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Galactic Defense - Mats Runen 2: Unter roten Sternen
Galactic Defense - Mats Runen 2: Unter roten Sternen
Galactic Defense - Mats Runen 2: Unter roten Sternen
eBook301 Seiten3 Stunden

Galactic Defense - Mats Runen 2: Unter roten Sternen

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Über dieses E-Book

Das Abenteuer geht weiter. Nachdem Mats Runen und seine Freunde sich in einem Parallel-Universum wiederfinden, treffen sie auf zahlreiche bizarre Spezies, den Gen-Technikern und einer geheimnisvollen Prinzessin von Kosh, und dabei sind sie immer auf der Suche nach einem Weg zurück ins Einstein-Universum. Doch dieser Weg ist beschwerlicher als gedacht und die letzte Hoffnung für eine Rückkehr nach Terra sind scheinbar die sagenumwobenen Konstrukteure, welche aber Mats Runen und seine Kameraden erst einmal finden müssen. Zwei neue Abenteuer um die Spezialagenten der Galactic Defense.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum28. Sept. 2014
ISBN9783847614258
Galactic Defense - Mats Runen 2: Unter roten Sternen

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    Buchvorschau

    Galactic Defense - Mats Runen 2 - Jan Weesmans

    Erweitertes Impressum

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese

    Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

    detaillierte bibliografische Daten sind im Internet

    über http://dnb.d-nb.deabrufbar.

    Alle Texte, Grafiken, Layouts sowie alle sonstigen schöpferischen Teile dieses Werkes sind unter anderem urheberrechtlich geschützt. Das Kopieren, die Digitalisierung, die Farbverfremdung sowie das Herunterladen z.B. in den Arbeitsspeicher, das Smoothing, die Komprimierung in ein anderes Format und Ähnliches stellen unter anderem eine urheberrechtlich relevante Vervielfältigung dar.

    Verstöße gegen den urheberrechtlichen Schutz sowie jegliche Bearbeitung der hier erwähnten Schöpferischen Elemente sind nur mit ausdrücklicher vorheriger Zustimmung des Verlages und des Autors zulässig. Zuwiderhandlungen werden unter anderem strafrechtlich verfolgt!

    Publishing Rights © 2014 Jan Weesmans

    Buchsatz: Jan Weesmans

    Cover-Image: nopcdesign by Andy Bäcker

    Alle Rechte vorbehalten

    Was bisher geschah...

    Mats Runen und sein unfreiwilliger Begleiter, Spezialagent Fletscher, wurden in die Eastside der Milchstraße versetzt. Der Spezialagent Mats Runen wegen seiner ausufernden Alkoholexzesse, sowie Fletscher als sein schlechtes Gewissen und Aufpasser. Die Eastside ist die am dünnsten besiedelte Ecke der Milchstraße und beide Spezialagenten fürchteten die Untätigkeit und Langeweile. Doch ihnen sollte in der Eastside absolut nicht langweilig werden.

    Als sie mit dem veralteten Kreuzer TOC SHI der Solaren Flotte und dem eigenwilligen Kommandanten Rupmul Alauk auf einen ersten Patrouillenflug gehen, fangen sie einen Notruf auf und werden Zeuge eines Überfalls von Unbekannten auf einen Bergwerkstender, sowie der Zerstörung eines Asteroiden, auf welchem die SMC (Space Mining Company) wertvolles Erz abbaut.

    Die beiden Spezialagenten machen sich mit ihrem Gleiter THOR auf die Suche nach dem unbekannten Gegner.

    Die militärische Führung der Solaren Flotte und das Oberkommando der Galactic Defense wissen mehr über diesen unbekannten Gegner, als sie zugeben wollen. Aber Rupmul Alauk, Kommandant des Kreuzers TOC SHI und väterlicher Freund von Mats Runen, offenbart das Geheimnis der Generäle aus und erzählt den beiden Spezialagenten von den Androiden. Den Androiden, welche aus der düsteren Vergangenheit der Erde stammen und eigentlich in den Weiten des Universums verschwunden sein sollten.

