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Miteinander statt gegeneinander-Partnerschaftliches Problemlösen
Miteinander statt gegeneinander-Partnerschaftliches Problemlösen
Miteinander statt gegeneinander-Partnerschaftliches Problemlösen
eBook513 Seiten5 Stunden

Miteinander statt gegeneinander-Partnerschaftliches Problemlösen

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Über dieses E-Book

Das Leben in Gruppen, und somit auch zwischenmenschliche Kontakte, haben für uns eine überragende Bedeutung. Und trotzdem sind wir schlecht ausgerüstet, mit Problemen von anderen, unannehmbarem Verhalten und Konflikten gut umzugehen. Wie man es besser machen kann, hat Thomas Gordon in seinen zahlreichen "Beziehungskonferenzen" zum Ausdruck gebracht. Die vorliegende Aufsatzsammlung stellt zunächst das Partnerschaftliche Beziehungskonzept in allgemeiner Weise dar. Darüber hinaus wird dieses durch handlungstheroretische Überlegungen und Elemente ergänzt. Weitere Kapitel widmen sich dem Vergleich mit anderen anwendungsorientierten Konzepten, die sich auf die Bereiche familiäre Erziehung, Schule, Paar-Beziehungen und Beruf beziehen. Jedes Kapitel beginnt mit einer ausführlichen Einleitung und endet mit einer übersichtlichen Zusammenfassung, die dem Leser die wichtigsten Erkenntnisse noch einmal vor Augen führt. Im Schlusskapitel erfolgen Ausführungen hinsichtlich der Erweiterung des Partnerschaftlichen Beziehungskonzeptes von Thomas Gordon. Das Buch wendet sich einmal an Leser, die ihr Verhalten insgesamt partnerschaftlich ausrichten möchten, und zum anderen an solche (Eltern, Erzieher, Lehrer, Vorgesetzte, Lebenspartner), die in bestimmten Beziehungsbereichen ihr Verhalten als unbefriedigend wahrnehmen und es deshalb verbessern möchten. Darüber hinaus werden Personengruppen angesprochen, die von Berufs wegen im familiären, Schul-, Berufs- oder Partnerschaftsbereich arbeiten.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum21. Juni 2015
ISBN9783737531023
Miteinander statt gegeneinander-Partnerschaftliches Problemlösen
Autor

Norbert Bertelsbeck

Norbert Bertelsbeck, Jahrgang 1951 und Dipl. Sozialwissenschaftler, war in der Erwachsenenbildung tätig. Er hat drei Bücher zum Thema partnerschaftliches Beziehungskonzept veröffentlicht. Unter einem Pseudonym hat er mit seiner Frau eine Biographie über seine Mutter mit dem Titel '"Ich habe so viel zu erzählen ...". Von Luxemburg ins Ruhrgebiet – eine Lebensgeschichte', in Form eines Interviews, verfasst. Ein weiteres Werk mit dem Titel 'Die Handlungstheorie von Kurt Lewin und deren Weiterentwicklung' beschäftigt sich mit einem motivationspsychologischen Thema. Eine weitere Veröffentlichung unter dem Titel 'Sozialwissenschaftliche Erklärung der Judenvernichtung' behandelt ein historisches Ereignis. Sein letztes Werk beschäftigt sich mit einer Kurzbiographie von Max Weber.

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    Buchvorschau

    Miteinander statt gegeneinander-Partnerschaftliches Problemlösen - Norbert Bertelsbeck

    Inhalt

    Einleitung                                                                                                                                                                                           

    Das partnerschaftliche Beziehungskonzept  von Thomas Gordon                                                                                                                                                                                                   

    Partnerschaftliches Erziehungskonzept       

    Ein Vortrag  zu Thomas Gordons Familienkonferenz: Informationen zu einem partnerschaftlichen Erziehungsstil

    Einige handlungstheoretische Überlegungen zu Inhalten des Gordonschen partnerschaftlichen Beziehungskonzepts mit dem Schwerpunkt auf partnerschaftliche Erziehung                                                         

    Die Einführung von handlungstheoretischen Elementen in das Gordon-Familien-Trainingsprogramm

    Das Gordonsche Erziehungskonzept im Vergleich mit STEP und Triple P

    Einige  Überlegungen  zu  Erweiterungen  und  Präzisierungen des Gordonschen Erziehungskonzepts  in Bezug auf unannehmbares Kindverhalten

    Der Umgang mit  unannehmbarem Verhalten in weiteren Beziehungsbereichen                       

    Die adäquate Bewältigung von Führungsaufgaben in Organisationen

    Unannehmbares Schülerverhalten, Lehrer-Schüler- und Schüler-Schüler-Konflikt: Eine Darstellung  theoretischer Konzeptionen verschiedener Trainingsprogramme

