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Macht statt Seelenheil: Die Gründung des Gottesstaates
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eBook393 Seiten5 Stunden

Macht statt Seelenheil: Die Gründung des Gottesstaates

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Über dieses E-Book

Das Machtstreben der Kirche nach Einfluss auf den Staat ist ungebrochen. Als selbsternannte höchste moralische Instanz versucht sie, die gesamte Gesellschaft mit ihren eigenen Regeln zu dominieren, während sie sich selbst den öffentlichen Gesetzen sichtbar entzieht.
Mithilfe der erfundenen Figur des Moses lässt das antike Priestertum durch diesen Titelhelden eine Gottesfigur etablieren, die als Gesetzgebungsorgan für reines Streben nach Macht und Reichtum verwendet wird.
Mit einfachen Betrachtungen, befreit von indoktrinierter Exegese, werden die Bücher Exodus und Levitikus entmystifiziert. Aufgezeigt wird, wie durch Moses die Priesterschaft geschaffen und die Gesetze erdacht, verkündet und durch Drohungen und Angsteinflößungen gefestigt werden.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum18. Dez. 2019
ISBN9783750216525
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    Buchvorschau

    Macht statt Seelenheil - Erwin Leonhardi

    Vorwort zum Teil 2

    Im Buch Exodus zeigt sich, dass der Ausspruch, die Priester erfänden die Götter, um die Menschen zu beherrschen, eine reale Bedeutung hat. Der Schöpfer der monotheistischen Religion der Israeliten ist Moses, genauer gesagt sind es die Autoren der Mosesbücher. Nach allem, was archäologisch über Moses bisher nachgewiesen werden konnte, nämlich nichts, gab es ihn nie als historische Person. Er ist demzufolge nur der erfundene Titelheld der Moses-Saga.

    Und selbstverständlich schafft er eine Priesterschaft mit allen dazugehörigen Religionsfunktionären. Dazu verwendet er seine eigene Großfamilie, die Leviten.

    Um diese religionstragende Institution leiblich zu versorgen, erfindet er unzählige Opfervorschriften, die allesamt nur durch die Priester dargebracht werden dürfen. Das gesamte Buch Levitikus enthält fast ausschließlich solche Gesetze und Regeln. Bei jedem Opfer partizipieren die Priester. Das gilt auch für Sachopfer, beispielsweise als Zehntsteuer für Ernteerlöse und Verkaufsaktivitäten, sowie festgelegte prozentuale Anteile an Kriegsbeute.

    Die Regeln für die Fälligkeiten von Opfern und Abgaben definiert Moses selbst, angeblich im Auftrag seines Gottes. Die Texte schildern immer erst die Anweisungen Gottes an Moses und dann die fast wortgleiche Verkündigung durch Moses an das Volk. So kann jede beliebige Anordnung ohne nähere Begründung gegeben werden, sie kommt schließlich direkt von Gott, und so soll es das Volk glauben.

    Es fällt auf, dass es außer Moses keine einzige Person gibt, die mit Gott direkt in einen Dialog tritt. Obwohl an einer Textstelle der Eindruck entstehen kann, die Ältesten hätten Gott gesehen, zeigt sich in Folgetexten, dass sich diese Begegnung völlig anders abgespielt hat, als zunächst geschildert.

    Allein Moses ist das Bindeglied zwischen Gott und den Israeliten. Auf die Einhaltung dieser Situation wird peinlich genau geachtet. So lässt sich ein beliebiges Gottesbild leicht prägen. Um sicherzustellen, dass die Bevölkerung den Aussagen Moses glaubt, droht er ständig mit schlimmsten Strafen für die Zweifler. Jeden erdenklichen Zufall nutzt er, um daraus eine göttliche Handlung zu machen. Das wird besonders deutlich bei den Plagen für die Ägypter, der Massenhinrichtung von Glaubensabtrünnigen am Berg Sinai, der Bestrafung von zwei jungen Priestern wegen Ritualfehlern, der kompletten Vernichtung der Familien der Rebellen um Korah und anderen Gelegenheiten.

    Das Rezept heißt: Abwarten, bis etwas Negatives oder Positives passiert, eine Moritat darum herum konstruieren und das Ergebnis als eine göttliche Strafe oder Belohnung darstellen. Genau so empfinden Gläubige heutzutage, wenn sie den Eindruck haben, sie hätten durch ihre Gebete eine Erhörung bewirkt. Allein die individuelle geistige Konditionierung schafft diesen trügerischen Nährboden.

    Das Prinzip der Priesterschaft haben die Autoren der Mosesbücher nicht erfinden müssen, das gab es schon Jahrtausende vor ihrer Zeit bei allen Großkulturen im Vorderen Orient und in Ägypten. Alle Herrscherhäuser haben früh erkannt, dass die Religion, getragen durch eine mächtige Priesterschaft, ein außergewöhnlich gut funktionierendes Führungsinstrument ist.