    Mats Runen, Fletscher und Leutnant Sowad Jednich, ein junger Offizier von der TOC SHI, suchen nun nach diesen Androiden und ihrem Unterschlupf. Schließlich finden sie, weit draußen im Leerraum zwischen den Galaxien, einen Roten Zwerg und sein aus zwei Planeten bestehendes System. Dies ist der neue unwirkliche Lebensraum der Androiden und ein perfektes Versteck. Schon bei der ersten Erkundung dieses Planetensystems werden die Spezialagenten gefangen genommen.

    Doch zur Überraschung der Spezialagenten haben sie heimliche Verbündete unter den Androiden, sich jetzt Humanobots nennen und in einer Art Kasten-Gesellschaft leben. Während die Warbots(Kriegsandroiden) einen Rachefeldzug gegen Terra planen, setzen die Wissenschaftsandroiden, sogenannte Scientobots, heimlich einen fast genialen Plan in die Wirklichkeit um. Mittels eines gigantischen Wurmlochs wollen sie das Planetensystem Millionen von Lichtjahre in die hinterste Ecke des Universums versetzen. So wollen sie der ständig expandierenden Menschheit entfliehen und einen Rachefeldzug der Warbots (Kriegsandroiden) verhindern, den sie nicht mittragen wollen.

    Mats Runen und seinen Kameraden gelingt mit Hilfe dieser Scientobots schließlich die Flucht. Doch es stellte sich schnell heraus, dass es zu spät war und sie in eine Maschinerie geraten sind, der sie nicht mehr entfliehen können. Die Scientobots haben bereits damit begonnen ihren gigantischen Plan in die Tat umzusetzen. Anfangs scheint dieser Plan auch zu gelingen. Ein gewaltiges Wurmloch öffnet sich und verschlingt das gesamte Planetensystem des Roten Zwerges.

    Auch der Gleiter THOR der Spezialagenten kann dem Sog des Wurmlochs nicht entrinnen und es stellt sich jedoch heraus, dass das Experiment der Scientobots ein Fehlschlag war. Das Wurmloch überwindet nicht Millionen von Lichtjahre, sondern versetzt den Roten Zwerg, seine Planeten Pandemonia und Worofan, Mats Runen, Fletscher, Leutnant Jednich und den Kreuzer der Solaren Flotte, die TOC SHI, in ein Parallel-Universum. In das Rote Universum.

    Doch wie haben die Menschen und die Humanobots diesen Transfer in das fremde Universum überstanden? Haben sie überhaupt überlebt? Und wenn ja, was erwartet sie in dem Parallel-Universum? Welche Abenteuer müssen Mats Runen und seine Kameraden dort bestehen und werden sie jemals wieder in das Einstein-Universum zurückkehren können?

    Antworten auf diese Fragen finden wir hier im zweiten Teil von „GALACTIC DEFENSE – MATS RUNEN" mit dem Titel „UNTER ROTEN STERNEN"

    Teil 1: Die Gen-Techniker

    1

    Das Erwachen war eine einzige Tortur. Es war, als würde er aus einem totenähnlichen Schlaf wieder an die Oberfläche des Lebens gespült und er hatte dabei die ständige Angst wieder unterzugehen.

    Er fühlte sich schlecht. Sein Herz raste, sein Atem ging schnell und flach. Nur mühsam öffnete er die Augen. Warmes und mildes Licht traf seine Augen. Dennoch schmerzte dieses Licht. Zu lange hatten diese Augen kein Licht gesehen. Schnell schloss er die Augen wieder und sofort drohte er erneut unter die Oberfläche des Lebens gespült zu werden.

    Doch er wollte nicht zurück in die Dunkelheit. Krampfhaft hielt er sich wach und ganz allmählich begannen auch die grauen Zellen seines Gehirns ihre Tätigkeit aufzunehmen. Langsam entspannte er sich und erste Fragen strapazierten seinen Geist.

    Wo war er?

    Doch eine weitaus wichtigere Frage marterte plötzlich sein Hirn und ließ ihn aufstöhnen und sein Herz wieder rasen.

    Wer war er?

    Vergeblich suchte er nach Antworten. Ohne es zu spüren, glitt er wieder ab in die so gefürchtete Dunkelheit. Er schlief wieder ein. Ohne eine Antwort.

    Das nächste Erwachen war nicht mehr so schmerzhaft und er fühlte sich auch nicht mehr so schlecht. Er wirkte frisch und ausgeschlafen. Doch sogleich stürzten sich erneut hunderte Fragen auf sein scheinbar völlig leer gesogenes Hirn und plötzlich hatte er das Gefühl sein Gehirn wäre ein Schwamm, sog alle Fragen auf, gab aber nichts zurück, keine Antworten.

    Wütend schlug er mit der Hand auf den Bettrand, schwang schließlich die Beine über die Kante und setzte sich langsam auf, immer auf seinen Kreislauf achtend. Doch es war alles in Ordnung.

    Sein Blick fiel auf einen kleinen weißen Kubus. Darauf lag zu oberst und fein säuberlich zusammengelegt weiße Unterwäsche und darunter ein weißer Overall.

    Er erhob sich und wollte zu dem Kubus laufen. Dieser stand nur ganze zwei Meter von ihm entfernt. Vorsichtig stellte er sich auf die Beine und knickte sofort ein, fiel zu Boden.

    Mühsam erhob er sich. Erst jetzt stellte er fest, dass er völlig kraftlos war und seine Muskeln ihm nicht gehorchen wollten. Und zu allem Übel merkte er, dass er völlig nackt war. Doch an die Sachen auf dem Kubus heran zu kommen, war ihm in diesem Moment völlig unmöglich.

    Während er sich krampfhaft am Bett festhielt, machte er einige Übungen. Gymnastik, Kraftübungen für die Muskulatur und dies so lange, bis er seinen Körper kaum noch spürte. Dann ließ er sich auf sein Bett sinken, zog die Decke über den nackten Körper, hinauf bis zur Nasenspitze und schlief ein. Diesmal war es jedoch kein Versinken mehr in die Dunkelheit. Es war einfach Müdigkeit und diese ließ ihn sanft einschlafen. Seine stillen Fragen, aufgesogen von seinem merkwürdig leeren Gehirn, blieben weiterhin unbeantwortet.

    So ging es sieben Tage lang. Aufwachen, essen, den Körper trainieren und wieder schlafen. Irgendwann in diesen sieben Tagen kamen die Traumbilder und mit ihm ein Teil seiner Erinnerung. Mit jedem Aufwachen fühlte er sich ein Stück besser.

    Während dieser Zeit hatte er die Sachen auf dem Kubus nicht angerührt, obwohl er schon nach zwei Tagen Training dazu in der Lage gewesen wäre. Er blieb nackt.

    Am siebenten Tag wachte er auf und sprang sofort aus dem Bett. Keine Gymnastikübungen, keine Liegestütze, keine Kniebeugen. Er stürzte zu dem Kubus, riss den Overall unter der Unterwäsche hervor und hielt ihn hoch.

    Da war es, das Zeichen, welches er im Traum gesehen hatte und darunter der Name.

    „GD sagte er laut. „Galactic Defense, Mats Runen

    Er lächelte.

    „Ich bin Mats Runen! Spezialagent der Galactic Defense! … Na bitte, es geht doch. So langsam kommt es wieder zurück!"

    Er sammelte die herunter gefallene Unterwäsche wieder zusammen und schaute sich suchend um. Über einer kaum sichtbaren Tür blinkte ein ihm unbekanntes Symbol. Vorsichtig trat er darauf zu. Die Tür schien sich plötzlich vor seinen Augen aufzulösen und sein Blick fiel in eine kleine Nasszelle.

