Über dieses E-Book
Diesmal führt es den Vampir Dorian und seine Gefährten an einen absolut dunklen Ort. Ein böser Hexer und eine geheimnisvolle Bruderschaft bringen sie dazu die Vorwelt aufzusuchen.
Auf der Suche nach seiner einzig wahren Liebe, durchquert Dorian die 7 Höllen und tritt den finstersten Dämonen gegenüber. Doch auch seine Freunde, Menschen wie Vampire folgen ihm aus unterschiedlichen Gründen und begegnen in dieser fantastischen Welt ihren eigenen Abgründen.
Währenddessen treffen die Götter eine Entscheidung, die für alle Welten die Apokalypse bedeuten kann.
Ähnlich wie Götterfunken- sieben Höllen
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Rezensionen für Götterfunken- sieben Höllen
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Buchvorschau
Götterfunken- sieben Höllen - Sabine Claudia
Götterfunken- Sieben Höllen
Roman
Sabine Claudia
Sabine Claudia
Erstausgabe 2019
als Orange Cursor-eBook
Alle Rechte bei Verlag/Verleger
Copyright © 2021
by Verlag/Verleger
PLZ Autorenort
Autorenstraße
www.autorenseite.eu
Für meine liebe Freundin Petra, die mich zu diesem Buch motiviert hat.
Inhalt
Die Rückkehr
Die Reise
Die Verfolger
Vorwelt, Heim der Hexen
Rumänien, Kloster Varg
Die Erscheinung
Das Ritual
Eleonoras Mission
Gefangen
Arban Krul
In der Falle
Gezähmt
Götterwelt, Entscheidungen
Im Reich der Parth
Ausgestoßen
Loredanas Rache
Menschen in der Hölle
Kurnugia, Ereshkigals Reich
Im Reich der Xul
Der Fluss der bitteren Tränen
Götterwelt, Der Götterrat
Der dunkle Shargaz
Der Auftrag
Am Anfang war die Dunkelheit
Glossar
Über die Autorin
Impressum
Die Rückkehr
Er kreischte, schrie und heulte.
Die Flammen, die der Dolch verursacht hatte, brannten auf ihm und in ihm. Er fiel in bodenlose Tiefen, während sein Körper immer wieder gegen felsiges Gestein prallte, was ihm zusätzliche Schmerzen bereitete. Pechschwarze Finsternis war rund um ihn. Er spürte wie die Energie, die ihn mit der Menschenwelt verband, schwächer wurde, bis die Bande völlig zerrissen.
Endlich schlug er hart auf steinigem Boden auf. Er überschlug sich einige Male, bis er schließlich endgültig zum liegen kam. Er hustete in der staubigen Hitze, die ihn umgab. Er fühlte sich zu elend die Augen zu öffnen. Er wusste auch so, dass er angekommen war, wo er hingehörte.
Er war in der Vorwelt, der Hölle. Er war zu Hause.
Diese Hölle hatte nichts zu tun, mit der christlichen Vorstellung der Hölle, mit dem Teufel oder dem Fegefeuer. Das waren armselige Synonyme für die Vorwelt. Sie war weitaus älter und schrecklicher.
Schritte wurden hörbar. Jemand kam auf ihn zu und blieb vor ihm stehen.
Als er sich weder rührte, noch die Augen öffnete, stieß ihn die Spitze eines Stiefels unsanft in die Seite. Blinzelnd öffnete er einen Spalt breit seine Augen.
Vor ihm stand eine Frau von dämonischer Schönheit. Sie hatte blondes langes Haar, ein feines ebenmäßiges Gesicht und jettschwarze funkelnde Augen. Trotz der schwarzen Kutte, die sie trug, war ihre schlanke, stählerne Figur erkennbar.
Er schloss entmutigt wieder seine Augen, als er sie erkannte. Loredana Xul.
Die Xul waren Dämonenfürsten. Sie herrschten über diesen Teil der Vorwelt. Loredanas Bruder, Corbinian, war der regierende Fürst.