    Auch hier werden die Originaltexte der Luther-Bibel von 1545 verwendet. Die hat von allen bisherigen deutschsprachigen Versionen am längsten die religiöse Denkwelt beeinflusst, auch wenn sie ein paar Übersetzungsfehler enthält. Diese Texte sind über Jahrhunderte Grundlage für unzählige Bücher, Exegesen, Schriften und Dogmen gewesen.

    Das hier im Buch vorgenommene Zitieren der Bibelstellen macht für den Skeptiker das parallele Nachlesen in der Bibel hinfällig und entzieht gleichzeitig der oft gebrauchten Schutzformulierung, das stehe so nicht in der Bibel, rein sachlich die Basis.

    Im Sommer 2019, der Autor.

    Die historische Gestalt Moses

    Zum grundsätzlichen Verständnis der fünf Bücher Moses, ist es hilfreich, den Titelgeber Moses besser einschätzen zu können. Bis zur Aufklärung herrschte die Meinung, der Mann Moses habe die Bücher geschrieben. Selbst in heutigen theologischen Aufsätzen ist noch diese Meinung zu finden. Fazit: Wer das behauptet, hat die Bücher Moses nie ganz gelesen, sonst wüsste er besser Bescheid. Wie man später sieht, kann Moses die nach ihm benannten Bücher nicht geschrieben haben, denn welcher Schriftsteller kann über seinen eigenen Tod und seine Beisetzung berichten?

    Die Frage bleibt: Wer war Moses.

    Der Name

    Moses Geburtsort ist Ägypten. Seinen Namen erhielt er von einer ägyptischen Prinzessin. Es ist also anzunehmen, dass er bewusst einen dort üblichen Namen erhalten hat. Der Name Moses leitet sich von dem ägyptischen Verb gebären (m´s) ab. Die Kurzform "mosis" bedeutet geboren, im üblichen Sinne steht diese Verbform für Sohn des ..., beispielsweise Thutmosis (dem Thut geboren oder Sohn des Thut).

    Da bei der Mosesfigur vor dem Wortteil mosis kein Vatername steht, ist anzunehmen, dass hiermit namentlich seine unbekannte Herkunft unterstützt werden soll. Übrig bleibt demzufolge nur die Bedeutung der Geborene oder sinngemäß Sohn. Der Name Moses hat also im Ägyptischen keine eigene Aussagekraft.

    Der ägyptische Namensteil ging wahrscheinlich als Lehnwort in die hebräische Sprache ein, wo dieses zu Mose, ausgesprochen Mosche, oder gleichbedeutend in der ägyptischen Form zu Moses geworden ist. Im Hebräischen gibt es viele Lehnwörter aus diversen Sprachen, was durch die nomadische Lebensweise der frühen Israeliten nicht ungewöhnlich ist. Sie hatten mit fast allen Völkern im gesamten ägyptischen und vorderasiatischen Raum Kontakt. Dass man dann Lehnwörter aus anderen Sprachen übernimmt, ist normal. Bestens bekannt sind beispielsweise die Lehnwörter El, Eden und Cherub.

    Die Kindheit

    Moses wird als Neugeborener in einem Korb auf dem Nil ausgesetzt und von einer ägyptischen Prinzessin adoptiert. In dem biblischen Bericht von der Geburt Mose ist das gleiche Motiv der Aussetzung und Errettung des Heldenkindes erkennbar, das in mehreren Mythologien des Altertums mit ähnlichen Merkmalen vorkommt. Zwei Beispiele zeigen Ähnlichkeiten:

    1. Romulus und Remus wurden unmittelbar nach ihrer Geburt in einem Weidenkorb auf dem Tiber ausgesetzt. Als das Hochwasser des Tibers zurückging, strandete der Korb am schlammigen Ufer. Das Schreien der Kinder lockte eine Wölfin an, die sie in ihre Höhle brachte und säugte.

    2. Noch genauer entspricht die Legende neuassyrischen Texten (um 8. Jahrhundert v. Chr.) über Sargon von Akkad. Sargon wird in einem wasserdichten Röhrichtkästchen im Fluss gefunden und von seinem Retter adoptiert. Geschichtlich passt diese textliche Entlehnung in die Zeit, in der die Mosesbücher geschrieben wurden. Die Erzählungen der Autoren spielen natürlich in einer sehr viel früheren Zeit. Da liegt der Verdacht nahe, dass die Autoren hier kräftig fremd-inspiriert wurden.

    Der Tod

    Es ist sicher, dass Moses keines der ihm zugeordneten Bücher geschrieben haben kann. Er wäre der erste Autor, der in seinem 5. Buch, Kapitel 34, über seinen eigenen Tod berichtet. Dort steht auch wörtlich, dass man sein Grab bis heute nicht gefunden hat.

    5. Mose 34:5 Also starb Mose, der Knecht des Herrn, daselbst im Lande der Moabiter nach dem Wort des Herrn. 5. Mose 34:6 Und er begrub ihn im Tal, im Lande der Moabiter, gegen dem Hause Peor. Und hat niemand sein Grab erfahren bis auf diesen heutigen Tag.

