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Der Kanarienvogelbaum
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Der Kanarienvogelbaum
eBook32 Seiten25 Minuten

Der Kanarienvogelbaum

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Über dieses E-Book

Auf der Suche nach Freundschaft gerät Kasper eines Tages in einen ungewöhnlichen Garten, in dem unglaubliche Dinge vor sich gehen. – Eine Geschichte für alle, die an Träume glauben, und für alle, die Träume brauchen.-
SpracheDeutsch
HerausgeberSAGA Egmont
Erscheinungsdatum13. Nov. 2015
ISBN9788711464526
Der Kanarienvogelbaum

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    Buchvorschau

    Der Kanarienvogelbaum - Helle Stangerup

    Saga

    Kasper hatte Angst, als er an der Mauer hochkletterte. Sein Herz klopfte, und seine Hände waren feucht.

    Jeden Tag kam Kasper auf dem Weg zur Schule an der Mauer vorbei; sie war über hundert Meter lang. Beim Supermarkt fing sie an und bei den Reihenhäusern hörte sie auf. Die neue Siedlung hieß Sonnenpark, obwohl es da gar keinen Park und keine Bäume gab. In Wirklichkeit war alles neu dort, wo Kasper wohnte – die Häuser, die Schule, der Supermarkt und die Tankstelle – einfach alles, abgesehen von der Mauer.

    Die Mauer war aus großen grauen Quadersteinen gebaut, und aus den Ritzen wuchsen die merkwürdigsten Pflanzen. Lange Zweige hingen wie die Lianen zur Erde; die Blätter sahen aus wie große graugrüne Kannen. Da waren auch wuchernde Heckenrosen, die im Juni kleine rote Blüten bekamen. