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Faszination Amazonas: Seine Menschen, seine Tiere, seine Pflanzen
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eBook578 Seiten4 Stunden

Faszination Amazonas: Seine Menschen, seine Tiere, seine Pflanzen

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Über dieses E-Book

In diesem Band wird der Amazonas und sein angrenzender Regenwald in allen wichtigen Facetten dargestellt: Zum einen ist es das riesige Flusssystem selbst mit seinem Geflecht aus Weiß-, Schwarz- und Klarwasserflüssen. Aus den unterschiedlichen Wasserqualitäten resultieren enorme Auswirkungen auf Menschen, Tiere und Pflanzen. Zum anderen werden die Menschen beschrieben, die an diesem "Rio Mar", dem Meeres-Fluss, leben. Es sind die Caboclos, die Nachfahren der europäischen Einwanderer und der Urbevölkerung, und es sind die unterschiedlichen indigenen Völker, die sich meist an den Flussufern niedergelassen haben, da die Flüsse hier die Straßen ersetzen und überhaupt erst einen Kontakt zu anderen Menschen ermöglichen. Diese Volksgruppen sind zwar seit Generationen mit der westlichen Zivilisation in Kontakt, doch sie haben überraschenderweise auch heute noch eine Reihe bemerkenswerter Traditionen bewahrt, die hier beschrieben werden. Der Schatz der Amazonasregion sind seinePflanzen und Tiere. Deshalb werden ausführlich die faszinierendsten Blütenpflanzen, darunter zahlreiche Heilpflanzen, Bäume, Epiphyten und Lianen unterschiedlicher Lebensräume beschrieben und mit hervorragenden Fotos illustriert. Schließlich sind es die Tiere, vor allem im und am Fluss, aber auch im angrenzenden Regenwald, die uns Europäer seit Alexander von Humboldt schon immer fasziniert haben. Hier wird  nicht nur die Lebensweise der legendären Rosa-Delfine, Piranhas und Vogelspinnen erläutert, sondern auch auf eindrucksvolle Amphibien, Reptilien und Säugetiere des Urwaldes eingegangen.


SpracheDeutsch
HerausgeberSpringer
Erscheinungsdatum22. Juli 2019
ISBN9783662583289
Faszination Amazonas: Seine Menschen, seine Tiere, seine Pflanzen

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    Buchvorschau

    Faszination Amazonas - Lothar Staeck

    © Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2019

    Lothar StaeckFaszination Amazonashttps://doi.org/10.1007/978-3-662-58328-9_1

    1. Einleitung: Was Reisende auf ihrer Reise in den Regenwald wirklich sehen können

    Lothar Staeck¹  

    (1)

    Berlin, Deutschland

    Lothar Staeck

    Email: bios-st@arcor.de

    Der größte Fluss der Erde hat mich schon zu meiner Studentenzeit fasziniert. Seit Ende der 1970er-Jahre habe ich immer wieder – bis heute bestimmt 30-mal – die Region zwischen Nauta in Peru und dem Mündungsgebiet westlich von Belem in Brasilien besucht. Anfangs reiste ich auch zu wissenschaftlichen Zwecken in die Amazonasregion. Der Schwerpunkt meines Forschungsinteresses galt damals den Cichliden, das ist eine tropische Fischfamilie aus der Gruppe der Barschverwandten (Percomorphaceae), die sich durch ein äußerst interessantes und hoch entwickeltes Balz- und Brutverhalten auszeichnet. Von den bis heute weltweit etwa 3000 Cichlidenarten wurden inzwischen mehr als 500 im Amazonas und Rio Negro nachgewiesen. Seit Ende der 1980er-Jahre führe ich naturkundliche Exkursionen in die riesige Landschaft der beiden Flusssysteme durch und war auch immer wieder einmal als Reiseleiter und Lektor zwischen Nauta und Iquitos (am westlichen Rand dieses Flusssystems) und Belem (etwa 120 Flusskilometer von der Mündung des Amazonas in den Atlantik) tätig (vgl. die Karte auf der Seite II dieses Buches).

    Auf diesen Reisen hatte ich zahlreiche Begegnungen sowohl mit den unterschiedlichsten Tieren als auch mit Angehörigen verschiedener ethnischer Gruppen, die am Ufer der Flüsse wohnen. Begleitet waren meine Reisen zudem von etlichen gesundheitlich riskanten Abenteuern: Da gab es Bisse von Piranhas, Kaimanen und Baumschlangen, Attacken von Bienenschwärmen und Ameisenvölkern und es ist ein Boot auf dem Amazonas gekentert. Glücklicherweise habe ich alles letztlich unbeschadet überstanden. Über alles dieses ausführlich zu berichten, würde den Umfang dieses Werkes sprengen.

