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Der Frauenmann
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eBook184 Seiten2 Stunden

Der Frauenmann

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Über dieses E-Book

Felix Baumer ist völlig perplex, als er sich bewegungsunfähig in einer Art "Operationssaal" wiederfindet. Der Hoffnungsschimmer, Opfer eines Unfalls geworden zu sein, wird jäh zerstört, als der "Operateur" ihn über die bevorstehende OP aufklärt. Nie war sein Wunsch zu sterben größer, als nach diesem Gespräch. Aus ihm soll eine Frau gemacht werden...
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum21. Apr. 2020
ISBN9783752942804
Der Frauenmann

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    Buchvorschau

    Der Frauenmann - Louis Flathmann

    Über den Autor:

    Louis Flathmann, geboren 1998 in Bremen, hatte schon immer große Freude am Geschichten schreiben. Vor allem Thriller und Krimis haben ihn immer in den Bann gezogen. 2020 schrieb er sein erstes Buch „Der Frauenmann".

    Auch heute lebt er noch mit seiner Freundin in Bremen.

    Louis Flathmann

    Der Frauenmann

    Psychothriller

    Epubli Verlag

    Originalausgabe April 2020

    Epubli Ebook

    © 2020 Louis Flathmann

    Für Fladdi, den ewigen Kämpfer.

    Du kannst stolz auf dich sein, Großer!

    … Die Monster wollten raus.

    All der Hass und die Ungerechtigkeit lösten sich,

    als die Tinte der Mine das Papier berührte…

    Prolog

    Ob das wirklich reichte?

    Er spürte das Adrenalin durch seinen ganzen Körper fließen. Es fühlte sich an, wie eine nicht endende Achterbahnfahrt. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn.

    Mit dieser Angespanntheit konnte er nicht operieren. Zumindest noch nicht.

    Es war seine erste richtige Operation. Lange hatte er auf diesen Tag gewartet und sich gut vorbereitet. Heute war es so weit. Endlich.

    Mit zitternden Händen zündete er sich eine Zigarette an. Der tiefe Zug tat gut und  brannte in seiner Lunge. Aufgeregt starrte er auf die Skalpelle. Es waren viele verschiedene. Alle online bestellt. Was man alles im Internet bekommen konnte war faszinierend. Er hatte eine ganze Sammlung von OP-Sachen hier in seinem ganz persönlichen „OP-Bereich, wie er ihn nannte. Die Anspannung und Aufgeregtheit ließ nach jedem Zigarettenzug nach. Zufrieden sah er sich seinen „OP-Plan an. Jeder Schritt und Schnitt war hier in allen Einzelheiten festgehalten worden.

    Er wusste, er würde es hinbekommen. Er würde gut operieren. Alles würde klappen. Sein Handy summte und der Timer flackerte auf. Zehn Minuten. Die Narkose würde allmählich nachlassen. Er war gut in der Zeit. Es waren locker noch eine Zigarette und ein Toilettengang drin.

    Mit einem Lächeln zündete er sich eine weitere Zigarette an und sah noch einmal auf den Tisch mit den Werkzeugen. Er wusste, die Skalpelle waren bereit und würden auf ihn warten.

    Es war ein Gefühl, als wäre der Kopf explodiert. Oder als hätte man ihm mit einer Axt den Schädel gespalten. Er war sich nicht sicher.

    Felix Baumer merkte nur, dass neben den immensen Schmerzen im Kopf auch ein weiteres Gefühl sich stark am entwickeln war. Angst. Panik. Gemischt mit einem Gefühl, als hätte er eine ganze Packung Leck-mich-am-Arsch-Pillen gleichzeitig geschluckt. Warum fühlte er sich so? Und was führte dazu, dass er sich so fühlte? Er war nicht dazu fähig, irgendeinen klaren Gedanken fassen zu können. In keinster Weise. Doch eins wusste er: Irgendetwas stimmte nicht.

    „Wo war ich, bevor mir so komisch wurde?", versuchte er sich zu erinnern.

    Mit seinem steigernden Bewusstsein, nahm er auch ein Gefühl von Taubheit in seinem restlichen Körper wahr. Zack! Und schon wieder. Sein Kopf fühlte sich an wie ein Vulkan, der jeden Moment ausbrechen würde. Er versuchte, dem Schmerz auf den Grund zu gehen und wollte sich an den Hinterkopf fassen, der das Zentrum des Schmerzes sein musste.

    Doch warum konnte er sich nicht rühren? Warum prallten die Signale, die sein Hirn an seinen Arm sendete, so an ihm ab?

    „Scheiße, was ist das?" Seine Angst ließ nun bald auch sein Herz explodieren.

    So langsam nahm er erst richtig seine Umgebung wahr. Er sah ein helles, stechendes Licht. Mehr nicht. Das helle Licht blendete ihn so sehr, dass er das Gefühl hatte, dass es nochmal extra für die unaushaltbaren Kopfschmerzen verantwortlich war.

    „Bin ich tot? Ist es das Ende?" Doch konnte der Tod so riechen? So… medizinisch? Er vernahm einen intensiven Geruch von Desinfektionsmitteln und Gummihandschuhen. Wie im Krankenhaus.

    „Hatte ich einen Unfall und liege jetzt in einer Klinik?" Hoffnung keimte in ihm auf und vertrieb seine Ängste. Wahrscheinlich würde jeden Moment jemand vom Personal kommen und ihm alles erklären. Hoffentlich konnte er einem Arzt all seine Fragen stellen. Bestimmt hatte er einen Unfall und konnte sich deswegen an nichts mehr erinnern.

    Schritte ließen ihn aus seinem Gedankenkarussell aufschrecken. Er stockte den Atem. Warum tat er das? Er spürte die Angst, die plötzlich zurückkehrte. Doch das schob er darauf, dass er generell keine Krankenhäuser mochte. Sie waren mit Unwohlsein und Angst verbunden, auch wenn Menschen dort geholfen wurde.

    Er war doch im Krankenhaus, oder?

    Die Schritte wurden lauter und schienen immer näher zu kommen. Doch plötzlich verstummten sie. Er vernahm leise, jedoch abgestumpfte Atemgeräusche, wie durch eine Maske. Die Person musste direkt neben ihm stehen. Er versuchte vergeblich, etwas oder jemanden zu erkennen. Das Licht brannte sich so stark in seine Augen, sodass er sie gleich wieder schließen musste. Das grelle Licht hatte so eine Power, dass es ihn sogar durch die geschlossenen Augen zu blenden schien.

    Felix versuchte ein „Hallo" raus zupressen, irgendeinen Ton, doch es gelang ihm nicht.

    Dann legte sich auch schon eine warme Hand, die in einem Gummihandschuh stecken musste, auf seine Schulter. Der Latex des Handschuhs fühlte sich schwitzig an. Vielleicht kam es ihm aber auch nur so vor, er wusste es nicht.

    Er wusste gar nichts mehr.

    „Entspannen Sie sich." Die fremde Stimme hörte sich beruhigend und selbstbewusst an. Felix entwichen undefinierbare Laute und er schämte sich.

    „Verdammt, warum kann ich nicht richtig sprechen, mich irgendwie mitteilen?", schimpfte er sich gedanklich aus. Und warum drehte der Arzt, er ging davon aus, dass es sich um einen Arzt handelte, nicht das helle Licht weg, damit er sehen konnte, wer da mit ihm sprach? Unbehagen breitete sich erneut in Felix’ Bauch aus.

