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Maß: ganz schön wichtig
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eBook133 Seiten1 Stunde

Maß: ganz schön wichtig

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Über dieses E-Book

Ich möchte dir heute einen Freund fürs Leben vorstellen.
Du kennst ihn zwar schon, aber es ist sehr leicht möglich, dass du selten an ihn denkst.
So machen es die meisten Menschen, insbesondere in unserer Zeit.

Sein Name ist Maß.
Nicht Maas, Mars oder Spaß, sondern Maß.
Schon die Rechtschreibung ist etwas altertümlich, es gibt in der deutschen Sprache nur mehr knapp dreißig Wörter, die mit einem scharfen s enden.

Und Maß ist wirklich ein scharfer Typ.
Weiß genau, was Sache ist.
Wo die Grenzen liegen.
Talking straight.

In einer Wischi-Waschi Welt wie der gegenwärtigen hat er wenige Freunde.
Und einige Feinde.
Und noch viel mehr Menschen, die ihn getreu einer hochspannenden Wiener Lebensweisheit behandeln: "Net amoi ignoriern", was mit "Nicht einmal ignorieren" übersetzt werden kann.
Maß ist out.


Doch das war nicht immer so.
Und muss auch nicht immer so bleiben.
Maß ist und bleibt etwas Besonderes.
Besonders Wichtiges.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum25. Feb. 2021
ISBN9783753167688
Maß: ganz schön wichtig

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    Buchvorschau

    Maß - Pfarrer Christian Sieberer

    Pfarrer Christian Sieberer

    Maß

    ganz  schön  wichtig

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National-bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über dnb.dnb.de abrufbar.

    © 2020 Pfarrer Christian Sieberer

    INHALT

    Einleitung                          7

    Maß ist eine Kardinaltugend              8

    Ein Meister des rechten Maßes            13

    Das Maß in der Kirche                  16

    P. Joseph Deharbes SJ                  20

    Kathpedia                        22

    I.  Theorien

    1.      Bewahren und Voranschreiten      25

    2.      Aktion und Kontemplation      30

    3.      Wissen und Unwissen            31

    4.      Relativismus Fundamentalismus36

    5.      Ich und die anderen            39

    6.      Reden, Denken, Tun            42

    7.      Laxismus und Rigorismus      45

    8.      Freiheit und Kontrolle            47

    9.      Staat und Privat            49

    10.      Krieg und Frieden            51

    II.  Praxis

    1.      Beharrlichkeit und Loslassen      57

    2.      Drama und Gleichgültigkeit      61

    3.      Unvorsichtigkeit Übervorsicht      63

    4.      Gehemmtheit und Prahlerei      64

    5.      Real und Virtuell            66

    6.      Übermaß ergänzt Untermaß       69

    7.      Mäßig, aber regelmäßig      71

    III.  Erkenntnis

    1.      Wahrnehmen und Nachdenken      73

    2.      Grübeln und Tüfteln            76

    3.      Traum und Wirklichkeit            77

    4.      Fülle und Leere                  80

    IV.  Religion

    1.      Schöpfer und Geschöpfe      84

    2.      Gott und Mammon            88

    3.      Formuliertes, persönliches Gebet89

    4.      Bitte und Fürbitte            91

    5.      Ignoranz und Frömmelei      92

    6.      Laien und Kleriker            93

    7.      Traditionalisten, Charismatiker      94

    Synonyme                        95

    Würzen mit Maß                  96

    Jesus Christus Das Maß aller Dinge      97

    Heilige Schrift                    102

    Gedanken Tag für Tag       106

    Einleitung

    Ich möchte dir heute einen Freund fürs Leben vorstellen.

    Du kennst ihn zwar schon, aber es ist sehr leicht möglich, dass du selten an ihn denkst.

    So machen es die meisten Menschen, insbesondere in unserer Zeit.

    Sein Name ist Maß.

    Nicht Maas, Mars oder Spaß, sondern Maß.

    Schon die Rechtschreibung ist etwas altertümlich, es gibt in der deutschen Sprache nur mehr knapp dreißig Wörter, die mit einem scharfen s enden.

    Und Maß ist wirklich ein scharfer Typ.

    Weiß genau, was Sache ist.

    Wo die Grenzen liegen.

    Talking straight.

    In einer Wischi-Waschi Welt wie der gegenwärtigen hat er wenige Freunde.

    Und einige Feinde.

    Und noch viel mehr Menschen, die ihn getreu einer hochspannenden Wiener Lebensweisheit behandeln: „Net amoi ignoriern, was mit „Nicht einmal ignorieren übersetzt werden kann.

    Maß ist out.

    Doch das war nicht immer so. Und muss auch nicht immer so bleiben.

    Maß ist und bleibt etwas Besonderes. Besonders Wichtiges:

    Maß ist eine Kardinaltugend

    Wiki weiß mehr dazu:

    Als Kardinaltugenden (von lateinisch cardo „Türagel, Dreh- und Angelpunkt; auch Primärtugend) bezeichnet man seit der Antike eine Gruppe von vier Grundtugenden. Diese waren anfangs nicht bei allen Autoren dieselben. Eine Vierergruppe ist bereits im Griechenland des 5. Jahrhunderts v. Chr. belegt und war wohl schon früher bekannt; die Bezeichnung „Kardinaltugenden wurde in der spätantiken Patristik durch den Kirchenvater Ambrosius von Mailand im 4. Jahrhundert erstmals verwendet.

