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Dein Verein - Dein Wappen: Geschichten zu den Emblemen von Fußballvereinen weltweit
Dein Verein - Dein Wappen: Geschichten zu den Emblemen von Fußballvereinen weltweit
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eBook609 Seiten2 Stunden

Dein Verein - Dein Wappen: Geschichten zu den Emblemen von Fußballvereinen weltweit

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Über dieses E-Book

Warum ist im Wappen von Manchester United ein Teufel abgebildet? Welcher Club hat die Maxime "Droit au but" (sinngemäß: "direkt zum Tor hin")? Und wessen Emblem zeigt einen Bären und einen Erdbeerbaum? Von Newcastle United's Seepferdchen bis zur Königskrone von Real Madrid, den gekreuzten Hämmern von West Ham United über Valencias berühmtes Fledermausdesign und St. Paulis inoffizielles Schädel- und Knochenemblem - hinter jedem Fußballwappen verbirgt sich eine spannende Geschichte.
In diesem Buch findet der Leser alles über Design, Symbolik und Bedeutung der berühmtesten Vereinswappen des Weltfußballs. Dabei zeigt sich, dass die spannend zu lesende Darstellung der Entwicklung vom ursprünglichen Design bis zum aktuellen Erscheinungsbild häufig auch einiges über die unterschiedlichsten Kontroversen im Weltfußball verrät. Nach der Lektüre sieht man viele Ikonen der Fußballgeschichte mit ganz neuen Augen
SpracheDeutsch
HerausgeberCopress
Erscheinungsdatum8. Apr. 2019
ISBN9783767920804
Dein Verein - Dein Wappen: Geschichten zu den Emblemen von Fußballvereinen weltweit

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    Buchvorschau

    Dein Verein - Dein Wappen - Leonard Jägerskiöld Nilsson

    HERTHA BSC

    Die Zukunft gehört Berlin. Das war nicht immer so, aber im Jahr 1892 bestimmt. Denn damals wurde in der Stadt an der Spree einer der ersten reinen Fußballclubs in Deutschland gegründet. Und zwar als »Berliner Fußball Club Hertha 1892«. Einunddreißig Jahre später, am 7. August 1923, tat man sich mit dem Berliner Sport-Club zusammen und benannte den Verein um in Hertha BSC – diesen Namen behielt man auch dann bei, als sich diese beiden Vereine im Jahr 1930 wieder voneinander trennten.

    Heute spielt Hertha im zweitgrößten Stadion der Bundesrepublik, dem Berliner Olympiastadion, in dem durchschnittlich 50 000 Zuschauer jedes Heimspiel verfolgen. In der Ewigen Tabelle der Bundesliga, zu deren Gründungsmitgliedern dieser größte Sportverein der Stadt gehört, belegen die Berliner Rang 12. Und doch konnten sie sich nie wirklich als echte Spitzenkraft im deutschen Fußball etablieren: Sechsmal standen sie im Finale um die Deutsche Meisterschaft, zweimal – in den Jahren 1930 und 1931 – wurden sie Deutscher Meister; in einer Zeit also, in der mit Hans Pfeifer ein prominentes Mitglied der NSDAP ihr Vereinsvorsitzender war. Die im Jahr ihres 125-jährigen Gründungsjubiläums beginnende Saison 2017/18 beendeten sie auf dem 10. Platz. In der wechselvollen Geschichte dazwischen erlebte der Verein alle Höhen und Tiefen des Fußballs: von der Rückversetzung in die Regionalliga (1965–1968) bis zum Vizemeistertitel in der 1. Liga (1974/1975) und der Teilnahme an der Champions League (1999/2000).

    Heute versteht sich Hertha BSC als Haupstadtclub, der Fans aus Ost und West vereinen möchte und seine Spiele seit dem Jubiläumsjahr 2017 unter dem Motto »Die Zukunft gehört Berlin« austrägt. Auf der Homepage des Vereins veröffentlichte man dazu das folgende »Glaubensbekenntnis«: »Wir sind West, Ost und Mitte. Wir sind Haupt- und Weltstadt und lieben jeden Kiez. Bei uns kann alles und jeder das nächste große Ding werden. Wir verteidigen unsere Werte und überwinden Mauern. Unsere Erfolgskurve ist eine Achterbahn. Wir sind Berlins ältestes Start-up und erfinden uns täglich neu. Wir sind Hertha BSC. Berlin seit 1892.«

    VEREIN: HERTHA, BERLINER SPORT-CLUB

    SPITZNAMEN: DIE ALTE DAME, DIE BLAU-WEISSEN

    GRÜNDUNGSJAHR: 1892

    SPIELSTÄTTE: OLYMPIASTADION, BERLIN (74 475 PLÄTZE)

