostik besteht in häufigen Zufallsbefunden, die Normvariationen sowie auch Nebenpathologien ohne Bedeutung in der Akutsituation darstellen, aber leicht anders/falsch interpretiert werden. Ein typisches Beispiel stellen in vielen Situationen nicht sinnvoll beurteilbare Laborwerte, wie die wahllose oder Routinebestimmung von D-Dimer dar, das bei korrektem Einsatz sehr hilfreich ist, aber bei grundloser Bestimmung oft mehr Verwirrung stiftet und unnütze „Absicherungsdiagnostik" zur Folge hat, als es bei der Diagnostik weiterhilft. Solche Ergebnisse können rasch zu weiteren, in der Akutsituation unnötigen Untersuchungen führen und vom vordringlichen Grundproblem ablenken. Neben der Zeitverzögerung wichtiger Maßnahmen stellt dies eine unnötige Belastung für den akut schwer kranken Patienten dar. Es bindet Ressourcen des Krankenhauses, die anderswo wichtiger benötigt würden und kostet nebenbei auch unnötig viel Geld. Nicht zuletzt kann eine meist gleichzeitige Behandlung dieser Nebenpathologien zusätzlich zu der akut benötigten, oft sehr breiten Medikation auf einer Intensivstation das Risiko für Nebenwirkungen, aber vor allem auch nicht vorhersehbaren Wechselwirkungen deutlich erhöhen und eine weitere gesundheitliche Belastung darstellen.

    Untersuchungen außerhalb der Intensivstation stellen vor allem für kritisch kranke Patienten eine potenzielle Gefährdung dar. Auch wenn ein kleiner mobiler Monitor sowie ein kleineres Notfallequipment mitgenommen wird und ein Arzt den Patienten stets begleitet, stehen trotzdem nur eingeschränkte Überwachungs- und Interventionsmöglichkeiten zur Verfügung. Eine Verzögerung für das Anlaufen aller möglichen Notfallmaßnahmen ist unweigerlich die Folge.

    Durch die Umlagerung auf spezielle Untersuchungsliegen, die für einige Untersuchungen, CT und MRT als Beispiele, unumgänglich ist, besteht vor allem wegen eines weniger optimal eingespielten Teams, des häufigen Zeitdrucks bei der Untersuchung, der engen Verhältnisse im Diagnostikraum und wegen der vielen Kabel, Drainagen, Sonden und Katheter ein erhöhtes Risiko, wichtige Zugänge und Überwachungsmöglichkeiten ungewollt zu verlieren. Dies kann eine Unterbrechung lebenswichtiger Therapien, wie Beatmung, Kreislaufunterstützung, Drainage eines Pneumothorax, Narkose etc., zur Folge haben, die abseits einer gut ausgerüsteten Intensivstation schlechter behoben werden und zu durchaus kritischen Situationen führen können.

    Es sollte daher immer der Nutzen von Untersuchungen außerhalb der Intensivstation gegenüber den Risiken bei aktueller Krankheit und Einschränkungen berücksichtig werden. Für viele Untersuchungen muss der Patient vorher ausreichend stabilisiert worden sein, denn bei schwerer hämodynamischer und respiratorischer Instabilität kann allein eine Umlagerung im Bett oder vom Patientenbett auf eine Untersuchungsliege ohne oben genannten Komplikationen zu einer prompten Verschlechterung der Vitalparameter und Gefährdung des Patienten führen und dies bei oft begrenzter Möglichkeit der Gegensteuerung außerhalb von Intensiv- und Notfallräumlichkeiten.

    Während einiger Untersuchungen muss das Personal den Raum aus Gründen der eigenen Sicherheit, wie dem Strahlenschutz, verlassen, und ein Eingreifen kann bei einem Notfall erst bei erfolgtem, zeitlich etwas verzögertem Akutabbruch erfolgen, wobei der Untersuchungsfortschritt oft bei vorzeitigen Notfallabbrüchen verlorengehen kann.

    All das eben exemplarisch Angeführte soll zu genauen Überlegungen über die Notwendigkeit einer Untersuchung anregen und die Diagnostik in der akuten Situation auf das wirklich notwendige Ausmaß beschränken! Eine Untersuchung, aus der zumindest in der Notfallsituation keine unmittelbare therapeutische oder diagnostische Konsequenz gezogen wird, sollte auch nicht im Notfall durchgeführt werden. Weiterführende und ausführlichere Untersuchungen, können zu einem späteren Zeitpunkt, sei es noch auf der Intensivstation oder später in Ruhe beim stabilen Patienten, durchgeführt werden, sofern sich daraus auch therapeutische oder diagnostische Konsequenzen ergeben würden.

    Merke: In Notfallsituationen werden auch nur jene Untersuchungen durchgeführt, aus deren Ergebnisse sich auch unmittelbar Konsequenzen für die weitere Behandlung ergeben.