    Eine interessante Frage ist, wann bis auf diesen heutigen Tag war. Experten nennen das Jahr 622, als das Buch vom Bunde bei der Tempelrenovierung zufällig gefunden wurde. Es wird vermutet, dass es sich dabei um das fünfte Buch Moses handelt, das gerade frisch geschrieben worden war.

    Diese Verse beweisen, dass Moses nicht der Autor gewesen sein kann. Aber hier offenbart sich, dass selbst der Klerus seine Basisliteratur, in diesem Falle das fünfte Buch Moses, über viele Jahrhunderte hinweg nicht aufmerksam oder nur unvollständig gelesen hat. Das passt in das Bild, dass die Kirche vorwiegend an partieller Verwertung der Bibel interessiert ist. Außerdem stützt es die Annahme, dass selbst die Priesterschaft beim Umgang mit der Bibel sich nur auf die Stellen konzentriert hat, die von der Kirchenführung vorgegeben wurden.

    So ist erklärbar, dass in vielen Köpfen Moses als Buchschreiber und richtungsweisender Führer und Lehrer gesehen wird. Zitierfreudige verwenden gerne die Floskel Moses sagt … , meinen damit aber im Buch Moses steht ... , wobei diese Unterscheidung für sie keine Rolle spielt. Der Autor Moses ist für sie real.

    Nach Aussage im Text wurde Moses 120 Jahre alt. Er hat große Wege zurückgelegt, früher alleine und später mit seinem Volk. Kein Moses-Biograf könnte vom Schilfkörbchen auf dem Nil bis zum Tode im Land der Moabiter aus eigenem Miterleben korrekt berichten. Im Buch steht:

    5. Mose 31:1 Und Mose ging hin und redete diese Worte mit dem ganzen Israel; 5. Mose 31:2 und sprach zu ihnen: Ich bin heute hundertundzwanzig Jahre alt, ich kann nicht mehr aus und ein gehen; dazu hat der HErr zu mir gesagt: Du sollst nicht über diesen Jordan gehen."

    Es fällt auch auf, dass von Moses in allen Texten nur in der dritten Person berichtet wird. Kein Autor würde eine solche Darstellungsform wählen, sondern mit Sicherheit in der Ich-Form schreiben. Nüchtern betrachtet beweist der Bibeltext selbst, dass Moses gar nichts sagt, denn Andere schrieben, was Moses angeblich sagte. Aufgrund der Diktion ist die Bibelwissenschaft sicher, dass mehrere Autoren an der Formulierung der Bücher Moses beteiligt waren.

    Berichte Dritter

    Bis heute ist nicht eine einzige Inschrift und kein Papyrus oder Ähnliches entdeckt worden, wo der Name Moses erwähnt oder zumindest umschrieben wird. Es gibt auch keine andere historische Person, der das Leben und Wirken des Moses zugeordnet werden könnte. Dies gilt für alle ägyptischen und vorderasiatischen Kulturkreise. Bei den einschneidenden Erlebnissen, die die Ägypter laut dem zweiten Buch, dem Exodus, mit Moses hatten, wäre mit Sicherheit irgendwo irgendetwas über ihn berichtet worden. Aber es gibt nichts. Von keinem Volk, das beim 40-jährigen Zug durch die Wüste von den Israeliten kriegerisch tangiert wurde, gibt es auch nur einen einzigen Hinweis.

    Umstrittener Exodus

    Wissenschaftlich umstritten ist das gesamte Thema der Knechtschaft der Israeliten in Ägypten. Einige Historiker schließen aus ägyptischen Texten, die Israeliten seien als Fremdarbeiter im Bauwesen gut bezahlte Spezialisten gewesen. Dem steht sachlich entgegen, dass sie bis dahin als Nomadenvolk in ihrer Heimat keine aufregenden Bauten zustande brachten. Auch die Baumaßnahmen des Turms in Babylon, mit israelitischer Beteiligung, gingen bekanntermaßen negativ aus, während die Ägypter zu diesem Zeitpunkt schon gewaltige Bauleistungen vollbracht hatten. Wenn die Israeliten Fremdarbeiter waren, dann waren sie eher Hilfskräfte und keine Bauingenieure oder Architekten. Dem entspricht die biblische Darstellung, dass sie lediglich Ziegelsteine hergestellt haben, eine primitive Arbeit.

    Die Bibel schildert, dass einst die Großfamilie des Jakob mit ihrem kompletten Hausstand auf Einladung des Pharao nach Ägypten zog, sich dort ansiedelte, sich kräftig vermehrte und so den Grundstock für das Volk des Jakob, der später den Namen Israel erhielt, in Ägypten legte. Aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung könnte dennoch ein Interesse hergeleitet werden, warum die Ägypter einerseits die Israeliten nicht zu mächtig werden ließen, aber andererseits sie auch nicht ohne Weiteres abziehen lassen wollten.

