Wir: Gedichte über die Liebe und das Leben
Von Hans Karl Stephan Böhme und Anja Böhm-Bui
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Über dieses E-Book
Diese Ansichten werden zum Inhalt ihrer wunderbaren, offenen und ehrlichen Gedichte.
Die Herausforderungen des Alltags, der Mut zur Reflektion, das Geschenk ihrer Kinder, das Bestreben und die Achtsamkeit, eine Liebe in Weisheit zu leben, lässt sie aus einem großen Erfahrungsschatz schöpfen.
Durch die gekonnte Mischung einer lebensnahen bis abstrakten Wortwahl, zeichnen die Autoren ein lebendiges Bild der heutigen Gesellschaft, in dem sich die Leser*innen wiederfinden und zum Nachdenken einladen. Die Autoren weisen mit Hilfe einer vielfältigen Themenauswahl liebevoll und anregend auf die notwendige wertschätzende Kommunikation in heutiger Zeit hin.
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Buchvorschau
Wir - Hans Karl Stephan Böhme
Dieses Buch ist
Jamila, Jonas, Josefine, Jana, Johanna, Timo, Janis, Joscha und Johan
in Dankbarkeit, Verbundenheit und Liebe
gewidmet.
Bild 11Hallo!
Als Mutter von sieben wunderbaren Kindern durfte ich unbeschreibliches Glück, Dankbarkeit und auch viele Herausforderungen erleben.
Als Frau und Partnerin habe ich tiefe Verbundenheit, aber auch Trennungen, Verluste, sowie den Tod meines geliebten Lebensgefährten erfahren.
Immer wieder habe ich gelernt, dass das Leben einfach passiert und es wenig Sinn macht, mit dem, was gerade unangenehm ist, zu hadern. Diese Akzeptanz hat mich mutig und offen werden lassen für eine neue Liebe.
In meinen Texten nehme ich Sie mit, auf eine persönliche Reise meiner tiefsten Gedanken über die Liebe und das Leben, zu einem Schatz, den ich mit Demut betrachte, immer wieder inspiriert und motiviert durch meine Kinder und den Mann an meiner Seite, die ich aus ganzem Herzen liebe.
Liebe Grüße
Anja Böhm-Bui
Bild 10Hallo!
Dieser Gedichtband entstand in meinem zweiten Leben. Mein erstes war mit Schönem, wie meiner Familie, meinen zwei Kindern, aber auch mit Tod und viel menschlichem Leid gefüllt. Als Kriminalbeamter brachten mich die Erfahrungen an den Rand des Lebens. Kurz bevor ich entschlossen war, diesem ein Ende zu setzen, gelang mir die Umkehr. Nach mehrjährigem Ringen mit mir und meiner Gesundheit, bin ich heute in der Lage, anderen Menschen als Gewaltpräventionstrainer und -pädagoge, Paar- und Familienberater, Mediator und Übungsleiter für Tai-Chi/QiGong, mit Lösungen, durch wertschätzende Kommuni-kation und Meditation, zu einem liebevollen Umgang miteinander zu verhelfen.
Die Gedichte erzählen von meinen Gedanken aus beiden Leben und laden zum Träumen und Nachdenken ein.
Liebe Grüße
Hans Karl Stephan Böhme
Fin
die große Frage nach der Schuld
wie staubiges Wasser auf netziger Haut
ein nicht erkennbares Bild
auf unerfüllten Träumen gebaut
zerfrisst Deine Seele, Stück für Stück
zermalmt zu grauem Blütenstaub
aschfahl wird Dein Augenglück
strahlt nicht mehr, ist farbentaub
sieh’ auf Dich und erkenn’ Dein Leid
find’ Deinen Weg aus Pein und Qual
zieh’ aus Dein schwarzes Opferkleid
darunter buntes Regenbogenwertgefühl
Liebeshauch
Dein Herz betritt mein Leben
und ich umschließe Deine Seele
wie rosafarbener Sommerregen
le souffle de la vie équilibrée
der regelmäßige Schlag pulsiert
bis in den Abgrund meiner Seele
zitternd, wohltuend massiert
le souffle de la vie équilibrée
das durchdringende Licht erwärmt
alle hintersten Ecken meiner Seele
durch rotgelbe Wellen zertrennt
le souffle de la vie équilibrée
die wohlklingende Harmonie entzückt
trägt weit hinfort meine Seele
in die Unsterblichkeit gerückt
le souffle de la vie équilibrée
alles um uns herum verschmilzt
vereint, verwoben unsere Seelen
unbändig verankert im Hier und Jetzt
der gleichmäßige Atem des Lebens
Desaster
Wer hat Schuld an meinem Leid?
Dem gebührt meine Rache!
Auf, dass ich mir mein Leben
damit glücklich mache.
Wenn das getan,
Genugtuung macht sich breit.
Im Spiegel aber immer noch
die Tränen meines Leid’.
War wohl das falsche Opfer,
muss ich weitersuchen.
Und Rache üben, ganz tapfer,
krank und traurig und wütend
schließe ich mein Leben ab.
Und nehme nur Leere
mit in mein Grab.