    Eine fokussierte und problemorientierte Diagnostik darf unter keinen Umständen dazu führen, dringende Untersuchungen oder Interventionen, unabhängig davon, ob sie belastend sind oder außerhalb einer Intensivstation durchgeführt werden müssen, zu unterlassen oder zur Schonung des Patienten nur unzureichend durchzuführen. Solange der zu erwartende Nutzen das einzugehende Risiko überwiegt, dürfen notwendige Maßnahmen Patienten nicht vorenthalten werden. Bei vor allem vitalen Konsequenzen aus der Untersuchung steht das Leben des Patienten über den zu erwartenden Komplikationen. Hier müssen dann auch teils erhebliche zu erwartende Nebenwirkungen bewusst in Kauf genommen und die Diagnostik ohne Verzögerung durchgeführt werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Durchführung einer CT-Untersuchung mit Kontrastmittel bei schwerem Nierenversagen bzw. weit fortgeschrittener Niereninsuffizienz. Für das weitere Vorgehen notwendige Kontrollen, beispielsweise Kontrollen des Volumenstatus bei Sepsis und Exsikkose, und entscheidende diagnostische Maßnahmen, mögen sie auch belastend sein, müssen rasch und konsequent erfolgen.

    1.2 Monitoring und Kontrollen

    Patienten auf einer Intensivstation werden im Rahmen der Basismaßnahmen in der Regel mittels einer kontinuierlichen EKG- und Pulsoxymetrieableitung überwacht, um Herzrhythmusstörungen oder Abfälle der peripheren Sauerstoffsättigung rasch zu bemerken.

    Die Überwachung des Blutdrucks ist ebenfalls eine Standardmaßnahme, die auf Intensivstationen sehr häufig kontinuierlich invasiv erfolgt. Die Anlage dieser Blutdrucküberwachung wird im Kap. „15.​8 Anlage arterieller Verweilkatheter" besprochen. Seltener erfolgt die Überwachung diskontinuierlich durch automatisierte Messungen mittels Blutdruckmanschette an einem Oberarm. Hier sollte dann je nach Bedarf die Häufigkeit festgelegt werden; vor allem während der Ruhephasen sollte diese nicht zu häufig erfolgen, da Schlafstörungen ein wichtiger Faktor für die Entwicklung von Problemen mit der Therapieadhärenz und der Ausbildung eines Delirs sein können.

    Weitere kontinuierliche Überwachungsmethoden, vor allem der Hämodynamik als auch der Hirnströme, der Sedierungstiefe etc., sind speziellen Indikationen vorbehalten und bei fast allen Intensivpatienten keine Routinemaßnahmen.

    Bezüglich der Feststellung und des Monitorings des Volumenstatus und der Hämodynamik wird auf das Kap. 6 verwiesen.

    Aufgrund der kritischen Erkrankung des Patienten kann es notwendig sein, einige Untersuchungen innerhalb eines Tages auch mehrfach zu wiederholen und Zielvorgaben anhand dieser Ergebnisse und des klinischen Verlaufs zu reevaluieren. Trotz des auch vielfach bestehenden Zeitdrucks, vor allem in Diensten mit knapperen personellen Ressourcen, müssen diese Untersuchungen zu jedem Zeitpunkt gewissenhaft und angepasst an die aktuelle Situation des einzelnen Patienten durchgeführt werden. Sie erlauben es, nötige oder ineffektive Therapien früher/rechtzeitiger zu erkennen und Anpassungen zeitnah durchzuführen. Eine deutliche Verbesserung des Managements kritisch kranker Patienten, mit kürzeren Aufenthalten und Besserung der Prognose, sowie eine Belastungsreduktion für das gesamte Team durch Reduktion von Komplikationen und dem daraus folgenden unnötigen Arbeitsaufwand sind die Folge.

    Klinische Untersuchung bezüglich Respiration, wie feuchte Rasselgeräusche, spastische Rasselgeräusche, Belüftung beider Lungen (korrekte Tubuslage, Atemwegsverlegung etc.), Bestimmung der peripheren Oxygenierung und des Volumenstatus, Bewertung der neurologischen, psychischen und kognitiven Situation sowie Beurteilung der Darmmotilität sind einige Beispiele für Untersuchungen, die häufig mehrmals täglich vorgenommen werden müssen.

    Das wiederholte Erheben des Volumenstatus und die Festlegung des aktuellen Bilanzziels mehrmals pro Tag ist bei vielen Patienten unumgänglich (siehe Kap. 6 „Hämodynamik und Kreislaufunterstützung").

    Laborkontrollen und Blutgasanalysen mit Oxygenierung, Partialdrücken, pH-Wert, Base Excess etc., aber auch venöse Laboruntersuchungen mit Blutbild, Entzündungsparametern, Nierenfunktion, Laktat, Herzenzymen, Troponinen, Parametern für Dialyse etc. müssen, trotz der dadurch bei längerem Aufenthalt folgenden Anämie, bei kritisch kranken Patienten bis zur Stabilisierung bzw. deutlichen Besserung immer wieder auch mehrmals täglich für die korrekte Steuerung der Therapie bei Citratdialyse, Heparintherapie (aPTT) etc. wiederholt werden.