    Bei der systematischen genauen Untersuchung des Auszugs aus Ägypten konnten von namhaften Archäologen keinerlei Spuren auf den möglichen Wegen auf der Halbinsel Sinai gefunden werden. Empfehlenswert ist hierzu das Buch "Keine Posaunen vor Jericho von den renommierten Archäologen Israel Finkelstein und Neil A. Silberman mit dem Untertitel Die archäologische Wahrheit über die Bibel".

    Gemäß herrschender Fachmeinung müssten auch nach Jahrtausenden noch archäologisch nutzbare Spuren vorhanden sein. Nach dem Bibelbericht handelte es sich immerhin um eine riesige Menschenmenge von allein 600.000 Männern, wobei im Rahmen von Volkszählungen immer nur wehrfähige Männer im Alter von mindestens 20 Jahren gezählt wurden.

    2. Mose 12:37 Also zogen aus die Kinder Israel von Raemses gen Suchoth, sechshunderttausend Mann zu Fuß ohne die Kinder. 2. Mose 12:38 Und zog auch mit ihnen viel Pöbelvolk und Schafe und Rinder und fast viel Viehes.

    Vorsichtig angenommen, dass jeder Mann durchschnittlich eine Frau und ein Kind hatte, handelt es sich inklusive Gesinde um mindestens rund 2 Millionen Menschen, zuzüglich Tausende von Tieren, unzählige Transportmittel, tonnenweise Kochgeschirr und Haushaltsmaterial.

    Die 2-Millionen-Zahl an Auszüglern ist bereits stark untertrieben. Dass trotz intensiver Suche bis heute keine noch so geringe Spur gefunden wurde, verdichtet sich zu der archäologisch und historisch herrschenden Meinung, dass der Auszug aus Ägypten nie stattgefunden hat, also eine Legende ist, mit der ein fiktiver Held namens Moses literarisch geprägt wurde.

    Direkt auffallend finden sich in den Bibeltexten an mehreren Stellen sehr starke Indizien dafür, dass auch die 40-jährige Verbannung nicht real sein konnte. Es werden mehrere Szenen beschrieben, die bei dieser Volksgröße nicht möglich sind.

    Generell erhebt sich im Vorfeld des Auszugs sowieso die Frage, warum ein allmächtiger Gott so umständlich mit Hilfe von Plagen den Pharao überzeugen muss, die Israeliten ziehen zu lassen. Wie sich später herausstellt, ist der Grund dafür, dass er mit der langen Kette der Plagen den Israeliten seine Macht beweisen wollte. Die wurden aber davon nicht wirklich überzeugt, wie sich mehrfach in den Texten zeigt. Genau genommen hat Jahwe, der neue Gott der Israeliten, hiermit eher seine Ohnmacht bewiesen. Ein Machtbeweis wäre gewesen, die Israeliten mit einem einzigen Wort aus der Knechtschaft zu befreien.

    Wer war Moses?

    Bei den Bibel-Wissenschaftlern und den Historikern grassieren mehrere Auffassungen über Moses.

    Eine Minderheit meint, Moses sei ein ägyptischer Prinz oder hoher Beamter gewesen. Dagegen spricht, dass sein Name nirgends erwähnt wurde. Für ein Volk, das in dieser Zeit schon jeden Lieferschein protokollierte, ist das mehr als deutlich.

    Andere sind zu der Überzeugung gelangt, er sei keine historische Figur und sehen in dem Bericht über seine Aussetzung und Errettung ein Plagiat. Sie meinen auch, dass Moses eine rein künstliche, literarische Figur ist, die als Religionsstifter erfunden und eingesetzt wurde.

    Mit Sicherheit ist er im AT mindestens eine romanhafte Heldenfigur, die als Sittenlehrer und Religionsstifter aufgefasst werden muss.

    Unabhängig von einem Existenzbeweis des Moses muss man bei der Diskussion der Texte davon ausgehen, dass die Mosesbücher zutreffend sind, sonst hätte die Bibelwissenschaft an dieser Stelle kein Thema - die Kirche allerdings auch nicht.

    Vorgehensweise bei der Textkritik

    Nur mit einer systematischen und vor allem lückenlosen Behandlung der Texte kann ein Gesamteindruck gewonnen werden. Auszugsweise Behandlung, wie sie die Kirche seit Jahrhunderten handhabt, ist kein vernünftiges Mittel. Nur in der gesamtheitlichen Betrachtung werden die kleinen und großen sachlichen und ideologischen Widersprüche und die Diskrepanz zur Realität deutlich. Um die Texte vorurteilsfrei behandeln zu können, werden sie im Original Schritt für Schritt genau betrachtet. Aus Platzgründen werden an wenigen Stellen einige Verse weggelassen, wenn ihr Inhalt für das Gesamtverständnis keinerlei relevante Information enthält. Das betrifft gleichlautende Wiederholungen, manche Stammbäume und Ähnliches. Alle übersprungenen Texte sind entsprechend markiert. So kann jeder, wenn er will, zu einer eigenen nicht indoktrinierten und nicht von Exegeten vorgedachten Meinung kommen. Was der Leser letztendlich für sich dabei gewinnt, ist allein seine Sache.