    Verbesserung  von Paarbeziehungen mittels Trainingsprogrammen 

    Erweiterungen des partnerschaftlichen Beziehungskonzepts von Thomas Gordon                                                                                       

    0. Einleitung

    Das partnerschaftliche Beziehungskonzept von Thomas Gordon

    Das Leben in Gruppen, und somit auch zwischenmenschliche Kontakte, hat für Personen eine überragende Bedeutung. Dieses ist ein Sachverhalt, der zum einen von der Soziologie, u. a. in Gestalt der Sozialisationstheorie ( zu nennen ist hier u. a. Talcott Parsons mit seinen Beiträgen in „The Social System, „Sozialstruktur und Persönlichkeit, Family, Socialization and Interaction Process) und zum anderen aber auch von der Psychologie in Form der Entwicklungstheorie (siehe hierzu u. a. die „Entwicklungspsychologie" von Oerter und Montada) thematisiert wird:

            Im Laufe der ersten Lebensjahre werden, so lehrt die Entwicklungspsychologie, durch Reifung und Kontakt in Primärgruppen soziale Fertigkeiten ausgebildet, die es dem Kind immer besser ermöglichen zu interagieren.

    Verlagert sich die Betrachtung von Kontakten vom Lebens- hin zum Tagesablauf, so wird die Bedeutung von Kontakten noch einmal bestätigt. Erwachsene Menschen stehen ggfs. morgens mit einem Partner auf und gehen mit diesem auch abends zu Bett. Daneben ergeben sich Kontakte zu anderen Menschen während des gesamten Tages:

    Wenn Menschen mit anderen zusammen sind, so verbringen sie mit ihnen zeitweise sowohl eine harmonische als auch konfliktreiche Zeit. Letzteres begründet sich daraus, dass Menschen häufig unterschiedliche Interessen/Bedürfnisse haben. Es stellt sich dann die Frage, in welcher Weise man mit Verschiedenheit umgeht. Je nachdem, wie dies geschieht, werden Beziehungen als belastend oder bereichernd erlebt.       In der Regel bekommen Personen durch ihre „Primärsozialisation" nicht das Ausmaß an sozialer Kompetenz mit, um zwischenmenschliche Probleme konstruktiv zu lösen: Es fehlt häufig an familiären Vorbildern, und zumindest für frühere Zeiten gilt, dass die Schule hier nicht aufgrund ihrer fast ausschließlichen Wissensorientierung helfend einspringt. 

    Wenn nun soziale Kompetenz nicht in den unmittelbaren Lebensvollzügen im ausreichenden Ausmaß erworben werden kann, stellt sich die Frage nach alternativen Erwerbsmöglichkeiten:

    Dem Bereich der „Ratschlagsliteratur" (einschließlich eines Anbietens von Trainingsprogrammen) zugehörig ist nun das Partnerschaftliche Beziehungskonzept von Thomas Gordon, das für unterschiedliche Lebensbereiche auf der Grundlage bestimmter Wertvorstellungen (Haltungen) partnerschaftliche Methoden des Umgangs mit unannehmbarem Verhalten Dritter anbietet.

    Die nachfolgende Aufsatzsammlung hat nun das Ziel, dem Leser Vorstellungen von Thomas Gordon näherzubringen. Zugleich werden Themen im Umfeld des partnerschaftlichen Beziehungskonzepts behandelt:

    Zunächst wird über das Gordonsche Beziehungskonzept in allgemeiner Weise informiert (1.). Rekurriert wird hierbei vornehmlich auf Adams/Lenz „Beziehungskonferenz sowie auf Thomas Gordons „neue Beziehungskonferenz. Die Darstellung wird dabei ergänzt durch zusätzliche Informationen hinsichtlich der verschiedenen Themen, es werden zudem neue Themen hinzugefügt, und letztlich wird die Darstellung des Beziehungskonzepts durch zahlreiche eigene Beispiele angereichert.

    Thomas Gordon wendet das Beziehungskonzept vornehmlich auf Beziehungen an, in denen Personen eine unterschiedliche Machtfülle haben.  Dies gilt dann im einzelnen für die von ihm in Form unterschiedlicher „Konferenzen" dargestellten Bereiche der Familie, Schule, Medizin und Beruf. Ansprechpartner sind dabei die mächtigeren Personen wie Eltern, Lehrer, Ärzte, Führungskräfte:

    Die vorliegende Arbeit, in Form eines Vortrags (2.1.), nimmt dabei auf drei zeitlich nacheinander erschienene Veröffentlichungen von Thomas Gordon Bezug, die zugleich eine Weiterentwicklung des partnerschaftlichen Konzepts in diesem Bereich widerspiegeln: „Familienkonferenz (1970), „Familienkonferenz in der Praxis (1976), „Die neue Familienkonferenz" (1989).

