Kopf im Nebel im Kopf: Intelligenz versus Klugheit
Von Andreas Klatt
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Über dieses E-Book
Diese Geh-Danken potenzieren sich dem Protagonisten während eines winterlichen, nächtlichen Segeltörns mit seinen Gemälden an Bord zu einer seiner Ausstellungen:
Die äußere wie die innere Welt eines Menschen kritisch und kreativ in Einklang zu bringen und damit Voraussetzungen zur Rettung beider Welten zu geben, ähnlich der Crew auf einem Schiff, sowie das Schiff selbst, dieser Versuch liegt in der Verinnerlichung dieses Buches:
Anstatt intelligentem Weltkrieg, kriegen wir die Welt noch klug zum Guten gedreht?!
Das Leben schützen, verteidigen und lieben - sicher eines freien Todes.
Inzwischen weckt der Ruf "Die Welt retten zu wollen" ernsthafte Beklemmungen in vieler Menschen Seelen, anstatt einstiges Gelächter.
"Dann geh´ doch zurück in die Steinzeit", ebenso eine frühere Kritik an um die Natur besorgter Individualisten.
Heute mag die Ahnung aufkommen, die Steinzeit mag in gar nicht allzu weiter Zukunft Gewissheit sein, wirtschaften wir Menschen so weiter, wie bisher und änderten nicht grundlegend unsere Ansprüche und unsere Kultur.
Viele Kinder haben dies mittlerweile gut verstanden und gar im Griff - Kinder an die Macht!
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Buchvorschau
Kopf im Nebel im Kopf - Andreas Klatt
Dieses Buch: Das Leben schützen, verteidigen und lieben - sicher eines freien Todes
Inzwischen weckt der Ruf „Die Welt retten zu wollen" ernsthafte Beklemmungen in vieler Menschen Seelen, anstatt einstiges Gelächter.
„Dann geh´ doch zurück in die Steinzeit", ebenso eine frühere Kritik an um die Natur besorgter Individualisten.
Heute mag die Ahnung aufkommen, die Steinzeit mag in gar nicht allzu weiter Zukunft Gewissheit sein, wirtschaften wir Menschen so weiter, wie bisher und änderten nicht grundlegend unsere Ansprüche und unsere Kultur.
Die äußere Welt zu retten bedarf grundlegend eines klugen Verständnisses von unserer inneren Welt - und eines klugen Umgang in und mit unserer inneren Welt.
Diese Geh-Danken potenzieren sich dem Autor während eines winterlichen, nächtlichen Segeltörns.
Die äußere wie die innere Welt eines Menschen kritisch und kreativ in Einklang zu bringen und damit Voraussetzungen zur Rettung beider Welten zu geben, ähnlich der Crew auf einem Schiff, sowie das Schiff selbst, dieser Versuch liegt in der Verinnerlichung dieses Buches:
Anstatt intelligentem Weltkrieg, kriegen wir die Welt noch klug zum Guten gedreht?!
D:\Andreas Klatt Speicher D ab 201608300046\Literatur\Textverarbeitung\Buecher\eigene Buecher\Nebel_ab_20181104\Photos\Skulptur\DSCF2996_Ausschnitt_bearbeite_201812101847.jpg„Intertwining", Marmorskulptur, Catharine J. Nicely, Berlin Perspektivwechsel zur selben Skulptur des Deckblattbildes
Kopf im Nebel im Kopf
Dem Mut meiner jungen Gefährtin - der Natur eng verbunden, Musikerin - ihr unabänderliches qualvolles Siechtum bis zu ihrem erlösenden, aber der Zeit seines Kommens ungewissen Todes nicht passiv erdulden zu wollen, erlag ich zerrissen.
Kenntnisse der Möglichkeit des selbstbestimmten Sterbens waren meiner Gefährtin schon lange vor ihrer Erkrankung, aus alten Volksweisheiten der Inuit, von denen ich ihr einst berichtete, bekannt. Nun sprach sie mich immer wieder darauf an, diese Möglichkeit mit mir zusammen „ausprobieren" zu wollen.
