Kosmologische Gedankenspiele: Impulse zu Raumquanten, Gravitation und Urknall
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Über dieses E-Book
Klaus J. Kalberlah
Dr. rer. nat. Klaus Kalberlah (1940-2020) war Diplom-Ingenieur der Elektrotechnik mit Fachrichtung Lichttechnik. Zeitlebens beschäftigte ihn beruflich die Physik des Lichts mit ihrer praktischen Umsetzung, zuletzt als Berater für innovative Technologie im Bereich regenerativer Energietechnik. Als Quereinsteiger in die Kosmologie betrieb er seine kosmologischen Studien seit 1998.
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Buchvorschau
Kosmologische Gedankenspiele - Klaus J. Kalberlah
Inhalt
Vorwort des Herausgebers
Prolog
Einführung
Teil I: Ein unbefriedigendes Ende
Die noch immer geheimnisvolle Schwerkraft
Schwerkraft, klassisch
Schwerkraft nach Newton
Der Michelson-Morley-Versuch begräbt den Lichtäther
Das gravitative Feld
Schwerkraft nach Einstein – eine erste Sicht
Schwerkraft nach Einstein – der neue Äther
Die Konsequenz?
Der Urknall und sein angeblicher Zeuge
Prinzipien der Standardtheorie
Urmaterie mit unendlicher Dichte
Woher kommt die Energie?
Interpretation der Mikrowellenhintergrundstrahlung (CMB)
Alter des Weltalls
Inflation
Entstehung der Galaxien im Zeitablauf
Prinzipien der „steady-state"-Theorie
Ein Knall im dreidimensionalen Raum?
Dimensionalität der Expansion des Universums
Die Konsequenz?
Botenteilchen mit Tarnkappe
Die starke Kernkraft als eine der Elementarkräfte
Quantengravitation
Die Konsequenz?
Teil II: Umdenken erforderlich!
„Natur und „Beschreibung der Natur
sind etwas anderes
Ob ich mich mit einer Theorie der „Wirklichkeit" annähere, weiß ich nicht
Mathematik ist ein guter Helfer, der aber verschiedenen Herren dient
Noch fehlende Falsifizierbarkeit darf nicht von der Theoriebildung abschrecken
Begrenztes menschliches Vorstellungsvermögen
Manche Dinge sind im Rahmen der Naturwissenschaften nicht beantwortbar
Teil III: Schlüsselprinzipien eines integrierten Modells
Der mehrdimensionale Raum
Geometrie des Weltalls: Das Omniversum als Hyperkugel
Luftballonmodell mit Geldmünzen
Modifizierte Stringtheorie
Wie sieht ein String aus?
Vorteile der modifizierten String-Theorie
Emergenz und Reduktionismus
Teil IV: Ein integrierendes Modell
Der neue (String-)Äther
Schwingungscharakteristik von Materie, Strahlung und Vakuum
Raum und Äther, begrifflich
Die vierte Dimension (Schwingen in w-Richtung)
Gravitation ohne Quantengravitation im String-Äther
Entstehung von Sternen aus einer Gaswolke
Stichwort Gravitationswellen
Felder als Zustand des String-Äthers
Materie und Elementarkräfte als Zustand des String-Äthers
Exkurs: Stringtheorie und Ladung – eine Spekulation
Zusammenfassende Einordnung
Ein modifizierter Urknall
Geometrie des Kosmos im integrierenden Modell
Prinzipien eines Wachstumsmodells
Anfangsbedingungen in den „ersten drei Minuten" im vierdimensionalen Raum
Das Rätsel der Energie
Kreisprozesse
Ein nicht-leeres Vakuum kann auch ein String-Äther-Vakuum sein
Äquivalenz von Energie und Masse im 4-D-Omniversum
Eine andere Erklärung für die kosmische Hintergrundstrahlung (CMB)
Die Folgen des neuen Ansatzes
Teil V: Der wiedergefundene Faden
Vorwort des Herausgebers
Im Januar 2020 erhielt ich von Klaus Joachim Kalberlah, dem Autor dieses Buches, einen Anruf mit der Bitte um einen mehrtägigen Besuch. Als ich in seiner Wohnung in Nuthe-Urstromtal eintraf, gab er mir einen USB-Stick mit über 100 Textdateien, zeigte mir mehrere Aktenordner mit handschriftlichen Notizen und verwies mich auf ein Bücherregal mit Fachliteratur mit der Bitte: „Ich wünsche mir von Dir, dass Du versuchst, mein Buchmanuskript zur Kosmologie nach meinem Tod zu veröffentlichen." Ich sagte zu. Am 2. Februar 2020 verstarb mein Bruder.