    Merke: Wichtig ist auch, gemessene, unklare, auffällige Werte rasch zu hinterfragen – Fehler in der Präanalytik und während der Auswertung können immer wieder auftreten.

    Erhobene Werte können auch je nach Indikation der Bestimmung auch in die Irre führen, vor allem, wenn situationsabhängig falsche Schlussfolgerungen aus ihnen gezogen werden. Als Beispiel ist hier der Irrglaube zu nennen, dass ein gemessener hoher Blutdruck immer mit einer guten Kreislaufsituation gleichzusetzen ist und einen Schock oder eine Sepsis ausschließt. Ein weiteres Beispiel sind viele für das Volumenmanagement verwendete, vor allem invasiv apparativ bestimmte Messwerte, die sich als falsche Surrogatparameter entpuppt haben. Es dürfen gemessene Werte nicht allein ohne klinische Evaluation der Befunde am Patientenbett akzeptiert werden. Plötzlich auftretende, unerklärbare Werte müssen hinterfragt und dann, wenn ein Fehler in Betracht gezogen wird, auch auf Fehlerquellen kontrolliert werden (Beispiele siehe Übersicht).

    Einige typische Fehlerquellen

    Messung einer schlechten Sauerstoffsättigung in der Pulsoxymetrie bei schlechter Abnahmequalität, kalter Extremität bei Zentralisation oder Complianceproblem

    Hypotone Messwerte bei schlecht sitzender/unpassender Blutdruckmanschette, falscher Lage der Extremität oder Knick/Verstopfung in der invasiven arterielle Kanüle

    Falsche Blutanalysewerte, wie Blutzucker, Elektrolyte, Blutbild etc., durch eine laufende Infusion in der Nähe oder Verdünnung durch Flüssigkeit in einer Kanüle

    Falsche Blutabnahme – venöse statt arterielle Punktion bei der arteriellen Blutgasanalyse

    Falsch angelegtes EKG mit plötzlichen R-Verlusten, Lagetypänderungen etc.

    Fehlendes Ansprechen auf Therapie durch eine abgeknickte oder abgeklemmte Perfusorleitung oder infolge eines Paravasats

    Verwechslungen von Patientenbefunden (vor allem im Stress!)

    Schlechte Werte der arteriellen Blutgasanalyse bei falscher Blutabnahme (venös), Verdünnung, inkooperativen Patienten mit Entfernung der Sauerstoffzufuhr

    1.3 Psychische und physische Belastungen des Patienten auf der Intensivstation

    Patienten auf einer Intensivstation befinden sich in einer sehr angespannten und belastenden Situation. Alle Untersuchungen stellen eine weitere sowohl physische als auch psychische Belastung für den kranken Menschen dar. Diese Tatsache darf nicht außer Acht gelassen werden. Ein sehr großer Anteil der Patienten auf einer Intensivstation hat zahlreiche Vorerkrankungen und besitzt nur mehr sehr eingeschränkte Möglichkeiten, mit den körperlichen Belastungssituationen und dem psychischen Stress fertig zu werden. Die Folge ist ein wesentlich häufigeres Auftreten von Delir und dies nicht nur bei älteren multimorbiden Menschen, wie man gerne glauben möchte.

    Um diese physischen als auch psychischen Belastungen zu reduzieren, sollte man einige Punkte beachten:

    Belastend sind nicht nur umfangreiche aufwendige Untersuchungen, sondern vielfach die Anzahl und Häufigkeit von Untersuchungen, die in einer sehr vulnerablen Phase mit nur geringen psychischen und psychischen Ressourcen durchgeführt werden.

    Es ist nicht notwendig, den Patienten über jedes noch so unwichtige Detail eines Befundes auf ausführlichste Art und Weise zu informieren. Bei belastenden Situationen, wie sie ein Intensivstationsaufenthalt immer darstellt, ist die Aufnahmefähigkeit häufig sehr begrenzt, und eine Informationsflut, mit denen jeder nicht medizinisch versierte Mensch überfordert ist, sollte unbedingt unterlassen werden. Dies würde nur Missverständnisse, Verwechslungen und die Entwicklung von Ängste fördern. Die Ergebnisse sollten kurz und prägnant und bei nicht positiven Nachrichten unbedingt auch in einem passenden Umfeld mitgeteilt werden. Eine eventuelle Hilfestellung in Form einer psychologischen Unterstützung einerseits durch Angehörige, gute Bekannte oder andererseits durch Seelsorger bzw. Psychologen kann bei Zustimmung des Patienten bzw. dessen Akzeptanz erfolgen. Die rechtliche Informations-/Auskunftspflicht primär dem Patienten gegenüber muss aber immer gewahrt bleiben.

    Jede Untersuchung, die mit Schmerzen verbunden ist, sollte möglichst schmerzarm oder wenn möglich unter lokalen oder allgemein anästhetischen Maßnahmen erfolgen. Vermeidbare Schmerzen sind eines der am häufigsten genannten Kritikpunkte von Patienten an Intensivstationen. Diese sind vielfach durch standardisierte Erhebungsverfahren und festgelegte Behandlungsalgorithmen vermeidbar (siehe Kap. 23 „Analgesie, Sedierung und Narkose").

    Der längere Aufenthalt auf einer Intensivstation führt wesentlich häufiger zum Auftreten von Depressionen, zur Ausbildung eines akuten Delirs und Verschlechterung einer bislang kompensierten Demenz, als dies nicht ohnehin schon auf einer Normalstation der Fall wäre. Jedes Delir verschlechtert die Prognose, verlängert den Krankenhausaufenthalt und erhöht die Mortalität. Mehr zu diesem wichtigen Thema kann im Kap. 11 „Delirmanagement" nachgelesen werden.

    Einige Patienten sind durch die Intensivstation psychisch so stark belastet, dass sie plötzlich, auch ohne Vorliegen eines Delirs oder einer Demenz, völlig irrational werden, Untersuchungen mehr und mehr verweigern und eine Verlegung auf die Normalstation verlangen oder sogar auf eine Entlassung insistieren. Diese Patienten sind dann nur sehr schwer mit rationalen Argumenten zu beeinflussen und selten, aber doch zu sehen, von einer Fortführung dringender oder gar lebensnotwendiger Behandlungen nicht mehr zu überzeugen. Mehr zum Thema Delir inklusive Delirprävention kann in dem Kap. 11 „Delirmanagement" nachgelesen werden.

    Allein durch einen langen Krankenhausaufenthalt kann es zu psychischen Veränderungen mit negativ getönter Stimmungslage kommen. Dies wird natürlich durch die gestellte Diagnose, Rückschläge in der Behandlung als auch durch die individuellen Möglichkeiten, dies zu verarbeiten, gefördert. Diese negative Stimmungslag kann immer wieder auch in Depressionen umschlagen und die Kooperation eines Patienten negativ beeinflussen und auch die Aussichten auf Genesung verschlechtern. Besonders bei Patienten mit Notwendigkeit zu Isolationen bzw. mit häufig auf Intensivstationen zu findenden Zugangsbeschränkungen ist dies ein immer wieder auftretendes Problem. Es sollte immer nach Hinweisen auf psychische Veränderungen gesucht und Hilfe primär durch nicht medikamentöse Maßnahmen – wie rechtzeitige Aufhebung von Isolationen, Immobilisationen, Verlegungen auf Normalstationen, Kommunikation von Fortschritten und Aussichten, ohne ein zu positives oder negatives Bild zu zeichnen – als auch durch Unterstützung von Seelsorgern, Psychologen und zuletzt auch durch den rechtzeitigen Einsatz von medikamentösen Maßnahmen in Erwägung gezogen werden. Gerade Medikamente sollen aber sorgfältig ausgewählt werden, damit es nicht zu problematischen Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit häufig sehr potenten Medikamenten einer Intensivstation kommt oder eine Verarbeitung der Probleme durch die medikamentösen Maßnahmen verhindert wird, wie dies bei regelmäßiger Gabe von Benzodiazepinen oft zu sehen ist.

    Merke: Für bessere Behandlungsergebnisse ist eine gute Kooperation des Patienten wichtig. Negative getönte Stimmungslagen bis hin zu Depressionen sind eine häufige Ursache für problematische und unkooperative Patienten.

    1.4 Aufklärungspflicht

    In Notfallsituationen kann auch die Aufklärungspflicht entsprechend der Situation kurz gefasst werden oder gar zur Gänze entfallen. Es sollten jedoch bei zu erwartenden schweren Nebenwirkungen als auch bei verkürzter/fehlender Aufklärung sowohl die Indikation für die Untersuchung als auch der Grund für das Vorgehen ausnahmslos gut dokumentiert werden, um eventuellen späteren juristischen Fragen bzw. Forderungen entgegentreten zu können.

    Typische Situationen mit Aufklärungspflicht, die im Notfall aber nicht oder nur rudimentär durchgeführt werden können:

    Bei Kontrastmittelexposition trotz sehr schlechter Nierenfunktion sollte die Indikation, wie ein akutes Abdomen, eine unklare Sepsis mit suspiziertem Fokus/Abszess, eine Pulmonalembolie, eine Sinusvenenthrombose, ein arterieller Verschluss, etc. mit dem Radiologen vor Ort, wenn möglich auch bezüglich möglicher Alternativen zur geplanten Untersuchung, besprochen werden. Eine notwendige Diagnostik darf auch bei möglicher Schädigung der Nieren durch das Kontrastmittel dem Patienten nicht vorenthalten werden (siehe beispielhaft ◉ Abb. 1.1). Es ist ein Irrglaube, mit einer sofort anschließenden Dialyse eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion durch Kontrastmittel verhindern oder die Schäden relevant reduzieren zu können! Aber offensichtlich sind vor allem bei neuen Kontrastmitteln der negative Effekt auf die Nierenfunktion deutlich geringer als bisher angenommen und andere Faktoren, wie eine ausreichende Hydratation des Patienten bereits vor der Untersuchung, wesentlich wichtiger.

