Das Leben ist ein Schokokönig: Die unglaublichen Erlebnisse des großen Sachverständigen Curtis Müller in einer rundum wirren Welt
Von Ferdinand Quante
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Über dieses E-Book
So wie Woody Allens Filmfigur Zelig zeigt auch Müller Präsenz, wo Wichtiges geschieht oder entschieden wird. Er taucht ein in das Herz der Gesundheitsreform und demonstriert, wie man fachgemäß fastet; er hat die Finanzkrise aus einzigartiger Perspektive beobachtet und durchschaut; er erklärt, wieso der Bauer der geilste aller Berufe ist; er kennt die wahren Gründe der Energiekrise. Den Namen für den royalen Nachwuchs im Hause Windsor hat er gefunden, ein ziemlich heikles Drehbuch, das das amerikanische Regiegenie George Lucas dummerweise verfilmte, lieferte Müller, der auch die tiefsten Geheimnisse der kommenden Fußball-EM entschlüsselt und weiß, wie mandem Treiben der Hooligans in deutschen Fußballstadien endgültig den Garaus macht.
Ein Sonnengott der Sachverständigenwelt? Nicht ganz. Der Mann hat Niederlagen erlitten. Am Kölner Karneval scheiterte er. Und als ihn der Bundespräsident bat, das Image der Banker zu verbessern, lehnte er ab. Aus gutem Grund.
Curtis Müller, der Sachverständige, der Jan Ullrich und Michael Schumacher beriet, den Umweltminister tröstete, in der folgenschweren Opel-Krise genial die Fäden zog und die FDP davon abhielt, den Sonnenaufgang kostenpflichtig zu machen – dieser Mann ist ein Phänomen, ja ein Phantom, jedenfalls eine bewundernswerte Kraft in einem unvergleichlichen Nonsens-Universum.
Und seine Schokowelt-Saga rund um King Crispy VII.
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Rezensionen für Das Leben ist ein Schokokönig
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Buchvorschau
Das Leben ist ein Schokokönig - Ferdinand Quante
Die kleine Schokowelt-Saga: Die Revolution der Unter-drückten (1/3)
Jetzt stürmten immer neue Massen von Back- und Gussschokolade auf den großen Platz vor dem Königspalast.
»Majestät, das Volk murrt«, beschied Lord Eversweet.
Seine Stirn aus hauchfeinem Aftereight legte sich bedächtig in Falten, als die ersten Rumkugeln die Scheiben des Palastes klirrend durchschlugen. Der König, klein und dick, reckte zornig den rotbraunen Cadbury-Nougat-Kopf.
»Was will das Volk?«, brauste er.
»Ihr Leben, fürchte ich«, antwortete der Lord. »Geschwind, die Edelbitterkanone und Mozartkugeln!«
Fünf pechschwarze Rekruten (Schokoanteil 83 Prozent) stürzten mit dem verheerenden Sarotti-Rohr (Kaliber 10,6) herbei und waren augenblicklich gefechtsbereit.
»So etwas … in meinem Königreich …«, keuchte der König.
»Feuer«, befahl gelassen Lord Eversweet.
Der erste Schuss ging fehl und traf den Kirchturm, der in einer Wolke dunklen Kakaopulvers in sich zusammenstürzte. Von allen Seiten drängten nun auch junge Smarties und aufgebrachte Schokoriegel gegen das Königshaus. Es sollte eine verdammt lange und klebrige Nacht werden.
Konnte der König (Crispy VII.) die Revolte niederschießen? Siegte das Volk? Was wurde aus Lord Eversweet, was aus den jungen Smarties? Wir wissen so vieles nicht. Wie überlebt man als Kassenpatient? Wie als Merkel? Und weshalb trägt man Schuhe unten? Mein Leben lang war ich damit beschäftigt, Licht in dunkle Fragen zu bringen, den Alltag zu begreifen, Promis in die Spur zu bringen, Tier- und Technikwelt zu optimieren.