    Auf dem hier gewählten Weg wird zumindest erreicht, dass der Leser die Chance hat, sich mit diesen biblischen Büchern einmal komplett theologiefrei befasst zu haben. Wer das bis zum Ende durchhält, gehört er einer Minderheit an. Die überwiegende Zahl derer, die Moses zitieren, haben die ihm zugedachten Bücher nie ganz gelesen. Selbst dann, wenn der Leser hier nur die Textkommentare liest und gelegentlich den einen oder anderen Bibeltext zur Kontrolle überprüft, hat er am Ende den detaillierten Inhalt erfasst und weiß mehr darüber als die meisten zitatenfreudigen Christen.

    Die geistige Freiheit liegt darin, unbeeinflusst eigene Schlüsse aus den vorliegenden Texten zu ziehen. Die ergänzenden Worte basieren auf Fakten, wissenschaftlichen Erkenntnissen und den sich daraus ergebenden logischen Ableitungen.

    Die Textbasis

    Die klein gedruckten Bibeltexte sind die Originaltexte der lutherischen Bibel von 1545. Die Stelleninformation wurde zur besseren Orientierung hinzugefügt. 1. Mose 1:1 bedeutet erstes Buch Moses Kapitel 1 Vers 1. Diese Ergänzung hilft bei der Prüfung auf Vollständigkeit und, falls gewünscht, beim Vergleich mit der Darstellung in anderen Bibelversionen. Sollten andere Versionen nicht verfügbar sein, empfiehlt sich ein Download aus dem Internet. Dort sind alle zu finden.

    Modernere Übersetzungen sind nicht genauer als die hier verwendete Lutherversion. Manchmal finden sich in neuen Ausgaben nicht nur reine Textkorrekturen für falsche Wortwahl, sondern ideologisch passend gemachte Formulierungen bis hin zu Nacherzählungen. Auch die Konkordanzbibel ist nicht ungefährlich. Sie setzt eine semantische Stabilität von Begriffen über Zeiträume von mehreren Jahrhunderten voraus. Als typisches Beispiel kann man die Wertänderung des Begriffes Weib zu Luthers Zeiten und heute ansehen. Während es früher die normale Bezeichnung für die Ehefrau war, ist daraus zwischenzeitlich ein Schimpfwort entstanden.

    Prämisse

    Folgende Prämisse gilt für alle folgenden Textdiskussionen: Der Text der Bibel ist so gemeint, wie er da steht. Hätten die Autoren etwas anderes aussagen wollen, hätten sie etwas anderes geschrieben. Hätten sie aus Wissen heraus etwas anderes sagen können, hätten sie auch etwas anderes geschrieben. Der Text ist daher logischerweise nur im Kontext der damaligen Wissenslage und auch nur für die damalige Zeit und den damals bekannten geografischen Raum gültig.

    Die Texte sind, im Gegensatz zur zweckdienlich verbreiteten Meinung des Klerus, weitgehend leicht zu verstehen, wenn man das Wissen und den Zeitgeist der Autoren in deren Denkwelten halbwegs nachvollzieht. Künstlich erschwert wird die Sache erst dann, wenn Exegeten aus harmlosen Erzählungen religiös-fundamentalistische Erkenntnisse und Regeln ableiten wollen, die eine bestimmte ideologische Indoktrination stützen sollen. Allein die Tatsache, dass es überhaupt Exegeten gibt, die Inhalte herleiten, die jenseits des gedruckten Textes liegen, sollte bereits zu denken geben.

    Zu Zeiten, als die Bibel nur in lateinischer Sprache vorlag, war Exegese im Sinne Erklärung notwendig. In den ersten Jahrhunderten der Existenz der Lutherbibel ebenfalls, weil kaum jemand lesen konnte. Spätestens seit der fortgeschrittenen Alphabetisierung der Bevölkerung wird Exegese nicht mehr gebraucht, aber immer noch ausgeübt. Warum? Hält man die Bibelleser für zu dumm, die Texte zu verstehen? Oder will man die Deutungshoheit sicherstellen, damit die ideologische Doktrin nicht gefährdet wird?

    Hier in diesem Buch ist der Leser von dieser Art Manipulationen befreit, auch von der beliebig interpretierbaren auszugsweisen Deutung, von der die Kirche gerne Gebrauch macht.

    Eine Besonderheit bilden die häufig vorkommenden Textverdoppelungen. Die werden jeweils als solche kenntlich gemacht. Die Ursachen dafür liegen darin, dass beim handschriftlichen Vervielfältigen und Zusammenkleben der Schriftrollen, genannt Bücher, Textteile versehentlich mehrfach eingeordnet wurden. Besonders auffällig sind die vielen Doppeldarstellungen an den Stellen, an denen die Redaktoren beim Zusammenfügen der Urtexte sich zwar für einen entschieden haben, die Kopisten aber beim Abschreiben beide Versionen an verschiedenen Stellen beibehalten und eingeordnet haben. Insofern handelt es sich bei den Mosesbüchern um ein Textkonglomerat, das es hier auch zu entwirren gilt.

