Business-Basics für normale Menschen, also keine BWL-Professor:innen ;): Tipps und Tricks für Unternehmen und Gründungen
Von Steffen Kiegler und Rainer Rapp
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Über dieses E-Book
Das vorliegende Buch vermittelt einen grundlegenden Überblick über Steuerfragen, Finanzierungsmöglichkeiten, Geschäftskonten, Businesspläne, die Wahl der richtigen Rechtsform und weitere für Unternehmen und Gründungen relevante Themen wie Website, Social-Media-Präsenzen und Marketing in einer leicht verständlichen Sprache.
Herausgegeben wird das Buch von der odacer finanzsoftware GmbH, die mit dem Buchhaltungstool papierkram.de eine leicht zu bedienende Buchhaltungssoftware für Selbstständige, Freiberufler:innen und kleine Unternehmen entwickelt hat, das die täglichen Buchhaltungsaufgaben deutlich vereinfacht und weniger zeitintensiv gestaltet. Viele Fragen, die in den letzten Jahren von den Nutzer:innen an den Papierkram.de-Support herangetragen wurden, werden hier zusammenfassend geklärt.
Es handelt sich also um einen Ratgeber aus der Praxis, der konkrete Fragen, die viele Selbstständige und Unternehmer:innen umtreiben, beantwortet.
Steffen Kiegler
Steffen Kiegler ist Steuerberater und Geschäftsführer der odacer Steuerberatungsgesellschaft mbH mit Sitz in Kiedrich. Die odacer Steuerberatungsgesellschaft mbH unterstützt die odacer finanzsoftware GmbH bei der Entwicklung des Buchhaltungstools Papierkram.de.
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Buchvorschau
Business-Basics für normale Menschen, also keine BWL-Professor:innen ;) - Steffen Kiegler
Business-Basics für normale Menschen, also keine BWL-Professor:innen ;)
Einleitung
Idee finden und kritisch prüfen
Konkurrenzsituation ermitteln
Online-Recherche
Befragungen
Auswertungen
Bin ich ein Gründertyp?
Fachliche Kompetenzen
Selbstmotivation
Risikobereitschaft
Businessplan
Fakten und Analysen
Prognosen
Form und Tonalität
Korrekturschleifen
Geschäftskonto
Bargeld
Vertrauen
Nachhaltigkeit
Kosten
Finanzierungsformen
Eigenkapital
Crowdfunding
Fremdkapital
Förderungen
Bankkredite
Rechtsformen von Unternehmen
Einzelunternehmen
Gewerbe vs. Freiberufler
Haftung als Einzelunternehmer
Mögliche Formen eines Einzelunternehmens
Exkurs Kleinunternehmerregelung
Mitarbeiter im Einzelunternehmen
Genehmigungspflichtige Tätigkeiten
Kreditwürdigkeit eines Einzelunternehmens
Vor- und Nachteile eines Einzelunternehmens
Personengesellschaften
Welche Formen einer Personengesellschaft sind möglich?
Was sind die Unterformen der Personengesellschaft?
Haftung in einer Personengesellschaft
Entscheidungen in einer Personengesellschaft
Gewinnverteilung in einer Personengesellschaft
Die Kreditwürdigkeit in einer Personengesellschaft
Mitarbeiter in einer Personengesellschaft
Vor- und Nachteile verschiedener Personengesellschaften
Kurzübersicht Personengesellschaften
Steuern
Welche Steuern sind relevant?
Einkommensteuer
Wer unterliegt der Einkommenssteuer?
Was wird besteuert?
Wie hoch ist der Steuersatz?
Praxisbeispiel – Ermittlung von Einkünften aus selbstständiger Arbeit
Körperschaftsteuer
Wer unterliegt der Körperschaftsteuer?
Was wird besteuert?
Wie hoch ist der Steuersatz?
Praxisbeispiel – Ermittlung von Einkünften aus Körperschaften
Buchhaltung
Einnahmenüberschussrechnung
Zufluss und Abflussprinzip nach § 11 EStG
Bilanzierung
Praxisbeispiel – Bilanz
Das Prinzip der Umsatzsteuer
Wie funktioniert die Umsatzsteuer?
