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Alles für die Union: Das Bürgerkriegstagebuch des Unionssoldaten Elisha Hunt Rhodes
Alles für die Union: Das Bürgerkriegstagebuch des Unionssoldaten Elisha Hunt Rhodes
Alles für die Union: Das Bürgerkriegstagebuch des Unionssoldaten Elisha Hunt Rhodes
eBook374 Seiten5 Stunden

Alles für die Union: Das Bürgerkriegstagebuch des Unionssoldaten Elisha Hunt Rhodes

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Über dieses E-Book

Der Bürgerkrieg, der von 1861 bis 1865 in den Vereinigten Staaten tobte und in dem mehr als 620.000 Soldaten ihr Leben verloren, ist noch heute der blutigste Krieg der amerikanischen Geschichte. Der junge Elisha Hunt Rhodes (1842 - 1917) aus Rhode Island schloss sich kurz nach Ausbruch des Krieges dem 2. Rhode Island-Infanterieregiment an und diente in der Potomac-Armee, die sich einen vierjährigen gnadenlosen Schlagabtausch mit General Robert E. Lees konföderierter Nordvirginia-Armee lieferte.
In dieser Zeit lernte Rhodes sämtliche Facetten des Soldatenlebens kennen und er war Zeuge aller wichtigen Schlachten seiner Armee von der Ersten Schlacht am Bull Run bis zu General Lees Kapitulation bei Appomattox Court House.

Seine Erlebnisse und Gedanken hielt Rhodes gewissenhaft in seinem Kriegstagebuch fest, das einen faszinierenden Einblick in das alltägliche Leben und Leiden, die Enttäuschungen und Hoffnungen eines Unionssoldaten gewährt und in dieser Übersetzung erstmals einem deutschsprachigen Lesepublikum zugänglich gemacht wird.

Ein Anhang der erhaltenen Gefechtsberichte des 2. Rhode Island-Regiments ermöglicht einen aufschlussreichen Vergleich zu den Schilderungen des unmittelbar beteiligten Soldaten.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum11. Jan. 2015
ISBN9783738011586
Alles für die Union: Das Bürgerkriegstagebuch des Unionssoldaten Elisha Hunt Rhodes
Autor

Elisha Hunt Rhodes

Weitere Übersetzungen von Florian Dexheimer: Co. Aytch - Erinnerungen eines Konföderierten an den Bürgerkrieg Drei Monate in Dixie - Reisetagebuch eines britischen Offiziers, April - Juli 1863 Vier Jahre für Lincoln - Die Geschichte eines einfachen Soldaten Zwanzig Monate in Kriegsgefangenschaft - Erlebnisse eines deutschstämmigen Unionsoffiziers in konföderierten Gefängnissen Maismehl & Wasser - Das Alltagsleben des konföderierten Soldaten im Amerikanischen Bürgerkrieg

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    Buchvorschau

    Alles für die Union - Elisha Hunt Rhodes

    Vorwort des Übersetzers

    „Ich, Abraham Lincoln, Präsident der Vereinigten Staaten und Oberbefehlshaber des Heeres, der Marine und der einberufenen Staatsmilizen rufe hiermit 42.034 Freiwillige für die Dauer von drei Jahren zu den Waffen. […] Ich beschwöre alle guten Bürger eindringlich, sämtliche Maßnahmen zur wirksamen Unterdrückung ungesetzlicher Gewaltausübung sowie zur Durchsetzung der Verfassungsrechte und der schnellstmöglichen Wiederherstellung von Frieden, Ordnung, Glück und Wohlstand in unserem gesamten Lande nach Kräften zu unterstützen."

    Abraham Lincoln, Proklamation 83, 3. Mai 1861

    Als am 12. April 1861 mit dem Beschuss von Fort Sumter im Hafen von Charleston, South Carolina der Amerikanische Bürgerkrieg ausbrach, war die Bevölkerung auf beiden Seiten im patriotischen Taumel von einem schnellen Sieg überzeugt. Entsprechend sah US-Präsident Abraham Lincolns am 15. April ergangener Aufruf an 75.000 Kriegsfreiwillige lediglich eine Dienstzeit von drei Monaten vor. Während die Wochen verstrichen und sich die erwartete rasche Entscheidung nicht einstellen mochte, begannen vereinzelte Militärs, die Möglichkeit eines langandauernden und verlustreichen Krieges in Erwägung zu ziehen. Als der Kommandierende General des US-Heeres Winfield Scott für eine erfolgreiche Invasion der Südstaaten 300.000 Soldaten und zwei bis drei Jahre zäher Kämpfe veranschlagte (eine im Nachhinein reichlich optimistische Schätzung) und als Alternative seinen langwierigen, auf einer ausgedehnten Seeblockade und dem Erlangen der Kontrolle über den Mississippi River basierenden „Anakonda-Plan unterbreitete, wurde er von der Öffentlichkeit verspottet. Trotzdem war die Zeit des neunzigtägigen Militärdienstes vorbei. Anfang Mai 1861 rief Lincolns zweiter Aufruf an weitere 42.000 Freiwillige diese bereits für drei Jahre zu den Waffen und zugleich wurden auch die zahlenmäßig schwache reguläre US-Armee und die Marine aufgestockt. Die Schrecken der ersten großen Schlachten standen der Bevölkerung noch bevor und so füllten sich die Rekrutierungsbüros erneut rasch mit Massen von jungen Männern, die aus Patriotismus, Abenteuerlust oder der Furcht, als Feigling zu gelten, unbedingt „dabei sein wollten.

    Einer dieser jungen Männer war Elisha Hunt Rhodes, ein neunzehnjähriger Angestellter aus Providence im Bundesstaate Rhode Island. Im Widerstreit seiner Gefühle gegenüber seiner verwitweten Mutter und seinem Land obsiegte schließlich die Pflicht zur Rettung der Union und Ende Mai rang Elisha seiner Mutter die Erlaubnis ab, sich zur Armee zu melden. Wenige Tage darauf schrieb er sich in Kompanie D des 2. Rhode Island-Freiwilligenregiments ein, dem ersten dreijährigen Regiment des kleinen Neuengland-Staates. In diesem Regiment durchlebte er die gesamte Dauer des Bürgerkrieges und führte dabei ein ausführliches Tagebuch, in dem er ungefiltert und von keiner nachträglichen Erinnerung getrübt seine unmittelbaren Erlebnisse und Gedanken, Hoffnungen und Enttäuschungen zu Papier brachte sowie nicht zuletzt seinen unerschütterlichen Willen, alles für die Union zu geben.

    Die vorliegende Übersetzung ist bemüht, den sprachlichen Stil der Zeit im Allgemeinen und Elishas im Besonderen weitestgehend zu wahren, gelegentlich erschien es jedoch geraten, Elemente des Textes behutsam den deutschen Sprachgewohnheiten anzugleichen.

    Florian Dexheimer

    1861

    Die 1. Rhode Island Milizabteilung unter dem Kommando von Oberst Ambrose E. Burnside hat den Staat in Richtung des Kriegsschauplatzes verlassen. Der militärische Geist ist allgegenwärtig und wie all die anderen jungen Männer fühle auch ich, dass es meine Pflicht ist, im Felde zu dienen. Ich habe mein Möglichstes versucht, um mit dem ersten Regiment zu gehen, aber da meine Mutter Witwe ist und ich noch für zwei jüngere Brüder sorgen muss, widerstand ich der Versuchung mich einzuschreiben. Ich bin jetzt 19 Jahre alt und bin seit zwei Jahren angestellt in dem Geschäft des ehrenwerten Frederick Miller, einem Blatt- und Schirrmacher in der Canal Street 92 in Providence. Meine Mutter lebt in dem Dorf Pawtuxet und mit ihr, meiner Schwester und meinen beiden Brüdern verbringe ich meine Sonntage.

    Gegen Ende des Monats April erging von Gouverneur Sprague ein Erlass, dass das 2. Freiwilligen-Regiment von Rhode Island sofort für eine Dienstzeit von drei Jahren aufgestellt würde und er rief die Bürger auf, sich einzuschreiben. Samstagnacht besuchte ich meine Mutter und legte ihr die Sache dar. Sie verweigerte sofort ihre Zustimmung und da sie als Grund angab, ich sei ihre einzige Stütze, war ich gezwungen ihr zu versprechen, dass ich so lange zuhause bleiben würde, bis sie meiner Einschreibung zustimmen würde. Der nächste Sonntag war ein sorgenvoller in unserem Heim. Meine Mutter lief umher mit Tränen in den Augen und ich spürte eine Enttäuschung, die ich nicht ausdrücken konnte. Also brütete ich in Stille über meinen Sorgen.

    Sonntagnacht, nachdem ich zu Bett gegangen war, kam meine Mutter in mein Zimmer und in einer Art, die einer spartanischen Mutter aus alten Zeiten würdig gewesen wäre, sagte sie: „Mein Sohn, andere Mütter müssen Opfer bringen und warum sollte ich es nicht tun? Wenn du fühlst, dass es deine Pflicht ist, dich einzuschreiben, werde ich meine Zustimmung geben." Sie zeigte einen patriotischen Geist, der mein junges Herz sehr inspirierte. Ich schlief nicht viel in dieser Nacht, erhob mich am nächsten Morgen (es war früh im Mai) und nahm um 06.00 Uhr den Omnibus nach Providence. Im Omnibus traf ich meinen alten Schulfreund Levi F. Carr und als ich herausfand, dass er die Zustimmung seines Vaters hatte, beschlossen wir, uns gemeinsam einzuschreiben.