    BERÜHMTE SPIELER: OTTO REHHAGEL, GÁBOR KIRÁLY, ARNE FRIEDRICH,

    MICHAEL PREETZ, MARCELINHO

    1. 1892–1923. Gegründet wurde der Verein ursprünglich als »Berliner Fußball Club Hertha 1892«. Fritz Lindner, einer der Initiatoren, hatte kurz zuvor auf dem Spreedampfer »Hertha« eine unvergessliche Reise unternommen; eine weitere Inspiration für die Namensgebung könnte die germanische Gottheit Nerthus gewesen sein, auf die der weiblicheVorname Hertha zurückgehen soll. Zu den Vereinsfarben Blau und Weiß wurde Fritz Lindner vom Schornstein des Spreedampfers inspiriert. Das erste Hertha-Wappen blieb bis zur Fusion mit dem Berliner Sportverein im Jahr 1923 erhalten, als Hertha Berlin seinen heutigen Namen erhielt.

    2. 1933–1948. Hertha Berlins erstes historisches Wappen wurde bei der Vereinsübernahme durch den Nationalsozialisten Hans Pfeifer eingeführt. Das verwendete Emblem in Form einer Flagge repräsentierte den Verein noch drei Jahre über das Ende des Zweiten Weltkriegs hinaus.

    3. 1960er-Jahre. Anfang der 1960er-Jahre entschied man sich für ein neues, viel diskutiertes Vereinswappen. Angeblich sollte es die Form einer Discokugel nachahmen, um jüngere Vereinsanhänger anzusprechen. Das Emblem wurde nur zwei Spielzeiten lang verwendet.

    4. 1995–2012. Die HBSC-Flagge erscheint im Lauf der Jahre immer wieder in verschiedenen Formen. In dieser Version wurde das Wort Berlin hinzugefügt, was viele für überflüssig halten, da das B in BSC bereits für Berlin steht. Die Kritik der Fans führt im Jahr 2012 zur Abschaffung dieses Vereinsabzeichens.

    5. 2012 bis heute. Unter dem Motto »Fahne pur – Fußball pur« kehrte man 2012 zur schlichten Flagge zurück, die den Verein schon früh repräsentierte. Zum 125-jährigen Jubiläum der Vereinsgründung in der Bundesligasaison 2017/18 umgab man sie noch mit einem goldenen Rahmen – als Symbol für eine (hoffentlich) goldene Zukunft.

    EINTRACHT BRAUNSCHWEIG

    Der am 15. Dezember 1895 als »Fußball- und Cricket-Club Eintracht Braunschweig« gegründete Verein schrieb auf eine ganz eigene Weise deutsche Fußballgeschichte: mit der Einführung der Trikotwerbung im Jahr 1973. In Frankreich, Dänemark und Österreich war eine solche Werbung damals bereits erlaubt – im Rest der Fußballwelt aber noch verboten. »Eigentlich« war sie das auch in Deutschland – bis Eintracht Braunschweig eine Lücke im System entdeckte. Der Verein, der im Jahr 1967 zum ersten und bislang einzigen Mal deutscher Fußballmeister geworden war, danach als Folge seiner Verwicklung in den Bundesliga-Skandal von 1971 in sportliche und wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet und bis heute immer wieder Abstiege in 2. und 3. Ligen zu verkraften hatte, brauchte damals dringend Geld und verhandelte deshalb einen ersten Sponsoringvertrag mit dem Kräuterlikörhersteller Jägermeister. Um das Verbot der direkten Firmenwerbung zu umgehen und dennoch Werbung auf dem Trikot tragen zu können, brauchte man eine zündende Idee. Und hier kommt das Vereinswappen von Eintracht Braunschweig ins Spiel …

    Im Januar 1973 stimmten die Mitglieder des Clubs einem Vorschlag zu, den traditionellen roten Löwen im Vereinswappen gegen das Jägermeister-Emblem auszutauschen: einen Hirschkopf. Der Deutsche Fußball-Bund war konsterniert, konnte aber nichts dagegen unternehmen, weil es für die Gestaltung der Vereinswappen keine eindeutigen Regeln gab. Lediglich eine maximale Größe von 14 Zentimetern war vorgeschrieben, was dazu führte, dass der Schiedsrichter Franz Wengenmayer das Braunschweiger Wappen bei seiner ersten Verwendung am 24. März 1973 vor dem Anpfiff tatsächlich vermaß.

