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Wie ein Wildtier gejagt
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eBook121 Seiten1 Stunde

Wie ein Wildtier gejagt

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Über dieses E-Book

Als Studienrat an einem Gymnasium in Hannover hat Roman Roland Ärger mit seinem Chef, den er für inkompetent hält. Außerdem muss sich Roman mit einem Seitensprung seiner Frau auseinandersetzen. Sie ist eine sehr erfolgreiche Geschäftsfrau, die ein Vielfaches von dem verdient, was Roman für seine pädagogische Tätigkeit erhält. Während eines Jahrgangstreffens an dem Gymnasium, an dem Roman das Abitur erlangte, begegnet er seiner alten Flamme von damals und geht mit ihr ins Bett.
Nun fragt sich Roman, ob seine Ehe noch zu retten sei. Darüber hinaus überlegt er sich, wie er den Konflikt mit dem Direktor seiner Schule lösen könne. Mit seiner Frau erreicht er eine erste Versöhnung und erste Schritte zur Beilegung des Streits mit dem Schulleiter kann er zurücklegen.
In der spannungsgeladenen Atmosphäre reist Roman zu Beginn der Sommerferien nach Huntington in Nebraska/USA, wo er vor vielen Jahren ein Schuljahr auf der dortigen High School verbrachte. Roman will als Rucksacktourist seine Probleme vergessen und in den Tag hineinleben, aber er fällt einer Entführungsbande in die Hände. In seinem Verlies in den Sand Hills in Nebraska begreift Roman, dass er wie ein Stück Wild gejagt werden soll. Allerdings reist Romans Frau an und beginnt eine umfangreiche Befreiungsaktion ohne die Polizei einzuspannen.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum16. März 2018
ISBN9783742745606
Wie ein Wildtier gejagt

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    Buchvorschau

    Wie ein Wildtier gejagt - Gary Maas

    Prolog

    Roman Renken saß auf einer großen Couch, auf der er in der Nacht schlafen musste. Seine Lage ließ ihn verzweifeln. Er wurde in einem Raum ohne Fenster gefangen gehalten. Er erhielt nur durch einige enge Schlitze zwischen der oberen Wandkante und der Decke etwas Tageslicht und frische Luft. Das Gebäude, in dem er sich befand, musste sehr gut isoliert sein, denn in dem Raum wurde es selbst am Nachmittag nicht zu warm, obwohl es draußen in dem Norden Nebraskas sehr heiß sein musste. In einer Ecke befanden sich eine Toilettenschüssel und eine Dusche, aber weder ein Waschbecken noch ein Spiegel. Er hatte keinen Rasierapparat zur Verfügung und konnte sich deshalb nicht rasieren. In der Mitte des Raums prangte ein hochwertiger Crosstrainer. Vor der Couch stand ein Fernsehgerät mit einem DVD-Abspielgerät. Der einzige Ausgang war durch eine Stahltür verschlossen, die im Raum keine Türklinke hatte. Durch die Tür traten dreimal am Tag zwei maskierte Wächter. Während der eine Wächter Roman mit einem Sturmgewehr in Schach hielt, stellte der andere ein Tablett, auf dem sich Romans Essen und eine große Wasserflasche befanden, auf den Boden. Außerdem legten seine Wächter am Abend eine frische Garnitur Kleidung und ein Badetuch hin. Ohne zu sprechen zogen sich beide rückwärtslaufend mit dem schmutzigen Geschirr und der getragenen Kleidung durch die Tür zurück. Dann wurde die Stahltür verschlossen. Einige Male hatte Roman einen Blick nach draußen erhascht. Er hatte nur eine Auffahrt und dahinter eine öde Prärielandschaft gesehen. Wie war er in seine hoffnungslose Lage geraten?

    Kapitel 1: Ärger in der Schule – drei Monate zuvor in Hannover

    Roman Renken lief durch die Schulstraße und war froh, dass er an diesem Tag nur noch eine Stunde zu unterrichten hatte. Das Wochenende stand bevor und Roman freute sich auf etwas Entspannung. In seiner Freistunde musste er jedoch zum Direktor und er wusste nicht, was der Direktor von ihm wollte. Sollte er wieder bei der Referendarausbildung eingespannt werden? Davon hatte Roman die Nase voll. Die Entlastungsstunde, die man für die zusätzliche Arbeit erhielt, reichte nach seiner Überzeugung als Kompensation nicht aus.