Die Dämonen-Familie der Yaks, zu der auch er gehörte, waren den Xul absoluten Gehorsam schuldig. Er war abtrünnig geworden und hatte von Machthunger getrieben, mit einem rangniedrigeren Angehörigen seiner Familie, einen Weg in die Menschenwelt gefunden.
Er wusste, er würde hart dafür bestraft werden.
»Steh auf!«, fuhr ihn Loredana Xul herrisch an und stieß ihn wieder grob mit ihrem Fuß in die Seite.
Er rollte sich mit einem Klagelaut zusammen. »Töte mich gleich hier, mach mich zu einem machtlosen Geist! Wozu soll ich noch aufstehen!«, keuchte er resigniert.
Loredana schnaubte verächtlich. »Du bist erbärmlich Dheros! Wenn es nach mir ginge, würde ich dich auf der Stelle vernichten. Doch mein Bruder, dein Fürst will dich sehen. Gehorche!«, zischte sie wütend und holte noch einmal mit ihrem Fuß aus.
Er beeilte sich, auf die Beine zu kommen, bevor ihn noch ein Fußtritt traf.
Als er schwankend aufrecht stand, wandte sie sich abrupt um und stapfte mit festen schnellen Schritten los. Er bemühte sich, nicht hinter ihr zurückzubleiben. Er wusste, er würde es bereuen, wenn er ihren Zorn erregte.
Dheros fügte sich in sein Schicksal. Was immer Corbinian für ihn beschlossen hatte, es gab kein Entrinnen. Hier gab es keine Gnade, keine Nachsicht, kein Mitgefühl, nur Macht und Gehorsam. Sie waren in der Hölle …
Corbinian sass auf dem mächtigen schwarzen Thron. Seine Augen glühten wie Kohlen. Er trank ein Gebräu aus einem wuchtigen Becher, das bei jedem Schluck rauchte und zischte. Hinter ihm brannte ein riesiges Feuer, und ein gesichtsloses Geschöpf in einer schwarzen Kutte legte massige Holzscheite nach.
Corbinian hörte die lauten Schritte seiner Schwester, bevor sie mit Schwung den Raum betrat. Ihr folgte der furchtsam hinterherhaspelnde Yak.
Ein Lächeln der Genugtuung und Vorfreude umspielte die Lippen des Dämonenfürsten, als Loredana hinter sich griff, Dheros am Genick packte und zu Boden stieß, sodass er auf den Knien lag vor seinem Herrscher.
»Hier bringe ich dir diesen Abschaum, Bruder, der es gewagt hat sich dir zu widersetzen.«
Dheros atmete ängstlich und wagte nicht seinen Blick zu heben, als Corbinian sich langsam erhob und um den Knienden herum schritt. »So sieht also ein Wurm aus. Ein Wurm, der glaubte, er könnte ein Herrscher sein. Sag dummer Yak, was hast du dir nur dabei gedacht?«
Corbinians Stimme klang fast sanft, doch Dheros ließ sich nicht täuschen. Er wusste, wie gefährlich es war, sich seinem Herrn zu widersetzen und dass auf diesen Verrat der Tod stand.
Dennoch winselte er los. »Gnade, mein Gebieter. Ja, es war grenzenlos dumm von mir, dass ich versucht habe diese Welt zu verlassen, doch ich bereue diesen Fehler zutiefst.«
Corbinian ließ ein schnaubendes kurzes Lachen hören. »Deine Reue kommt etwas spät. Hätten die Menschen dich nicht zurückgejagt, so würdest du jetzt bereits Siegesgeheul hören lassen, wenn du deine Herrschaft errichtet hättest in ihrer Welt.«
»Es waren nicht nur Menschen, die mich vertrieben haben. Sie hatten Unterstützung durch einen Shargaz (Vollstrecker) der goldenen Göttin, der mich zurückschickte.«
Der Dämonenfürst runzelte verwundert seine Stirn. »Die goldene Göttin hat einen Shargaz gesandt, um dich unschädlich zu machen?«
Der Yak nickte eifrig mit gesenktem Kopf. »Ein Shargaz stand den Menschen zur Seite und Vampire haben ihnen geholfen. Besonders ein Vampir. Er war ständig an der Seite des Shargaz.«
Nun war Corbinian wirklich verblüfft. Er wechselte einen fragenden Blick mit Loredana, die zuckte jedoch nur mit den Schultern, als Zeichen ihrer Unwissenheit.