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    Abb. 1.1

    Gekammerter Abszess perirenal rechts in Kontrastmittel CT

    Eine passagere Schrittmacherimplantation kann lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen auslösen. Des Weiteren besteht ein individuell unterschiedlich erhöhtes Risiko, mit der Schrittmachersonde eine Perforation einer Herzkammer mit folgendem Perikarderguss und möglicher hämodynamischer Beeinträchtigung bis hin zum Tod des Patienten bei Herzbeuteltamponade auszulösen. Auch unter Berücksichtigung dieser Risiken ist die Schrittmacheranlage bei hämodynamisch relevanten Bradykardien die beste und oft auch einzige Therapieoption, unabhängig davon, ob dies nur zur Überbrückung eines passageren Problems oder bis zu einer definitiven Schrittmacherimplantation erfolgt.

    Eine Fibrinolyse hat viele absolute und relative Kontraindikationen, die sich leider auch je nach verwendeter Literatur mehr oder weniger deutlich unterscheiden. Diese Kontraindikationen relativieren/reduzieren sich aber überwiegend, wenn die Fibrinolyse die letzte potenzielle Möglichkeit für das Überleben des Patienten darstellt.

    Eine transösophageale Echokardiografie kann zu Verletzungen in Mund, Rachen, Kehlkopfbereich, Speiseröhre oder Magen führen. Respiratorischen Beschwerden bis hin zu einem Erbrechen mit Aspiration sowie andere Komplikationen sind möglich. Durch sedierende Maßnahmen kann es zu einer Beeinträchtigungen der Kreislaufsituation und der Respiration kommen. Trotzdem muss diese Untersuchung bei entsprechendem Verdachtsdiagnose, wie beispielsweise auf eine Endokarditis (mit/ohne lokale Abszessbildung) für den Ausschluss bzw. einen Nachweis durchgeführt werden.

    Die Durchführung einer Notfallendoskopie mit der Sicherung einer ausreichenden Sauerstoffzufuhr, den sedierenden Maßnahmen während der Intervention und dem potenziellen Verletzungsrisiko abhängig von der grundlegenden Problematik sollte nicht unterschätzt werden. Darauf zu hoffen, dass eine akute relevante gastrointestinale Blutung von allein aufhören und abheilen wird und so lange Blutkonserven zu verabreichen, bis die Blutung zum Stillstand gekommen ist, stellt allerdings nur in Ausnahmefällen eine gangbare Alternative dar; sie wird in den seltensten Fällen erfolgreich sein. Auch wenn die Blutung akut ohne Intervention sistiert, tritt sie mit hoher Wahrscheinlichkeit kurzfristig wieder auf. Es müssen die Risiken bei gegebener Indikation in Kauf genommen und gleich im Vorfeld entsprechende Gegenmaßnahmen, wie Kreislaufunterstützung, richtige Wahl der Sedierung, Intubationsbereitschaft etc., vorbereitet bzw. getroffen werden.

    Das Legen zentraler venöser und/oder arterieller Zugänge, die Anwendung von Organersatzverfahren, wie Herzunterstützungssysteme, Lungenersatzverfahren, Leberersatzverfahren, und die Transfusion von Erythrozyten, Thrombozyten oder anderen Blutprodukten im Notfall ohne Kenntnis einer Ablehnung dieser Maßnahmen stellen häufige Notfallmaßnahmen dar. Außerhalb von Notfällen muss über diese Maßnahmen der zeitlichen Dringlichkeit der Maßnahme entsprechend aufgeklärt und eine ausreichende Bedenkzeit gewährt werden.

    Diese Liste könnte beliebig erweitert werden, sie sollte einige häufigere Beispiel zur Risikoabwägung aufzeigen.

    Merke: Die Aufklärung muss gerade auf einer Intensivstation mit Notfällen immer an die aktuelle Situation angepasst werden. Sollte eine Aufklärung nicht möglich sein, sollte dies gut dokumentiert sein.