    Damit war der Bann gebrochen, und die Weichen wurden neu gestellt: Sieben Monate später folgte die offizielle Erlaubnis, zukünftig in Deutschland Namen und Logos von Sponsoren auf den Trikots zu verwenden. Vereine wie Hamburg, Eintracht Frankfurt, Fortuna Düsseldorf und Duisburg machten es den Braunschweigern schnell nach. Die UEFA brauchte noch weitere neun Jahre, bis auch sie die Trikotwerbung genehmigte.

    VEREIN: BRAUNSCHWEIGER TURN- UND SPORTVEREIN EINTRACHT VON 1895

    SPITZNAMEN: DIE LÖWEN

    GRÜNDUNGSJAHR: 1895

    SPIELSTÄTTE: EINTRACHT-STADION, BRAUNSCHWEIG (23 325 PLÄTZE)

    BERÜHMTE SPIELER: WERNER THAMM, FRANZ MERKHOFFER, PAUL BREITNER, HASSE BORG, KARIM BELLARABI

    1. 1906–1920. Von 1895 bis 1906 wurde der Verein ausschließlich durch den roten Löwen repräsentiert, der symbolisch seit dem 14. Jahrhundert auch im Stadtwappen von Braunschweig steht. Im Jahr 1906 wurde es vom Namen des Clubs und den Zusatzfarben blau und gelb umrahmt. Diese Farben haben einen historischen Bezug zur Region und finden sich auf der Landesflagge Niedersachsens.

    2. 1973–1987. Nach dem Werbecoup mit Jägermeister verwendete man statt des traditionellen Löwen ein Hirschmotiv – durch das darüber schwebende Kreuz klar mit dem Hubertushirschen im Jägermeister-Logo zu identifizieren. Alles, was von früheren Wappenentwürfen übrigblieb, war der blaue Außenkreis mit dem Namen des Clubs. 1983 übernahm Günter Mast, der Geschäftsführer des Kräuterlikörherstellers, auch den Vorsitz des Vereins und schlug dessen Umbenennung in »Jägermeister Braunschweig« vor. Obwohl die Mitglieder den Vorschlag unterstützten, wurde er vom Deutschen Fußballbund gestoppt. Günter Mast schied daraufhin 1985 aus dem Vereinsfußball aus.

    3. 1987–2012. Das Jägermeister-Logo verschwindet wieder aus dem Wappen, Eintracht Braunschweig kehrt mit dem Löwen und den früheren Vereinsfarben zu seinen Wurzeln zurück. Anstelle des Kreises wurde das Wappentier nun aber von einem Quadrat eingerahmt, was vielen Fans überhaupt nicht gefiel.

    4. 2012 bis heute. Ende 2011 beschlossen die Mitglieder von Eintracht Braunschweig erneut eine Änderung ihres Vereinswappens. Sehr zur Freude vieler Fans besann man sich wieder auf das klassische Emblem mit dem blauen Außenkreis, wenn auch mit einem moderneren Touch.

    5. 2016/2017. Zum 50-jährigen Jubiläum des einzigen Meistertitels trugen die Spieler für die Saison 2016/2017 dieses Wappen.

    WERDER BREMEN

    Was für ein Verein! In der Ewigen Tabelle der Bundesliga liegt Werder Bremen hinter Bayern München auf Platz 2. Mit vier deutschen Meistertiteln, sechs Siegen im DFB-Pokal, drei deutschen Superpokalsiegen sowie dem Gewinn des Europapokals der Pokalsieger gehört der Club, der im Jahr 2019 sein 120. Gründungsjubiläum feiert, zu den erfolgreichsten des Landes. Auch die deutsche Fußball-Nationalmannschaft profitierte von wichtigen Schlüsselspielern, die alle auch bei Werder Bremen unter Vertrag standen: Miroslav Klose, Torsten Frings, Tim Borowski, Per Mertesacker, Mesut Özil …

    Die größten Erfolge feierte der Verein, dessen Name sich von dem an der Weser gelegenen Stadtwerder ableitet, auf dem sich sein erstes Trainings- und Spielgelände befand, unter der Führung von Otto Rehhagel, der später als Trainer der griechischen Nationalmannschaft sogar noch Europameister wurde.