    Als Roman das Sekretariat erreichte, musste er warten, bis die Schulsekretärin einige Schülerinnen und Schüler abgefertigt hatte. Als sich die Sekretärin am Ende der Pause Roman zuwandte, sagte sie, er könne das Direktorenzimmer betreten. So klopfte Roman an und vernahm ein lautes „Herein!. Der Direktor forderte Roman auf, vor seinem Schreibtisch Platz zu nehmen. Nachdem er sich selbst gesetzt hatte, fragte der Direktor, wie Roman mit dem Schüler Felix Mayer zurechtkomme. Felix Mayer war in Romans Deutschleistungskurs und störte regelmäßig den Unterricht, indem er zu spät zum Unterricht erschien. Roman erwiderte: „Felix scheint nicht unintelligent zu sein, aber er ist äußerst undiszipliniert: Er erscheint häufig zu spät zum Unterricht und gibt Hausaufgaben selten rechtzeitig ab. Bei der ersten Klausur hat er nur vier Punkte bekommen. Der Direktor schaute Roman an und sagte dann: „Felix‘ Vater hat sich bei mir über Sie beschwert. Er behauptet, Sie piesackten seinen Sohn und beraubten ihn jeglicher Motivation. Was sagen Sie dazu? „Ich stelle ihn selbstverständlich zur Rede, wenn er zu spät zu meinem Unterricht erscheint. Erst gestern teilte ich ihm mit, dass ich im Falle weiterer Verspätungen eine Konferenz seiner Fachlehrer einberufen würde, damit disziplinarische Maßnahmen verhängt werden könnten, denn durch sein verspätetes Erscheinen störe er den Unterricht. Nachdem er sich dreimal verspätet hatte, rügte ich ihn jedes Mal, wenn er sich wieder einmal verspätete. Das ist nach meiner Überzeugung nicht Piesacken, sondern angemessenes Lehrerverhalten, das der Aufrechterhaltung eines geordneten Unterrichtsgeschehens dient. „Glauben Sie nicht, dass Sie durch ein wenig pädagogisches Fingerspitzengefühl Felix in einem Einzelgespräch dazu bringen könnten, sein Verhalten zu ändern? „Das habe ich schon vor Wochen versucht. Nach einer Doppelstunde besprach ich in dem Lehrerzimmer zwischen B2 und B3 sein Verhalten mit ihm und erklärte ihm ruhig, aber mit Nachdruck meinen Standpunkt. Dabei hob ich hervor, dass ich für einen reibungslosen Ablauf des Unterrichts verantwortlich sei und wiederholtes Verspäten nicht dulden dürfe. Darauf erwiderte er, ich verhielte mich wie ein engstirniger, kleinbürgerlicher Buchhalter. Mein Eindruck, dass er ein verwöhntes Kind ist, dem man nie zugemutet hat, perspektivisch zu denken und Grundregeln rücksichtsvollen Verhaltens zu beachten, verfestigt sich immer mehr. „Sie scheinen tatsächlich gegen Felix voreingenommen zu sein. Warum? „Ich bin keineswegs gegen ihn voreingenommen. Ich möchte lediglich erreichen, dass er pünktlich zu meinem Unterricht erscheint.

    Der Schuldirektor schwieg einen Augenblick und hob wieder an: „Sie wissen wohl, dass Felix‘ Vater ein Rechtsanwalt ist und im Stadtrat die Mehrheitsfraktion vertritt. Er hat eine wichtige Stimme bei Entscheidungen, welche die Ausstattung unserer Schule betreffen. Die Bewilligung weiterer finanzieller Mittel für unsere Schule hängt von seiner Einstellung zu uns ab. Wir dürfen ihn gegen uns nicht aufbringen. „Heißt das, dass sein Sohn sich jegliches Benehmen in der Schule erlauben kann? „Natürlich nicht! Drehen Sie mir nicht die Worte im Mund herum! Ich möchte Sie lediglich darum bitten, das Problem mit Felix geräuschlos zu lösen. „Wie die Amerikaner früher zu sagen pflegten: It takes two to tango. „Dann führen Sie den Jungen auf ein Tanzparkett, das ihm so verlockend erscheint, dass er sein Tanzbein zu Ihrem Takt schwingen will. Habe ich mich klar genug ausgedrückt? „Ich werde darüber nachdenken, was ich tun kann. „Das ist ein Wort. Ich danke Ihnen für Ihre Kooperationsbereitschaft, Herr Renken."