Corbinian kehrte langsam zu seinem Thron zurück, ließ sich nachdenklich darauf nieder und nahm einen Schluck seines zischenden Getränkes. Dheros wagte kaum, zu atmen, und wartete in nervöser Anspannung ab, was nun geschehen würde.
»Berichte mir Alles. Von deiner Flucht angefangen bis zu deiner Rückkehr hierher.«
Der Yak schöpfte ein wenig Hoffnung, schluckte und erzählte alle Einzelheiten. Wie er geflohen war aus der Vorwelt. Wie er sein Unwesen trieb in der Welt der Menschen, in der Zeit eine Rolle spielte, und seine Untaten 4000 Menschenjahre zurücklagen. Von den Magiern, die ihn dort schließlich gefangen hatten und in ein fernes Land brachten, eine öde Wildnis, in der sie ein magisches Grab aus Stein errichteten und ihn mit den Worten der Macht bannten. Den Worten des goldenen Tempels von Uruk.
Er verschwieg, wie langweilig die Gefangenschaft in dem engen Grabmal gewesen war, nur in Gesellschaft dieses Tölpels, des anderen Yak, der weit unter ihm stand im Gefüge ihrer Familie. Er wusste, das würde Corbinian nicht interessieren und nur seinen Zorn erregen.
Er berichtete davon, wie ein Mensch nach vielen tausend Jahren das Grab, in dem er gefangen war, geöffnet hatte und er daraus entkam. Fast wäre er tatsächlich frei gewesen, doch bevor das geschehen konnte, kam der Shargaz, der goldenen Göttin und er landete wieder hier in der Hölle.
Als er seine Geschichte beendet hatte, breitete sich Stille aus, in der nur das Prasseln des Feuers zu hören war. Die Stille dauerte so lange an, dass er überlegte ob er es wagen konnte seinen Kopf zu heben und seinen Herrn anzuschauen. Fast wollte er es tun, als er Corbinians Stimme vernahm.
»Anscheinend ist heute dein Glückstag. Du darfst noch eine Weile dein armseliges Dasein fristen.«
Corbinian schnippte mit den Fingern und aus der Dunkelheit hinter ihm traten zwei gesichtslose Kreaturen in schwarzen Kutten, die Dheros ergriffen und auf die Beine stellten. Der Yak ließ den Kopf noch immer gesenkt und wagte nicht Corbinian anzuschauen. Schlaff vor Erleichterung hing er in den Armen seiner Bewacher und ließ sich widerstandslos wegschleifen.
Sie warfen ihn in ein steinernes Verlies und die schwere Eisentür fiel krachend hinter ihm zu. Er konnte hören, wie ein massiver Riegel vorgeschoben wurde. Kraftlos ließ er sich zu Boden sinken.
Er war seinem endgültigen Tod vorerst entgangen. Wieder war er ein Gefangener. Aber er lebte noch und das war ihm im Moment genug.
Corbinian grübelte über das nach, was der Yak erzählt hatte. »Sie schickt also einen Shargaz, für diesen Dummkopf. Und bitte seit wann gibt es wieder Vampire in der Menschenwelt? Und warum in drei Teufels Namen arbeiten die mit einer Gesandten des Lichts zusammen?«
Loredana zuckte wieder die Schultern. »Keine Ahnung? Sollte uns das interessieren? Warum tötest du diesen Idioten nicht?«
Corbinian schüttelte tadelnd den Kopf und schnalzte mit der Zunge. »Du bist zwar meine Schwester, aber Verstand wurde anscheinend nur mir zuteil.«
Sie presste verdrossen die Lippen aufeinander, erwiderte aber nichts.