    Wird zunächst partnerschaftliches Verhalten in der Eltern-Kind-Beziehung thematisiert, so geht ein weiterer Beitrag der Frage nach, wie das Gordon-Konzept allgemein, und im Besonderen auf die Erziehung angewendet, aus der Sicht einer Handlungstheorie zu bewerten ist (2.2.). Die Themenwahl ist dabei Folge einer langjährigen Beschäftigung des Autors mit der vorgenannten Theorie. Letztendlich besteht das Ziel darin, Grenzen eines partnerschaftlichen Verhaltens aufzuzeigen und damit zugleich das Gordon-Konzept zu bereichern. Schlussfolgerungen in diesem Sinn werden anschließend aufgezeigt (2.2.1.).

    Wird mit letztgenanntem Aufsatz partnerschaftliches Erziehungsverhalten aus der Sicht einer Handlungstheorie bewertet, so beschäftigt sich darüber hinaus ein weiterer Artikel damit, wie andere Erziehungskonzeptionen relativ zum Gordon-Konzept gestaltet sind. Es werden dabei mit STEP (u. a. Dinkmeyer Sr., Don et al: „STEP – Elternhandbuch) und dem Triple P-Konzept (u.a. Markie-Dadds, Carol: „Das Triple P Elternarbeitsbuch) zwei Ansätze in den Vergleich einbezogen, die sich vom hier dargestellten abheben (2.3.) Schließlich wird in einem letzten Aufsatz u. a. dargestellt, welche Schlussfolgerungen im Sinne von produktiven Ergänzungen aus dem Konzeptvergleich gezogen werden können (2.3.1.).

    Die Verbesserung der sozialen Kompetenz im Arbeitsbereich richtet sich dabei auf beziehungs- und aufgabenorientierte Führung. (3.1.)

    Für den schulischen Bereich werden Konzepte dargestellt, die die sozialen Fähigkeiten von Schülern verbessern, um zum einen Aggressionen vorzubeugen und zum anderen bei Konflikten zwischen Schülern vermitteln zu können. Daneben werden Arbeiten dargestellt, die Lehrer in die Lage versetzen sollen, besser mit unannehmbarem Schülerverhalten (Konflikten) umgehen zu können. (3.2.)

    Schließlich werden Konzepte auf gesprächs- und verhaltenstherapeutischer Grundlage dargestellt, die Paaren helfen sollen, ihre Probleme und Konflikte besser lösen zu können. (3.3.)

    Die Aufsatzsammlung wird beendet mit Schlussfolgerungen hinsichtlich möglicher Erweiterungen des partnerschaftlichen Beziehungskonzepts (4.)

    Zielgruppe

    Die Aufsätze thematisieren in allgemeiner Weise und hinsichtlich bestimmter Beziehungsbereiche partnerschaftliche Verhaltensweisen beim Umgang mit unangenehmem Verhalten Dritter und deren Problemen. Sie wenden sich deshalb einmal an Personen, die ihr Verhalten insgesamt partnerschaftlich ausrichten möchten und zum anderen an solche (Eltern, Erzieher, Lehrer, Vorgesetzte, Lebenspartner), die in bestimmten Beziehungsbereichen ihr Verhalten als unbefriedigend wahrnehmen und es deshalb verbessern möchten. Darüber hinaus sollen Personengruppen angesprochen werden, die von Berufs wegen (Diplom-Pädagogen, Sozialarbeiter und Sozialpädagogen) mit Personen im familiären-, Schul-, Berufs- oder Partnerschaftsbereich arbeiten.

    Aufsätze

    Das Partnerschaftliche Beziehungskonzept von Thomas Gordon

    Ein Vortrag zu Thomas Gordons Familienkonferenz: Informationen zu einem partnerschaftlichen Erziehungsstil

    Einige handlungstheoretische Überlegungen zu Inhalten des Gordonschen partnerschaftlichen Beziehungskonzepts mit dem Schwerpunkt auf partnerschaftliche Erziehung

    Anhang: Die Einführung von handlungstheoretischen Elementen in    das Gordon-Familien-Trainingsprogramm

    Das Gordonsche Erziehungskonzept im Vergleich mit STEP und Triple P

    Einige Überlegungen zu Erweiterungen und Präzisierungen des Gordonschen Erziehungskonzepts in Bezug auf unannehmbares Kindverhalten

    Die adäquate Bewältigung von Führungsaufgaben in Organisationen

    Unannehmbares Schülerverhalten, Lehrer-Schüler- und Schüler-Schüler-Konflikt: Eine Darstellung theoretischer Konzeptionen verschiedener Trainingsprogramme

    Verbesserung von Paarbeziehungen mittels Trainingsprogrammen

    Erweiterungen des partnerschaftlichen Beziehungskonzepts von Thomas Gordon

    1. Das partnerschaftliche Beziehungskonzept von Thomas Gordon

    Einleitung

    Betrachten Sie einmal den Ablauf eines Tages, so werden Sie feststellen, dass Sie, wenn auch jeweils in Abhängigkeit von besonderen Lebenssituationen, es häufig mit anderen Menschen zu tun haben: Mit Ihrem Ehepartner oder Lebensgefährten, Kindern, Arbeitskollegen, Nachbarn, Freunden, Bekannten, Verwandten oder sonstigen mehr oder minder fremden Personen wie den Verkäufern im Geschäft, anderen Fahrgästen im Bus oder der Bahn etc. Die Kontakte werden dabei als mehr oder minder angenehm erlebt.

    So kann es sein, wenn Sie berufstätig und zugleich verheiratet sind, dass Ihr ebenfalls berufstätiger Partner sich morgens allzu lange im Badezimmer aufhält, während Sie in Eile sind. Im vollen Bus auf dem Weg zur Arbeit werden Sie, während Sie stehen, von  hinten angerempelt. Im Büro raucht neuerdings ein Arbeitskollege, dem Sie gegenüber sitzen; ein anderer ist ungewohnt schweigsam. Ihr Chef hat Ihnen heute schon wieder eine Sonderarbeit verpasst, die es unmöglich macht, eine Terminarbeit zu erledigen. Kommen Sie nach Hause, so sagt Ihre Frau mit stockender Stimme, dass ihre Freundin eine Verabredung nicht eingehalten hat und möchte mit Ihnen hierüber sprechen, oder die Kinder wollen sofort mit Ihnen spielen, obgleich Sie erschöpft sind. Abends würden Sie gern mit Ihrem Partner einen Film im Kino anschauen, dieser möchte jedoch zu Hause bleiben. Ihre älteren Kinder kommen spätabends nach Hause und machen Lärm, während Sie schon schlafen und dadurch aufgeweckt werden.

    Wenngleich Kontakte aufgeführt wurden, die im Allgemeinen als unangenehm angesehen werden, so hat der Alltag jedoch auch eine Vielfalt von angenehmen Begegnungen zu bieten, die das Leben lebenswert machen.

    Das Essen steht schon auf dem Tisch, als Sie nach Hause kommen, obgleich Sie damit nicht gerechnet haben. Der Chef teilt Ihnen mit, dass eine Beförderung ansteht. Die Tochter sagt zu Ihnen: „Vati, ich hab’ Dich lieb". Sie sehen sich mit Ihrem Partner einen schönen Film an. Sie haben im Stehcafé eine anregende Unterhaltung mit einer anderen Person. Sie stehen für eine ältere Dame im Bus auf, die sich daraufhin überschwänglich bedankt, worüber Sie sich freuen etc.

    Wird der Beziehungsalltag also sowohl positiv wie negativ erlebt, so ist es gleichwohl von großer Bedeutung für Ihr Wohlbefinden und für die Qualität von Beziehungen, wie Sie mit Verhaltensweisen von anderen umgehen, die für Sie ein Problem darstellen. Damit sind wir beim Thema dieser Arbeit. Es wird u. a. dargestellt, wie Menschen auf Verhaltensweisen von anderen reagieren können, die sie als unangenehm erleben, ebenso wie sie sich verhalten können, wenn andere Personen über ihre Probleme erzählen. Im Grunde gibt es eine Vielzahl von Antworten auf das Vorliegen von Problemen: z. B. sich in Konflikten durchsetzen wollen oder aber nachgeben; bei Problemen anderer Ratschläge erteilen oder diese kritisieren.

    In dieser Arbeit werden Problemlösungen vorgestellt, die

    Eine solche, hier mit partnerschaftlichem Beziehungsverhalten bezeichnete Problemlösungsorientierung ist mit dem Namen von Thomas Gordon verbunden und findet sich in allgemeiner Form in Adams/ Lenz’ Beziehungskonferenz und Thomas Gordons neuer Beziehungskonferenz wieder.

    Wer war nun Thomas Gordon? Antworten hierzu finden sich in seiner Autobiographie ( vgl. Hg. Breuer, Karlpeter: „Das Gordon Modell", 1998, 23-75). 