Zuvor blieb ich für eine Woche täglicher Seminare am Krankenbett im Brandenburgischen. Mit erstaunlicher Klarheit und Lebendigkeit, mit Offenheit für meine Fragen und vor allem mit einer großen Begeisterung für die Thematik erläuterte mir Klaus Kalberlah seine zentralen Ideen bis in die letzten Januartage.
Mir wurde klar, dass ich mir trotz aller Erläuterungen die Fachkompetenz für diese äußerst komplexe Thematik nicht in dem Maße aneignen konnte, um selbst die Argumentation zu führen, zu erweitern oder die Erkenntnisse des Autors mit kritischem Abstand zu interpretieren. Aber das schien mir schließlich auch nicht erforderlich; ich sollte das Buch herausgeben – das Material war da und das Material war gut! Die Herausgabe würde Lektoratsarbeit bedeuten, Umstellungen, Kürzungen, und im Zweifel dort Prioritäten in der Textauswahl zu setzen, wo ich nun lernen konnte, dass es dem Autor ein besonders wichtiges Thema war. Wenn ich als Wissenschaftler eines gelernt hatte, war es das, solche Texten systematisch und ohne meine subjektive Sicht der Dinge zur Publikationsreife zu bringen.
Die Herausgeberarbeit führte mich zu erstaunlichen Erkenntnissen: Obwohl ich mich zuvor kaum mit der Thematik der Kosmologie, des Urknalls oder der Elementarteilchen in der Physik beschäftigt hatte, wurde das Thema für mich äußerst spannend und reizvoll. Vielleicht auch deshalb, weil Klaus Kalberlah durch seine wissenschaftstheoretische Herangehensweise eine zusätzliche Ebene in diese Arbeit zur Kosmologie in seinen Texten lebendig werden ließ: „Verwechsle nicht Beschreibung einer physikalischen Theorie mit physikalischer Realität! und „Unterscheide Denkgewohnheit von Denknotwendigkeit!
. Diese kritische Kreativität hat es ihm ermöglicht, wirklich neue Ideen zu entwickeln und manche aus der Physiker- und Kosmologenzunft oft blind übernommene Regel überzeugend in Frage zu stellen. Das hat mich angesteckt!
Allerdings musste ich auch lernen, dass eine Woche intensiver Kosmologiekurs mir natürlich noch nicht zeigen konnten, wo im Text dann doch Fragen auftraten, die es mir unmöglich machen würden, aus dem Material einen vollends schlüssigen Text zu formen, der der Aussage des Autors entsprochen hätte. Es gab Lücken und Verkürzungen in den Manuskripten, die für mich nicht angemessen interpretierbar waren. Ich habe mich deshalb entschlossen, einige Teile in dieser Publikation auszulassen und an einzelnen Stellen eher eine fragmentarische Schrift zu liefern, als mit ähnlicher Tinte mich als Kunstfälscher zu betätigen. Doch dieser Fragmentcharakter ist bisweilen festzustellen.
So mussten zum Beispiel wesentliche Teile zur Quantenphysik (etwa zu den Elementarkräften außer der Gravitation, zu elektromagnetischer Strahlung und zur Photonenenergie) in der Publikation ausgeklammert bleiben. Aber auch bei klassischen kosmologischen Themen wie dem Myonen-Phänomen, Weißen Löchern, zyklischem Universum reichten die Textbausteine mir nicht aus, um ohne Rücksprache mit dem Autor einen publikationsreifen Text herauszufiltern.
In den mir vorliegenden Originalausarbeitungen hat Klaus Kalberlah bisweilen nur skizzenhaft argumentiert und die genaue Erläuterung offen gelassen. Dieser Ansatz entsprang seinem Wunsch, erstmal neue Ideen, auch Spekulationen, in den Raum werfen zu wollen, um Denkanregungen zu geben.
Ich habe mich als Herausgeber deshalb entschlossen, einen in frühen Manuskriptversionen vorgesehenen Titel für diese Publikation auszuwählen, der eine gewisse Leichtigkeit in ein komplexes Thema mitbringt: „Kosmologische Gedankenspiele". Klaus Kalberlah entwickelte seine Ideen, indem er die festgezurrten Regeln der klassischen Kosmologie als nichtverbindliche Vorgaben betrachtete und so mit der Freiheit wissenschaftlicher Kreativität sich die Thematik eröffnete.
