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Rufe aus Morgania
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eBook68 Seiten53 Minuten

Rufe aus Morgania

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Über dieses E-Book

Eine Umweltgeschichte um eine junge Elfenkönigin und das Mädchen Lara, das Meridor nach langer vergeblicher Suche für die nach Hilfe rufende Erdmutter gewinnt. Liebesgeschichten werden einbezogen und verpönte aufgedeckt, die Mischwesen wie Kontrax hervorbringen, der für den Schattenmeister spioniert, der die Elfenprinzessin entführen lassen und Chaos im Elfenreich anrichten will, damit dessen Harmonie und Freude nicht mehr an Menschen weitervermittelt werden können, die von ihrer Seele und der Natur entfremdet werden sollen. Kontrax fühlt sich im Elfenschloss, wo die Seinen einziehen, viel wohler als auf der Schattenburg. Auch aus Sympathie für die Elfenprinzessin, mit der sein Sohn sich anfreundet, gerät er immer mehr zwischen die Fronten. Dann soll er im Wasserschloss, wo er die Alptraumfabrik des Wassermanns mit Material beliefert, nach den Kindern und anderen Vermissten suchen, und muss eine Entscheidung treffen.
Meridor zieht öfter die Kristallkugel der Wald-Fee zu Rate. Die kürzlich verstorbene alte Königin greift immer wieder überraschend ein und hilft der Tochter bei Lara weiter, deren Bruder zum Opfer von Schattenwesen wird.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum11. Juli 2017
ISBN9783742781550
Rufe aus Morgania
Autor

Brigitte H. Becker

Ehemalige Stadtinspektorin und heutige Yogalehrerin, wohnhaft in Essen, zwei erwachsene Kinder und ein kleiner Enkel, Schreiben von Lyrik seit 1981. Gedichte finden sich in Anthologien und Zeitschriften kleinerer Verlage, die teils nicht mehr existieren, zwei in der Nationalbibliothek des deutschsprachigen Gedichts und der Großteil bei Edition Wendepunkt. Beim Schreiben von Elfengeschichten reifte die Idee zum vorliegenden Roman.

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    Buchvorschau

    Rufe aus Morgania - Brigitte H. Becker

    Prolog

    Die Elfenkönigin wollte gerade mit dem Glöckchen auf dem Glastisch nach dem Kindermädchen läuten, als eine kleine Hand nach ihrer langte, um sie davon abzuhalten. „Bitte nicht! piepste ihr zartes Töchterchen mit flehentlichem Augenaufschlag. „Wir würden zu gerne noch die Schöpfungsgeschichte hören, wovon du uns erzählt hast. Sie wies auf ihren drallen Freund, der neben ihrem Moossofa auf dem Korbstuhl saß und wie ein großes Baby wirkte. „Es ist doch sein letzter Abend bei uns im Elfenschloss. Der größere Junge nickte so heftig, dass die großen Ohren wackelten. „Oh ja bitte! Ich werde doch morgen früh schon abgeholt. Meridor schmunzelte amüsiert und vergaß für einen Moment die bleierne Müdigkeit, die sie im Dezember immer früher überfiel, äußerte aber Bedenken. „Ich glaube nicht, dass sie sich für Kinder eignet, zumal als Gutenachtgeschichte. Ihr werdet sie nicht verstehen können. Das Prinzesschen mit dem Engelsgesicht rümpfte missbilligend das Näschen und wechselte vielsagende Blicke mit ihrem ungleichen Freund, der nach einiger Überlegung vorschlug. „Wenn wir den Anfang hören, könnten wir es testen. Zwei Augenpaare, eines lichtblau, das andere goldbraun, sahen Meridor so erwartungsvoll an, dass sie sich schließlich geschlagen gab. Zudem blinkte ihr vom Bücherregal ein Goldeinband entgegen, der sie magisch anzog. Seufzend stand sie auf. „Also gut, ich lese euch zum Abschied etwas vor, und ihr sagt mir, ob ihr mitgekommen seid." Der schwere Foliant mit der Geschichte Morganias fiel ihr von selbst in die Hände. Sie wurde von unsichtbarer Hand in einer verschnörkelten Goldhandschrift von Zeit zu Zeit weiter geschrieben, wie es nach ihrer Amtsübernahme mehrmals der Fall gewesen war. Meridor hatte schon länger nicht mehr hineingeschaut und fand beim Durchblättern tatsächlich einen Nachtrag, den sie sich für später vornahm, wenn sie alleine war. Nachdem sie es sich mit beiden Kindern auf der Couch bequem gemacht hatte, sprang das Buch an der gesuchten Stelle auf. Verwundert begann sie vorzulesen.