    Die Motivation, stattdessen einen zusammenfassenden Band über die Tier- und Pflanzenwelt Amazoniens einschließlich der in dieser Region lebenden Menschen zu verfassen, kam von außen. Reiseteilnehmer und Zuhörer meiner Vorträge haben immer wieder nach einer zusammenfassenden Darstellung

    der faszinierenden Flora und Fauna,

    der Ureinwohner und der Caboclos, der Nachfahren von ursprünglichen Einwanderern aus Europa und eben diesen Ureinwohnern, sowie letztlich auch

    des mächtigen Amazonas-Stromes selbst mit seinen enormen jahreszeitlichen Schwankungen, seinen extrem unterschiedlichen Nebenflüssen und seinen allgemeinen imponierenden Eigenschaften

    gefragt. Bedauerlicherweise ist diese gesamte Region extrem gefährdet durch ständige Brandrodung der Wälder, durch Raubbau, durch illegale massive Ausbeutung der Bodenschätze (z. B. Gold), durch den Bau riesiger Staudämme, aber auch durch das exponentielle Wachstum der menschlichen Bevölkerung in diesen sensiblen Ökosystemen -So hat sich die Bevölkerung Brasiliens von 1951 bis 2018 vervierfacht, von 51 Mio. auf jetzt über 210 Mio. Niemand weiß, wie lange es noch dauert, bis der Fluss und seine angrenzenden Regenwälder kollabieren. Aber eines ist gewiss: Wenn die aufgezählten Fakten für die Waldvernichtung und die Flussverseuchung und vor allem die exorbitante Bevölkerungszunahme nicht bis zum Heranwachsen der nächsten Generation aufhören, dann gibt es im nächsten Jahrhundert keine Primärwälder mehr am Amazonas, und damit werden dann auch nahezu alle wilden Tiere ausgestorben sein.

    Vielleicht trägt der vorliegende Band mit dazu bei, dass die große Katastrophe, die sich in Amazonien anbahnt, noch abgewendet werden kann.

    Ich bin schon seit vielen, vielen Jahren im Amazonastiefland unterwegs. Jedes Mal wenn ich wiederkam, dachte ich bei einer neu begonnenen Reise, dass ich nun schon alles gesehen habe, und es für mich nichts Neues mehr zu erfahren gibt. Doch dann wurde ich auf jeder weiteren Reise aufs Neue überrascht, dass ich – zusätzlich zu dem Zusammentreffen mit fremden Menschen – immer wieder Blütenpflanzen und Tieren begegnete, die ich vorher noch nie mit eigenen Augen gesehen hatte. Deshalb ist jede Reise zum Amazonas voller Überraschungen!

    Aus der ungeheuren Fülle der noch längst nicht umfassend identifizierten Pflanzen- und Tierarten filtert dieses Buch diejenigen in charakteristischen Fotos und spannenden Beschreibungen heraus, die man als Besucher auf einer dreiwöchigen Reise durch das Gebiet tatsächlich sehen kann. Jedes der in diesem Band ausgewählten Pflanzen- und Tierbeispiele hat eine staunenswerte, oftmals unglaubliche Besonderheit – entweder in seiner speziellen Morphologie oder in seinen Verhaltensweisen, die zum Lesen oder weiteren Nachdenken über die vorgestellte Pflanze oder das vorgestellte Tier anregen.

    Bei meinen Recherchen zur Einordnung bzw. Klassifizierung bestimmter Pflanzen und Tiere habe ich festgestellt, dass zurzeit eine gewaltige Korrektur bzw. Neueinordnung der seit langer Zeit festgelegten Nomenklatur, dem international verbindlichen wissenschaftlichen Namensverzeichnis von Lebewesen, stattfindet. Neue Methoden bei der Erforschung der Stammesgeschichte und aus der Molekularbiologie ermöglichen es, das Erbgut – das Genom – eines bestimmten Lebewesens genau zu analysieren. Dabei werden aktuell zahlreiche neue Verwandtschaftsbeziehungen festgestellt und Umordnungen sowie neue Artfestlegungen vorgenommen, die auch hier Berücksichtigung finden.

    Der Schwerpunkt dieses Buches liegt aber wie gesagt bei denjenigen Pflanzen und Tieren, die der Besucher auch bei einer Stippvisite wirklich sehen kann. Die großen Säugetiere wie beispielsweise der Jaguar, der Puma, der Ozelot oder das Flachlandtapir bleiben deshalb unerwähnt. Man müsste erst tief in den Urwald vordringen und auch dort für längere Zeit leben, um überhaupt die Chance zu haben, ihnen einmal zu begegnen. Allerdings wird der Reisende trotzdem häufiger auf ihre Spuren stoßen, z. B. auf Märkten, wo ihre Felle angeboten werden oder Tapirfleisch auf der Speisekarte steht, etwa in Iquitos.