    „Bingo! Genau das habe ich gesucht! Er trat ein und schaute sich um. „Schade, leider fehlt der Spiegel!

    Als sich vor seinen Augen ein Stück Wandfläche in einen Spiegel verwandelte, kratzte er sich nachdenklich am Hinterkopf.

    „Hm, ich glaube, ich weiß schon, wie das funktioniert!"

    Doch dann warf er neugierig einen Blick in den Spiegel und prallte erschrocken zurück. Aus dem Spiegel schaute ihn eine wilde und verwegen aussehende Fratze an. Er zwang sich zu einem zweiten Blick. Ein Mats Runen mit wirren langen Haaren und einem ungepflegten noch längeren Bart schaute ihn an. Das sollte er sein? Doch eine Erinnerung an ein anderes Aussehen hatte er nicht.

    „Oh, Mann! Ich hab zwar noch nicht alle Erinnerungen zurück, aber dich habe ich nicht in meiner Erinnerung. Sieh zu, das du dich schleunigst rasierst und wie ein zivilisierter Mensch aussiehst!"

    Doch er konnte nirgends so etwas ähnliches, wie Rasierzeug entdecken. Enttäuscht kehrte er in sein Zimmer zurück. Grübelte und sagte dann laut ins Zimmer hinein: „Hey Leute, ich weiß nicht, wo ich bin und bei wem ich bin. Aber ich weiß, das ich Mats Runen bin und dieser sieht fürchterlich aus. Ich brauche unbedingt Rasierzeug, einen Friseur mit Schere und Kamm, sowie etwas Zeugs zum Duschen. Ich will schließlich wie ein zivilisierter Mensch vor meine Gastgeber treten!"

    Erwartungsvoll machte er eine Pause und wartete. Nichts.

    „Okay, ich warte, Leute. Ihr könnte es mir ja auch vor die Tür legen. Suchend schaute er sich nach einer Tür um. Nichts. Es gab keine Tür aus diesem Zimmer und auch die Tür zur Nasszelle war wieder verschwunden.

    „Leute, könnt ihr diese Scherze lassen? Ich will wirklich nur duschen, mich rasieren und die Haare schneiden. Also last mich nicht zu lange warten. Bitte!"

    Er setzte sich auf den Kubus und wartete. Wie viel Zeit verging, konnte er nicht genau sagen. Jegliches Zeitgefühl war ihm inzwischen abhanden gekommen und eine Uhr hatte er auch nicht mehr. Wobei es fraglich war, in wieweit diese ihm bei einer Zeitbestimmung überhaupt noch helfen würde.

    Völlig unerwartet öffnete sich schließlich an der Wand eine kleine Ablage.

    Neugierig trat er näher und schaute hinein. Dort lag tatsächlich Rasiercreme, ein Nass-Rasierer, ein Kamm mit Schere und ein Handtuch.

    „Ich fasse es nicht, hat doch geklappt. Etwas altmodisch so ein Nassrasierer, aber das werde ich schon hinkriegen!"

    Schnell nahm er die Dinge aus der Ablage und ging in ungefähre Richtung der Nasszelle. Wie von Geisterhand öffnete sich der Zugang.

    Kein Spiegel. Laut sagte er nur: „Spiegel!" und wieder wurde ein Stück Wandfläche zu einem Spiegel.

    „Klasse, ihr werdet mir immer sympathischer mit eurer Technik!"

    Dann machte sich Mats Runen ans Werk. Es dauerte eine ganze Weile, bis er mit dem altmodischen Rasierer zurechtkam. Die anfänglichen Schwierigkeiten waren dann auch deutlich in seinem Gesicht abzulesen. Zahlreiche kleine Schnittwunden zeugten von den Schwierigkeiten. Doch irgendwann war der Bart ab und zufrieden mit seinem Werk schaute er sich im Spiegel an.

    „Genau, so gefällt mir Mats Runen viel besser. Das mit dem Haare schneiden, werde ich dann lieber aber erst einmal lassen. Vielleicht haben meine großen Unbekannten hier sogar einen Friseur, der das besser kann als ich."

    Er kämmte sich lediglich die langen und wirren blonden Haare. Betrachtete sich erneut im Spiegel und war im Großen und Ganzen zufrieden.

    „Dusche!"

    Sofort sprudelte aus einer unsichtbaren Dusche angenehm warmes Wasser und massierte mit seinen scharfen Strahlen den Körper des Spezialagenten. Genüsslich ließ Mats Runen das warme Wasser über seinen Körper rinnen und ließ sich ausgiebig Zeit beim Duschen.

    Irgendwann trocknete er sich ab und kehrte in sein kleines Zimmer zurück. Zog sich an, setzte sich wieder auf den Kubus und wartete. Die nächste Überraschung ließ diesmal nicht lange auf sich warten.

    Aus der Wand, an der sich vor geraumer Zeit die Ablage geöffnet hatte, schob sich ein Tisch heraus und darauf standen einige unauffällige Schalen. Aus diesen zog ein ihm unbekannter Duft durch das Zimmer und plötzlich verspürte Mats Runen einen Bärenhunger.

    Neugierig schaute er in die Schalen und machte ein enttäuschtes Gesicht.

    „Es riecht zwar sehr angenehm, aber aussehen, naja, ich weiß nicht!"

    Da der Hunger aber immer größer wurde, tauchte er vorsichtig einen Finger in den Einheitsbrei und leckte ihn schließlich ab. Es schmeckte erstaunlich lecker und dann war Mats Runen nicht mehr zu halten. Gierig machte er sich über die unbekannten Speisen her.

    Keine zehn Minuten später waren alle Schüsseln leer und eine wohlige Wärme breitete sich in seinem Körper aus, machte ihn müde.

    Mit dem Overall bekleidet ließ er sich auf das Bett sinken. So schnell würde er den Overall auch nicht wieder ausziehen, dies hatte er sich geschworen, denn dieser verlieh ihm eine gewisse Identität. Schließlich schlief er, gut gesättigt, ein.

    Mats Runen erwachte. Wie lange er geschlafen hatte, konnte er nicht sagen, denn ein Zeitgefühl hatte er immer noch nicht. Denn immer noch fehlte in seinem kleinen Zimmer ein Zeitmesser. Dagegen leuchtete noch immer das gleiche diffuse Licht, welches aus Wänden und Decke zu kommen schien.

    Er setzte sich, wie jedes mal nach dem Aufwachen, auf die Bettkante und stützte sich mit den Armen ab. Er fühlte sich einsam, denn bisher hatte er keinen einzigen Menschen zu Gesicht bekommen und ihn quälten immer noch unzählige Fragen. Wo war er? Wo waren seine Kameraden, an die er sich wieder erinnern konnte? Wie lange war er schon hier? Fragen über Fragen. Mats Runen seufzte.

    „Guten Morgen, Mats Runen!" sagte plötzlich eine synthetische Stimme. Erschrocken sprang er vom Bett und schaute sich suchend um. Es war niemand weiter im Zimmer. Die Stimme war einfach nur im Raum.

    „Wer bist du? Und wo bist du?"

    „Ich bin dein persönlicher Service-Computer. Hast du einen Wunsch, Mats Runen?"

    „Ja, verdammt, ich habe einen Wunsch. Ich wünsche, dass endlich jemand hier erscheint und mir meine unzähligen Fragen beantwortet. Ich habe es einfach satt, so allein zu sein!" platzte Mats Runen der Kragen.

    „Dir wurde ein persönlicher Betreuer zugeteilt und dieser wird dich schon bald aufsuchen. Hast du sonst noch einen Wunsch?"

    „Frühstück … äh … etwas zu essen!"

    Statt einer Antwort, fuhr wieder der Tisch aus der Wand und erneut standen darauf reichlich gefüllte Schüsseln mit Essen. Wieder der gleiche Einheitsbrei von undefinierbarer Farbgebung.

    „Schon wieder diese Pampe? Habt ihr nicht einen anständigen Kaffee, dazu Brötchen und ein weich gekochtes Ei für mich?" fragte er in den Raum hinein und wartete. Doch es kam keine Antwort. Schließlich zuckte er mit den Schultern und machte sich notgedrungen über den Einheitsbrei her. Der Hunger trieb eben so manches rein.

    Als er schließlich fertig war mit dem Essen, er hatte den Einheitsbrei ohne eine geschmackliche Anregung einfach in sich hinein geschlungen, legte er sich wieder auf sein Bett. Er verschränkte die Arme unter dem Kopf und glitt in eine Phase zwischen Schlaf und Wachsein. Immer neue Erinnerungen kamen aus der hintersten Ecke seines Hirns zurück, wurden an die Oberfläche seines Bewusstseins gespült.

    Mats Runen wartete, wartete auf den angekündigten Betreuer.

    „Mats Runen?"

    Eine monotone Stimme rief ihn in die Realität zurück.

    „Was?" fragte er und setzte sich neugierig auf. Das war nicht die Stimme des Service-Computers. Diese Stimme hier war wärmer und kam von einem Wesen, keiner Maschine.

    Dann sah er die Gestalt am Fußende seines Bettes. Neugierig schauten sich beide Wesen gegenseitig an. Schließlich musste Mats Runen laut lachen und er fragte in den Raum hinein:

    „Hey Leute, wollt ihr Mensch-ärgere-dich-nicht mit mir spielen? Dann wandte er sich jedoch an die Gestalt an seinem Bett. „Wer bist du und vor allem, was bist du?

    „Ich bin JaJa und dein persönlicher Betreuer!"

    „Entschuldige, wenn ich über dich gelacht habe! Aber warum siehst du aus, wie eine Mensch-ärgere-dich-nicht-Figur?"

    „Ich weiß nicht, was du meinst, eine Mensch-ärgere-dich-nicht Figur?"

    „Dann schau dich in einem Spiegel an und du weißt es!"

    Tatsächlich hatte das Wesen, welches immer noch an seinem Bett stand, eine frappierende Ähnlichkeit mit einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Spielfigur.

    Ein kegelförmiger Körper, der fast bis zum Boden reichte und die kurzen Beinchen kaum erkennen ließ. Dazu ein perfekter runder Kopf ohne Haare und Ohren, mit zwei großen runden Augen ohne Lider und ein kleiner runder Mund, aus dem jedoch kein Laut kam. Seine Stimme kam aus einem kleinen schwarzen Kästchen, den er um den nicht vorhandenen Hals trug, denn der Kopf saß direkt auf dem kegelförmigen Rumpf.

    „Nein, Mats Runen, das werde ich nicht tun! Du wirst mir erklären, was eine Mensch-ärgere-dich-nicht-Figur ist!"

    Mats Runen hatte einigen Nachholbedarf, was Konversation an betraf und dennoch tat er sich schwer dem fremden Wesen den Begriff Mensch-ärgere-dich-nicht-Figur zu erklären.

    Nach über einer Stunde hatte er, umständlich und unzählige Male durch Fragen unterbrochen, dem Wesen an seinem Bett die Mensch-ärgere-dich-nicht Figur, sowie das Spiel selbst, erklärt. Als Mats Runen schließlich schwieg, schaute das Wesen ihn mit seinen großen Augen an und sagte:

    „Es ist eine Ehre für mich, wenn du mich mit einem wichtigen Wesen von deiner Welt vergleichst!" Mats Runen resignierte.

    „Keine Ursache! Jetzt erkläre mir aber bitte, wer du bist und wo ich mich hier genau befinde!"