»So ist es an mir nachzudenken und kluge Entscheidungen zu treffen, du hast nur zu gehorchen.« Corbinian sonnte sich gerne in seiner Eitelkeit.
»Hinter der Rückkehr des Yaks steckt mehr, das kann ich förmlich riechen. Offenbar blieben die Vampire ungeschoren, sonst hätten sie dem Shargaz nicht geholfen. Ich frag mich warum. Und warum sind ein Shargaz der goldenen Göttin und ein Vampir plötzlich Freunde? Nein, nein Schwester, glaub mir! Das stinkt gewaltig.«
»Ja, mag sein. Was kümmert es uns? Und warum lässt du Dheros am Leben? Er hat dir doch schon erzählt, was er weiß.«
Corbinian stand mit Schwung von seinem Thron auf und umkreiste seine Schwester. Sie fühlte sich nicht wohl dabei und warf ihm einen missbilligenden Blick zu.
»Mich kümmert es, denn ich bin weise und klug.« Loredana verdrehte ihre Augen, wegen seiner Selbstherrlichkeit.
»Dheros lebt noch, weil ich ihn vielleicht noch gebrauchen kann.«
Er blieb vor ihr stehen und tippte ihr mit ausgestreckten Finger auf die Schulter.
»Du hast jedoch eine Aufgabe: Finde heraus, wer dieser Vampir ist, den der Shargaz bevorzugte. Mal sehen, ob die goldene Göttin ein Interesse an ihm hat. Das wäre ja geradezu ein Lichtvampir. Diese Bezeichnung gefällt mir – der Vampir des Lichts.«
Er lächelte selbstgefällig über seinen gelungenen Einfall, dem Vampir einen widersprüchlichen Titel verliehen zu haben.
Loredana verdrehte kopfschüttelnd hinter seinem Rücken die Augen.
Die Reise
Die Vampire verließen, den kleinen Ort am Harzhorn ohne Bedauern. Cordelia hatte befürchtet, Rüdiger wieder zu begegnen, doch sie erfuhr, dass er und Mona ebenfalls abgereist waren.
Sie war erleichtert, ihren Bruder Dorian noch anzutreffen, da sie unbedingt seine Unterstützung brauchte, um dem Ziel ihrer Sehnsüchte nahe zu kommen. Die Mönche in dem rumänischen Kloster, waren sehr bestimmt gewesen, was seine Anwesenheit betraf.
Sie fuhren mit dem Zug nach Frankfurt und bestiegen dort das Flugzeug nach Bukarest. Von Bukarest aus würden sie einen Wagen nehmen und zu dem kleinen Dorf unterhalb des Klosters fahren, wo Eleonora sie erwartete. Zu dritt wollten sie dann die Mönche aufsuchen.
Cordelia begann Dorian zu erzählen, was sie in Rumänien herausgefunden hatte.
»Das Kloster liegt sehr abgeschieden auf einem Berg und die Mönche dort sind seit Generationen damit beschäftigt, ein Weltentor zu hüten. Es kostete eine Menge guter Worte und Geldspenden, um überhaupt ansatzweise aus ihnen heraus zu bekommen, was sie wussten.« Cordelia verzog ihr Gesicht zu einer säuerlichen Miene.
»Gegen Gedankenmanipulation sind sie erstaunlicherweise immun, gegen die Macht der baren Münze zum Glück nicht«, fügte sie grinsend hinzu. »Jedenfalls haben sie uns schließlich anvertraut, dass es eine Möglichkeit gibt, das Weltentor zu öffnen. Hier kommst jedoch du, mein Bruder, ins Spiel. Ihre Bedingung war, dich zu ihnen zu bringen, sonst wollen sie uns nicht dabei behilflich sein, den Weg in die Vorwelt zu öffnen.«
Dorian hörte ihr nachdenklich zu und sah sie bei ihren letzten Worten misstrauisch an. »Warum bestehen sie darauf, dass ich zu ihnen komme? Woher wissen sie überhaupt von meiner Existenz?«
Cordelia zuckte die Schultern. »Keine Ahnung, doch es schien ihnen außerordentlich wichtig zu sein.«
Dorian dachte nach. Was konnten Mönche in einem abgelegenen Kloster von ihm wollen? Ihm fiel keine schlüssige Erklärung darauf ein. Doch was hatte er schon großartig zu verlieren? Er war unsterblich, er war stärker als jeder Mensch und sie hatten einen Eingang zur Vorwelt, die angeblich in die Götterwelt führte. Sie wollten, dass er kam und er wollte zu ihnen, um in die Götterwelt zu gelangen.