    Tauchen Sie nun mit mir ein in die faszinierende Welt des Amazonas von Nauta bis zur Mündung (bitte sehen Sie das Bild auf der Seite II).

    © Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2019

    Lothar StaeckFaszination Amazonashttps://doi.org/10.1007/978-3-662-58328-9_2

    2. Der Amazonas – größter Fluss der Erde

    Lothar Staeck¹  

    (1)

    Berlin, Deutschland

    Lothar Staeck

    Email: bios-st@arcor.de

    Der größte Fluss unseres Planeten stellt mit seinen etwa 10.000 direkten oder indirekten Zuflüssen und angrenzenden Regenwäldern mit einer ursprünglichen Größe von 7.500.000 km² unmittelbar am Äquator das riesige Ökosystem Amazonien dar. Wie ausgedehnt dieses Gebiet ist, zeigt Abb. 2.1: Mühelos haben die europäischen Länder im Amazonasbecken Platz. Mit Sicherheit gibt es in diesem noch immer nicht gänzlich erforschten Großraum noch viele unbekannte Tier- und Pflanzenarten. Zwar sind bis heute allein in Brasilien mehr als 5500 Wirbeltierarten und mehr als 56.000 Samenpflanzenarten beschrieben worden (zum Vergleich in Deutschland: 530 Wirbeltier- und etwa 3500 Samenpflanzenarten) – und jedes Jahr kommen zahlreiche neu entdeckte Tier- und Pflanzenarten dazu. Schon jetzt erreicht das Amazonas-Becken weltweit Platz 1 bei den Pflanzen-, Säugetier-, Fisch- und Insektenarten. Vermutlich werden niemals alle Arten des Amazonas-Tieflandes entdeckt werden.

    ../images/470919_1_De_2_Chapter/470919_1_De_2_Fig1_HTML.png

    Abb. 2.1

    Größenvergleich Amazonien und Europa

    Bei den Ureinwohnern, den Indianern, werden auch heute noch alle paar Jahre völlig isoliert im Regenwald lebende Gruppen entdeckt, die ohne Kontakt zur modernen Zivilisation leben. So berichteten Zeitungen vor kurzer Zeit, dass im brasilianischen Amazonas-Gebiet Ureinwohnergruppen, die vom Hubschrauber aus gesichtet wurden, mit Pfeil und Bogen auf das Kleinflugzeug der Entdecker schossen. Nach Schätzungen der brasilianischen Behörde zum Schutz der Urbevölkerung (FUNAI), gibt es allein im Regenwald Amazoniens über 100 isoliert lebende indigene Völker , deren Sprache und Lebensgewohnheiten völlig unbekannt sind.

    Dies alles ist möglich trotz unserer technisch hoch entwickelten und vernetzten Welt, da der Amazonas-Regenwald so unglaublich riesig und dabei so schwer zugänglich ist. Außerdem ist das tropische Klima für Menschen extrem lebensfeindlich.

    2.1 Der Fluss zwischen seiner Quelle und Mündung

    Der Amazonas-Fluss, der den südamerikanischen Kontinent kontinuierlich in Höhe des Äquators von West nach Ost durchfließt, gilt seit GPS-Berechnungen brasilianischer Wissenschaftler im Jahr 2012 mit 6868 km als der längste Fluss der Welt und hat damit den Nil mit dessen 6695 km auf Platz 2 verdrängt (vgl. Tab. 2.1).

    Tab. 2.1

    Der Amazonas in Zahlen

    aNil: 6695 km, Rhein: 1320 km

    bdavon 15 größer als der Rhein

    cim Rhein-Delta 2330 km/s (max. jemals gemessene Menge 12.000 km/s im Jahr 1926)

    Die Quelle hat man 1996 in der Lagune McIntyre, 200 km westlich des Titicacasees hoch oben in 5547 m Höhe des Berges Nevado Mismi in den peruanischen Anden, weniger als 200 km vom Pazifik entfernt zwischen den Städten Cuzco und Arequipa ausfindig gemacht. Von dort vereinigen sich immer mehr Bäche und Flüsse zu einem gemeinsamen Abfluss, der von diesem gewaltigen Gebirge hinunterfließt. Dieser Wasserlauf trägt zunächst viele verschiedenen Namen, bis sich schließlich der Name Amazonas auf der Landkarte findet: Zuerst Lloquera, dann Callamayo, Hornilles, Rio Ene, Apurímac, Rio Tambo, Ucayali und Marañon . In der Nähe von Nauta in Peru, wo der Ucayali und der Marañon bei dem kleinen Dorf Puerto Grau zusammenfließen, heißt er bei den spanischsprechenden Menschen zum ersten Mal Amazonas (bitte sehen Sie hierzu die Seite II).

    Zum Begriff „Amazonas" gibt es eine Reihe von Namensdeutungen. Möglich ist etwa die Herleitung aus dem Begriff der Tupi-Guarini-Sprache „Amaçu", was „Geräusch von Wasser" bedeutet und sich auf die Gezeitenwelle des Meeres bezieht, die sich alljährlich in einer Überlagerung von Neumond- und Hochwassereffekten vom Atlantik aus zwei Nebenflüsse des Amazonas flussaufwärts bewegt. Auch zu Hochwasserzeiten beträgt die Wassertiefe bei Nauta häufig nur etwa sechs Meter, sodass sich auch kleinere Kreuzfahrtschiffe nur selten von Iquitos bis nach Nauta wagen. Dabei ist diese Region vor allem faunistisch hoch interessant. So kommen innerhalb des gesamten Amazonas-Tieflandes nur in dieser Region am Oberlauf bis zu den Abhängen der Ost-Anden einige Arten der spektakulär gefärbten Pfeilgiftfrösche (Baumsteigerfrösche vor (Abschn. 9.​1). Auch die seltenen Kahlgesichtigen Saki-Affen (Pithecia irrorata) sind hier verbreitet.

    Doch der Amazonas entwässerte nicht schon immer in West-Ost-Richtung zum Atlantik. Bevor die Teile des ehemaligen Urkontinents Gondwana auseinanderdrifteten, floss der Ur-Amazonas ursprünglich genau entgegengesetzt von Ost nach West und mündete in den Pazifik, denn vor etwa 130 Mio. Jahren gab es weder die Anden noch den Atlantik. Die Quelle des Ur-Amazonas lag damals im heutigen Tschad (Afrika) in den Seen Ounianga Kébir des Ennedi-Gebirges mitten in der Sahara (Abb. 2.2). Von seiner Quelle bis zur Mündung war dieser Strom damals mit 14.000 km der längste und mächtigste Fluss der Erde. Mit dem Aufbrechen und Auseinanderdriften der Teile des Urkontinentes entstand der Atlantik und im Westen des neuen südamerikanischen Kontinentes falteten sich – beginnend vor etwa 25 Mio. Jahren – allmählich die Anden auf, wodurch der Mündungstrichter des Ur-Amazonas vom Meer abgeschnürt wurde und viele Tierarten des Meeres in dem sich nunmehr aufstauenden riesigen Binnensee verblieben. Im Verlauf der folgenden vielen Millionen von Jahren versüßte das Wasser dieses Binnensees mehr und mehr, zahlreiche ehemalige Tierarten des Meeres adaptierten sich an diese veränderten Lebensbedingungen und leben bis heute im Amazonas, zum Beispiel zwei Delfinarten, Sardinen, Heringe, Hornhechte, Kofferfische, Rochen, Garnelen und Taschenkrebse in mehr als 30 verschiedenen Arten, Schwämme und viele andere ehemalige Bewohner der Meere. Der Druck der sich in dem Binnensee sammelnden Wassermassen wurde schließlich so stark, dass das Wasser nunmehr in demselben Urstromtal des Ur-Amazonas nach Osten abfloss und schließlich in den Atlantik mündete. Während der beiden Eiszeiten im Verlauf der letzten 100.000 Jahre sank der Spiegel der Meere so stark, dass sich der „neue" Amazonas an seiner Mündung über gigantische Wasserfälle in den Atlantik stürzte.

    ../images/470919_1_De_2_Chapter/470919_1_De_2_Fig2_HTML.png

    Abb. 2.2

    Verlauf des Ur-Amazonas vor etwa 130 Mio. Jahren

    Für die Existenz des Ur-Amazonas und damit für die Flussumkehrung gibt es zahlreiche geologische und biologische Belege, zum Beispiel

    Gesteinsablagerungen aus Afrika im heutigen Amazonas,

    die bestehende Anomalie, dass das Flussbett des Amazonas in Richtung Mündung bei Belém schmaler wird (und nicht breiter, wie es bei großen Flüssen normalerweise der Fall ist),

    Funde von diversen Fossilien, beispielsweise identische Arten von Kieselalgen und Mesosauriern im Amazonas und in der Wüste von Tschad,

    die einzigen heute noch lebenden Wüstenkrokodile in den Seen des Ennedi-Gebirges (Tschad), die genetisch mit den Amazonas-Kaimanen verwandt sind.

