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Der Landsgemeindeplatz Trogen
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eBook133 Seiten46 Minuten

Der Landsgemeindeplatz Trogen

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Über dieses E-Book

Französisch und italienisch inspirierte Steinpaläste mitten in einem Appenzeller Dorf lassen erahnen, welche Kulturen durch den europaweiten Textilhandel im 18. Jahrhundert in Trogen zusammentrafen. Im Auftrag der Familien Zellweger und Honnerlag schufen die Baumeister Grubenmann und Langenegger zusammen mit den Stuckateuren Moosbrugger rund um den Landsgemeindeplatz innert weniger Jahrzehnte ein einzigartiges Ensemble barocker und klassizistischer Architektur.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum14. März 2022
ISBN9783037977521
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    Buchvorschau

    Der Landsgemeindeplatz Trogen - Heidi Eisenhut

    Heidi Eisenhut · Moritz Flury-Rova· Vreni Härdi · Jürg Zürcher

    Der Landsgemeindeplatz Trogen

    Kanton Appenzell Ausserrhoden

    Einleitung

    Kurze Geschichte des Dorfes bis 1810

    Der Landsgemeindeplatz bis 1810

    Die älteste bildliche Darstellung

    In der Hand einer Familie

    Die Anfänge

    Ein erster Höhepunkt

    Kritik und Fortsetzung der Bautätigkeit

    Der Abschluss

    Würdigung

    Die Bauten

    Gemeindehaus

    Rathaus

    Krone

    Zweiter Steinpalast

    Reformierte Kirche

    Zellweger’scher Doppelpalast

    Fünfeckpalast

    KVT-Haus

    Tobler’scher Holzpalast

    Sonnenhof

    Honnerlag’scher Doppelpalast

    Die Entwicklung des Dorfkerns vom 19. bis ins 21. Jahrhundert

    Der Landsgemeindeplatz wird zum Verkehrsknoten

    Der lange Weg zur Neugestaltung

    Krisen und Fragen

    Den Platz gross denken

    Die Umsetzung

    Anhang

    Impressum

    Trogen von Osten mit den historischen Häuserzeilen Berg (links oben) und Schopfacker (rechts unten).

    Einleitung

    «Ein kleiner Fleken, von nahen Wäldern, hohen Bergen und tiefen Schluchten umzingelt, dem Schein nach am Rande der Welt, von ihr durch den hohen Gäbris, die beinahe halsbrechende Ruppen strasse und einen tiefen Einschnitt in die Erde bis in die Goldach hinab beinahe zur Insel mitten im Lande gemacht, kann kein Paris, London, Wien, Dresden, München u[nd] auch kein Zürich sein», hielt der St. Galler Gelehrte Peter Scheitlin um 1828 in einem Fragment über Trogen fest. Ein solcher Flecken könne aber zeigen, habe gezeigt und werde zeigen, dass ein halbes Dutzend geistreicher Männer genüge, mit Sinn, Regsamkeit, Lebendigkeit und Tatkraft ein Dorf in die Höhe zu heben und selbst Städte neben sich verblassen zu lassen.

    Das sind ungewohnte Worte für heutige Ohren. Und doch: beim aufmerksamen Hinhören eröffnen sie metaphorisch, was diesem besonderen Ort in Appenzell Ausserrhoden seine Anziehungskraft verleiht. Es ist die Dynamik weniger Menschen – vorab von Mitgliedern der Textilhandelsfamilie Zellweger – die innert dreier Generationen, zwischen 1747 und 1810, den Landsgemeindeplatz und mit ihm den Dorfkern von Trogen baulich derart wagemutig transformierten, dass schon Zeitgenossen darüber staunten. Scheitlin war in den 1820er Jahren wiederholt für mehrere Wochen Kurgast im Dorf. In jener Zeit verdichtete sich die Rolle Trogens als Zentrum für Bildung, Kultur und Wissenschaft mit Gründungen von Schulen, Vereinen und Zeitungen. Trotzdem blieb der Ort «am Rande der Welt»: Gut ausgebaute Strassen entstanden erst später, von 1837 bis 1866 (siehe S. 54–56). Sie veränderten den Dorfkern ein zweites und letztes Mal nachhaltig, denn erst mit ihnen wurde der Platz auch Verkehrsknotenpunkt.

    Im Lauf des 20. Jh. beanspruchte der Verkehr mit seinen asphaltierten Fahrbahnen und Signalisationen immer mehr Platz. Mit der Neugestaltung und Pflästerung 2020–2021 gelang es, den Platz wieder stärker als Einheit erlebbar zu machen. Dies ist der Anlass dieses Kunstführers, der die Hintergründe dieser ausserordentlichen Entwicklung aufzeigt und die Bauten rund um den Platz vorstellt.

    Kurze Geschichte des Dorfes bis 1810

    Die Ersterwähnung von Trogen datiert in die zweite Hälfte des 12. Jh. und ist in einem Abgaberodel des Klosters St. Gallen zu finden. Dieses verzeichnet die Ablieferung von Hülsenfrüchten und Brot aus «Trugin». Namenkundlich als «bei den Brunnentrögen» gedeutet, war der «hof ze Trogen» kolonisatorischer Mittelpunkt des Klosters St. Gallen für die Urbarmachung des Gebiets um den Hügel Gäbris. Bereits im 14. Jh. ist Trogen urkundlich als Vogtei oder Amt bezeugt, verwaltet durch einen Ammann. 1401 beteiligte es sich unter eigenem Siegel zusammen mit der Stadt St. Gallen und den seit 1377 zum Schwäbischen Städtebund gehörenden «lendlin» Appenzell, Hundwil, Urnäsch und Teufen am sog. Volksbund der Gotteshausleute, der sich gegen Habsburg – die neue Schutzmacht des Klosters St. Gallen – wandte. 1403 erlitten die äbtisch-habsburgischen Truppen bei Vögelinsegg eine Niederlage gegen die Aufständischen. Bei der Konstituierung des Landes Appenzell nach Beendigung der Appenzeller Kriege 1429 wurde aus dem Amt Trogen die Rhode Trogen, zu der das ganze Appenzeller Vorderland mit Oberegg sowie Teile von Bühler und Gais im Gäbrisgebiet gehörten. Mit der Erhebung der neu erbauten Kirche 1463 zur Pfarrkirche Maria zum Schnee entstand innerhalb der Rhode Trogen die Kirchhöri Trogen, die auch die späteren Gemeinden Rehetobel und Wald umfasste. 1513 erfolgte der Beitritt des Landes Appenzell zum Bund der Eidgenossen, und 1525 schloss sich Trogen zusammen mit anderen Kirchhören des eidgenössischen Standes Appenzell der Reformation an. Nach der konfessionell bedingten Landteilung 1597 erhielt Trogen den Status des Hauptorts der äusseren Rhoden und wurde Landsgemeindeort, Gerichtsstätte und Tagungsort der Räte, mit einem 1598 erbauten Rathaus (12),

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