    „Ich bin dein angekündigter persönlicher Betreuer und ich werde dir jeden Wunsch erfüllen, jede Frage beantworten und jede Bitte erfüllen! So, wie es mir die Gen-Techniker zur Aufgabe gemacht haben!"

    „Das ist ja prima. Ich hoffe, du hast da nicht zu viel versprochen. Am besten fängst du gleich mit den Fragen an, die ich dir soeben gestellt habe! … Also, noch einmal! Wer bist du?"

    „Ich bin dein persönlicher Betreuer!"

    „Deinen Namen, bitte! Wie man dich nennt!"

    „JaJa!"

    „Okay, was Jaja heißt, wussten schon meine Urgroßeltern. Ich hoffe, du meinst es nicht wirklich so!"

    „Man nennt mich JaJa!"

    „Also gut Leute! sprach Mats Runen diesmal sehr ernst wieder in den Raum hinein. „Ich glaube es reicht. Wo ist die versteckte Kamera und wer, verdammt nochmal, ist dieser Komiker? Langsam ist das kein Spaß mehr. In welchem Krankenhaus bin ich? Und wer erlaubt sich derartige Scherze mit mir?

    „Du musst dich nicht aufregen, Mats Runen. Du bist hier bei den Gen-Technikern und ich bin JaJa!"

    „Gen-Techniker? Was sind das für Leute?"

    „Dies ist eine lange Geschichte. Doch damit du dir ein Bild machen kannst, werde ich sie dir erzählen."

    „Wie nett von dir!"

    Sein gegenüber ignorierte die letzte Bemerkung und begann zu erzählen:

    Vor tausenden von Jahren lebten die Gen-Techniker noch auf einem Planeten. Ihre Heimatwelt hieß Palmyra und sie selbst nannten sich damals noch nicht Gen-Techniker. Sie waren das Volk der Palmyrer und sehr weit entwickelt. Ständig wurde entdeckt, entwickelt und ständig waren die Wissenschaftler auf der Suche nach dem Ursprung des Lebens, nach den Bausteinen des Lebens.

    Dann jedoch, eines Tages, fanden einige Wissenschaftler den Grund für unerklärliche genetische Veränderungen der Palmyrer heraus. Ihr Sonne sandte eine gefährliche Strahlung aus, sie wandelte sich von einem Leben spendenden Stern in eine tödliche Gefahr. Ihr Licht veränderte sich und bewirkte diese genetischen Veränderungen der Palmyrer. Sie wurde zu einer blauen Sonne und irgendwann würde sie in einer Supernova vergehen und auf den Planeten des Heimatsystems der Palmyrer alles Leben auslöschen.

    Von Stunde an wurde nach einem Ausweg gesucht. Wie man der Katastrophe entgehen könnte, obwohl noch zahlreiche Generationen kommen und gehen würden, bevor die nun blaue Sonne von Palmyra sich in eine Supernova verwandeln würde.

    Es wurde ein gigantisches Rettungsprogramm gestartet und einhundert unvorstellbar große Raumschiffe gebaut. Mit jedem fertigen Raumschiff sollte ein Teil der Bevölkerung den Planeten verlassen und sich eine neue Heimat in den Weiten des Roten Universums suchen.

    Es dauerte tausend Jahre bis die einhundert Raumschiffe fertiggestellt waren und doch reichten sie nicht für die gesamte Bevölkerung von Palmyra. Hunderttausende waren dem Untergang, den Tode geweiht. Dennoch arrangierten sie sich mit ihrem Schicksal.

    Die fortschreitende Umwandlung der Sonne von Palmyra ließ die Bevölkerung immer weiter mutieren. Über Generationen hatten sich die Palmyrer bereits so verändert, dass sie in nichts mehr ihren Vorvätern ähnelten.

    Dann endlich verließen die einhundert Raumschiffe das heimatliche System und

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