    Übrigens: Auch heute noch düngt der Sahara-Staub die Regenwälder des Amazonas-Beckens, wie jüngere meteorologische Untersuchungen gezeigt haben. Mit dem beständigen Nordost-Passat gelangen in fünf Kilometern Höhe pro Jahr unglaubliche 400–700 Tonnen davon nach Amazonien. Ohne diese gigantische Düngerfracht würde auf den extrem nährstoffarmen Böden die Vegetation niemals so üppig wachsen, wie wir sie heute vorfinden.

    Heute liegt der Amazonas in einer riesigen mit Sedimenten und Sedimentgestein bedeckten Tiefebene, die im Westen an die Anden, im Norden an die alten Mittelgebirge der Guyana-Länder und im Süden an das brasilianische Schild grenzt, ein uraltes, abgetragenes Bergland. An einigen Abschnitten des heutigen Amazonas kann man noch die ehemaligen Steilufer des Ur-Amazonas erkennen: Gewaltige, Millionen Jahre alte bis 15 m aufragende Laterit-Kliffs, in denen heute Amazonas-Rotbrustfischer ihre Bruthöhlen graben (Abb. 2.3).

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    Abb. 2.3

    Reste eines Laterit-Kliffs des Ur-Amazonas mit Bruthöhlen des Amazonas-Fischers (Abschn. 8.​4.​6)

    Das Gefälle des Flusses beträgt vom Fuße der Ost-Anden bis zu seiner Mündung nur unglaubliche 180 m, das sind auf den Flusskilometer umgerechnet nur drei Zentimeter! Trotz dieser extrem geringen Neigung fließt der Strom sogar in der Trockenzeit mit 0,75 m pro Sekunde, das sind 45 m in der Minute beziehungsweise 2,7 km in der Stunde. In der Regenzeit, wenn die Wassermassen aus den vielen Seitenarmen in den Hauptstrom drücken, erhöht sich die Fließgeschwindigkeit auf bis zu 18 km/h. Durch die andauernde Abholzung des Regenwaldes verliert der Wald Jahr für Jahr mehr seiner Fähigkeit, Regenwasser zu speichern, sodass die Regenmengen immer schneller den Amazonas erreichen, wo sie seine Fließgeschwindigkeit immer weiter steigern. Die größte Fließgeschwindigkeit, die bisher registriert wurden, betrug 39,2 km/h. Der Grund für solch hohe Geschwindigkeiten sind die extrem großen Wassermengen, die schon in der Trockenzeit den Fluss „hinunter"-fließen. Bei Niedrigwasser sind es rund 100.000 m³/s, was zum Höhepunkt der Regenzeit auf mehr als 300.000 m³/s anschwellen kann. Im Vergleich dazu sind die Wassermengen, die zum Beispiel während des Sommers den Rheinfall bei Schaffhausen hinunterstürzen mit 600 m³/s kaum der Rede wert. Dort wurde im Sommer 1965 die bisher höchste Wassermenge gemessen, sie betrug 1250 m³/s. Während der Regenzeit sind auf dem Amazonas ständig flussabwärts treibende Gras-Schilf-Inseln unterschiedlicher Größe mit zahlreichen Wasserhyazinthen (Eichhornia crassipes ) zu sehen, die vom Ufer losgerissen wurden (Abb. 2.4; Abschn. 6.​4.​2). Einige dieser Schwimmblattinseln können durchaus bis zu 100 m lang sein. Einmal habe ich es erlebt, dass auf einer solchen vorbeitreibenden Insel ein lautes Konzert unterschiedlicher „Musiker" ertönte: Da mischten sich die hellen Stimmen von Kleinfröschen mit den tieferen Stimmen von Kröten, untermalt durch das Gezirpe männlicher Zikaden. Schon aus der Ferne hörte ich diesen vielstimmigen Chor, der beim direkten Vorbeischwimmen der Insel zu einem lauten Getöse anschwoll, und dann schließlich allmählich immer leiser wurde.