Auf weiter See mehr zu sehen, Fragen zu lösen, Antworten zu finden im unbegrenzten Raum unseres Ichs, unseres Seins, mag dieser Wunsch aufgehen?
An sich schön, dieser weiße Nebel, der an Milchschaum erinnert - wäre man, frau nur nicht einer Ameise gleich und fiele hilflos hinein, wird vom Milchschaum verschluckt und sänke als Nächstes in den nachtschwarzen Kaffee.
Denn mehr Unbehagen als erwartet überkommt mich Ende November, erblicke ich über der Ostsee den dichten Nebel.
Mein Segelboot mit mir allein legt sich schräg in den Südostwind, als ich spät am Nachmittag Travemünde hinter mir und dem Schiff lasse.
Bei Schönwetterperioden dagegen verziehen oft braune Nebel - Smogfahnen - den Horizont der Ostsee. Trotzdem wimmeln Passagiere auf Kreuzfahrtschiffen wie Ameisen auf einem von ihnen gefundenen Milchriegel und freuen sich der eingebildeten Freiheit. Denn die Smogfahnen sind für den Augenblick nicht bedrohlich. Diese braunen Nebel lassen durch sich hindurch schauen, ohne jedoch für jeden durchschaubar zu sein. Und damit werden diese braunen Nebel meist unbekümmert ausgeblendet, als „gingen sie die Menschen nichts „an
- obwohl die braunen Nebel von ihnen im wahrsten Sinne der Wörter „ab gingen". Als würden die Menschen mit ihrem allgemeinen Konsum und direkt mit ihren Kreuzfahrtschiffen, an der Bildung der Smogfahne nicht beteiligt sein. Aber später rufen diese Menschen im Chor, wie in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts, sie hätten von alledem nichts gewusst. Dann ist‘s zu spät und sie oder ihre Enkel hängen im menschengemachten Giftcocktail - erbarmungslos.
Eigenartiger Weise vermag oft die Farbe Braun das Denken des Menschen zum Aussetzen bringen, vermutlich bedingt durch urzeitliche egozentrische Erfahrungen, wie dem Rückzug, Schutz und Abgrenzen in zumeist braunfelsigen Höhlen und braunem Unterholz. In der Moderne wurde aus Felsen und Stämmen das Brett vor dem Kopf. Dazu kam eine gewisse Braune Partei, deren Gesinnungsgenossen sich ideologisch abgrenzend als Holzpfosten verkleideten. Und am Himmel zeigen sich bis heute mehr und mehr braune „Fahnen".
Setzte dagegen Sehzeichen auf den Meeren der Gesinnung!...
Schier orientierungslos die Menschen.
Nebel im Kopf, wie Nebel auf See.
Dance into May Day - mayday-mayday-mayday
So zeige ich als Maler in einem meiner Gemälde - auf Original-Segel gemalt - ein ungebremst „in den Mai" tanzendes Paar, von Wellen umtost, unbemerkt ihrer die Welt zerstörenden Schritte. Der Bildtitel:
„Dance into May Day - mayday-mayday-mayday".
In einem weiteren Gemälde auf Segel tanzen und tummeln sich Nixen, längst nicht mehr in einer idyllischen Welt, wie in den Märchen gerne dargestellt. In meiner Bildversion verklebt zusehends ihr langes, schwebendes Haar Erdöl von den über ihnen im Hintergrund aufragenden Bohrinseln.
Märchenvernarrtheit der Menschen
Anscheinend trainieren Märchen dem Menschen von Kindesbeinen an, sich seine Welt verlogen als Märchen auszumalen, wie der Mensch sich‘s wünscht - alles wird gut,
alles findet ein gutes Ende, nach dem beliebigen Satz: und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
In einem Kreislauf gegenüber den Naturgegebenheiten gefangen und blind, wird dem Erwachsenen nicht bewusst, was er sich mit der Märchenvernarrtheit gesellschaftlich katastrophales antut: denn unterbewusst sind dem Menschen seine Märchenerzählungen die Basis seines täglichen Entschließens und Strebens.