DiesMal
Es war das Mal, es war zu klein,
um ein wirklich großes Karzinom zu sein
bräunlich hell, fast unscheinbar und
gleichmäßig kreisrund
unten drunter wurde es braun und brauner
noch immer sah niemand genauer
hin, dann war’s zu spät
und alle tun, als hätt‘
es keiner kommen sehen können
res publica verbrennen
alle machen wieder mit
Wendehälse im gleichen Schritt
Gott, wie ich den Gleichmut hasse
ihn im Nacken fest erfasse
und die Gesellschaft von ihm befreie
immer und immer wieder aufs Neue
Bild 2Wechselbad der Gefühle
Der warme Sommerwind
schwebt leicht und locker übers Land
die helle Sonne lacht dazu
und taucht die Welt ins friedlich' Gewand
Das saft'ge helldunkle Grün der Bäume
wirft kühlenden Schatten übers Wasser
gekräuselt von kleinen Wellen und Wogen
ein Bild, geschaffen für friedvolle Träume
Lasse meinen Blick schweifen
genieße Ruhe und Frieden
erblicke die alten Autoreifen
und schillernd bunte Ölschlieren
Ein Fisch schwimmt stumm und langsam vorbei
sein weißer Bauch zur Sonne gestreckt
die Ratte am Ufer ist fleißig dabei
den Fisch zu angeln, damit er ihr schmeckt
Das grüne Kleid des Waldes
verdeckt das verdorrte Herz
die Biene fehlt, die Hummel liegt
am Boden schon seit dem Monat März
Das blaue Fass glitzert,
von schwarzem Morast zäh umspült
ein Vogel versucht laut zwitschernd
ihm zu entkommen
Seltsam, einsam und leise
ist die Lichtung gefühlt
ohne Leben und Möglichkeit dazu,
ziemlich verkommen
Merke, die Traurigkeit in mir
steigt auf in ungeahnte Höhen
mein Herz wird schwer vor Sehnsucht
nach summenden Bienen und lachenden Tieren
nichts von dem kann ich mehr sehen,
grauer Trist
Schöngeredet, nichts ist wahr
das Geld muss fließen
oh, homo sapiens - wie dumm Du bist
Bild 3Für immer
Das Schlaflos quält sich durch die Nacht.
Die Unruh’ taktet den ganzen Tag.
Die Schuld der anderen, versucht zu schultern.
Dein Herz schlägt.
Deine Liebe lag über mir,
ohne zu bewerten, ohne Grenze.
Das tut unendlich gut, gibt Kraft.
Das ist es, warum ich Dich immer lieben mag.
Ich fühle
Es ist jetzt friedlich und
Dein Blick ist es auch.
Unser Leben ist bunt.
Wir schreiben unser Buch.
Wer will, kann es lesen.
Wer nicht will, soll’s lassen.
Zu gefallen ist gewesen.
Wir sind nicht zu fassen,
für die, die es uns nicht gönnen.
Fliegen weit, auf und davon.
Sind nur von denen zu bekommen,
die nicht wertvoll ehrlich tun
und wir haben uns unfassbar.
Herz an Herz
ganz ganz nah.
Bild 4Weg
von unten links
aus tiefem Schwarz,
durchbrichst das Nichts
blau schimmerndes Quarz
schallend lautes Gelächter,
die Sonne zu Fratzen verzerrt,
erleuchtetes Gezeter
den Weg Dir versperrt
ganz leise hörst Du Dich selbst,
weiter, weiter immer weiter,
der Angst entgegengestellt
wie ein hellblauer Reiter
mit schillernder Lanze
den Weg Dir ebnen,
auf in das leuchtende Ganze
in Dein wahres, glückliches Leben
nimm mit, wen Du da liebst
steck’ ein, was Du dort magst,
nur mit dem Wichtigsten begibst
Du Dich dorthin, und fragst
nicht nach dem Sinn vom Sein,
sei einfach da
das Leben schließt Dich mit ein
und es wird wunderbar
Dankbar
ich sitze hier, ohne zu denken
nicht an die dummen Rechten,
Klimawandel, Weltuntergang,
Narzissten, Macht und Geldanbetung
bin froh, dass ich das kann,
wann ich es will, nicht irgendwann
lass’ sie fliegen mit den Wolken
lass’ mich treiben auf den Wogen
sehe alle Farben aus dem Weltentopf
Himmelszelt, habe ein Dach über’m Kopf
höre all‘ die Klänge der Natur
und bin unendlich dankbar dafür
Bild 5Getier, klüger als wir!
Das Feuer knistert gelb und rot,
lodert, flackert, warm und gut.
Von vorne wohlig, von hinten kühl,
sitzen alle im Kreis und lauschen still.
Der Mähr des Steinalten,
mit seinen tiefen Furchen und Falten.
Im Gesicht und an den Händen,
die beschreibend kreisen, als fänden
sie die Worte im kühlenden Wind.
Fangen sie ein, bevor sie entfliegen
und für immer entschwunden
und mit ihnen die wundervollen Stunden,
voll Herz und Liebe und Vertrauen
und aus gefangenen Worten gehauen.
Geschichten aus uralten Epochen.
Sehr fremd, phantastisch gesprochen.
Von Wesen mit Armen und Beinen,
mit Köpfen und Herzen, die scheinen
vollkommen nutzlos gewesen zu sein
sonst fände man nicht nur noch Gebein,
dieser einstmals vielzähligen Form,
in einem exotischen Land geboren.
Vernichtete alles Leben um sich herum.
Auch sich selbst,