    ../images/470919_1_De_2_Chapter/470919_1_De_2_Fig4_HTML.jpg

    Abb. 2.4

    Zur Regenzeit treiben Gras-Schilf-Inseln flussabwärts

    Etwa 120 Flusskilometer weiter östlich von Nauta bei Iquitos (Peru) beträgt die Breite des Amazonas bereits 1,8 km. Bei der Millionenmetropole Manaus in Brasilien mündet der Schwarzwasserstrom Rio Negro in den Amazonas, der hier mittlerweile fünf Kilometer breit ist. Bei den Brasilianern heißt der Fluss erst ab Manaus Amazonas, von Iquitos bis Manaus bezeichnen sie ihn als Rio Solimões . Manaus liegt nur etwa 20 m über dem Meeresspiegel, doch diese Stadt ist noch 1370 km Luftlinie von der Mündung des Amazonas in den Atlantik entfernt. Durch die großen Regenmengen von bis zu drei Metern im Jahr, die vor allem zwischen Februar und Juni fallen, steigt der Flusspegel in Manaus um bis zu 15 m zum Ende der Hochwasserzeit, etwa Ende Mitte Juni. Die Strömungsgeschwindigkeit des zum Atlantik abfließenden Wassers beträgt deshalb bei Hochwasser östlich von Manaus bis zu 18 km/h – trotz des geringen Flussgefälles.

    Bei Belém am Beginn des Mündungstrichters des Amazonas, der korrekt ein Mündungstrichter des Rio Pará ist, erstreckt sich die Bucht von Guajará (Bahia do Guajará), die Teil des Rio Pará ist. Dieser ist ein großer südlicher Seitenarm des Amazonas, der sich mit dem Rio Tocantins und einigen kleineren Flüssen vereint hat. Heutzutage fließt kaum noch Wasser vom Amazonas in den Rio Pará, höchstens über einige der schmalen Breviskanäle . Schon vor Jahrtausenden wurde nämlich der südliche Arm der Amazonasmündung durch die heranflutenden Schlamm- und Sedimentmassen zugestopft. Die Bucht von Guajará ist in Höhe des Hafens von Belém vier Kilometer breit. Auf der anderen Seite dieser Bucht befindet sich eine Insel, hinter der der Rio Pará fließt, der dort etwa 15 km breit ist. Der Rio Pará wird danach immer breiter, bis er im Mündungsbereich bis zu 80 km breit ist. In dieser Trichtermündung liegt auch die Insel Marajó , die mit 40.100 km² so groß ist wie die Schweiz. Sie wird demnach östlich durch den Rio Pará begrenzt und nordwestlich durch mehrere schmale und auch sehr breite Mündungsarme des Amazonas, die aktuell den eigentlichen Abfluss des Amazonas darstellen. Südlich von ihr fließt eine Reihe sehr schmaler, oft nur 100 m breiter Kanäle, die sogenannten Breviskanäle . Diese landschaftlich außerordentlich attraktiven natürlichen Kanäle, bei denen der Urwald bis an das Ufer reicht – also vom Schiff aus sehr nahe ist – verbinden Belém und den Amazonas Richtung Westen. Wenn man alle diese Abflüsse der Trichtermündung des Amazonas im Westen und Osten zusammenzählt, kommt man auf eine Gesamtbreite von 250 km, das entspricht der Entfernung zwischen Paris und London. Noch über 200 km östlich und nördlich bis nach Französisch-Guyana ist der Atlantik lehmig-gelb gefärbt durch die Sedimente des einfließenden Amazonas, die sich zu einer Menge von 1,2 Mrd. Tonnen pro Jahr addieren.

    Umgekehrt machen sich die Gezeiten erstaunlich weit ins Landesinnere bemerkbar. Während der mittlere Tidenhub, also der Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser, bei Belém – etwa 100 km Luftlinie von der Mündung in den Atlantik entfernt – drei Meter beträgt, sind es in Santarém (750 km Luftlinie vom Atlantik, bitte sehen Sie hierzu die Seite II) immer noch 0,35 m. Sogar im 800 km (Luftlinie) entfernten Obidos sind die Gezeiten mit 0,10 m immer noch spürbar. Zum Vergleich: In Hamburg-Altona beträgt der mittlere Tidenhub 3,60 m bei einer Entfernung von 92 km bis zur Nordsee.

    Die Flussanwohner nennen den Amazonas auch liebevoll „El Rio Mar", den Meeresfluss, weil seine Länge und Breite sowie seine Wassermassen wahrlich eher einem Meer oder Meeresarm gleichen als einem Strom. Wenn man auf dem Amazonas mit dem Schiff unterwegs ist, sieht – oder erahnt – man nur selten beide Flussufer. Fast immer liegen im Fluss viele langgestreckte Inseln, die zumeist einen Blick auf das gegenüberliegende Ufer versperren. So ist die tatsächliche Breite des Amazonas nur selten mit den Augen erkennbar. Hinzu kommt noch, dass sich während der Regenzeit die Wasserfläche von 300.000 km² auf 600.000 km² verdoppelt. Zum Vergleich: Die Fläche Deutschlands beträgt ca. 380.000 km². Durch diese ungeheuren Wassermassen senkt sich sogar die Erdkruste während der Regenzeit – wie jüngste GPS-Berechnungen ergeben haben – um acht Zentimeter.