Denn in der Götterwelt war sie. Inoa. Das Einzige wonach er sich schmerzlich sehnte, war ihre Nähe. Jeder Schlag seines Herzens schien ihren Namen zu rufen. Ihm war jedes Mittel recht, den Weg zu ihr zu finden.
Seine Gedanken schweiften zurück zu jenem Augenblick, in dem er sie wiedererkannt hatte, bevor er sie nach einem bittersüßen Kuss wieder verlor. Der Schmerz erzeugte einen unglaublichen Druck auf seiner Brust, sodass er mehrmals tief durchatmete, in der Hoffnung ihn so abschütteln zu können.
Cordelia warf ihm einen Blick zu und erkannte, was in ihm vorging. »Du wirst sie wiedersehen«, flüsterte sie tröstlich und drückte seine Hand. Leise fügte sie hinzu: »Und ich werde Siegbert wiedersehen.«
Sie verstand ihn so gut, weil auch sie ihre große Liebe, Siegbert, verloren hatte. Sie waren beide durch ein ähnliches Schicksal vereint, wobei Dorian sich eingestehen musste, dass er an ihrem Schicksal große Mitschuld trug.
Dorian war froh seine Schwester bei sich zu haben, denn niemand verstand seine Seelenqualen so gut wie sie. Nur sie hatte ihn gekannt, als er noch ein Mensch war, nicht ein übermächtiges unsterbliches Wesen, sondern einfach ihr geliebter großer Bruder, der sie verwöhnte und mit dem sie stets innig verbunden war.
Dorian lächelte ihr zu. »Wer hat dir erzählt, dass der Weg durch die Vorwelt in die Götterwelt führt?«
»Der Abt dieses Klosters, in das wir nun fahren.«
Ihre Anspannung war für Dorian fühlbar und er wusste, dass sie darauf brannte, endlich zu erreichen, was sie so unermüdlich versuchte.
Cordelias Augen waren voll Zuversicht. Sie war diesmal sicher den Weg, in die Vorwelt zu finden, um wieder mit Siegbert vereint zu sein, der dort so lange schon gefangen war.
Dorian fürchtete jedoch insgeheim, dass sie ihr Ziel nicht erreichen würde. Siegbert befasste sich zwar mit Hexerei, doch er war kein unsterbliches Wesen, sondern ein Mensch, als er vor über 200 Jahren in der Vorwelt verschwand. Rein physiologisch musste er längst tot sein.
Der Zug ratterte dahin und sie dösten ein wenig ein, in dem einlullenden Gerüttel. Die Zeit verging schnell und ehe sie sich versahen, waren sie in Frankfurt angekommen. Dort nahmen sie ein Taxi zum Flughafen.
Sie checkten ein und während sie auf das Boarding warteten, stillten sie ihren Blutdurst an einigen ahnungslosen Reisenden. Sie verhielten sich dabei unauffällig, brachten keines ihrer Opfer um, sondern tranken in Maßen von ihnen. Danach manipulierten sie ihre Erinnerung, sodass sie nichts mehr davon wussten.
Frisch gestärkt sassen die Geschwister schließlich angeschnallt auf ihrem Flug nach Bukarest und als das Flugzeug abhob, verspürte Dorian neugierige Vorfreude auf dieses abgeschiedene Kloster mit seinen ungewöhnlichen Mönchen.
In Bukarest nahmen sie sich einen Wagen und Cordelia drängte darauf, dass sie trotz der vorgerückten Stunde losfuhren. Es waren 2,5 Stunden bis zu dem Kloster und sie wollte es noch schaffen, am selben Tag dort