Beispielrechnung für Umsatzsteuer und Vorsteuerabzug
Übersicht Umsatzsteuer
Buchhaltungssoftware
Buchhaltung in der Cloud
GoBD-Zertifizierung
Buchhaltung am Beispiel von Papierkram
Kundenverwaltung
Angebote, Rechnungen und Mahnungen
Belegverwaltung
Projektmanagement und Zeiterfassung
EÜR, UStVA, BWA
Mobile App
Marketing
Der Name des Unternehmens
Logo
Briefpapier
Website und Mailadresse
Werbung und Marketingkanäle
Social Media
Newsletter
Public Relations
Flyer, Aufkleber und Prospekte
Anzeigen
Preise vergleichen
Online-Anzeigen
Google Anzeigen
Social-Media-Anzeigen
Kleinanzeigen
Geschäftsräume
Standort
Räumlichkeiten mieten
Coworking-Spaces
Schluss
Impressum
Einleitung
Mit Papierkram entwickeln wir bei der odacer finanzsoftware GmbH ein Tool für Selbstständige, Freiberufler:innen und kleine Unternehmen, das die täglichen Buchhaltungsaufgaben deutlich vereinfacht und weniger zeitintensiv gestaltet. Somit senkt Papierkram eine von Gründerinnen und Gründern oft als sehr hoch empfundene Hürde beim Start eines eigenen Unternehmens.
Mit diesem Paper möchten wir neben Buchhaltungsthemen weitere Punkte ansprechen, die bei der Gründung eines eigenen Unternehmens beachtet werden müssen oder sollten. Es gibt einen Überblick über Finanzierungsmöglichkeiten, Geschäftskonto, Businesspläne, die Wahl der richtigen Rechtsform und weitere für Gründungen relevante Themen wie Website, Social-Media-Präsenzen und Marketing.
Diese Übersicht soll Menschen motivieren, ihre Ideen umzusetzen und das Wagnis Unternehmensgründung einzugehen, sei es neben- oder hauptberuflich. Und wir möchten zeigen, dass viele Hürden bei genauerer Betrachtung in den meisten Fällen nicht so hoch sind, wie sie zunächst scheinen und dass es sich lohnt, zum Sprung anzusetzen.
Spring!
Idee finden und kritisch prüfen
Vor jeder Unternehmung steht die Frage, was genau denn unternommen werden soll. Handelt es sich um eine gewerbliche Unternehmung, dann sollte idealerweise gewährleistet sein, dass die Unternehmung langfristig finanziell ertragreich ist und Profit abwirft.
Viele Unternehmensgründungen werden nach kurzer Zeit wieder aufgegeben. Die Gründe dafür sind vielfältig, laut Statista war das Hauptdefizit der Gründer in der IHK-Gründungsberatung in 2010 „kaufmännische Defizite, direkt gefolgt von „zu wenig Gedanken über Alleinstellungsmerkmal der Geschäftsidee gemacht
.¹
Damit also nach der Gründung nicht direkt die Geschäftsaufgabe folgt, sollte die Gründung wohlüberlegt angegangen werden, das betrifft insbesondere die Ideenfindung. Es kommt sehr selten vor, dass eine einzelne Idee allein ausschlaggebend für den Unternehmenserfolg ist, es ist vielmehr die Ausgestaltung, also die Art und Weise, wie die Idee umgesetzt wird. Das eine angemeldete Patent, das zu einem erfolgreichen Unternehmen führt, ist sehr selten, zudem eine einfache Idee in den meisten Fällen noch nicht patentfähig ist. Erst die praxistaugliche Umsetzung macht aus einer Idee eine patentierbare Innovation.
Aber auch, wenn keine technische Innovation der Gründung vorangehen soll, ist eine gute Idee allein noch kein Garant für eine erfolgreiche Unternehmung. Erst die Transformation der Idee in ein ausgearbeitetes, tragfähiges Geschäftskonzept macht eine funktionierende Unternehmung möglich.