    Als wir Providence erreichten, begaben wir uns sofort zur Infanterie-Rüstkammer an der Kreuzung Weybosset und Dorrance Street und da es erst 07.00 Uhr war, setzten uns auf die Treppenstufen. Gegen 09.00 Uhr erschien Herr William A. Arnold, und als wir ihn fragten, erfuhren wir, dass er zum Rekrutierungsoffizier ernannt worden war und jetzt die Rüstkammer öffnen wollte, um die Rekruten zu empfangen. Wir folgten ihm in die Rüstkammer und nachdem er ordnungsgemäß ein Buch für unsere Unterschriften vorbereitet hatte, unterzeichnete zuerst Carr mit seinem Namen (er ist älter als ich) und anschließend ich.

    Rekruten begannen in rascher Folge einzutreffen und bis zum Ende der Woche hatten wir mehr als 100 Namen in dem Buch. Am nächsten Montagabend organisierte sich die Kompanie und wählte folgende Offiziere: Hauptmann William B. Sears, Oberleutnant Thomas H. Carr und Stabsfeldwebel James S. Hudson. Wir drillten Tag und Nacht, und ich wurde persönlich von Herrn John E. Bradford, einem alten Mitglied der 1. Leichten Infanteriekompanie, unterwiesen. Vor einem großen Spiegel stehend verbrachte ich viele Stunden ermüdender Arbeit und hielt mich bald für einen respektablen Soldaten. Da ein Aufruf an Rekruten für das 1. Rhode Island Regiment ergangen war, verließen John E. Bradford und Stabsfeldwebel James S. Hudson unsere Kompanie, um sich in Washington dem ersten Regiment anzuschließen. Zu meiner großen Überraschung wurde ich zum Stabsfeldwebel gewählt. Was jedoch die Pflichten eines Stabsfeldwebels sein mochten, davon hatte ich keine Ahnung, da ich niemals Dienst in der Miliz getan hatte und unwissend über die einfachsten Grundzüge war. Wir verbrachten unsere gesamte Zeit in der Rüstkammer und sprachen von nichts anderem als dem Soldatenleben.

    30. Mai 1861 : Eine Order ist von Gouverneur Sprague erlassen worden, die besagt, dass nach einer medizinischen Untersuchung eine Kompanie aus den besten Männern, die bei der 1. Leichten Infanteriekompanie, der nationalen Kadettenkompanie sowie den Providence City Guards eingeschrieben sind, gebildet werden soll. Im Laufe des Tages erschienen Major John S. Slocum vom ersten Regiment (er wird der Oberst des zweiten Regiments sein) und Feldarzt Francis L. Wheaton in der Rüstkammer und gaben bekannt, dass lediglich 25 Männer von der 1. leichten Infanterie akzeptiert würden. Major Slocum suchte nach jemandem, der als Sekretär fungieren könne, und ich wurde für diesen Zweck ausgewählt.

    Der Oberst fragte mich, ob ich mit den Männern und ihrem allgemeinen Charakter vertraut sei und als ich antwortete, dass ich sie alle ziemlich gut kenne, sagte er: „Wir wollen nur gute Männer. Wenn also ein guter Mann zur Untersuchung hereinkommt, schaust du hoch. Wenn der Mann nicht in Ordnung ist, fährst du einfach mit deiner Schreibarbeit fort."

    Der erste Mann der hereinkam war mein Freund Levi F. Carr. Ich schaute hoch. Dr. Wheaton hieß ihn seine Kleidung auszuziehen und da Levi ein großer, kräftiger junger Kerl war, unterzog er ihn einer gründlichen Untersuchung. Er bestand sie und begab sich in einen anderen Raum. Nun erhob ich mich und sagte, dass ich gehen wolle. Der Doktor sah mich an und sagte: „Junger Mann, du kannst nicht gehen. Du bist nicht geeignet, ein Soldat zu sein. Ich flehte ihn an, mich gehen zu lassen und erzählte ihm von den Tagen, an denen ich geübt hatte und wie hart ich gearbeitet hatte. Der Oberst fragte schließlich nach meinem Alter, meinem Gesundheitszustand, ob mein Vater noch lebte und ob meine Mutter bereit war, mich gehen zu lassen. Ich beantwortete seine Fragen und er sagte: „Schreib deinen Namen hier hin, du kannst gehen. Der Doktor fragte, ob er mich untersuchen solle, aber der Oberst sagte sehr entschieden: „Nein! Darauf sagte der Doktor: „Aber Herr Oberst, er wird binnen einer Woche im Lazarett landen und wir werden ihn heimschicken müssen! „Nun sagte der Oberst, „dann werden wir ihn eben heimschicken. Ich war glücklich.

    Die Untersuchung ging weiter, bis ein Mann hereinkam, der sich eingeschrieben hatte und sich gegenüber den Jüngeren als Tyrann aufspielte. Er war ein großer, gutgebauter Kerl, aber ich schaute nicht hoch. Der Doktor sagte zu ihm: „Sie können nicht gehen. Sie sind nicht bei guter Gesundheit. Der Kerl sah sehr überrascht aus und fragte: „Was stimmt nicht mit mir? Der Doktor hatte diese Frage offensichtlich nicht erwartet, aber er antwortete prompt: „Sie haben eine Herzerkrankung. (ich bezweifle, ob der Kerl überhaupt ein Herz hatte, denn er war ein harter Knochen.). Er stritt dies ab und bestand darauf, untersucht zu werden, aber der Doktor verneinte und er ging nach draußen. Ich erklärte die Sache und wir machten weiter. Sobald die 25 Männer ausgewählt waren, erhielt ich den Befehl, sie zum Zeughaus der Kadetten zu bringen und mich bei Hauptmann William H.P. Steere zu melden. Es war mein erstes Kommando und ich machte das Beste daraus. Ich ließ die Gruppe durch Dorrance, die Westminster Street hinab, durch die Exchange Street und den Exchange Place, über die Brücke, durch die Steeple Street zur North Main Street und hinauf zum Zeughaus der Kadetten in Arnold`s Block marschieren. Hier formierte ich die Männer in Linie und während ich vor Hauptmann Steere salutierte, sagte ich: „25 Männer von der Infanterie für Ihre Kompanie, Sir. Der Hauptmann sagte: „Ich will sie nicht haben und wandte sich ab. Ich wusste nicht, was ich tun sollte und so blieb ich still stehen. Anscheinend hatte Hauptmann Steere seine Kompanie bereits gebildet und um Platz für uns zu schaffen war er gezwungen, 25 Männer hinauszuwerfen. Schließlich trat der Hauptmann an mich heran und fragte mich: „Was waren Sie in der Infanterie-Kompanie? Ich antwortete: „Ich war Stabsfeldwebel, Sir. „Nun sagte der Hauptmann, „hier sind Sie ein gemeiner Soldat. Nehmen Sie ihren Platz in der Linie ein. Da ich nicht viel über Feldwebel oder gemeine Soldaten wusste und es mich noch weniger kümmerte, war ich zufrieden. Levi Carr war Feldwebel in der Infanterie und der Hauptmann beließ ihn in diesem Rang. In der Nacht wollte ich nach Hause gehen, aber der Hauptmann sagte, ich sei nun ein Soldat und müsse im Zeughaus schlafen. Also schlief ich zusammen mit einem Haufen weiterer Burschen auf dem Boden und heulte die meiste Nacht hindurch, sehr zur Empörung des Hauptmanns. Da wir noch immer Zivilisten waren, beanspruchten wir das Recht, zu tun, was uns beliebte. Hier drillten wir einige Tage lang. Eines Abends kam der Hauptmann zu mir, ergriff meinen Arm, führte mich zur Linken der Kompanie und stellte mich an die Flanke, wobei er sagte: „Rhodes, Sie sind jetzt Achter Korporal. Nun dachte ich, der Hauptmann sei ganz in Ordnung, aber was ein Achter Korporal zu tun hatte, das wusste ich nicht. Und warum ich gerade der Achte sein sollte, verstand ich zu dieser Zeit nicht.

    5. Juni 1861 : Heute marschierte unsere Kompanie zu einem Gebäude auf der Ostseite der Eddy Street nahe Clifford Street und wurde von Oberst Loomis von der regulären Armee in den Dienst der Vereinigten Staaten gestellt. Die Szene war feierlich und der Eindruck, den sie in unseren Köpfen hinterlassen hat, wird lange anhalten. Wir marschierten zurück zum Zeughaus und am Abend wurde ich mit einer Uniform ausgestattet. Sie bestand aus einem blauen Flanellhemd, das man mit den Schößen außerhalb der Hose trägt, grauen Hosen, einer Arbeits- oder Feldmütze und Schuhen. Die Sonne war bereits untergegangen, aber ich zog meine neue Ausrüstung sofort an und nach Erhalt der Erlaubnis lief ich die acht Kilometer nach Pawtuxet und kam dort gegen 21.00 Uhr an. Jetzt war ich das Objekt der Neugierde seitens meiner Schulfreunde. Meine Mutter vergoss viele Tränen, war aber noch immer willens, mich gehen zu lassen. Dies war mein letzter Besuch zuhause vor meinem Aufbruch in den Krieg.

    6. Juni 1861 : Ich ging zurück nach Providence und nahm die Drillübungen im Zeughaus wieder auf. Nun war ich nicht mehr Herr über meine Bewegungen und wir wurden für den größten Teil des Tages im Zeughaus eingesperrt.

    7. Juni 1861 : Unsere Kompanie wird als Kompanie D bezeichnet, und die folgenden Kompanieoffiziere wurden vom Gouverneur bestimmt:

    Hauptmann William H.P. Steere

    Oberleutnant Edward H. Sears

    Unterleutnant William Ames

    Heute formierte sich das Regiment zum ersten Mal und marschierte zum Exchange Place, wo Gottesdienste in Gedenken an Stephen A. Douglas abgehalten wurden.

    8. Juni 1861 : Das Regiment formierte sich auf dem Exchange Place und marschierte zum Dexter Paradeplatz, wo ein Lager aufgeschlagen wurde, das „Camp Burnside genannt wurde, zu Ehren des Obersts der 1. Rhode Island Milizabteilung. Sibley-Zelte wurden ausgegeben und bis zum Einbruch der Nacht waren die meisten Kompanien bereits unter Zeltplanen untergebracht, aber Kompanie D" hatte aus irgendwelchen Gründen ihre Zelte nicht erhalten. Gegen Mittag marschierte das gesamte Regiment die Straße hinab zur Bahnhofshalle, um dort ihr Mittagessen einzunehmen, aber bis zur Abendessenszeit waren die Hütten bei der Dexter Street gegenüber dem Lager aufgebaut und wir nahmen unser Abendessen dort ein. Die Hütten, vier an der Zahl, waren aus unbearbeitetem Holz gebaut und waren 30 auf 8 Meter groß. Heute Nacht musste sich unsere Kompanie ihre Schlafquartiere suchen und unser Hauptmann führte uns zu einer Schreinerei, Ecke Cranston und Gilmore Street, wo wir auf den Bänken und dem Boden schliefen. Wir heulten auch nicht mehr die ganze Nacht hindurch, da wir der Meinung waren als regulär in den Dienst der Vereinigten Staaten eingeschriebene Soldaten stünde es uns jetzt nicht mehr zu, zu tun, was uns beliebte.

    Sonntag, 9. Juni 1861 : Heute Morgen marschierte das Regiment zur Ersten Baptistenkirche an der North Main Street und lauschte einer Predigt von Dr. Caldwell.

    Mittwoch, 12. Juni 1861 : Nach der Parade wurde dem Regiment von den Damen aus Providence ein Set Flaggen überreicht. Diese Zeremonie zog eine große Menge von Damen und Herren an und wurde mit großer Feierlichkeit vollzogen. Prominente Bürger hielten Reden und die Männer zeigten viel Enthusiasmus. Der ehrenwerte Jabez C. Knight, Bürgermeister von Providence, leitete die Zeremonie.

    Während wir auf dem Dexter Paradeplatz lagerten, führte ich meine erste Diensthandlung aus. Hauptmann Steele befahl mir, mich zusammen mit zwei Soldaten, die mit Seitenwaffen bewaffnet waren, bei Oberst Slocum zu melden. Als ich die Einheit des Obersts erreichte, sagte er zu mir: „Korporal, nehmen Sie dieses Schreiben und richten Sie sich nach den gegebenen Anweisungen. Ich las das Schreiben und fand heraus, dass es ein Befehl war, zu einem Haus in der Richmond Street zu gehen, dort einen Deserteur zu verhaften und ihn zum Lager zu bringen, tot oder lebendig. Der „tot oder lebendig-Teil verursachte mir einiges Unbehagen, aber ich machte mich auf den Weg zusammen mit meiner Wache, bestehend aus Thomas W.D. Markham und James M. Bronson, beide Soldaten in Kompanie D.

    Als wir das Haus erreichten, sagte mir eine junge Dame, dass der Mann, nach dem ich suchte, ihr Bruder sei und dass er im oberen Stockwerk krank im Bett läge. Ich bestand darauf, hinaufzugehen, und beim Betreten des Raumes fand ich einen jungen Mann ächzend im Bett liegen. Nach einem Gespräch, in dem er mir mitteilte, dass er sehr krank sei, hatte er meinen Argwohn erregt und mit einer plötzlichen Bewegung riss ich das Bettlaken fort und sah, dass er sich in Stiefeln und voller Bekleidung niedergelegt hatte. Ich ließ ihn aufstehen und wir gingen hinaus auf die Straße. Hier bat er mich, auf dem Bürgersteig zu warten, während er in eine Bierschenke gehen wollte, aber ich erinnerte ihn an meinen Befehl, den ich ihm bereits vorgelesen hatte, wobei ich den „tot oder lebendig"-Abschnitt betont hatte und so gingen wir weiter. Wir alle setzten uns auf den Stufen der Grace Church nieder und warteten auf einen Omnibus.

    Er versuchte mich zu überzeugen, dass ich zuerst in den Omnibus einsteigen und ihn neben der Türe sitzen lassen solle, sodass die Leute ihn nicht für einen Gefangenen halten würden. Ich kehrte die Sache um, ließ ihn zuerst einsteigen und setzte mich auf einen Platz nahe der Tür. Als wir das Lager erreichten, übergab ich meinen Gefangenen der Wache. Dieses kleine Abenteuer sorgte für Gesprächsstoff beim Regiment und einige Männer sagten, sie hätten den Befehl, den Mann zu verhaften, nicht befolgt. Aber die meisten Männer sahen die Sache etwas soldatischer und erachteten es als richtig, Befehle zu befolgen.

    16. Juni 1861 : Heute Morgen besuchte das Regiment den Gottesdienst in der Grace Church und Bischof Thomas M. Clark las die Predigt. Am Nachmittag versuchte ich, mir einen Passierschein zu besorgen, um nach Pawtuxet zu gehen, hatte aber keinen Erfolg. Der Hauptmann gab mir einen Passierschein, mit dem ich das Lager, nicht jedoch die Stadt verlassen konnte. Er befahl mir, meinen Gürtel und meine Patronentasche zu tragen, was ich nicht mochte, aber da ich es nicht wagte, einen Befehl zu missachten, behielt ich die Dinge an, während ich Abschiedsbesuche bei meinen Freunden machte. In der Nacht hatten wir eine Parade und das Lager war voll von den Freunden der Soldaten. Frederick Miller überreichte mir einen siebenschüssigen Smith & Wesson Revolver und ein Halfter, um ihn darin zu tragen. Alle Arten von nützlichen und dekorativen Dingen wurden uns von unseren Freunden überreicht. Ich hatte einen silbernen Löffel, ein Messer und eine Gabel sowie einen Tornister voll mit Sachen, die mir angeblich nützlich sein sollten.

    Mittwoch, 19. Juni 1861 : Heute haben wir die Order erhalten, unsere Sachen zu packen und bereit zu sein, Rhode Island in Richtung Washington zu verlassen. Diese Arbeit ist neu für uns und das Abbauen der Zelte ging langsam vonstatten. Als es auf die Nacht zuging, legten wir unsere Tornister an und marschierten die High, die Westminster und die South Main Street hinab nach Fox Point, wo wir uns an Bord des Seitenraddampfers „State of Maine" begaben. Die Straßen waren mit Leuten verstopft und wir wurden unablässig beobachtet. Mein Tornister war schwer; tatsächlich war er dermaßen schwer, dass ich unter dem Gewicht kaum vorwärtstaumeln konnte. An der Werft hatte sich eine riesige Menge versammelt und wir bestiegen unseren Dampfer mit gemischten Gefühlen von Freude und Sorge. Nach dem Verlassen der Werft stellte ich mich mit Anderen für meine Rationen an. Ein Mann stand neben einem Behälter oder Fass und als ich vorbeiging, warf er in meinen Brotbeutel, den ich offen hinhielt, ein Stück gekochtes Corned Beef. Es stellte sich heraus, dass es vollständig aus Fett bestand, und da ich Fett nicht mochte, warf ich es über Bord und nahm ein Abendessen aus trockenem Brot ein. Der Oberst schickte uns früh zu Bett und so breitete ich meine Decke auf dem Boden des Schankraumes aus und legte mich zum Schlafen nieder. Es war uns nicht erlaubt Lärm zu veranstalten und bald war alles still.

    Donnerstag, 20. Juni 1861 : Wir kamen heute Morgen in New York an und da ich New York erst einmal vorher besucht habe, genoss ich die Schifffahrt hin zur Stadt. Wir legten an einer Werft an und nach einer Pause von einigen Minuten dampften wir den Hafen hinab und gingen bei Elizabeth Port, New Jersey an Land. Hier fanden wir eine lange Reihe von Bahnwaggons vor und bald darauf hatten wir sie bestiegen und waren auf dem Weg nach Harrisburg, Pennsylvania. Den ganzen Tag lang krochen wir vorwärts oder warteten an Bahnhöfen auf andere Züge. Wir bewegten uns so langsam vorwärts, dass die Männer manchmal ausstiegen und nebenherliefen. Wir mussten im Zug schlafen und nachts dermaßen eingeengt zu sein war sehr ungemütlich. Als der Morgen dämmerte, gab die aufgehende Sonne den Blick frei auf eine Gruppe sehr erschöpfter Männer. Wir machten uns über den essbaren Inhalt unserer Brotbeutel her, aber es war nur noch wenig übrig.

    21. Juni 1861 : Heute sind wir noch immer in den Waggons zwischen Harrisburg, Pennsylvania und Baltimore, Maryland unterwegs. Wir bewegen uns sehr langsam vorwärts und sind sehr interessiert an den Szenen, die sich vor den Fenstern abspielen. Die kleinen Städtchen und Siedlungen, die wir passieren, haben offenbar ihre gesamten Einwohner aufgeboten, die die Yankees anstarren, als seien wir wilde Tiere. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit wurde Munition an die Kompanien C und D ausgegeben. Wir erhielten jeweils drei Schuss, die in unsere Munitionstaschen gesteckt wurden. Da dies die erste scharfe Munition war, die ich jemals gesehen habe, untersuchte ich meine mit großem Interesse. Einige Zündhütchen wurden ebenfalls an jeden von uns ausgegeben. Man gab uns die Order, unsere Musketen nicht zu laden, bis wir den Befehl dazu erhalten und nicht zu feuern, ehe es unser Hauptmann nicht sagt. Unsere Musketen sind altmodische glattläufige Steinschlossflinten, die mit Perkussionsschlössern umgerüstet worden sind und eine Patrone enthält eine Rundkugel sowie drei grobe Schrotkugeln.

    Wir erreichten Baltimore nach Einbruch der Dunkelheit und stiegen aus den Waggons aus, um durch die Stadt zum Washington-Bahnhof zu marschieren. Riesige Menschenmassen erwarteten uns am Bahnhof und die Straßen waren gesäumt von Leuten, die nach Jeff Davis schrien und uns rundheraus beleidigten. Aber wir sagten kein Wort und trotteten weiter. Gouverneur Sprague war bei uns und es wurden viele Fragen über ihn gestellt, aber wir erinnerten uns an unsere Befehle, mit niemandem zu sprechen und so nahmen wir keine Notiz von den Leuten und ihrem Gerede. Der Marsch brachte mich beinahe um, denn mein Tornister war so schwer, dass ich mich kaum bewegen konnte, aber die Angst vor den Leuten hinderte mich daran, aus der Reihe zu fallen und schließlich erreichten wir den Washington-Bahnhof. Hier bestiegen wir die Waggons und der Rest der Nacht wurde auf der Strecke zum nur 65 Kilometer entfernten Washington verbracht.

    Samstag, 22. Juni 1861 : Hurra, wir sind in Washington; welch eine Stadt! Schlamm, Schweine, Gänse, Neger, Paläste und Baracken überall. Wir marschierten zu einem Platz namens Gales Woods, wo wir lagern werden und wir stellten unsere Waffen in Camp Sprague, dem Lager der 1. Rhode Island Milizabteilung, zusammen. Hier wurden wir von unseren Kameraden aus Rhode Island herzlich begrüßt und erhielten Frühstück. Ich nahm mein Frühstück im „Tigers` Retreat ein, diesen Namen haben die Unterkünfte von Kompanie A, auch die „Staatlichen Kadetten des Ersten Regiments genannt, erhalten.

    Nach dem Frühstück begaben wir uns in den Wald und schlugen unsere Zelte auf. Unser Lager ist „Camp Clark" getauft worden, zu Ehren von Ordinarius Thomas M. Clark aus Rhode Island. Von nun an stehen uns wohl das richtige Soldatenleben und die entsprechende Arbeit bevor.

    Sonntag, 23. Juni 1861 : Unser erster Sonntag fern von unserem Zuhause, und es war ein wunderlicher Tag für mich. Um 11.00 Uhr schloss sich unser Regiment mit dem Ersten Regiment zum Gottesdienst zusammen. Die Szene wirkte feierlich und beeindruckend auf mich. Unser Geistlicher, Pfarrer Thorndike C. Jameson, las eine schöne Predigt.

    Das Lager ist den ganzen Tag über voll von Besuchern und es geht lebhaft zu. Es ist nicht wie ein Sonntag in Rhode Island, aber trotzdem haben wir versucht, den Tag heilig zu halten und uns der Tatsache zu entsinnen, dass Gott noch immer unser Herr ist.

    Montag, 24. Juni 1861 : Heute putzten wir uns heraus und marschierten nach Washington, wo wir vom Präsidenten besichtigt wurden. Als wir das Weiße Haus passierten, sah ich zum ersten Mal Abraham Lincoln. Er sieht aus wie ein guter, ehrlicher Mann und ich vertraue darauf, dass er mit Gottes Hilfe unser Land sicher aus der Gefahr führen kann. Das Stadtbild gefiel mir nicht sonderlich, aber ich war überwältigt von der Größe der öffentlichen Gebäude. Das Kapitol, obgleich unvollendet, ist ein herrliches Bauwerk und jeder Amerikaner sollte stolz auf es sein. Nach der Besichtigung kehrten wir zu unserem Lager zurück.

    Donnerstag, 28. Juni 1861 : Die letzten Tage waren wir damit beschäftigt, Camp Clark in Ordnung zu bringen und jetzt werden wir uns der Arbeit und den Drillübungen widmen. Heute hatten wir mit dem Ersten Regiment eine Parade auf dessen Paradeplatz. Es war ein schöner Anblick, zwei große Regimenter in einer Reihe antreten zu sehen. Die Parade endete mit einem Gebet und dem Singen einer Doxologie durch die Männer.