    2.2 Várzeas – Überschwemmungswiesen

    Der Strom tritt zwischen April und Juli regelmäßig über seine zumeist flachen Ufer. Die Wassermassen des Hauptstromes ergießen sich dann beiderseits des Flusses bis zu 50 km weit in das flache Land, wo sich zur Trockenzeit weite Wiesenflächen mit wasserarmen, natürlichen Kanälen erstrecken. Diese unzähligen Kanäle – sogenannte Igarapés (brasilianisch für einen schmalen, natürlichen Kanal) –, die die Nebenflüsse und Seen untereinander verbinden, füllen sich dann mit Wasser. Nach längeren, starken Regenfällen kehren kleinere Nebenflüsse und auch diese Igarapés sogar ihre Fließrichtung vorübergehend um. Es entsteht eine riesige Seenlandschaft aus Überschwemmungswiesen – sogenannte Várzeas (= portugiesisch für Flussauen) – auf einer Fläche von 200.000 km² (Abb. 2.5). Diese riesige, offene Seenlandschaft zeichnet sich durch einen hohen Nährstoffgehalt aus. Die vom Hauptstrom einfließenden, sedimenthaltigen Wassermassen düngen regelrecht diese nur wenige Meter tiefen überschwemmten Wiesen mit der Folge, dass sich ein äußerst reichhaltiges Nahrungsnetz aus bis zu 15 verschiedenen Arten von Schwimmblattpflanzen (Abschn. 6.​4), Dutzenden von Fischarten (Abschn. 8.​1) und ebenso vielen Beutegreiferarten – vor allem Vögel (Abschn. 8.​4) – herausbilden kann.

    ../images/470919_1_De_2_Chapter/470919_1_De_2_Fig5_HTML.jpg

    Abb. 2.5

    Várzea-Seenlandschaft aus Überschwemmungswiesen; der Pfeil markiert die Grenze des Flussbettes

    An den flacheren Uferstellen der normalerweise wallartigen Uferböschung strömen mit fortgeschrittener Regenzeit die Wassermassen des Hauptstromes ständig mit großer Geschwindigkeit in das Hinterland, wo sie das Ökosystem der Várzea entstehen lassen (Abb. 2.6). Mit dem Wasserstrom gelangen viele Fische in diese Várzeas, wo sie in den ruhigen Flachwasserzonen zwischen den Wasserpflanzen ablaichen. Auch die größte Seerose der Welt, die Amazonas-Riesenseerose (Victoria amazonica), wächst in diesen strömungsfreien Várzeas (Abschn. 6.​4.​1). Auf Erhebungen innerhalb dieser Überschwemmungswiesen sowie auf Uferböschungen wachsen vor allem Bäume, die als Pionierpflanzen bezeichnet werden, da sie als schnellwachsende, sonnenliebende Pflanzen die ersten sind, die sich auf frei werdendem Land ansiedeln. Charakteristische Pionierbäume der Várzeas sind die schlanken Ameisenbäume ( Cecropien) mit ihren hellen Stämmen und kastanienähnlichen Blättern (Abschn. 6.​1.​1 und Abb. 6.​1), aber auch Pseudobombax munguba , Ocotea pulchella sowie Campsiandra comosa, Humboldt-Weiden (Salix humboldtina), Balsabäume (Ocrhroma pyramidale), die Westindische Zedrele (Cedrela odorata), verschiedene Ficus - und Inga -Arten (Kap. 6). So bilden sich in einigen Várzea-Abschnitten über die Jahre hinweg auch junge Wälder mit diesen Pioniergehölzen heraus, die während der Hochwasserzeit ebenfalls unter Wasser stehen. Auf dem Scheitelpunkt des Hochwassers verharrt der Wasserstand bis zu drei Monate lang. Mit fortschreitender Trockenzeit ab etwa Ende August/September laufen die Várzeas allmählich wieder leer, die Altfische und die vielen Jungfische müssen sich zunehmend beeilen, wieder zurück in das offene Wasser zu gelangen. Wem dies nicht gelingt oder wer über keine Organe zum Überdauern der Trockenzeit verfügt, wird nun leichte Beute für Scharen von Reihern, Kormoranen, Großschnabel-Seeschwalben und anderen Vogelarten, die die verbleibenden Tümpel abfischen.