Bei den meisten Unternehmensgründungen geht es nicht darum, eine völlig neue Idee umzusetzen, sondern eine bestehende, vielleicht schon viele Jahre existierende Idee, anders und besser auszugestalten und in konsumierbare Produkte zu verwandeln.
Trotzdem ist es selbstverständlich ein guter Ausgangspunkt, eine Geschäftsidee umzusetzen, die noch nicht oder nur sehr vereinzelt am Markt anzutreffen ist. Eine umfassende Recherche sollte also am Anfang stehen, um verifizieren zu können, wie viele Konkurrentinnen und Konkurrenten bereits in demselben Gebiet arbeiten. Dabei kann die Recherche auch dazu genutzt werden, zu schauen, wie andere diese Idee bisher umgesetzt haben.
Die Recherche unterscheidet sich selbstverständlich enorm dahingehend, welche Geschäftsidee umgesetzt werden soll. Wer eine neue Softwarelösung entwickelt hat und diese potenziellen Kundinnen und Kunden zugänglich machen möchte, muss intensiver recherchieren, ob und inwieweit dieses Problem bereits gelöst wurde, als jemand, der einen Smoothie-Laden eröffnen möchte, weil er bemerkt hat, dass es in seiner Stadt noch keinen gibt.
Generell sollten zwei Fragen vor einer Gründung beantwortet werden können:
Welche Probleme der potenziellen Kundinnen und Kunden soll meine Geschäftsidee lösen?
Wie kann die Problemlösung in ein finanziell tragfähiges Geschäftsmodell umgesetzt werden?
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/201896/umfrage/defizite-bei-der-untenehmensgruendung/
Konkurrenzsituation ermitteln
Am Anfang jeder gewerblichen Unternehmung sollte eine möglichst umfassende Analyse des Marktes stehen, auf dem man mit seinem zu gründenden Unternehmen tätig sein möchte.
Die zentrale Frage, die mit einer Marktanalyse beantwortet werden soll, ist die Frage nach der Wettbewerbssituation. Es soll also eine Antwort auf die Frage gefunden werden, welche anderen Akteurinnen und Akteure bereits auf dem angestrebten Markt mit ähnlichen Produkten oder Dienstleistungen tätig sind.
Dabei sollte nicht nur der Status quo bedacht werden. Zukünftige Änderungen auf dem Markt, auf dem man sich tummeln möchte, sind hinsichtlich der Wachstumsprognosen der Unternehmung ebenfalls enorm wichtig, wenn das Unternehmen nicht nur kurze Zeit bestehen soll.
Die zu stellenden Fragen variieren selbstverständlich dahingehend, welche Art von Unternehmen gegründet werden soll, daher können wir an dieser Stelle keinen allgemeingültigen Fragenkatalog präsentieren. Die folgende Liste soll aber als eine Art Leitfaden dienen und die wichtigsten Fragen aufzählen, die in jedem Fall abgearbeitet werden sollten:
Wie groß ist der Anteil der Zielgruppe an der Gesamtbevölkerung oder an der Bevölkerung Deines Einzugsgebietes?
Wie groß ist die Kaufkraft der Zielgruppe?
Welches Problem der Zielgruppe löst mein Produkt bzw. meine Dienstleistung?
Wer sind die Konkurrentinnen und Konkurrenten, wer bietet das Produkt bzw. die Dienstleistung bereits an?
Welche Stärken und Schwächen haben die Konkurrentinnen und Konkurrenten?
Wie sieht die gegenwärtige Preissituation für die Leistung aus?
Wie sieht die Wachstumsprognose des Marktes für das Produkt bzw. die Dienstleistung aus?
Wie stabil ist der Markt? Ist es zu erwarten, dass es sich nur um einen kurzfristigen Trend handelt?
Wichtig ist also, sich einen möglichst umfassenden Überblick über die Marktsituation zu verschaffen – nicht nur, was die potenzielle Kundschaft betrifft, sondern insbesondere auch, wer die Akteurinnen und Akteure sind, die das Produkt oder die Dienstleistung bereits anbieten und was diese besonders gut oder besonders schlecht machen.
Online-Recherche
Viele Fragen lassen sich mit einer Online-Recherche beantworten. Soll zum Beispiel