Die Evolutionsforscher und Historiker scheinen mit ihren Offenbarungen der Geschichte nicht gegen die Märchenvernarrtheit der Menschen anzukommen.
Aus der Geschichte lernt der Mensch nicht, sagt der erfahrene Berliner Historiker Wolfgang Benz. Der Mensch tanzt weiter und weiter - bis zum Umfallen.
Tanz in den Nebel und in die Nacht
Und mein Tanz in den Nebel?!
Hohe Wogen drängen von der Seite an und heben das meinige kleine Schiff - und kippen es noch mehr in die Schräglage. Das Meer ergreift Besitz von dem schier verlorenen Staubkörnchen Boot-Mensch.
Die Uhrzeiger deuten auf Vier des Nachmittags. Die Kompassnadel deutet auf Norden.
Das Hirn meiner Wenigkeit im schier grenzenlosen Raum hat Neustadt als Zielhafen abgespeichert.
Bei guter Fahrt sollte Neustadt in zwei Stunden erreicht werden können.
Der Nebel verschluckt Travemünde hinter uns - jetzt augenblicklich umkehren und zurück in den sicheren Heimathafen?
Jetzt augenblicklich ist es noch möglich! Augenblicklich hätte ich noch ausreichend Koordinierungsdaten in meinem natürlichen elektronischen, inkorporalen Speicher, dem Hirn, abrufbereit.
Bilder und Schreie katastrophaler Vorstellungen wirbeln schweigsam in meinem Hirn umher. Womöglich werde ich meine Entscheidung in Kürze zutiefst bereuen, sollte ich jetzt weiter das Schiff auf die offene See hinaus steuern.
Aber wendete ich jetzt das Boot, dann müsste ich mich morgen sehr früh, stundenlang kompliziert mit Bus und Bahn über Land nach Neustadt durchschlagen, um ab 9Uhr auf meiner Vernissage zu deren Eröffnung gegenwärtig zu sein.
Ein grauenvoller Gedanke - vermutlich bekäme ich am Samstagmorgen gar keinen Bus oder Zug nach Neustadt, geschweige denn, ich bekäme nicht meine großformatigen Bilder mit, die ich jetzt noch zusätzlich, quasi als Frachtschiffer, an Bord zur Ergänzung der Ausstellung mitführe.
Schließlich verschluckt der Nebel, nach dem dieser Travemünde verschluckte, auch noch das vermutlich weit und breit einzige Boot in der Lübecker Bucht. Und vereint mit dem Nebel kommt die Dunkelheit des früh heraufziehenden Novemberabends.
Da fällt mir eine dauerhaft rot leuchtende Kontrolllampe des Autopiloten auf, wie ich sie noch nie habe leuchten sehn. Seine benötigte Elektrizität zapft der Autopilot von den Bordbatterien tief im Rumpf des Schiffes von mehreren Amperestunden Ladung. Ich hakele mich die Treppe hinunter unters Deck. Die Anzeigentafel dort zeigt dagegen gute Stromkapazität an. Die Batterien waren noch kurz zuvor über das Landkabel am städtischen Stromnetz zur ständigen Nachladung angeschlossen. Die vergangenen Jahre leuchtete nie diese Warnlampe. Bei keinem der vielen bequemen Segeltörns. Mir erscheint es, als leuchtete die Lampe jetzt aus purer Lust, mich in Angst und Schrecken zu versetzen. Von Technik sollte man sich aber nicht ärgern lassen, denn Materie ist, nach bisherigen Recherchen, willenlos, sie kann keinen Menschen ärgern wollen. Und dass die Lampe mich jetzt warnt und ich dem zu folge den Stromverbrauch auf das Nötigste drossele,