    Die Vorgehensweise

    Die Texte werden lückenlos und vollständig betrachtet. Ausnahmen bilden wort- oder inhaltsgleiche Verse, die aus Platzgründen nicht vollständig wiederholt werden. Die Kennzeichnung der Auslassungen erfolgt durch die Zeichenfolge […].

    Zwischen den Versen gibt es klarstellende und wissenschaftliche Erläuterungen, die zum Verständnis beitragen sollen.

    Am Ende soll sich der Leser selbst ein Bild vom Wahrheitsgehalt der Originaltexte machen. Wie er dann entscheidet, bleibt seine Sache.

    Moses 2, Exodus - Genereller Inhalt

    Der Name des Buches beschränkt sich nur auf das Hauptthema, den Auszug (lat. exodus) aus Ägypten. Davor beginnt die Geschichte des Moses, der später die erfolgreiche Flucht aus Ägypten organisiert und sein Volk von Raemses in Ägypten durch den Sinai und die arabische Halbinsel an die Grenze von Kanaan führt. Raemses ist eine Speicherstadt, die bis heute nicht eindeutig identifiziert ist. Ob der Name der Stadt mit dem Namen des Pharao Ramses in Verbindung steht, ist umstritten.

    Die moderne Archäologie bezweifelt den Auszug und sowieso die Flucht. Bisher sind trotz aufwendiger Suche weder Sach- noch Textfunde irgendwelcher Art bekannt, die diese Geschichte belegen könnten.

    Weitere Hauptthemen sind die detailreiche Beschreibung des Zugs durch die Wüste, mehrere Gesetzeserlasse und der Bau, die Einweihung und der Betrieb der Stiftshütte.

    Die Figur des Moses wirkt als Religionsstifter. Er prägt mit Worten, den ersten Gesetzen und dem Bau der Stiftshütte, dem mobilen Tempel, die jüdische Glaubenslehre und schafft mit der Einrichtung des Priestertums den israelitischen Gottesstaat.

    Insgesamt ist in diesem Buch die Harmonisierung der Urtexte bei der Zusammenführung stellenweise nicht gut gelungen. Es gibt Sprünge in den Handlungen, unmotivierte Einstreuungen von Stammbäumen und fatale Zeitfehler. Einer der größten Fehler liegt in den Bevölkerungszahlen. Die Zahlenangaben sind mit den Handlungsbeschreibungen in keiner Weise kompatibel. Viele beschriebene Handlungen wären bei der genannten Anzahl von Menschen nicht durchführbar. An mehreren Textstellen wird auf Ereignisse abgestellt, die gemäß den anderen Texten noch gar nicht möglich sein können. Ein krasses Beispiel ist die Inbetriebnahme der Stiftshütte, bevor diese überhaupt gebaut wird. Diese Tatsache lässt stark vermuten, dass es sich um Reihenfolgefehler beim späteren Vervielfältigen der Texte durch die Kopisten und die Rollenmacher handelt.

    Moses 2, Exodus - Die Ausgangssituation

    Zu Beginn des Buches wird daran erinnert, wer die ursprünglichen 70 Einwanderer waren, und dass Joseph bereits vor ihnen in Ägypten beheimatet war.

    2. Mose 1:1 Dies sind die Namen der Kinder Israels, die mit Jakob nach Ägypten kamen; ein jeglicher kam mit seinem Hause hinein: 2. Mose 1:2 Ruben, Simeon, Levi, Juda, 2. Mose 1:3 Isaschar, Sebulon, Benjamin, 2. Mose 1:4 Dan, Naphthali, Gad, Asser. 2. Mose 1:5 Und aller Seelen, die aus den Lenden Jakobs kommen waren, der waren siebenzig. Joseph aber war zuvor in Ägypten.

    Die Kinder Jakobs, alias Israels, wuchsen zu einem stattlichen Volk an, das nach wenigen Generationen größer war als das ägyptische. Der neue Pharao befürchtet, die Israeliten könnten sich im Falle eines Krieges mit einem Feind verbünden.

    2. Mose 1:6 Da nun Joseph gestorben war und alle seine Brüder und alle, die zu der Zeit gelebt hatten, 2. Mose 1:7 wuchsen die Kinder Israel und zeugeten Kinder und mehreten sich; und wurden ihrer sehr viel, daß ihrer das Land voll ward. 2. Mose 1:8 Da kam ein neuer König auf in Ägypten, der wußte nichts von Joseph; 2. Mose 1:9 und sprach zu seinem Volk: Siehe, des Volks der Kinder Israel ist viel und mehr denn wir. 2. Mose 1:10 Wohlan, wir wollen sie mit Listen dämpfen, daß ihrer nicht so viel werden. Denn wo sich ein Krieg erhübe, möchten sie sich auch zu unsern Feinden schlagen und wider uns streiten und zum Lande ausziehen.