    Gordon wurde 1918 in einer amerikanischen Kleinstadt mit dem Namen der Weltstadt Paris geboren und verstarb im Jahr 2002. Er studierte zunächst Medizin und anschließend Psychologie. Das Studium wurde zwischenzeitlich unterbrochen durch seine Einberufung in die Armee während des Zweiten Weltkriegs. Nach dem Ende des Studiums arbeitete er zunächst einige Jahre an der Universität. Danach wurde er Unternehmensberater, zunächst als Angestellter, dann als Selbstständiger. Neben seiner unternehmensberaterischen Tätigkeit war Gordon später auch als Therapeut tätig. Unzufrieden mit seiner therapeutischen Tätigkeit, wandte er sich seit 1962 vornehmlich dem Thema zu, wie sich Beziehungen zwischen Personen auf gleichberechtigter Grundlage  verbessern lassen.

    Theoretische Anleihen nimmt Thomas Gordon bei Carl Rogers, dem Begründer der Gesprächspsychotherapie (vgl. z. B. Rogers, „Die klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie), mit dem er auch einige Zeit freundschaftlich verbunden war (vgl. Hg. Karlpeter Breuer, „Das Gordon-Modell, 1998, 23ff). Gordon führt diese Gesprächstechnik in Form des Aktiven Zuhörens bei Problemen anderer Personen in den Beziehungsalltag ein, verwendet darüber hinaus jedoch noch weitere Elemente, die sich vornehmlich auf den Umgang mit unannehmbarem Verhalten Dritter und Konflikte beziehen. Steht bei Rogers (z. B. Rogers, „Die Entwicklung der Persönlichkeit") die Förderung der Entwicklung von Menschen im Vordergrund, so geht es Gordon um die Entwicklung von befriedigenden zwischenmenschlichen Beziehungen. Entsprechende soziale Kompetenzen zu erwerben, die derartige Beziehungen möglich machen, beinhaltet dann jedoch auch, dass Menschen sich weiterentwickeln.

    Bezüglich partnerschaftlicher Beziehungen liegen unterschiedliche Veröffentlichungen in deutscher Sprache vor. Die Bücher lassen sich danach unterscheiden, ob sie in einer allgemeinen oder spezifischen Weise auf Beziehungen Bezug nehmen:

    Zunächst wurde Anfang der siebziger Jahre die „Familienkonferenz herausgegeben. Hier formuliert Gordon den Gedanken eines partnerschaftlichen Eltern-Kind-Umgangs miteinander und stellt dar, wie sich dies in der Praxis umsetzen lässt. Mitte der siebziger Jahre folgte die „Familienkonferenz in der Praxis. In diesem Buch werden Erfahrungen von Eltern mit dem partnerschaftlichen Erziehungsstil ausgewertet. Dies hatte dann auch einige Änderungen des partnerschaftlichen Konzepts zur Folge. Schließlich wurde Ende der achtziger Jahre noch die „Neue Familienkonferenz" veröffentlicht. Hier kritisiert Gordon ausführlich den machtorientierten Erziehungsstil und stellt diesen seinem partnerschaftlichen Stil gegenüber.

    Ein zweiter thematischer Schwerpunkt ist der berufliche Bereich. In „Managerkonferenz wird partnerschaftliches Führungsverhalten Mitarbeitern gegenüber dargestellt und in „Patientenkonferenz ein ebensolcher Umgang von Ärzten in Bezug auf Patienten. Letztlich geht „Schülerkonferenz" darauf ein, wie Lehrer ihren Beruf pädagogisch ausüben sollten.

    Einzelne Themen der Arbeit

    Mit welchen Themen setzt sich nun diese Arbeit auseinander? Hierzu ein Überblick:

    Wertvorstellungen steuern im Gordon-Modell die Auswahl von Problemlösungsmethoden. Es soll aufgezeigt werden, welche Werte von Bedeutung sind. Wie weiter oben schon gesagt, ist Gordon ein Schüler von Carl Rogers, dem Vater der Gesprächspsychotherapie. Es wird deshalb diese Psychotherapieform in Kürze mit dem partnerschaftlichen Beziehungskonzept verglichen.

    Metatheoretische Aussagen zum partnerschaftlichen Beziehungskonzept

    Wertvorstellungen

    Im Rahmen des Gordonschen Beziehungskonzepts geht es um Lösungen bestimmter Probleme. Es lassen sich dabei im Prinzip Lösungen (im Sinne von wünschenswerten zukünftigen Zuständen, d. h. Zielen) mittels verschiedener Handlungen (Methoden) herstellen lassen. Dieses ist ein wichtiger Grundsatz der Handlungstheorie. Es stellt sich dann die Frage, welche von den möglichen Handlungen (Methoden) ausgewählt werden soll. Auswahlkriterien können einmal Nutzen-, Kosten- und Wirksamkeitserwägungen  sein:

    Wenn Sie Vollzeit studieren, müssen Sie sich zeitlich weniger einschränken, als wenn Sie versuchen, einen Studienabschluss neben Ihrer Arbeit übers Fernstudium zu erhalten.

    Um Einkäufe bei einem 3 km entfernten Discounter zu erledigen, kann ich ein Auto oder ein Fahrrad benutzen. Das Fahrrad ermöglicht mir zudem, Sport zu treiben, was für mich eine hohe Bedeutung hat.

    Die Wahrscheinlichkeit, ein Studium in Vollzeit abzuschließen, dürfte als höher einzuschätzen sein, als ein solches neben dem Beruf.

    Die vorgenannten Faktoren entsprechen dabei denjenigen, die von der Wert-Erwartungstheorie generell dem Handeln von Menschen zugrunde gelegt werden (vgl. z. B. in der Soziologie Langenheders Theorie menschlicher Entscheidungshandlungen, in der Psychologie z. B. die Handlungstheorie von Kurt Lewin, u. a. Lewin, Kurt:The Conceptual Representation and the Measurement of Psychological Force)

    Neben den genannten Auswahlkriterien lässt sich dabei eine Handlungsauswahl auch von Wertvorstellungen leiten.

    Wenn ich in einem Geschäft bin, um ein begehrtes Kleidungsstück zu bekommen, so könnte ich versuchen, in einem unbeobachteten Moment dieses Teil an mich zu nehmen und damit unverzüglich das Geschäft zu verlassen. Ich entschließe mich jedoch, es zu bezahlen, da ich es wichtig finde, für eine Leistung eine Gegenleistung zu erbringen.

    Hierauf weist im Rahmen der Soziologie insbesondere Talcott Parsons hin, u. a. Parsons, Talcott et al: Toward a General Theory of Action. In der psychologischen Handlungstheorie im Sinne der Wert- Erwartungstheorie sind Werte Bestandteil verschiedener Motivtheorien, jedoch nicht eigenständiges Element der allgemeinen Theorie (vgl. z. B. Heckhausen, „Motivation und Handeln", 1980).

    So werden Werte u. a. als wirksam angesehen beim Hilfehandeln oder aber auch beim Konsum von bestimmten Lebensmitteln in bestimmten Kulturen.

    Wissenschaftliche Theorien zur Veränderung von Verhalten orientieren sich an der Wirksamkeit von Methoden (vgl. in diesem Sinne u. a. die Klassische Verhaltenstherapie, die sich u. a. orientiert an der Skinnerschen Verhaltenstheorie). Nachrangig ist dabei die Beschäftigung mit der Frage, ob bestimmte Methoden bestimmten Werten entsprechen. Im partnerschaftlichen Beziehungskonzept von Thomas Gordon hingegen hat die Begründung der Methodenauswahl durch Werte eine Priorität. Gleichwohl unterstellt er, dass seine Methoden auch wirksam sind, keine höheren Kosten als andere Interventionen verursachen und zudem ein zusätzlicher Nutzen im Sinne einer erhöhten Beziehungsqualität entsteht.

    Thomas Gordon vergleicht häufig seinen partnerschaftlichen Stil der Problemlösung in Beziehungen mit einem machtorientierten und zieht bei diesem Vergleich Wirksamkeits-, Nutzen- und Kostenüberlegungen mit ein. Er kommt dabei zu dem Ergebnis, dass der partnerschaftliche Stil in allen vorgenannten Dimensionen dem machtorientierten überlegen ist (vgl. insbesondere Gordons „Neue Familienkonferenz").

    Wertaussagen macht Gordon einmal direkt in Bezug auf Problemlösungsmethoden, zum anderen lassen sich diese erschließen über die verwendeten Methoden.

    So sind Werte wie Hilfsbereitschaft, Eigenständigkeit, Einfühlungsvermögen, Offenheit, Rücksichtnahme, Vertrauen, Gerechtigkeit, Toleranz, Selbstkontrolle, Gleichberechtigung, Verantwortlichkeit und Respekt Bestandteile des Beziehungskonzepts. Hierzu nun einige Präzisierungen:

    Einige wesentliche Wertvorstellungen von Thomas Gordon finden sich in seinem Beziehungs-Credo (siehe u. a. Gordon, „Die neue Beziehungskonferenz", 12 f.).

    Vergleich des Partnerschaftlichen Beziehungskonzepts mit der Klientenzentrierten Gesprächspsychotherapie

    Wie schon erwähnt ist Carl Rogers der Vater der Gesprächspsychotherapie und Thomas Gordon ein Rogers-Schüler. Es liegt deshalb nahe, die vorgenannte Therapieform mit dem partnerschaftlichen Beziehungskonzept zu vergleichen.