    Antike

    Die Gruppe von vier Haupttugenden ist erstmals bei dem griechischen Dichter Aischylos belegt, in seinem 467 v. Chr. entstandenen Stück Sieben gegen Theben (Vers 610). Er scheint sie als bekannt vorauszusetzen; daher wird vermutet, dass sie schon im griechischen Adel des 6. Jh. v. Chr. geläufig waren. Aischylos charakterisiert den Seher Amphiaraos als tugendhaften Menschen, indem er ihn als

    verständig (sóphron), gerecht (díkaios),

    fromm (eusebés) und tapfer (agathós) bezeichnet.

    Der Begriff agathós („gut) ist hier, wie in vielen In-schriften, im Sinne von „tapfer (andreios) zu verstehen.

    Platon übernahm in seinen Dialogen Politeia und Nomoi die Idee der Vierergruppe. Er behielt die Tapferkeit, die Gerechtigkeit und die Besonnenheit bei, ersetzte aber die Frömmigkeit durch Klugheit oder Weisheit. Dadurch wurde die Frömmigkeit aus dem Tugendkatalog verdrängt.

    Noch Platons Zeitgenosse Xenophon, der wie Platon ein Schüler des Sokrates war, schrieb Sokrates einen Kanon von nur zwei Tugenden zu, nämlich Frömmigkeit (die die Beziehungen zwischen Menschen und Göttern bestimmt) und Gerechtigkeit (die für die Beziehungen der Menschen untereinander maßgeblich ist).

    Auch im Judentum wurden dieselben vier Haupttugenden gelehrt; sie erscheinen zweimal in der Septuaginta (der griechischen Übersetzung des Tanach), nämlich im Buch der Weisheit (8,7) und im 4. Buch der Makkabäer (1,18). Der jüdische Philosoph Philon von Alexandria befasste sich ebenfalls damit; er deutete die vier Flüsse des Paradieses allegorisch als die vier Tugenden.

    Marcus Tullius Cicero, der sich hier auf ein nicht erhaltenes Werk des Stoikers Panaitios stützte, vertrat die Lehre von den vier Haupttugenden. Er machte die römische Welt mit ihr vertraut. In seiner Schrift De officiis (Über die Pflichten) nennt und erörtert er die vier Tugenden:

    Gerechtigkeit (iustitia), Mäßigung (temperantia), Tapferkeit und Hochsinn (fortitudo, magnitudo animi bzw. virtus) und Weisheit oder Klugheit (sapientia bzw. prudentia).

    Mittelalter

    Antike Tugendlehren schlagen sich mit der Rezeption der antiken Philosophie durch christliche Theologen wie Ambrosius, Hieronymus, Augustinus, Beda und Hrabanus Maurus in der Bibelauslegung nieder. Im 4. Jahrhundert verfasste Ambrosius von Mailand eine Pflichtenlehre (De officiis ministrorum), in der er sich mit Ciceros Auffassung auseinandersetzt.

    Er verwendete erstmals den Begriff „Kardinaltugenden (virtutes cardinales); häufiger ist bei ihm aber der Ausdruck „Haupttugenden (virtutes principales). Er übernahm Philons Deutung der vier Paradies-flüsse als die vier Tugenden.

    Eine erste systematische Ausformung erhält die Tugendlehre im Rahmen der Morallehre des Thomas v. Aquin, der die Kardinaltugenden als Angel bezeichnet, an der alle anderen Tugenden befestigt sind:

    „Eine Tugend heißt Kardinal- bzw. Haupttugend, weil an ihr die anderen Tugenden befestigt sind wie die Tür in der Angel." (Virtus aliqua dicitur cardi-nalis, quasi principalis, quia super eam aliae virtutes firmantur, sicut ostium in cardine).

    Moderne

    Der Philosoph Josef Pieper macht in der Tradition von Thomas von Aquin die folgenden christlichen Kardinaltugenden aus:

    Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mäßigung.

    Dabei räumt er der Klugheit den ersten Rang ein. Aus ihr heraus werden alle anderen Tugenden geboren. Die Klugheit ist das Maß der Gerechtigkeit, der Tapferkeit und der Mäßigung.

    In der orientierungslosen Nachkriegszeit fasste er diesen christlichen Glaubensgrundsatz prägnant zusammen:

    „Keinen Satz der klassisch-christlichen Lebenslehre gibt es, der dem Ohr des heutigen Menschen, auch des Christen, so unvertraut, ja so fremd und wunderlich klingt wie dieser: dass die Tugend der Klugheit die Gebärerin und der Formgrund aller übrigen Kardinalstugenden ist, der Gerechtigkeit, der Tapferkeit und der Mäßigung: dass also nur wer klug ist, auch gerecht, tapfer und maßvoll sein kann; und dass der gute Mensch gut ist kraft seiner Klugheit."

    Die Mäßigung oder das Maß bzw. die Maße, die Mäßigkeit (griechisch σωφροσύνη, lat. temperantia) ist also eine der vier Kardinaltugenden.

    Im Deutschen hat sich keine einheitliche Übersetzung von σωφροσύνη bzw. temperantia herausgebildet, so dass sich verschiedene Namen mit unterschiedlichen Bedeutungen und Konnotationen finden. Die deutsche Sprache hat kein geeignetes Wort, um „auch nur einigermaßen den Kern und den Umfang des Begri-fes temperantia widerzuspiegeln", sagt Josef Pieper.

    σωφροσύνη wird im Deutschen direkt unter anderem mit „Besonnenheit, „Mäßigkeit oder „Beherrschung" übersetzt. temperantia als Übersetzung von σωφροσύνη kommt von temperare, dessen erster Sinn sein soll, „aus verschiedenartigen Teilen ein

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