    Zur besseren Kontrolle werden die Israeliten Fronvögten unterstellt, die sie unbarmherzig zur Herstellung von Tonziegeln für den Ausbau der Städte Pithon und Raemses und zu Arbeiten auf den Feldern zwingen.

    2. Mose 1:11 Und man setzte Fronvögte über sie, die sie mit schweren Diensten drücken sollten; denn man bauete dem Pharao die Städte Pithon und Raemses zu Schatzhäusern. 2. Mose 1:12 Aber je mehr sie das Volk drückten, je mehr sich es mehrete und ausbreitete. Und sie hielten die Kinder Israel wie einen Greuel. 2. Mose 1:13 Und die Ägypter zwangen die Kinder Israel zu Dienst mit Unbarmherzigkeit 2. Mose 1:14 und machten ihnen ihr Leben sauer mit schwerer Arbeit im Ton und Ziegeln und mit allerlei Frönen auf dem Felde und mit allerlei Arbeit, die sie ihnen auflegten mit Unbarmherzigkeit.

    Weil das israelitische Volk dennoch ständig weiterwächst, wird den hebräischen Hebammen (Wehmüttern) Siphra und Pua befohlen, die Knaben nach ihrer Geburt zu töten. Töchter dürfen weiterleben.

    2. Mose 1:15 Und der König in Ägypten sprach zu den ebräischen Wehmüttern, deren eine hieß Siphra und die andere Pua: 2. Mose 1:16 Wenn ihr den ebräischen Weibern helfet und auf dem Stuhl sehet, daß es ein Sohn ist, so tötet ihn; ist's aber eine Tochter, so lasset sie leben.

    Was erstaunt, ist die Tatsache, dass es für das gesamte Volk der Israeliten offensichtlich nur zwei Hebammen gibt. Bei der damaligen durchschnittlichen Kinderzahl und der später im Text genannten Anzahl von allein 600.000 Männern, ist dies zweifelhaft. Die Anzahl der Kinder war damals hoch. Zehn Kinder pro Familie darf als Durchschnitt angesehen werden. Falls es dem Text zufolge nur die zwei namentlich genannten Hebammen für das gesamte Volk gibt, wird die Zahl der Männer zweifelhaft. Das wiederum relativiert die Aussage des Pharao in Vers 9, die Anzahl der Israeliten übersteige die Zahl der Ägypter. Seine Aussage wäre dann eindeutig eine politisch-populistische gewesen, um die gewünschte Stimmung gegen die Israeliten bei den Ägyptern zu erzeugen.

    Aber die Ammen befolgen die königliche Anweisung nicht, sie lassen alle Kinder leben.

    2. Mose 1:17 Aber die Wehmütter fürchteten GOtt und taten nicht, wie der König in Ägypten zu ihnen gesagt hatte, sondern ließen die Kinder leben.

    Angesprochen auf den Ungehorsam verteidigen sich die Hebammen damit, dass die hebräischen Frauen härter seien als die ägyptischen und schon geboren hätten, bevor die Amme käme.

    2. Mose 1:18 Da rief der König in Ägypten den Wehmüttern und sprach zu ihnen: Warum tut ihr das, daß ihr die Kinder leben lasset? 2. Mose 1:19 Die Wehmütter antworteten Pharao: Die ebräischen Weiber sind nicht wie die ägyptischen, denn sie sind harte Weiber; ehe die Wehmutter zu ihnen kommt, haben sie geboren. 2. Mose 1:20 Darum tat GOtt den Wehmüttern Gutes. Und das Volk mehrete sich und ward sehr viel. 2. Mose 1:21 Und weil die Wehmütter GOtt fürchteten, bauete er ihnen Häuser.

    Diese Aussage der zwei Hebammen ist zumindest logisch. Sie konnten aufgrund der Anzahl nicht alle Geburten begleiten. Daraufhin ordnet der Pharao an, dass die Ägypter alle neugeborenen Söhne der Israeliten ertränken sollen.

    2. Mose 1:22 Da gebot Pharao all seinem Volk und sprach: Alle Söhne, die geboren werden, werfet ins Wasser und alle Töchter lasset leben.

    Ob dies tatsächlich so geschieht, wird nicht berichtet.

    Moses 2, Exodus - Moses Jugend

    Über die parallelen Mythen anderer Kulturen zu Moses Geburt und die herrschenden Zweifel an seiner historischen Person ist bereits ausführlich berichtet worden. Seine Geschichte ist eine der bekanntesten des AT, obwohl es sich höchst wahrscheinlich um eine Legende handelt.

    Diese Meinung wird auch dadurch gestützt, dass in Abweichung von der üblichen Nennung von Abstammungsnamen die Eltern nicht namentlich genannt werden. Der Stammbaum des Moses wird erst später in 2. Mose 6:14-27 angegeben. Dieser Passus gilt in der Bibelforschung als nachträgliche Einfügung durch den Redaktor. Dort werden Amram (deutsch: erhabener Onkel) als Vater und dessen Tante Jochebed als Mutter genannt. Moses Vater Amram war demnach der Neffe seiner eigenen Frau Jochebed. Das ist selbst für die abenteuerlichen AT-Stammbäume sehr ungewöhnlich.