    Gegenstand

    Die Gesprächspsychotherapie ist eine Gesprächsmethode, die unter Wahrung der Selbstbestimmung des Klienten und mittels bestimmter Therapeutenhaltungen (siehe hierzu im Einzelnen weiter unten) versucht, die für eine Person als belastend angesehenen Personenmerkmale zu verändern. Erwähnt seien hier geringe Selbstachtung, ungünstiges Selbstkonzept, geringes Selbstvertrauen, Angst, Neigung zur Selbstbestrafung und starke Abhängigkeit vom Urteil anderer (vgl. u. a. Tausch, Gesprächspsychotherapie). Das partnerschaftliche Beziehungsmodell stellt schwerpunktmäßig, d. h. mit Ausnahme der Veränderung der Umwelt, Gesprächsmethoden zur Verfügung und vermittelt Haltungen, die es Personen ermöglichen sollen, unter Wahrung der Selbstbestimmung von Interaktionspartnern,

    Die mangelnde Selbstverwirklichung als gemeinsames Thema

    Eine allgemeine Zielsetzung von Rogers ist die freie Entwicklung von Menschen. In der Sozialisation wird dieses durch Erzieher verhindert, so wenn Eltern Kindverhalten, das nicht in Übereinstimmung mit ihren Wertvorstellungen steht, missbilligen und ein nachfolgendes Elternverhalten mangelnde Empathie, Wertschätzung, Akzeptanz und ein erhebliches Ausmaß an Dirigierung aufweist. Dies führt dann dazu, dass Elternwerte vom Kind verinnerlicht werden. Auf diesem Hintergrund erfolgt dann ein Leugnen von Körper-/Sinneserfahrungen, die im Widerspruch zu elterlichen Werten stehen und damit auch eine unzureichende Bedürfnisbefriedigung zur Folge haben (vgl. hierzu Rogers, „Die klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie). Im Rahmen des partnerschaftlichen Beziehungskonzepts machen Adams/Lenz auf den Sachverhalt aufmerksam, dass Personen sich ihrer Bedürfnisse nicht bewusst sein müssen und dass solche, die bewusst sind, ggfs. nicht befriedigt werden, weil eine motivationale Orientierung an Dritten erfolgt, u. a. im Sinne von Belohnung und Bestrafung (Adams/Lenz, „Beziehungskonferenz, Kapitel 1-3). Auf die Beeinflussung durch Dritte mittels Belohnung und Bestrafung verweist auch Gordon (vgl. hierzu u. a. Gordons „Neue Familienkonferenz"). Derartige Machtstrategien führen dann dazu, dass Bedürfnisse des Machtunterlegenen unzureichend befriedigt werden. Wird in beiden Konzepten die mangelnde Selbstverwirklichung von Personen negativ bewertet, so ergibt sich hieraus die gemeinsame Zielsetzung, dass zu verwendende Methoden zu einer Selbstbestimmung führen sollen.

    Das Herbeiführen von Veränderungen im Rahmen der klientenzentrierten Gesprächspsychotherapie und des partnerschaftlichen Beziehungskonzepts

    Bei der Gesprächspsychotherapie werden folgende Beratereinstellungen als notwendige und hinreichende Bedingungen für eine helfende Beziehung erachtet (u. a. Rogers, „Therapeut und Klient"):

    Als Wirkungen derartiger Beratereinstellungen werden u. a. Selbstöffnung und Selbstauseinandersetzung des Klienten angeführt, die dazu führen, dass er besser mit sich und anderen leben kann (u. a. Tausch, „Gesprächspsychotherapie). Im Rahmen des partnerschaftlichen Beziehungskonzepts soll u. a. Dritten dazu verholfen werden, ihre Probleme selbst zu lösen. Hierbei werden mit dem Passiven und Aktiven Zuhören Methoden genannt, die auf die Dimension Empathie der Gesprächspsychotherapie rekurrieren. Als primäre Methode wird dabei das Aktive Zuhören angesehen, das dem Ratsuchenden ermöglichen soll, tiefer in sein Problem einzudringen und eine eigenständige Problemlösung zu erreichen. Als eine weitere Voraussetzung für Hilfe wird genannt, dass der Berater den Ratsuchenden mit seinem Problem annimmt. Dies fördert die Selbstöffnung. Die „Annahme des Ratsuchenden mit seinem Problem entspricht der Dimension „Akzeptanz der Gesprächspsychotherapie. Im Rahmen des partnerschaftlichen Beziehungskonzepts wird eine falsche Annahme thematisiert (u. a. Gordon, „Familienkonferenz, 2000, 33ff): Der Berater kann den Ratsuchenden mit seinem Problem nicht annehmen, signalisiert jedoch Annahme. Dieser Aspekt entspricht der Dimension (mangelnder) Echtheit von Rogers. Das partnerschaftliche Beziehungskonzept nimmt auf Ich-Botschaften Bezug, u. a. um das Eintreten eines erwünschten Verhaltens Dritter in der Zukunft sicherzustellen oder unerwünschtes Verhalten zu verändern. In diesem Zusammenhang wird darauf verwiesen, dass derartige Botschaften dem entsprechen sollen, was eine Person fühlt und denkt. Damit wird auf die o. a. Dimension Echtheit/Kongruenz Bezug genommen.