    „Ich sehe Ihnen an, dass Sie viele Fragen haben, sagte der Fremde in einem unglaublich ruhigen, dennoch bestimmenden Ton. „Sie verstehen nicht, warum Sie hier verkabelt und nackt bei mir im OP liegen. Doch keine Angst, ich werde Sie über jeden Schritt genau aufklären. Bei mir sind Sie in den besten Händen. Ich werde Sie auch nicht nochmal einschlafen lassen, keine Sorge. Sie sollen schließlich alles mitbekommen. Ein Kichern entging dem Mann, fast schon ein wahnsinniges Kichern, das das Blut in Felix’ Adern gefrieren ließ. Er war sich sicher, dass er sich in keinem richtigen Krankenhaus befand.

    Seine Angst war begründet. Seine Panik war begründet. Das war kein normaler Arzt, der da mit ihm redete, dem er ausgeliefert war. Kein echter Arzt würde so mit ihm reden. Oder?

    Den Kontext hatte Felix auch nicht richtig aufnehmen können, so verängstigt war er. Das Kichern war der Auslöser für den Beweis, dass er so schnell wie möglich verschwinden sollte. Doch er konnte sich nicht rühren. Und erst jetzt begriff er richtig, dass er nackt war. Gänsehaut bildete sich sekundenschnell auf seinem gesamten Körper. Fror er oder war die Angst inzwischen so groß, dass sie ihn frösteln ließ? Er wusste es nicht.

    „Sie frieren ja! Ja, eine OP ist immer was ziemlich Aufregendes!", sprach der Irre fast schon zu sich selbst.

    Felix merkte, dass etwas über ihn gelegt wurde. Etwas Warmes.

    „Hier haben Sie eine Wärmedecke, da wird es Ihnen gleich besser gehen!", lachte der Fremde hysterisch.

    „Wo bin ich hier nur gelandet? Ich muss doch was tun können!" Doch keine Chance, Felix war noch immer wie gelähmt.

    „W-warum?", brachte er japsend heraus und war gleichzeitig überrascht von sich selbst, endlich die Sprache wiedergefunden zu haben.

    Neben seinem Überraschen traf ihn außerdem ein Geistesblitz, warum das Licht so stark auf ihn gerichtet war.

    Der Unbekannte wollte nicht, dass Felix ihn sah! Er wollte sich nicht zu erkennen geben! Warum? Was hatte er mit ihm vor?

    „Warum ich Sie operiere? Beziehungsweise warum Sie bei mir auf dem OP- Tisch liegen? Nun, das müssen Sie nicht verstehen und außerdem fällt das unter die ärztliche Schweigepflicht!" Er lachte so laut, als hätte er Felix einen der besten Witze erzählt. Nur war es kein Witz... Es war ein unheimliches Lachen, das Felix erneut die Haare zu Berge stehen ließ.

    „Wichtig ist, dass Sie jeden meiner einzelnen operativen Schritte verstehen, damit Sie später gut damit zurechtkommen." Später? Er wollte ihn also nicht umbringen? Wer war dieser Kerl? So viele Fragen, die Felix` Kopf wieder einmal zum Rauchen brachten.

    Sein Lachen wurde immer verrückter. So ein Lachen konnte nur von einem Wahnsinnigen kommen. Er schien richtig Spaß daran zu haben, Felix im Ungewissen damit zu lassen, was er mit ihm anstellen würde. Doch wollte er es wirklich wissen?

    „Was haben Sie mit mir vor?!", gelang es Felix endlich zu fragen. Er hörte sich kleinlich und ängstlich an, was ihn sehr ärgerte.

    „Warum kann ich diesen Kerl nicht anschreien?", fragte er sich. „Die Angst!", erwiderte gleichzeitig sein Verstand. Er spürte, dass es nichts Schönes war, was ihn erwarten würde.

    „Nun, das werden Sie nach und nach sehen und merken!", speiste der Fremde ihn ab.

    Felix’ Angst verwandelte sich langsam in Zorn und all seine Sorgen wurden durch die sich anbahnende Wut vertrieben. Vorerst. Er versuchte mit aller Kraft, aufzustehen, sich zu bewegen, doch dies gelang ihm immer noch nicht.