    Nach seiner letzten Stunde an diesem Tag holte Roman seine leichte Jacke aus der Garderobe des großen Lehrerzimmers und lief zu dem Fahrradstand der Lehrkräfte. Das Wetter war für Anfang April ungewöhnlich heiß und Roman wünschte, er hätte seine Jacke zu Hause gelassen. Er schob sein Fahrrad über den Schulhof zum Ausgangstor, das tagsüber immer offen stand. Als er die Straße erreichte, sah Roman, dass auf dem Parkplatz auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine Gruppe Schüler stand. Er glaubte Felix Mayer zu erkennen, aber Roman war sich nicht sicher, dass die Gestalt, die schnell hinter einen großgewachsenen Jungen getreten war, tatsächlich Felix Mayer war. Auf einmal hörte Roman eine Stimme, die laut schrie: „Hat dir der Direktor heute gehörig den Kopf gewaschen? Darauf lachten die Jungen. Dann ertönte der Anfeuerungsruf: „Felix, Felix, Felix! Roman beachtete die Jungen nicht, die Felix‘ Namen skandierten. Er stieg einfach auf sein Fahrrad und fuhr davon. Unterwegs nach Haus überfiel Roman ein Erschöpfungsgefühl, obwohl das Ende der Osterferien nicht weit zurücklag. Vielleicht war er lediglich frustriert, da er sich immer wieder über das offenkundige Unvermögen des Schulleiters ärgerte. Er würde sich, so hoffte er zumindest, am Nachmittag rasch erholen.

    Kapitel 2: Ärger in der Ehe

    Nachdem er sein Fahrrad in die Garage geschoben und das Tor abgeschlossen hatte, lief er zur Haustür, schloss sie auf, deaktivierte die Alarmanlage und brachte seine Schultasche in sein kleines Bürozimmer. Christina würde wohl erst gegen 18 Uhr nach Hause kommen. Das stand jedoch nicht fest, denn allzu oft rief sie am Nachmittag an um zu verkünden, sie müsse noch an einer wichtigen Konferenz teilnehmen oder dringende Aufträge erledigen. Als Hauptkontrollerin in einer großen Speditions- und Logistikfirma stand sie einer Mannschaft vor, die aus sechs männlichen Kontrollern bestand. Diese arbeiteten ihr zu, so dass sie wichtige Entscheidungen über Auftragsangebote fällen und diese dem Gesamtvorstand unterbreiten konnte. Ihr Einkommen übertraf Romans Gehalt um ein Vielfaches. Eine Tatsache, die er zu kompensieren trachtete, indem er das Einkaufen und das Kochen übernahm. Die Haushalts- und Gartenarbeit erledigten Dienstleistungsfirmen.

    Roman rechnete nicht damit, je Vater werden zu können, denn Christinas biologische Uhr tickte unaufhörlich weiter und sie wollte angesichts ihrer beruflichen Karriere keine Schwangerschaft riskieren. „Ist man nur kurzzeitig weg vom Fernster, werden einem die Machtinstrumente entzogen", wie sie behauptete. Sie wusste, dass viele Männer, deren Vorgesetzte sie war, ihr die vielen Erfolge neideten, die sie in den letzten Jahren hatte verbuchen können. Ihr Verhandlungsgeschick war schon legendär geworden.

    Zunächst bereitete sich Roman einen Salat zu und verzehrte sein frugales Mahl vor dem Fernsehgerät. Danach wusch er Teller und Geschirr ab und räumte in der Küche auf. Dann ging er in sein Schlafzimmer und legte sich aufs Ohr um sein Pädagogenkoma zu absolvieren, wie er sein Nickerchen nannte. Roman hatte das Glück, das Bewusstsein sofort zu verlieren und dann sehr tief schlafen zu können. Das lag vielleicht an seinem Sportlerherz. Er betrieb seit Jahren jeden

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