Kopf und Konto in Balance: Achtsamer Umgang mit Geld
Von Yvonne Schrader
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Buchvorschau
Kopf und Konto in Balance - Yvonne Schrader
Einführung
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, und wir brauchen Gewohnheiten, um Gewohnheiten zu ändern. Ein neues Verhalten etabliert sich nur, wenn ich mir dafür eine neue Gewohnheit antrainiere, also etwas, was im Automatikmodus abläuft, ohne großes Nachdenken.
Wenn Sie in Ihrem Leben an einem Punkt stehen, wo Sie immer öfter denken: »So hatte ich mir das aber alles nicht vorgestellt«, dann ist es an der Zeit, sich mit Kopf und Konto zu beschäftigen, um Ihre Gedanken und damit Ihr Leben in eine neue Bahn zu lenken.
Probleme auf dem Konto entstehen meistens im Kopf. Der Kontostand ist nur das Ergebnis. Wer ein anderes Ergebnis möchte, sollte bereit sein, an seinen Gedanken, seinen Glaubenssätzen, seiner Einstellung und seinen Handlungen zu arbeiten. Dabei geht es um mehr als nur darum, irgendwie über die Runden zu kommen. Seien wir ehrlich: Es kommt nicht wirklich darauf an, jeden Monat 25 oder 50 Euro für die Altersvorsorge zusammenzukratzen. 25 Euro monatlich angelegt bei 2,0 % Zinsen ergibt nach 30 Jahren knapp 12 302 Euro – ohne Abzug durch Steuern und Inflation. Gemessen an der Zeitspanne spielt das Ergebnis also keine große Rolle für einen entscheidenden Unterschied im Leben.
Was wirklich zählt, ist: Wenn Sie Kopf und Konto in Balance bringen, können Sie endlich anfangen, Ihr Leben selbst zu bestimmen. Ziel ist es, all die »Irgendwanns«, die in Ihrem Kopf herumschwirren, in die Realität zu holen. Es geht darum, aus »Das kann ich mir nicht leisten« ein »So kann ich es mir leisten« zu machen.
Dieses Buch ist für Sie, wenn
•Sie das Gefühl haben, im Leben festzustecken, und Ihre Träume immer wieder am Geld scheitern.
•Geld bei Ihnen ein Problemthema ist und regelmäßig zu Streit sowie Unzufriedenheit führt.
•Ihnen das Geld förmlich zwischen den Fingern zerrinnt.
•Sie sich bei Geldentscheidungen unsicher fühlen.
•Sie nie genug Geld haben, egal, wie viel Sie bekommen.
Achtsamkeit mit Geld zu entwickeln bedeutet, dass das, was vor Ihnen liegt, um einiges besser wird als das, was hinter Ihnen liegt. Es wird Ihnen dabei helfen, ungünstige Denk- und Verhaltensweisen zu verlernen. Und stattdessen bessere zu lernen. Gewohnheiten zu hinterfragen. Neues auszuprobieren. Denn so, wie es ist, hatten Sie es sich ja nicht vorgestellt.
Wer Kopf und Konto regelmäßig trainiert, trifft bessere Entscheidungen. Und je mehr Entscheidungen Sie unabhängig vom Geld treffen können – desto besser.
»Geld allein macht nicht unglücklich.«
Peter Falk
1
Geldachtung – eine neue Perspektive
Viele Menschen sind mit ihrer Geldsituation chronisch unzufrieden. Geld ist das, was am Monatsende nicht mehr da ist, das, weswegen man sich regelmäßig streitet. Die Schulden drücken auf das Gemüt, und im Kern will man nur irgendwie über die Runden kommen.
Das Geld an sich ist jedoch meist nur ein Symptom, ganz selten die Ursache von Problemen. Meist ist das Thema Geld hochemotional besetzt und hat besonders bei Abwesenheit desselben explosiven Charakter. Häufig entzünden sich Auseinandersetzungen daran, und schnell werden im Lauf des Steitens Rückschlüsse in Hinblick auf die Wertschätzung und den Respekt vonseiten des Partners gezogen und sogar seine/ihre Liebe angezweifelt.
Was ist Geld?
Bevor wir uns damit beschäftigen, wie Sie zu Geld stehen und ob mehr Geld Ihre Probleme lösen könnte, möchte ich Ihnen noch etwas Hintergrundwissen an die Hand geben.
Der Begriff Geld leitet sich ab vom althochdeutschen gelt und heißt so viel wie Vergeltung, Vergütung, Einkommen, Wert.
GELD HAT VIER FUNKTIONEN: ES IST
•Zahlungsmittel – allgemein akzeptiert als Tauschmittel zum Erwerb von Gegenständen oder Rechten;
•Recheneinheit – es bringt unterschiedliche Werte auf einen gemeinsamen Nenner;
•Wertmaßstab – es ermöglicht den Vergleich und die Bewertung von Dingen unterschiedlichen Wertes;
•Wertaufbewahrungsmittel – es sichert Werte in der Zukunft.
»Glücklich machen« ist definitiv keine Geldfunktion. Aber alles, was die Geldfunktionen erfüllt – also jedes anerkannte Tausch- oder Zahlungsmittel –, kann Geld sein. Dazu gehören neben Bar- und Buchgeld auch Zigaretten, Lebensmittel, Muscheln, Gold oder sonstige zählbare Dinge.
Vertrauen ist dabei ein ganz wesentliches Merkmal. Denn nur, wenn jemand Vertrauen in ein Element hat, kann es die Geldfunktionen erfüllen. Daher ist jede Währungskrise auch eine Vertrauenskrise.
Besonders deutlich wird dies bei sogenannten Panikkäufen. Die meisten können sich sicher noch daran erinnern, als es in Griechenland hieß, die Geldversorgung wird gekappt und jeder bekommt nur noch maximal soundso viel Euro am Tag: die langen Schlangen vor den Banken. Jeder versuchte noch, das meiste für sein Geld herauszuholen und es in andere Werte wie Lebensmittel zu tauschen. Denn Geld an sich ist nutzlos, wenn es niemand abnimmt.
Geldwert
Grundsätzlich hat Geld gar keinen Wert. Schließlich ist der reine Materialwert