    1.5 Umgang mit Patienten und Angehörigen

    „Intensivstation" ist für viele Patienten und auch Angehörige ein sehr bedrohliches Wort und weckt Ängste und Befürchtungen. Vor allem bei traurigen Anlässen und Erfahrungen in der Verwandtschaft und Bekanntschaft ist dann ein erschwerter Zugang zu diesen Menschen und auch ein erhöhter Bedarf an Arzt-Patienten-Angehörigen-Kontakten notwendig; dies kann für das gesamte medizinische Personal sehr fordernd werden und auch immer wieder zu einer Verzweiflung mit heftigen emotionalen Reaktionen und irrationalen Forderungen und nachdrücklichen Wünschen für Diagnostik und Therapie oder Verlegung in ein kompetenteres Zentrum führen. In Rahmen solcher Enttäuschungsreaktionen bzw. Überforderungen mit der aktuellen Situation kommt es auch immer wieder zu falschen Anschuldigungen, Ungerechtigkeiten gegenüber dem medizinischen Personal bis hin zu Verleumdungen und selten auch zu rechtlichen Schritten. Um solchen Problemen möglichst vorzubeugen, sollte man durch Erfahrung und eventuell auch mithilfe von speziellen Seminaren bzw. Kursen die Kommunikationsfähigkeiten in schwierigen Situationen verbessern. Die reine Kommunikation von medizinischen Fakten ohne entsprechende Vorbereitung des Patienten und der Angehörigen, ohne passendes Umfeld und ohne Gespür für die Aufnahmefähigkeit und das medizinische Verständnis des Gegenübers ist auf Intensivstationen mit lebensbedrohlichen Situationen absolut fehl am Platz. Je nach eigener Erfahrung und Tragweite einer primär negativen Nachricht sollte die Überbringung auch immer wieder nicht allein, sondern mithilfe von Mitgliedern des Teams, erfahreneren Kollegen als auch durch professionelle psychische Unterstützung, wie eines Seelsorgers oder eines Psychologen, erfolgen. So sinkt das Risiko eines Entgleitens des Gesprächs mit oben genannten negativen Konsequenzen.

    Gerade wenn es um eine Begrenzung oder Änderung der Therapiestrategie weg von einer Maximalversorgung mit kurativem Therapieziel hin zu einer Therapiebeschränkung oder Beschreiten eines palliativen Weges geht, sollten ausführliche Gespräche mit dem Patienten und allen zugelassenen Angehörigen in ruhiger Atmosphäre ohne Unterbrechung durch Anrufe oder Fragen von anderem Personal erfolgen. Ziel dieser Gespräche ist es, allen Anwesenden zu vermitteln, dass der Patient nicht aufgegeben wird. Es muss kommuniziert werden, dass weiterhin die maximale Therapie durchgeführt wird, aber nun im Sinne der bestmöglichen Lebensqualität mit Vermeidung unnützer Belastungen durch Schmerzen; die diagnostischen und/oder therapeutischen Maßnahmen dienen dann nicht mehr der maximalen Verlängerung des Lebens. Häufig sind für solch heikle Fragen bzw. Themen mehrere Gespräche notwendig, und gerade bei Abänderung auf ein palliatives Therapieziel wäre es wünschenswert, palliativmedizinisch ausgebildetes Personal mit bei den Gesprächen zu haben und einen fließenden Übergang der Betreuung zu ermöglichen. Dies führt auch bei den meisten sehr fordernden und verzweifelten Angehörigen und Patienten zu einer Akzeptanz und Zufriedenheit mit dem Vorgehen. Es sollte möglichst vermieden werden, solche Maßnahmen ohne ausreichende Bedenkzeit und bei nicht mehr entscheidungsfähigen Patienten gegen den Willen der Angehörigen durchzuführen. Dies führt regelmäßig zu vermeidbaren Traumata der Angehörigen und immer wieder auch zu juristischen Folgen.

    Juristisch ist der Arzt verpflichtet, den Patienten selbst zu allererst über alle Maßnahmen und Ergebnisse aufzuklären und nur auf Wunsch bzw. Zustimmung des Patienten, anderen Personen Auskunft über den Gesundheitszustand zu geben. Die primäre Aufklärung der Angehörigen bei mündigen und wachen Patienten ist juristisch nicht zulässig. Gerade auf einer Intensivstation ist der Patient selbst aber oft genug nicht ansprechbar, sodass dann, sofern vorhanden, mit einem gesetzlichen Vertreter oder den nächsten Angehörigen gesprochen werden muss. Wichtig ist, dass die nächsten Angehörigen ohne entsprechende juristische Bevollmächtigungen keine Entscheidungsgewalt haben und juristisch nicht stellvertretend für den Patienten Maßnahmen zustimmen oder ablehnen können. Dies sorgt regelmäßig für Unverständnis gerade bei Partnern und Kindern der zu betreuenden Person.

    1.6 Arbeiten im Team

    So gern auch mancher sich als einsamer Kämpfer gegen böse Mächte sieht, so falsch ist dieses Bild jedoch in jeglichen Gesundheitseinrichtungen. Die gesamte Medizin ist Teamwork nicht nur innerhalb eines Gesundheitsberufes, sondern auch zwischen den verschiedenen Professionen. Für ein optimales Behandlungsergebnis, nicht nur aber gerade in der Intensivmedizin, ist ein gut eingeschultes und harmonierendes Team sehr wichtig. Dies kann nur durch Respekt der einzelnen Berufe füreinander und vor allem zwischen Ärzten und Pflegenden durch regelmäßige gemeinsame Notfallübungen und Teambesprechungen nach Notfällen zur Analyse des Ablaufs, Erkennen von Optimierungsmöglichkeiten und Verarbeitung von psychisch belastenden Situationen erreicht werden.