Meine wichtigsten Erkenntnisse und Erfahrungen sind in diesem Buch versammelt. Man betrachte es als kleinen Ratgeber. Oder als Lexikon. Ja, Lexikon ist gut. Und es sieht auch gut aus, jedenfalls das 20-bändige bei mir zu Hause, Rindsleder, Goldprägung, bitte zweimal kurz klingeln, falls Sie es sich mal anschauen wollen, ich selbst stehe übrigens drin, unter M wie Müller, Curtis Müller, Sachverständiger und VIP-Berater, guten Tag! Schön, dass Sie sich für mein Büchlein entschieden haben. Kein Lexikon übrigens, das langweilige ABC-Aufgeliste möchte ich doch nicht. Lieber erzähle ich freiweg aus meinem ereignisreichen Leben.
Hier erfahren Sie das Geheimnis von Frau Merkels langanhaltender Regentschaft, den überraschenden Grund für den Rücktritt des Papstes Ratz.-Benedikt, fast alles über das geheime Leben hinterzogener Steuermillionen in Liechtenstein, und die 17 Geheimnisse der Fußball-EM plus die Wahrheit über Stuttgart 21 gibt’s quasi gratis obendrauf. Kein Zufall übrigens, dass sich King Crispy und Lord Eversweet soeben hier die Ehre gaben – meine Verbindungen zur Monarchie sind seit jeher gut. Und fest. Besonders Richtung England.
In Diensten der Windsors
Ich liebe das englische Königshaus. Als William seine Kate ehelichte (live im ZDF), habe ich mir eigens einen britischen Adelsexperten ins Haus geholt, ja so einen seitengescheitelten Tweedjackenträger, der mir Pfeife ausklopfend erklärte, wieso Prinz Charles diesen merkwürdigen Dreispitz trug und ausgerechnet Lord Percy in der Kirche hinterm Pfeiler sitzen musste.
Monarchie ist ja für die Briten im Grunde Spiel, die William-Kate-Hochzeit war praktisch wie ein Formel-1-Rennen, somit auch ein Festtag der Buchmacher.
»10 Pfund darauf, dass Kate und Willy die Zielgerade in Westminster Abbey in unter zwei Minuten packen! Und noch mal 50 auf Prinz Harry, beim ersten Boxenstopp an der königlichen Bar im Buckingham-Palast tankt er todsicher voll!«
Prinz Harry – Bald doch Einsatz im Irakkrieg
Das lese ich immer wieder gern, es ist, wenn man so will, meine ganz persönliche Überschrift. Als Harry aus Sicherheitsgründen ein Einsatz im Irak verweigert wurde, wandte sich der hellwache Windsor diskret an mich.
»Mr. Muller, can you help me, please?«
Wir trafen uns in Buckingham Palace, Harry ganz Hubschrauberpilot in Kampfstiefeln und voller Montur, ja der junge Mann zeigte mir stolz, dass er als Flieger fürs Vaterland zu sterben bereit war. Nur sterben durfte er im Krieg eben nicht. Eine verzwickte Situation. Stundenlang debattierten wir, wägten ab, betrachteten das Problem von allen Seiten und fanden die Lösung, eine gute, hilfreiche, ja in Anbetracht des Krieges annähernd friedliche:
(London) Die Überraschung ist perfekt: Prinz Harry wird nun doch am Irakkrieg teilnehmen, wenn auch in stark modifizierter Form. Nach Plänen des britischen Verteidigungsministeriums erhält der royale Rotschopf vier Vollgummiräder, zwei Schnellkochplatten und einen verchromten Schornstein. »Ich freue mich, meinem Land als Gulaschkanone dienen zu können!«, jubelte der Prinz von Wales, der nach ersten Informationen bereits 500 Liter Suppe erfolgreich warm gehalten hat.
Meine Rolle in dieser sensationellen Geschichte ist der englischen Presse bis heute nicht bekannt. Möge das Geheimnis also gelüftet sein, und Geheimnis Nr. 2 gleich mit: Bei der Namensfindung für Kates erstes Baby war ich die durchaus entscheidende Kraft.