    Die Schöpfungsgeschichte der Elfen

    Am Anfang war die Freude. Die wonnige Umarmung des himmlischen Vaters mit der Erdmutter belebte die Erde und tauchte sie ins Licht. Sie wurde zu einem Paradies von vollkommener Schönheit, wo Liebe, Harmonie und Frieden herrschten. Naturgeister wie Elfen wurden als Mitschöpfer eingesetzt, zuständig für den Aufbau, das Wohl und Gedeihen ihnen anvertrauter Pflanzen. Alle fühlten sich seelenverwandt, ergänzten einander und arbeiteten spielerisch einträchtig Hand in Hand miteinander, lachend, singend, tanzend.

    Die Schöpfung war im Gleichgewicht und alles wohl geordnet. Die Weltuhr tickte langsam und präzise. Sonne, Mond und Planeten kreisten in immer gleichen Rhythmen auf vorbestimmten Bahnen. Die Jahreszeiten wechselten sich regelmäßig ab so wie Tag und Nacht. Sommer waren wirklich Sommer und Winter wirklich Winter. Mutter Erde wünschte mehr Bewegung und gebar das Tier als ein vitales, instinktives Wesen und mit ihm den Daseinskampf. Dann kam der Mensch auf den Plan als ein seiner selbst bewusstes, denkendes Wesen, das sich zunächst, selbstgenügsam, glücklich und zufrieden im friedlichen Miteinander harmonisch in die kosmische Ordnung integrierte. Doch Beobachter anderer Planeten fanden sein Dasein zu fade ohne einen Ansporn, sich weiter zu entwickeln und schickten eine mächtige schwarze Schlange zur Erde, um ihn anzustacheln, vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu naschen. Als der Mensch, wie erhofft, nicht widerstehen konnte, fiel er aus seinem paradiesischen Zustand heraus, verlor seine Unschuld und sein Urvertrauen und geriet in Zwiespalt. Er sonderte sich von seinen Mitmenschen ab, beäugte sie argwöhnisch und kritisch und begann, zu bewerten und abzuwerten. So wurde in der Regel der Aggressor als schlecht angesehen und das Opfer als gut und bedauernswert, obwohl sie lediglich ihre Anlagen auslebten und aus Angst vor dem Unbekannten den Daseinskampf der Tiere nachempfanden, worin stets der Stärkere überlebte. In dem Maße, wie sich Menschen entzweiten, verloren sie die Freude, bis nur ein schwacher Schimmer übrig blieb, flüchtiges Vergnügen. Daraufhin sandte Mutter Erde einen Appell an ihre Elfendienerschaft, durch Hinweise auf Naturschönheit Menschenherzen wieder für die Freude zu erschließen, was häufig, zumindest kurzzeitig, gelang. Meridor, die bis hierhin wie in Trance vorgelesen hatte, obwohl sie eigentlich früher unterbrechen wollte, nahm die Kinder in ihren Armen allmählich wieder wahr. Beide schauten wie verabredet durch die Kristalldecke zum rot gestreiften Himmel hoch. Ihre Kleine nuckelte versonnen am Daumen, während der Junge sich gedankenverloren am Kopf kratzte. „Habt ihr mir folgen können?, fragte Meridor mit zweifelndem Unterton. „Nun, das war der harmlosere Teil. Ich sagte schon: es ist keine Geschichte für Kinder. Aber ihr wolltet sie ja unbedingt hören." Sylvi nahm augenblicklich den Daumen aus dem Mund und entwand sich ihrem Arm, um, sich kerzengerade aufsetzend, mit Nachdruck zu beteuern:

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