    In der täglichen Behandlung sollte jeder Arzt immer die Kommunikation mit den Pflegekräften, den Physiotherapeuten, den Ergotherapeuten, den Logopäden und anderen beteiligten medizinischen Berufsgruppen suchen, um ein optimales Bild vom Patienten zu erhalten. Viel kleine Fortschritte, aber auch die Rückschläge, mögliche Probleme oder Hürden können von den Angehörigen anderer medizinischer Berufe durch ihre spezielle Tätigkeit mit dem Patienten bzw. dem meist längeren täglichen Patientenkontakt von diesen besser wahrgenommen werden als von den Ärzten, die nicht stets beim Patienten im Zimmer sind. Durch die Berücksichtigung dieser Beobachtungen in der Therapieplanung kann der Behandlungserfolg aus praktischer Erfahrung wesentlich verbessert und mehrere Komplikationen vermieden werden. Trotz dieses wichtigen Teamworks ist der Arzt immer derjenige, der die medizinische Verantwortung für den Patienten und die durchgeführten als auch nicht erfolgten Maßnahmen trägt. Aus diesem Grund sollten die anderen medizinischen Berufe eine beratende, aber keinesfalls eine entscheidende Funktion für den Arzt darstellen.

    Viele sehr heikle bzw. weitreichende Entscheidungen sollten auch nicht immer nur von einem Arzt allein getroffen werden. Besprechungen im ärztlichen Team können immer wieder neue zielführende Ideen und Therapieoptimierungen bewirken, sie helfen aber auch, psychisch belastende Situationen zu entschärfen und belastende Entscheidungen trotz aller medizinischen Erfahrung nicht allein tragen zu müssen.

    Ein weiterer weniger beliebter Aspekt der Teamarbeit ist es, eine gute, möglichst lückenlose und jederzeit nachvollziehbare Dokumentation über durchgeführt bzw. nicht erfolgte Maßnahmen zu haben. Auch wenn die „Büroarbeit" vielfach als lästig wahrgenommen wird, so hilft sie den diensthabenden Ärzten, den Ärzten auf Normalstationen, die die Behandlung fortführen, und immer wieder auch einem selbst jederzeit die getroffenen Entscheidungen nachvollziehen zu können. Sie verhindert auch, dass aus Unkenntnis gegenläufige Konzepte verfolgt oder diagnostische und therapeutische Maßnahmen unnötigerweise wiederholt werden.

    Eine gute Dokumentation, angefangen bei dem Aufnahmestatus und den Allergien bis hin zu komplexen medizinischen Maßnahmen, dient auch der eigenen Absicherung im Falle von juristischen Fragestellungen.

    Merke: Jede Untersuchung oder therapeutische Maßnahme, die nicht dokumentiert wurde, ist forensisch gesehen nicht erfolgt!

    © Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2021

    D. Reitgruber, J. AuerInternistische Intensivmedizin für Einsteigerhttps://doi.org/10.1007/978-3-662-61823-3_2

    2. Apparative Diagnostik auf der Intensivstation

    Dietmar Reitgruber¹   und Johann Auer¹  

    (1)

    Krankenhaus St. Josef Braunau GmbH, Braunau am Inn, Österreich

    Dietmar Reitgruber (Korrespondenzautor)

    Email: dietmar.reitgruber@gmx.at

    Johann Auer

    Email: johann.auer@khbr.at

    Bereits auf einer Intensivstation selbst gibt es viele apparative diagnostische Basismöglichkeiten, wie zum Beispiel Blutgasanalyse, Blutdrucküberwachung, Sonografien, hämodynamische Messungen, EKG und Röntgen, die sofort vor Ort durchgeführt werden können und bereits eine gute initiale Therapiesteuerung ermöglichen. Für eine erweiterte Diagnostik muss jedoch unter entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen die Intensivstation verlassen werden. Dies sollte nur unter Abwägung von Risiko und Nutzen erfolgen.

    2.1 Sonografie und Echokardiografie

    In Notfällen hat der Zeitfaktor eine übergeordnete Bedeutung, insofern ist es auf einer Intensivstation sehr wichtig, erste Befunde schnell und sicher selbst erheben zu können. Hierbei spiel die orientierende Ultraschalluntersuchung am Patienten eine übergeordnete Rolle. Jede vollwertige Intensivstation muss ein Sonografiegerät für eine Bedsidesonografie (siehe Beispiel in Abb. 2.1) und jeder Arzt, der auf einer Intensivstation Dienste macht, grundlegende Kenntnisse in der Sonografie besitzen, wobei spezielle Kurse zur Notfallsonografie als Zusatzausbildung wünschenswert wären.

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    Abb. 2.1

    Mobiles Sonografiegerät

    Bei solchen Kursen wird das spezielle Wissen für kurze fokussierte sonografische Untersuchungen vermittelt. Ein Beispiel hierfür ist das FAST-(„focused assessment with sonography for trauma"-)Protokoll, bei dem nach freier Flüssigkeit im Abdomen, Perikard und Pleura bzw. bei der erweiterten Version E-FAST zusätzlich nach einem Pneumothorax gesucht wird.