    Sonntag, 31. Juni 1861 : Heute haben wir Regen, also wurden die Gottesdienste abgesagt. Wir haben unsere Zeit damit verbracht, Briefe an unsere Freunde zu schreiben und zu lesen. Unsere Sibley-Zelte sind sehr bequem und wir fühlen uns recht heimisch. Für unsere Mahlzeiten marschieren wir hinauf zum Lager des 1. Rhode Island, wo das Essen gekocht wird. Wir haben ausgezeichnetes Essen und es ist überhaupt nicht so, wie ich es erwartet habe. Ich schätze, wenn wir im Felde sind, wird sich unser Essen ändern. Serviettenklöße, Honigkuchen und Milch sowie andere gute Dinge sind täglich verfügbar.

    Camp Clark, 4. Juli 1861 : Unser erster Unabhängigkeitstag in der Armee und wir haben eine große Feier veranstaltet. Pfarrer Augustus Woodbury, der Geistliche der 1. Rhode Island Milizabteilung, verlas um 09.00 Uhr die Unabhängigkeitserklärung vor dem 1. und dem 2. Rhode Island Regiment. Der Geistliche Jameson von den 2. Rhode Island Freiwilligen las ein Gebet und Pfarrer Quinn, Hilfsgeistlicher beim 1. Rhode Island, hielt eine schöne Rede. Es folgte Hauptmann Cyrus G. Dyer von Kompanie A der 2. Rhode Island Freiwilligen mit einem ausgezeichneten Gedicht.

    Um 12.00 Uhr mittags wurde von der leichten Geschützbatterie ein nationaler Salut abgefeuert und wir wurden zu einem feinen Mahl eingeladen. Professor Benoni Sweet, ein Mitglied von Kompanie H, bot eine Seiltanzvorstellung auf einem straff gespannten Seil. Unser Lager ist den ganzen Tag lang voll mit Leuten. Tatsächlich sind wir es gewohnt, bei unserer Parade viele bedeutende Männer zu sehen. In der vorgestrigen Nacht (2. Juli) waren der ehrenwerte Salmon P. Chase, der Finanzminister, Oberst John C. Fremont, der große Entdecker, der ehrenwerte James F. Smith aus Rhode Island und Andere anwesend.

    9. Juli 1861 : Wir hatten heute einen traurigen Unfall. Während einer Drillübung explodierte ein Munitionswagen, der zu unserer Batterie gehörte, tötete zwei Männer und verwundete drei weitere. Dieses traurige Ereignis hat einen Schatten über unser Lager geworfen und es gibt uns einen ersten Eindruck von der schrecklichen Wirkung von Schießpulver. Gouverneur Sprague hat sein Quartier bei unserem Regiment aufgeschlagen.

    Camp Clark, 11. Juli 1861 : Heute statteten Präsident Lincoln und Gattin unserem Lager einen Besuch ab und sie wurden von den Truppen großartig empfangen. Am Nachmittag hielten beide Regimenter eine Parade ab, nach der wir zur Besichtigung vor dem Präsidenten vorbeimarschierten. Wir hörten Gerüchte über eine Bewegung der Armee, aber wir wissen nicht viel darüber. Ich bin mit Wachdienst an der Reihe und ich kann nicht gerade behaupten, dass ich es mag, nächtens herumzusitzen. Da ich Korporal bin, muss ich nicht Wache stehen oder Patrouille laufen, aber als Korporal habe ich das Kommando über eine der Ablösungen, die in unserem Lager 16 Männer zählt und ich muss sie aufstellen, wie es verlangt wird und sie zu ihren Patrouillen bringen.

    Alle paar Minuten ruft irgendeine Wache den Korporal der Wache zu Posten Nr. 1, 2 oder 16 oder wohin auch immer und dann muss ich meine Waffe schnappen und zu dem Posten rennen, um zu sehen, was los ist. Während wir die Postenlinie entlanglaufen, müssen andere Korporale stehen bleiben und das Passwort geben, was Verzögerungen verursacht. Natürlich ist kein Feind in der Nähe, aber wir müssen unsere Pflicht genauso tun, als wenn die Rebellen in Washington wären. Ich beklage mich nicht darüber, denn ich möchte alle Pflichten eines Soldaten kennenlernen.

    16. Juli 1861 : Wir haben den Befehl uns marschbereit zu halten, aber wohin es gehen soll, vermag niemand zu sagen. Es werden Rationen gekocht und wir erwarten, sehr bald loszumarschieren. Es beginnt nach Krieg auszusehen und wir werden wahrscheinlich die Gelegenheit haben, unseren Brüdern aus dem Süden sehr bald einen Besuch auf dem heiligen Boden von Virginia abzustatten. Nun, ich hoffe, wir werden erfolgreich sein und die Rebellen ordentlich dreschen.

    Camp Clark, 16. Juli 1861 : Hurra! Wir haben alle unsere Sachen gepackt und sind marschbereit. Unsere Brotbeutel sind gefüllt mit gesalzenem Schweinefleisch und Hartkeksen und unsere Feldflaschen mit Wasser. Heute Morgen ließ mein Hauptmann (Steere) nach mir schicken und sagte: „Korporal 64" (Das ist meine

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