    Zur stolzen Tradition des Vereins gehören aber auch Namen wie Rudi Völler, Horst-Dieter Höttges, Norbert Meier und Marco Bode – lauter Ikonen der deutschen Fußballgeschichte. Mit 104 Treffern ist Claudio Pizarro Werders erfolgreichster Bundesliga-Torschütze, dicht gefolgt von Marco Bode mit 101 Treffern; Frank Neubarth und Rudi Völler erzielten jeweils 97 Bundesliga-Tore. Werders Rekord-Nationalspieler mit 66 Einsätzen in der DFB-Auswahl ist Horst-Dieter-Höttges, der im Jahr 1974 mit der deutschen Mannschaft Weltmeister wurde. Als torreichstes Spiel verbucht die Vereinshistorie Werders 5 : 4-Sieg gegen die TSG Hoffenheim in der Bundesliga-Saison 2008/09, bei der die Grün-Weißen schon nach 30 Minuten und Toren von Özil, Pizarro, Diego und Hunt 4 : 1 führten, dann aber in der 71. Minute den Ausgleich der damaligen Aufsteiger hinnehmen mussten, ehe Mesut Özil im bis dahin wohl besten Spiel seines Lebens neun Minuten vor Schluss der Siegtreffer gelang.

    Vor dem Hintergrund der stolzen Tradition des im Februar 1899 von ein paar 16-jährigen Schülern gegründeten, heute seine Spiele im direkt am rechten Ufer der Weser in der Pauliner Marsch gelegenen Weserstadion austragenden Vereins mutet das schlichte W in seinem Wappen fast bescheiden an. Aber auch selbstbewusst: W wie Werder. Was für ein Verein!

    VEREIN: SPORTVEREIN WERDER BREMEN VON 1899

    SPITZNAMEN: DIE WERDERANER, DIE GRÜN-WEISSEN

    GRÜNDUNGSJAHR: 1899

    SPIELSTÄTTE: WESERSTADION, BREMEN (42 100 ZUSCHAUER)

    BERÜHMTE SPIELER: HORST-DIETER HÖTTGES, RUDI VÖLLER, WYNTON RUFER, AÍLTON, MIROSLAV KLOSE, CLAUDIO PIZARRO, MESUT ÖZIL

    1. 1900–1902. Am 4. Februar 1899 wurde der zunächst als »Fußballverein Werder von 1899« eingetragene Club gegründet, nachdem einige Schüler bei einem Tauziehwettbewerb einen Fußball gewonnen hatte. Schon im Jahr nach der Gründung gab es ein erstes Wappen: ein heute nur schwer leserliches Monogramm (FVW für »Fußballverein Werder«).

    2. 1902–1911. Bei der ersten Erneuerung bekam das nun deutlich besser lesbare Monogramm die Gestalt eines klassischen Wappenschildes, auf dem nun auch das Gründungsjahr und der Heimatort des Vereins ergänzt wurden. Warum man dabei mit den Farben Grün und Weiß arbeitete, statt Rot und Weiß, den Farben der Stadt Bremen, wurde offiziell nicht dokumentiert. Vermutlich wollte man sich von den anderen rotweißen Sportvereinen der Stadt absetzen.

    3. 1911–1924. Bei der dritten Veränderung des Wappens wurden wichtige Details wie die Jahreszahl der Gründung, die Initialen und der Städtename beibehalten, die gestalterische Form aber grundlegend geändert.

    4. 1924–1929. Eine wichtige Zeit für den Verein: 1919 wurden auch Frauen als Mitglieder zugelassen, 1920 öffnete man den Fußballverein noch für weitere Sportarten, und 1924 wurde das inzwischen weltbekannte W vorgestellt, das seitdem in schlichter Einprägsamkeit für den Sportverein Werder Bremen steht.

    5. 1929 bis heute. Weil das ovale Wappen einem anderen Bremer Logo zu ähnlich sah, wurde die Raute mit dem W darin eingeführt. Seitdem sind der grün-weiße »Diamant« und der Buchstabe eine unauflöslich scheinende Einheit, die mit Ausnahme einer Phase in den 1970er-Jahren, als die Spieler das Bremer Stadtwappen auf den Trikots trugen, bis heute beibehalten wurde.

