Das Fräulein: Drei Erzählungen
Von Jürgen Bernhardt
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Über dieses E-Book
Das Buch enthält drei kurze Geschichten. Sie verbindet ein Grundthema:
Annäherungen an das Alleinsein.
1. Malerei
Gedanken über die Kunst und die Reize der Umwelt
2. Das Fräulein
Ausgeglichen!
Begegnungen und doch allein, versöhnlich. Vielleicht sogar ein wenig Hoffnung
3. Fotokunst
Im Gegenteil
Menschen untereinander, viele Worte. Kaum Verstehen. Alleine.
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Buchvorschau
Das Fräulein - Jürgen Bernhardt
Inhalt
Malerei
Das Fräulein
Fotokunst
Malerei
Die Sonne schien. In der Helligkeit lagen zwei Ebenen, beide grau und kahl. Ein Wall grenzte sie voneinander ab, ein niedriger Wall aus Steinen, oben am Rand einer Stufe; die Ebenen lagen verschieden hoch. Die höhergelegene schien ganz leer zu sein; außer der grauen Fläche und dem Himmel war nichts zu sehen. Auf der tiefergelegenen sah es anders aus. Kahl war es da auch, grau, ohne Farbe; nur aus dem Hintergrund, wo ein Wasser sich ausbreitete, ein Fluß oder ein See, kam etwas Blaues herüber, eine Spiegelung; und auf der kahlen Fläche, ungefähr gleich weit entfernt von der höhergelegenen Ebene und dem See, gab es eine Stelle, einen verhältnismäßig sehr kleinen Platz, der mit Gegenständen besetzt war. Die Sonne schien; sie stand im Scheitel, so daß die Gegenstände in vollkommener Helligkeit lagen und kein Schatten war, weder Schlag- noch Eigenschatten. Sie waren wenige, nicht einmal zehn an der Zahl, und alle farblos, dunkelgrau, fast schwarz, glänzten und schimmerten aber unter dem Sonnenlicht jeder auf eine besondere Weise. Diese Besonderheit fiel auch deshalb ins Auge, weil zwischen ihnen überall Abstand war. Nur wenn man sie aus der Entfernung sah, schienen sie in einem Kreis beieinander zu liegen; in Wirklichkeit, aus der Nähe gesehen, lag jeder für sich.
Das war ein Bild, ein Gemälde. Der Maler saß vor der Staffelei und arbeitete noch an einigen Stellen. Wieder und wieder legte er den Pinsel hin, um nachzudenken.
Es war ihm alles noch immer viel zu schön. Sah man den Glanz der Gegenstände, die unterschiedliche Art ihres Glitzerns, brachte einen das womöglich auf den Gedanken, es läge eine Bedeutung darin, so als wollten die Dinge etwas sagen. Aber der Glanz kam nur vom Sonnenschein und verschwand, sobald es Nacht wurde. Dann gab es auch keine Farben mehr, auch kein Blau; alles ohne Unterschied war dunkel und schwarz.
Der Maler hatte den Pinsel noch einmal in die Hand genommen, legte ihn jetzt aber wieder hin und fuhr fort im Nachdenken.
Eine schwarze Nacht malen hätte er natürlich gekonnt; aber das wäre sinnlos gewesen. Nicht um die Umgebung ging es, nicht um die Landschaft, sondern um die Gegenstände, die Dinge. Sie mußten gut sichtbar sein, jedes mit seiner Eigenart.
So dachte der Maler. Und es fiel ihm ein, daß nicht alle Nächte schwarz waren; oft schien der Mond, Sterne glitzerten... Die Augen schlossen sich; der Maler schüttelte den Kopf.
Kein Mond schien, keine Sonne. Es war ein trüber Tag, ohne Regen. Die Wolkendecke, die über der Welt hing, war dünn und leuchtete. Es gab keine Schatten, keinen Glanz und kein Glitzern; die Dinge lagen gleichförmig da, stumpf und farblos.
Der Maler öffnete die Augen wieder. Und nachdem er das Bild auf der Staffelei eine Zeitlang betrachtet hatte, nahm er einen breiten Pinsel und fing an, eine dicke weiße Farbschicht aufzutragen. Das Grau der beiden Ebenen verschwand und das Blau des Himmels und seine Spiegelung im Wasser; auch von den Gegenständen war am Ende nichts mehr zu sehn.
Der Maler legte den Pinsel hin. Und nachdem er die weiße Bildfläche eine Zeitlang betrachtet hatte, erhob er sich, ging ans Fenster und öffnete es weit, beide Flügel.
Die Sonne schien. Schnee war gefallen. Es war sehr hell. Der Maler schloß die Augen und atmete die kalte, frostige Luft. Ein Schauer lief ihm über den Körper, ein wohltuendes Frösteln. Die Luft schien ganz klar zu sein. Er dachte an den Schnee und seine Farblosigkeit, wobei ihm einfiel, daß jede Schneeflocke aus unzähligen Kristallen bestand, von denen keiner dem anderen glich, einer schöner als der andere. Er sah das, aber nicht in Wirklichkeit, sondern in Gedanken. Es war die Schönheit der allerkleinsten Dinge, die Schönheit der Vielfalt ihrer Formen; aber er wußte auch, wie die Kristalle das Licht brachen: Da war eine Welt unzähliger winzigkleiner Regenbogen, ein buntfarbiges Gewimmel. Das schimmerte und strahlte und sah aus wie etwas Lebendiges, war aber nichts als ein Lichtspiel der schönen toten Natur.
Bei dieser Wahrnehmung und nach kurzem Besinnen machten die Gedanken einen Sprung weit in die Vergangenheit zurück. Damals war es nicht üblich, etwas abzumalen aus der gegenständlichen Welt: Obst und Gemüse zum Beispiel, Vasen, Krüge und anderes leeres Geschirr, eine Landschaft womöglich oder Menschen und ihre Gesichter. Das mochte alles sehr schön sein, fesselte aber und verstellte den Blick, den Blick ins Freie. Es galt, nicht nur die Gegenstände zu übergehen, sondern auch ihre Idee, die Vorstellung davon, die Gedanken, - und also gewissermaßen die ganze Welt. Bilder waren zu malen, wie wenn es diese Welt nicht gab und nie gegeben hatte.
Die Leute in ihrer Harmlosigkeit, wenn sie ein solches Bild sahen, begriffen es nicht, und sie lachten. Das war natürlich; sie taten einem leid. Man