    Das partnerschaftliche Beziehungskonzept

    Themen

    Zur Bestimmung der Themen eines partnerschaftlichen Beziehungskonzepts steht im Gordon-Modell ein Verhaltensrechteck zur Verfügung (u. a. Gordon, „Die neue Beziehungskonferenz, 2002, 53ff; Adams, Lenz, „Beziehungskonferenz, 2001,107ff). Dieses gibt zunächst die Sichtweise einer Person in Bezug auf das wahrgenommene Verhalten einer anderen Person wieder: Von den gesamten wahrgenommenen Verhaltensweisen wird ein Teil als annehmbar und ein anderer als unannehmbar bewertet. Annehmbar ist das Verhalten einer anderen Person, wenn es ein Bedürfnis oder einen Wert befriedigt, und unannehmbar, wenn es ein Bedürfnis oder einen Wert beeinträchtigt. Ob für eine Person ein bestimmtes Verhalten unannehmbar ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab: der eigenen Persönlichkeit, momentanen Befindlichkeit, Situation und Art der Person, die das Verhalten zeigt (Adams, Lenz: „Beziehungskonferenz", 2001, 110ff; Gordon: Familienkonferenz, 2000, 26ff).

    Da ein Verhalten also nicht per se als unannehmbar zu bewerten ist und nur im Falle der Unannehmbarkeit hierauf reagiert werden soll, resultiert daraus ein (gewünschtes) inkonsequentes Vorgehen bei Vorliegen eines bestimmten Verhaltens. Auf der Grundlage der vorgenommenen Unterscheidung von annehmbarem und unannehmbarem Verhalten einer anderen Person wird nun im Verhaltensrechteck eine weitere Dimension, d. h. die des Problembesitzes, eingeführt (Adams, Lenz: „Beziehungskonferenz", 2001, 114ff):

    Beispiel:

    Dass du als meine Partnerin von einer Nachbarin nicht mehr gegrüßt wirst und deshalb mit mir darüber reden willst, beeinträchtigt mich nicht in meinen Bedürfnissen.

    Beispiel:

    Du als mein Arbeitskollege arbeitest an diesem Vormittag, ohne viel Worte zu wechseln, um eine Aufgabe zu beenden. Ich selbst habe auch eine Aufgabe zu erledigen und bin froh, nicht gestört zu werden

    Beispiel:

    Du als mein Partner kommst spät abends nach Hause und stellst das Fernsehen laut an. Dadurch wache ich aus dem ersten Schlaf auf und kann erst einmal nicht weiterschlafen, obgleich ich früh aufstehen muss.

    Beispiel:

    Du als meine Freundin möchtest im gemeinsamen Urlaub in die Berge, ich hingegen an die See.

    Das Ziel, das mittels eines partnerschaftlichen Beziehungsverhaltens verfolgt wird,  besteht nun darin,

    Insgesamt geht es so um die Vergrößerung der problemfreien Zone in verschiedenartigen Beziehungen. Wie dies zu bewerkstelligen ist, ist weiterer Gegenstand dieser Arbeit und beinhaltet das Aufzeigen von Problemlösungsmethoden für unterschiedliche Problemarten. Im Einzelnen werden die folgenden Themen behandelt:

    Was kann ich machen, wenn mehrere Personen ein Problem miteinander haben? Im Gordon-Modell wird zusätzlich auch hierauf eingegangen. Da die Lösung solcher Konflikte u. a. auf der  Niederlagelosen Methode der Konfliktlösung beruht, die später thematisiert wird, soll auch die Erläuterung der Konfliktvermittlung erst dann dargestellt werden.

    Der andere hat ein Problem

    Personen können unterschiedliche Ereignisse als Problem ansehen:

    Dass andere Probleme haben, lässt sich sofort erkennen, wenn sie darüber sprechen, wird aber auch sichtbar über Indikatoren wie Mimik, Gestik, Stimmlage, Sprechgeschwindigkeit, Lautstärke und allgemein über verändertes Verhalten (z. B. ungewöhnlich still sein bzw.

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