Die Lage hatte sich zugespitzt. Die Welt wartete seit Tagen auf Vollzug, die sieben Hofschranzen, die einen Hochleistungscomputer pausenlos mit immer neuen Buchstabenkombinationen fütterten, waren zu höchst unbefriedigenden Ergebnissen gekommen. Teddi, Buddieh und Oerny wurden von königlichen Namensexperten ebenso verworfen wie Kevin, Pipin und Stalin.
In königlicher Klausur entwickelte ich für das hochherrschaftliche Elternpaar innerhalb weniger Stunden »George Alexander Louis« (eine glückliche Mischung aus George Clooney, Alexander dem Großen und Louis de Funès). Die dreifache Namenskombination wurde begeistert am Hofe aufgenommen, man überhäufte mich mit glitzernden Geschenken, des Händeschüttelns schien kein Ende, und bereits unterwegs zum Hauptportal, konnte ich dem strahlenden Elternpaar noch en passant davon abraten, den Westflügel des Buckingham Palastes abreißen und durch eine Hüpfburg ersetzen zu lassen. Die Queen versicherte mich ihrer ewigen Dankbarkeit.
Und bat mich später, ihr bei der Suche nach einer neuen Haushaltshilfe zu Diensten zu sein. Von mir lanciert, berichteten im Januar 2014 sogar deutsche Medien darüber, ich darf annehmen, Sie erinnern sich dessen zumindest schwach: diskrete Haushaltshilfe mit Liebe zum Detail gesucht, der Königin und ihrer Familie direkt unterstellt etc.
Zunächst sah ich meine Aufgabe nur darin, eine so einladende wie unmissverständliche Stellenausschreibung zu formulieren. Auf sanftes Drängen Ihrer Majestät (der Harry-Coup war wohl zu ihr durchgedrungen) schickte ich mich in die Pflicht, unter zahllosen Bewerbern beiderlei Geschlechts die beste Kraft persönlich auszuwählen, selbstverständlich nach der Müller-Mumm-Methode: Konfrontiere die Bewerber mit knallharten Fakten, zeige die finstersten Schattenseiten des Jobs, wer dann noch die Eier hat, aus vollem Herzen Ja zu sagen, ist geeignet.
In der Praxis hieß das: »Wie bitte, Sie wollen allen Ernstes Elizabeth II. bedienen? Jeder weiß, dass sie ständig ihre drei Corgis um sich hat, und mit den komischen Kläffern am Hosenbein Tee einschenken und gleichzeitig der Queen ein paar Fusseln von der Krone zupfen ist verdammt noch mal nicht leicht. Und was die Liebe zum Detail angeht, da heißt es auch schon mal die Streckbank im königlichen Folterkeller mit Maiglöckchen schmücken!« (73 Prozent der Bewerber kapitulierten hier bereits.)
»Und das ist dann also wirklich für Sie die Erfüllung? Camilla täglich in die Stütz-strümpfe helfen und für Prinz Charles die Badeente zu Wasser lassen?« (9 Prozent Abgang.)
»Gut, wenn es Ihnen also nichts ausmacht, dass Prinz Harry hin wieder einen militärischen Kampfeinsatz probt und in irgendwelchen Palastgemächern mit der Armeezwille auf die Dienerschaft schießt …« (2 Prozent.)
»… aber um einmal auf Sie und Ihre Motive zu sprechen zu kommen: So wie ich Sie einschätze, wollen Sie den Job doch nur, weil Sie so viele tolle Klatschgeschichten über die Windsors gelesen haben und nun richtig scharf darauf sind, deren bröckeliges Familienleben einmal live zu erleben.« (12 Prozent, teilweise empört.)
»Okay, sieht ganz so aus, als würde Ihnen diese Stelle hier rundherum zusagen, und Sie werden sich sicher daran erfreuen, sofern Sie starke Nerven haben und Ihre Augen gut genug sind, um nachts das Schlossgespenst von Prinz Philip zu unterscheiden.« (3,5 Prozent.)
Am Ende blieb ein 79-jähriger Exseemann aus Bristol. Die Queen soll, wie ich hörte, sehr zufrieden mit ihm sein.