    ../images/470919_1_De_2_Chapter/470919_1_De_2_Fig6_HTML.jpg

    Abb. 2.6

    Gewaltige Wassermassen strömen in das flache Hinterland, wo sie die Várzeas bilden. Im Hintergrund rechts wachsen zahlreiche Riesen-Seerosen (Victoria amazonica)

    2.3 Igapós – Überschwemmungswälder

    An anderen Uferabschnitten reicht jedoch auch der über Jahrhunderte gewachsene Regenwald mit einigen Baumriesen bis an die Ufer des Hauptstromes. Wenn der Fluss dann mit zunehmendem Hochwasser über seine Ufer tritt und sich ins Hinterland ergießt, wird auch dieser alte Regenwald kilometerweit für bis zu sieben, acht Monate überflutet, sodass die Bäume damit monatelang unter Wasser stehen (Abb. 2.7), niedrigere Bäume sogar bis zur Krone. Den Bäumen machen diese lange andauernden Überflutungen nichts aus. In Mitteleuropa halten lediglich Silberweiden (Salix alba) solche langen Zeiten aus, Pappeln (Populus) beginnen dagegen etwa nach vier Monaten zu faulen, Stieleichen (Quercus robur) und Ulmen (Ulmus minor) nach knapp drei Monaten und der Bergahorn (Acer pseudoplatanus) bereits nach 15 Tagen.

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    Abb. 2.7

    Die überfluteten Wälder der Schwarzwasserflüsse und -seen (Schwarzwasser-Igapós) stehen bis zu sieben, acht Monate unter Wasser

    Diese besondere Landschaftsform Amazoniens wird als Igapó (= „Wald im Wasser"; Tupi-Sprache) bezeichnet. Die Igapós im Bereich der Schwarzwasserflüsse und -seen sehen besonders dunkel und fast geheimnisvoll aus (Abb. 2.7). Diese saisonal überfluteten Bäume sind zumeist niedriger, schwächer entwickelt und häufig knorrig gewachsen und auch die Zahl der Baumarten ist in dieser flussnahen Landschaft deutlich geringer als in den niemals überfluteten Regenwäldern der Terra-Firme. Dazu später mehr.

    Die unter Wasser stehenden Bäume sind in dieser Zeit zu einem anaeroben Stoffwechsel befähigt, das heißt, sie sind nicht auf eine direkte Sauerstoffzufuhr angewiesen. Dafür ist – wie beschrieben – ihr Wachstum in dieser Zeit stark reduziert. Zudem vergrößert sich bei besonders angepassten Baumarten das Feinwurzelsystem beträchtlich (Oberflächenvergrößerung), indem die feinen Wurzeln wie große Bärte unter Wasser direkt aus dem Stamm heraussprießen und den im Wasser gelösten Sauerstoff aufnehmen. Wenn das Wasser wieder zurückgeht und der Boden trockenfällt, beginnen die Wurzeln, die während der Regenzeit erhalten geblieben sind, sofort um bis zu 15 Zentimeter in die Tiefe zu wachsen.

    Während der Hochwasserzeit müssen sich die Affen und Vögel diese Bäume mit den Fischen teilen. Wegen dieser periodischen Überflutung des Regenwaldes können auch alle seine Bewohner schwimmen, sogar Faultiere und Affen sowie Insekten, zum Beispiel Ameisen. Viele Bodenbewohner dieses Waldes haben im Laufe der Evolution sogar Strategien gegen die Überflutung erworben, zum Beispiel:

    Einige können zeitweilig mithilfe eines Luftfilmes in ihrer Körperbehaarung auf der Wasseroberfläche laufen (etwa Asseln, Milben, Ameisen).

    Es gibt Insekten, bei denen überstehen zwar nur zehn Prozent die Überflutung ihres Lebensraumes, doch die Überlebenden produzieren sofort nach dem Rückzug des Wassers so viele bereits entwickelte Nachkommen, dass dieselbe Populationsdichte erreicht wird wie vor der Überflutung.

    Umgekehrt überleben beispielsweise Kieselschwämme die Trockenzeit in Dauerzysten (Abschnürungen) auf Baumstämmen. Mit beginnender Hochwasserflut erwachen sie wieder zum aktiven Leben.

    Während der Regenzeit ergibt sich durch die überfluteten Wälder eine zusätzliche Wasserfläche von 100.000 km². So addieren sich mit zunehmender Dauer der Regenzeit die Wassermassen von ursprünglich 300.000 km² plus 200.000 km² Várzeas plus 100.000 km² Igapós auf insgesamt 600.000 km² (= fast die doppelte Fläche von Deutschland). So entstehen zur Regenzeit für sieben Monate ganz unterschiedliche Landschaften beiderseits des Hauptstromes.

    2.4 Flussschleifen und Terra-Firme

    Durch das geringe Gefälle des Amazonas bildet er bei seinem Abfluss Richtung Atlantik viele Schleifen (Mäander). Auf der Uferseite, wo die Strömung

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