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Stockdunkel: Ein Handbuch für Blinde zum Thema Mobilität
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Stockdunkel: Ein Handbuch für Blinde zum Thema Mobilität
eBook43 Seiten29 Minuten

Stockdunkel: Ein Handbuch für Blinde zum Thema Mobilität

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Über dieses E-Book

"Ich geh mal schnell Brötchen holen!" Für einen blinden Menschen bedeutet dieser Satz etwas anderes als für einen sehenden. Haben Sie schon einmal einen Blinden beobachtet, der mit Hilfe seines Stocks verblüffend schnell unterwegs war? Am Anfang dieser Fähigkeit steht meist ein Mobilitätstraining, bei dem der oder die Betroffene auf kleinen, ausgewählten Wegabschnitten den Umgang mit dem Blindenlangstock einüben kann.
Aber: Wie sieht das im wirklichen Leben aus? Kommt man als Blinder tatsächlich allein dorthin, wohin man will? Worauf muss man achten, wenn man in einer völlig fremden Umgebung unterwegs ist? Geht das überhaupt? Auf diese und andere Fragen gibt das Handbuch "Stockdunkel" echte, manchmal herausfordernde Antworten, die nicht aus der Theorie, sondern aus der Erfahrung des selbst betroffenen Autors kommen.
Ein Buch, das blinden Menschen Lust aufs Unterwegs-Sein machen will und dem außenstehenden Leser einen spannenden Einblick in eine unbekannte Welt geben kann.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum8. Dez. 2013
ISBN9783847651406
Stockdunkel: Ein Handbuch für Blinde zum Thema Mobilität

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    Buchvorschau

    Stockdunkel - Stefan Debus

    Einleitung

    Da stand ich an der Straßenbahnhaltestelle Roßplatz in der Leipziger Innenstadt, um kurz nach drei an einem ungewöhnlich milden, sonnigen Märznachmittag mit der Straßenbahn zu fahren. Neben mir, höchstens zwei Meter entfernt, war das Geraschel einer Tüte zu hören. „Entschuldigung, fährt hier die 9 Richtung Goerdeler Ring?, fragte ich in Richtung des Geräuschs. „Ja, die kommt in … warten Sie, ich schau mal nach, antwortete eine ausgesprochen angenehme, gut gelaunte Frauenstimme. Kurze Pause, Schritte, dann: „Die kommt in fünf Minuten. Sie stehen hier richtig, ich fahre auch mit der Neun. „Okay, danke, sagte ich, und nach einer kurzen Pause: „Waren Sie einkaufen? „Ach so, nein, ich komme gerade von der Arbeit, habe mir einen Kaffee geholt und eine Packung von meinen Lieblingskeksen. Ich werde mich jetzt in den Park setzen, den Kaffee trinken und dazu Kekse essen. „Und da haben Sie den frischen Kaffee und die leckeren Kekse in der Hand und müssen auf die Bahn warten. „Ja, und ich habe große Lust, schon einen zu essen, sagte die Schöne lachend, und kurz darauf: „Ah, da kommt die Bahn. „Dann wird Ihr Kaffee ja nicht allzu kalt, meinte ich. Sie erwiderte: „Tschüss, einen schönen Tag noch. Man sieht sich immer zweimal im Leben", und wir stiegen ein.

    Nichts zu sehen erschwert die Fortbewegung zu Fuß außerhalb der Wohnung erheblich. „Ich geh mal schnell zum Bäcker Brötchen holen" wird für einen blinden Menschen immer etwas anderes bedeuten als für einen sehenden. Dennoch ist es im Prinzip gut möglich, Wege nichts sehend zu bewältigen, ohne völlig erschöpft oder verschrammt anzukommen. Darüber hinaus kann man es sogar in völlig fremden Umgebungen schaffen, wohlbehalten zum Ziel zu gelangen.

    Dies kann ich nach den fünfzehn Jahren, die ich als Vollblinder verlebt habe und in denen ich viele Wege mit dem Stock gegangen bin, ohne Übertreibung sagen.

    Gleichwohl sind in dieser Zeit immer wieder neue Erfahrungen zum Thema „Mobilität" hinzugekommen und immer wieder waren es unterwegs erlebte Stresssituationen, die mich zum Nachdenken darüber zwangen, wie ich es beim nächsten Mal besser machen könnte. Nicht selten war die Ursache für den Stress eine ganz einfache, die Wirkung in der Situation unterwegs selbst aber eine ungeheure. So entwickelt sich im Laufe der Zeit ein elementarer Grundstock an Prioritäten, deren Beachtung sich in der Praxis als ausgesprochen günstig erweist.

    In diesem Buch habe ich eine überschaubare Anzahl von elementaren Grundbausteinen zusammengetragen. Damit möchte ich den interessierten blinden Leserinnen und Lesern einen komprimierten Ratgeber an die Hand geben. Mit Hilfe

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