    Moses Geburt

    Ein hier nicht genannter Mann und eine Frau vom israelitischen Stamm Levi heiraten und bekommen einen Sohn, den die Mutter drei Monate lang verbirgt. Als das Verstecken zu gefährlich wird, baut sie ein Kästchen aus Rohr, dichtet es mit Ton und Pech ab, legt den Säugling hinein und bringt das kleine Boot im Schilf zu Wasser.

    Es wird zwar nirgends im Text gesagt, dass es sich um den Nil handelt, aber das muss unterstellt werden. Aufgrund der Ansiedlung der Israeliten in Raemses handelt es sich um einen östlichen Nil-Arm im Mündungsdelta. Das wiederum lässt darauf schließen, dass die Tochter des Pharao in Pi-Ramesse, eine unter Ramses II. um etwa 1278 v. Chr. erbaute Hauptstadt des Neuen Reichs, gewohnt hat. Damit wäre eine ungefähre Lokalisierung und Datierung gegeben, die jedoch sehr fraglich ist.

    2. Mose 2:1 Und es ging hin ein Mann vom Hause Levi und nahm eine Tochter Levis. 2. Mose 2:2 Und das Weib ward schwanger und gebar einen Sohn. Und da sie sah, daß es ein fein Kind war, verbarg sie ihn drei Monden. 2. Mose 2:3 Und da sie ihn nicht länger verbergen konnte, machte sie ein Kästlein von Rohr und verklebte es mit Ton und Pech und legte das Kind drein und legte ihn in das Schilf am Ufer des Wassers.

    Die Schwester des Säuglings beobachtet, was weiterhin passiert. Da nirgends in den Texten eine weitere Schwester des Moses genannt wird, handelt es sich um Mirjam.

    2. Mose 2:4 Aber seine Schwester stund von ferne, daß sie erfahren wollte, wie es ihm gehen würde.

    Moses Rettung

    Mit ihren Jungfrauen geht die Tochter des Pharao zum Fluss, um zu baden. Sie sieht das Kästchen und lässt es holen. Darin liegt ein weinender Knabe. Sie stellt fest, dass es ein hebräisches Kind ist. Worauf sie diese Feststellung gründet, wird nicht gesagt.

    2. Mose 2:5 Und die Tochter Pharaos ging hernieder und wollte baden im Wasser; und ihre Jungfrauen gingen an dem Rande des Wassers. Und da sie das Kästlein im Schilf sah, sandte sie ihre Magd hin und ließ es holen. 2. Mose 2:6 Und da sie es auftat, sah sie das Kind; und siehe, das Knäblein weinete. Da jammerte es sie, und sprach: Es ist der ebräischen Kindlein eins.

    Die Schwester des Neugeborenen bietet an, eine stillfähige hebräische Mutter zu rufen, um das Kind zu säugen. Darauf geht die Königstochter ein. So kommt es, dass jetzt die leibliche Mutter des Kindes geholt wird.

    2. Mose 2:7 Da sprach seine Schwester zu der Tochter Pharaos: Soll ich hingehen und der ebräischen Weiber eine rufen, die da säuget, daß sie dir das Kindlein säuge? 2. Mose 2:8 Die Tochter Pharaos sprach zu ihr: Gehe hin! Die Jungfrau ging hin und rief des Kindes Mutter.

    Die auch hier nicht namentlich genannte Mutter erhält den königlichen Auftrag, das Kind zu säugen.

    2. Mose 2:9 Da sprach Pharaos Tochter zu ihr: Nimm hin das Kindlein und säuge mir's, ich will dir lohnen. Das Weib nahm das Kind und säugete es.

    Hartnäckig hält sich die Meinung, Moses sei vom Schilfboot aus direkt von der Prinzessin adoptiert worden. Das trifft aber nicht zu. Entgegen manchem Hollywood-Streifen wächst Moses nicht bei der ägyptischen Prinzessin auf, sondern bei den Israeliten. Erst als junger Erwachsener kommt er an den Hof und erhält den Namen Moses.

    2. Mose 2:10 Und da das Kind groß ward, brachte sie es der Tochter Pharaos, und es ward ihr Sohn; und hieß ihn Mose, denn sie sprach: Ich habe ihn aus dem Wasser gezogen.

    Moses erschlägt einen Ägypter

    Weil Moses bei den Israeliten aufgewachsen ist, fühlt er sich diesen verbunden. Anders wäre die Textpassage in Vers 11 ging er aus zu seinen Brüdern auch nicht zu verstehen. Wegen einer Misshandlung eines Israeliten durch einen Ägypter erschlägt Moses den Ägypter und verscharrt ihn im Sand.

    2. Mose 2:11 Zu den Zeiten, da Mose war groß worden, ging er aus zu seinen Brüdern und sah

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