    Der Unbekannte schien seine Bemühungen zu bemerken und lachte erneut sein schaurig-wahnsinniges Lachen.

    „Warum zeigen Sie sich nicht?", huschte ausgerechnet diese Frage über seine Lippen. Er hatte tausend Fragen. Mindestens. Aber grade diese Frage hatte es geschafft, ausgesprochen zu werden.

    Der Verrückte schien ernst zu werden, denn Felix hörte kein Lachen oder Kichern mehr. Es dauerte einige Sekunden, bis er ihm antwortete, doch Felix kam es in dieser stressigen Situation, wie eine halbe Ewigkeit vor.

    „Sehen Sie mich als den, der Sie in eine andere Welt befördert. Es ist wie, wenn Sie sterben: Sie kommen durch das weiße Licht in ein anderes Universum, eine andere Welt. Genau wie bei mir. Er sprach in Rätseln und Felix verstand in seinem Zustand kein einziges Wort. Die Ratlosigkeit und Verwirrtheit schien der Fremde ihm wieder vom Gesicht ablesen zu können und fügte bloß hinzu: „Sie werden nicht sterben.

    Dann schienen sich die Schritte wieder etwas zu entfernen, aber nicht weit. Der Psycho war immer noch mit ihm in einem Raum. Felix hatte noch mehr sagen wollen, um Hilfe schreien wollen, doch es hatte ihm vor lauter Panik erneut die Sprache verschlagen. Er dachte über die letzten Worte des Mannes nach und versuchte krampfhaft, sie auf sich wirken zu lassen. Er würde ihn nicht töten, hatte er gesagt. Felix war sich nicht sicher, ob diese Tatsache ihn unter diesen Umständen eher beruhigen oder noch mehr beunruhigen sollte. Er wusste es nicht.

    Der Mann kam wieder zu ihm und schien ihm etwas in die Armbeuge zu spritzen, denn er verspürte einen leichten Druck, der vom Arm in den Kopf schnellte.

    „Gegen die Unruhe.", sagte der Unbekannte trocken.

    „Was…?", mehr gelang Felix nicht zu sagen.

    „Ich habe Ihnen erneut eine große Menge Muskelrelaxans spritzen müssen, da Sie leicht zu zittern begonnen haben. Und das würde diese schwierige OP nicht leichter machen. Für Sie nicht und für mich nicht. Und Sie wollen doch schließlich auch das bestmögliche OP-Ergebnis erzielen, nicht wahr?" Er verfiel wieder in sein psychopathisches Lachen. Felix kam sich vor wie im falschen Film. Mit aller Kraft versuchte er seinen Kopf ein wenig zu bewegen, um sich sehen zu können. Sein Kopf zitterte und schwitzte gleichzeitig, bei den verzweifelten Versuchen, ihn anzuheben.

    Rien ne va plus. Nichts ging mehr.

    Im gleichen Moment merkte er erschrocken, dass sich seine Kopflehne aufrichtete. Von einem leisen Surren begleitet, erblickte er seinen nackten Körper. Es machte sich ein Gefühl in ihm breit, als habe man ihm die ganze Luft aus den Lungen gezogen. Er wollte gleich wieder die Augen schließen, aber er konnte den Blick einfach nicht abwenden.

    Er sah seinen schockierten Blick und konnte seine Angst förmlich riechen. Seine Augen sprachen Bände. Ein stechender Schweißgeruch hing in der Luft. Sein Leiden verschaffte ihm Lust und bestärkte ihn in seinem Vorhaben. Er tat das richtige. Von Hass und Wahn erregt sah er sich die Bemalungen des Körpers, der vor ihm lag, an. Sie zeigten ihm, wo er das Skalpell überall ansetzen musste.

    Hatte der Idiot gerafft, was er vorhatte? Die Angst in seinem Gesicht ließ darauf schließen. Er wollte jedoch noch mal nachhelfen, was das Verständnis anging. Sein Hass und seine Lust führten ihn direkt vor sein Bett. Er

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