Das Buch ist weitgehend in „Ich-Form" geschrieben, in der Regel, weil Klaus Kalberlah auch bereits diese subjektive Perspektive kenntlich machen wollte. An einigen Stellen war es unvermeidbar, dass Passagen, Einleitungen oder Überleitungen vom Herausgeber, dann aber die Ich-Form beibehaltend, eingebaut wurden. Sofern das über die redaktionelle Einzelformulierung deutlich hinausgeht, wurden diese Stellen mit Fußnoten als Herausgebereinfügung kenntlich gemacht.
Freiburg, im Februar 2021
Fritz Kalberlah
Prolog
In dem sonnengebräunten, altersverwitterten Gesicht des indianischen Medizinmannes zuckt nicht eine Muskel; es scheint vielmehr, als läge ein weises und zugleich etwas spöttisches Lächeln in seinen Zügen. „Sieh genau hin, sagt er und deutet auf den Himmel der sternklaren Nacht, „die Lichtpunkte, die Du da siehst, das sind Löcher in einem Fell. Das Licht kommt von den Feuern, die dahinter brennen. Um diese Feuer sitzen unsere Ahnen, Männer und Frauen, die ihr Leben auf dieser Erde beendet haben und nun durch gute Gedanken mit uns verbunden sind. Das ist es, was uns die Lichtpunkte sagen
.
Eine Weile lang ist Schweigen. „Und das, worauf wir beide stehen fährt er fort und macht eine weite Bewegung mit dem Arm, die Handfläche nach unten gekehrt, als streichele er die Weite der Prärie, die sich bis zum Horizont dehnt, „die Erde … was sollte dies anderes sein als der braune, runde, unermesslich große Rücken einer Schildkröte? Ihr geduldiger Körper ist der Urgrund, aus dem alles Lebende seine Kraft zieht. Die Pflanzen, die Tiere, wir Menschen … wir alle sind nur Gäste, die für eine Weile von ihrem Rücken getragen werden, die für ein paar Jahre an ihrem gesegneten Dasein teilhaben dürfen … dies und nichts anderes ist die Erde, wir spüren es, wenn unser Gefühl klar und wach ist.
Ich blicke in die Augen des alten Indianers; es gibt darin keine Naivität, kein bisschen Rechthaben-Wollen, nur klares, unpersönliches Wissen. Ich fühle mich getröstet, wie ein störrisches Kind, und doch sagen meine Gedanken „… aber die Sterne sind glühende Gasmassen und die Erde IST eine Kugel, keine Schildkröte … unsere Satelliten haben die Bilder vom blauen Planeten zurück zur Erde gefunkt."
Als könne er meine Gedanken lesen, kommt seine Antwort: „Keiner kann wissen, was etwas wirklich ist. ‚Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose‘, so sagen es wohl Eure Dichter. Alles andere sind nur Beschreibungen. Eine Beschreibung ist niemals wahr oder unwahr, sie ist nur mehr oder weniger zweckmäßig. Und den Zweck – den Zweck gibst du selbst vor.
Meine Beschreibung der Sterne und der Erde tröstet die Lebenden … Eure Beschreibung ist gut für Raketen und Raumfahrt … ein anderer Zweck, keine größere Wahrheit.
Beschreibung statt Wahrheit – das ist immer so, wo Menschen reden. Egal, ob über Physik oder über Gott."
Einführung
Der Prolog dieses Buchs könnte uns an eine spirituelle Beschäftigung mit dem Kosmos erinnern – doch da müsste ich Sie gleich enttäuschen: Ich werde mich in dieser Schrift streng an naturwissenschaftliche Überlegungen halten, um in diesem Rahmen nach stimmigen Antworten auf die alten Fragen zu suchen:
Wie bleiben die Planeten auf ihren Bahnen um die Sonne? Wie kommt es zur Expansion unseres Weltalls? Welche Physik gilt im Kleinen (also auf quantenphysikalischer Ebene) ebenso wie im Großen (also auf kosmologischer Ebene)?, um drei der zentralen Themen zu erwähnen.
Wenn ich mich auf die naturwissenschaftliche Sicht des Themes beschränke, so bedeutet das keinesfalls, dass ich Wissenschaftlichkeit für das einzig geeignete und ausreichende Instrumentarium halte, sich den genannten grundsätzlichen Fragen zu näheren. Insofern kann der Prolog vielleicht auch daran erinnern!
Da jedoch im zwangsläufig beschränkten Rahmen der Naturwissenschaften die Antworten auf die meisten dieser Fragen mit den gängigen Standardtheorien recht unbefriedigend ausfallen (siehe Teil I des folgenden Textes), erhält der Prolog seine weitergehende Bedeutung: Wir müssen zunächst einmal erkennen, dass auch im Rahmen der Naturwissenschaften viele unserer Modellierungen und Schlussfolgerungen auf Denkgewohnheiten