    Ein Beispiel aus der Echokardiografie ist der Beginn des Ultraschallganges von subxiphoidal. Die sollte vor allem bei hämodynamischen Problemen für den Ausschluss/Nachweis eines Perikardergusses erfolgen. Die Untersuchung wird dann apikal zur Beurteilung einer Rechtsherzbelastung, wie beispielsweise bei Pulmonalembolie, oder bei akuten Klappenvitien, wie unter anderem bei Thoraxtraumata und Myokardinfarkten, fortgesetzt und typischerweise mit den parasternalen Schnitten abgeschlossen.

    Auch außerhalb von Notfallsituationen ist der Ultraschall ein sehr hilfreiches diagnostisches Mittel, das ohne viel Aufwand, ohne Belastung für den Patienten und in vielen Fällen mit gut reproduzierbaren Ergebnissen durchgeführt werden kann. Beispiele hierfür sind Myokardinfarktdiagnostik, Beurteilung der Herzfunktion bzw. der Hämodynamik, eventuell Klappenschädigungen (Abb. 2.2), Harnabflussstörungen, Ileus, Pleuraergüsse und Aszites.

    Für viele Interventionen stellt der Ultraschall ebenso ein wichtiges Hilfsmittel, vor allem bei Punktionen von Körperhöhlen und zentralen Gefäßen, dar.

    Genauere Informationen zu den Schalltechniken, Normbefunden, Variationen und Pathologien sowie erste praktische Erfahrungen müssen in speziellen Sonografiekursen sowie das theoretische Wissen mit spezieller Literatur gewonnen und vertieft werden.

    ../images/492150_1_De_2_Chapter/492150_1_De_2_Fig2_HTML.jpg

    Abb. 2.2

    Endokarditis der Trikuspidalklappe (Pfeil)

    2.2 Röntgenuntersuchung

    Die Röntgenuntersuchung des Thorax war lange Zeit, vor allem aufgrund der Angst vor einer unentdeckten Tuberkulose, eine fixe Aufnahmeuntersuchung bei jedem Patienten. Auf den meisten Intensivstationen wurde bei eigentlich jedem Patienten täglich eine Röntgenkontrolle durchgeführt. Diese Praktiken sind inzwischen nicht mehr zeitgemäß und aus Sicht der Strahlenhygiene auch zu unterlassen.

    Merke: Jede Röntgenuntersuchung muss eine Indikation und eine genaue Angabe der Fragestellung aufweisen, sonst ist die Untersuchung nicht indiziert, und es können auch keine guten gezielten Befunde erstellt werden.

    Die Anfertigung von Röntgenbildern sollte auf jeder Intensivstation mit einem mobilen Röntgengerät (Abb. 2.3) möglich sein. Dies wird hauptsächlich bei Fragestellungen im Bereich des Thorax (Infiltrat, Pneumothorax, Rippenfrakturen, Hinweise auf Überwässerung, Lage von Sonden und Kathetern im Thorax etc.) und seltener des Abdomens (Ileus, freie Luft etc.) und speziell in der Traumatologie auch bei Frakturen verwendet. Es muss jedoch klar sein, dass die Qualität der Bilder nicht mit jenen von großen stationären Röntgengeräten vergleichbar ist. Durch eine Einschränkung der Möglichkeit zur korrekten Lagerung und Kooperation wird die Aussagekraft, wie beispielsweise durch Thoraxröntgen in nur einer Ebene und durch die häufig schlechtere Beurteilbarkeit des Abdomens, noch weiter eingeschränkt bzw. ist die Diagnostik überhaupt nicht sinnvoll durchführbar (wie zum Beispiel die Suche nach feineren Frakturen).

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    Abb. 2.3

    Mobiles Röntgengerät

    2.3 Computer- und Magnetresonanzsonografie

    Beide Untersuchungen können nicht direkt auf der Intensivstation durchgeführt werden und benötigen daher einen Transport des Patienten zu den Untersuchungsräumlichkeiten.

    Vor allem wegen der guten Aussagekraft, in vielen Fällen unter Verwendung von Kontrastmitteln, aber auch wegen der 24-h-Verfügbarkeit der Computertomografie (CT), was für die Magnetresonanztomografie (MRT) in vielen Krankenhäusern nicht der Fall ist, besitzt das CT (Abb. 2.4) eine sehr große Bedeutung in der Diagnostik bei Intensivpatienten. Wegen der bereits in Kap. 1 erwähnten Risiken und Belastungen (Kontrastmittel- und/oder Strahlenexposition, Transport und Umlagerungen) sollten beide Untersuchungen gut überlegt angeordnet werden. Im Notfall müssen auch keine (langen) Aufklärungen stattfinden oder Laborwerte abgewartet werden, sondern es wird die Untersuchung zügig durchgeführt. Bei instabilen

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