    BORUSSIA DORTMUND

    Welcher Fußballverein hat schon einen eigenen Walk of Fame? Genau: Borussia Dortmund. Der nicht zufällig an sein Vorbild in Hollywood erinnernde »BVB Walk of Fame« ist ein 2009 anlässlich des hundertsten Jahrestags der Vereinsgründung angelegter Themenweg durch Dortmund, der von der Geburtsstätte nahe dem Borsigplatz bis zum Westfalenstadion reicht und in Form beschrifteter Sterne wichtige Ereignisse und Personen der Vereinsgeschichte markiert. Ursprünglich waren das passend zum Jubiläum genau hundert Sterne – danach und bis heute wurden und werden aber noch weitere Sterne verlegt. Denn die Geschichte dieses Vereins war und ist eine Erfolgsgeschichte: Mit acht deutschen Meistertiteln, vier DFB-Pokalsiegen, fünf Superpokalsiegen, dem Gewinn des Europapokals der Pokalsieger, der Champions League und des Weltpokals gehört der BVB zu den herausragendsten deutschen Fußballclubs; mit mehr als 155 000 Mitgliedern sind die Borussen zudem der drittgrößte Sportverein in Deutschland und der fünftgrößte der Welt. Die Schwarzgelben sind zudem der erste und einzige Club, der den deutschen Meistertitel mit der gleichen Elf verteidigen konnte, und der erste deutsche Verein, der sowohl Europacupals auch Champions-League-Sieger werden konnte. Und im Jahr 1999 war der dafür in Teilen durch einen Beschluss der Mitgliederversammlung in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) umgewandelte BVB der erste deutsche Bundesligaverein, der an die Börse ging (Ausgabekurs der ersten Aktie: elf Euro).

    Als Folge der Wirtschaftskrise und eigener unternehmerischer Fehlentscheidungen gerieten die Borussen später in finanzielle Schwierigkeiten, was auch ein Umdenken in sportlichen Fragen zur Folge hatte. Statt weiterer teurer Zukäufe auf dem internationalen Transfermarkt entschied man sich dazu, vermehrt auf Talente aus dem eigenen Nachwuchs zu setzen und diese zu fördern. Mit Erfolg, wie sich herausstellen sollte – nicht zuletzt in Form neuer Sterne auf dem BVB Walk of Fame.

    VEREIN: BALLSPIELVEREIN BORUSSIA 09 DORTMUND

    SPITZNAMEN: DIE BORUSSEN, DIE SCHWARZGELBEN, DER BVB

    GRÜNDUNGSJAHR: 1909

    SPIELSTÄTTE: WESTFALENSTADION (SIGNAL IDUNA PARK), DORTMUND (81 365 PLÄTZE)

    BERÜHMTE SPIELER: MICHAEL ZORC, KARL-HEINZ RIEDLE, MATTHIAS SAMMER, MARIO GÖTZE, MARCO REUS

    1. 1945–1964. Am 19. Dezember 1909 wurde der Dortmunder »Ballspielverein Borussia 09« von einer Gruppe junger Männer gegründet, die mit der Leitung der Kirchenmannschaft der nahe am Borsigplatz gelegenen katholischen Dreifaltigkeits-Gemeinde, in der sie bis dahin spielten, unzufrieden waren. Der Name steht im Neulateinischen für Preußen, wurde aber von der Borussia-Brauerei in der Dortmunder Steigerstraße übernommen: Als Inspiration diente ein altes Reklameschild der (bereits im Jahr 1901 in Konkurs gegangenen) Brauerei, das im Sitzungszimmer der Vereinsgründer in der Gaststätte »Zum Wildschütz« hing. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt der Fußballclub sein erstes Wappen.

    2. 1964–1974. Nach dem dritten Meistertitel im Jahr 1963 gab man dem Vereinwappen einen schwarzen Hintergrund – eine Farbe, die Macht, Autorität und Stärke symbolisiert. Ihre Gegner ließen sich davon offenbar nur bedingt beeindrucken: Die Borussen gewannen nur einen einzigen Titel mit diesem Wappen.

    3. 1976–1978. Nach dem erfolgreichen Werbecoup von Eintracht Braunschweig begann man auch in Dortmund zu experimentieren. Der Club schloss eine Vereinbarung mit dem Tabakunternehmen Samson: Nicht nur der Markenname des Sponsors sollte auf den T-Shirts der Spieler stehen, sondern auch das BVB-Wappen nach dem Braunschweiger Jägermeister-Vorbild angepasst werden. Die Dortmunder Fans waren von diesem Deal nicht gerade begeistert. Und dass ihre nun im Zeichen des Samson-Löwen spielende Mannschaft mit einem 0:12 gegen Borussia Mönchengladbach die höchste Niederlage ihrer Geschichte verzeichnen musste, machte die Sache auch nicht besser.

    4. 1974–1976 und 1978–1993. Zwei Jahre nach dem Erscheinen des Löwen in ihrem Wappen und dem Ablauf des Werbevertrages mit Samson kehrten die Dortmunder zur ursprünglich goldgelben Hintergrundfarbe zurück – sehr zur Freude der Fans. Dieses neue Wappen war das erste in der Vereinsgeschichte, das den Namen der Stadt nicht mehr enthielt.

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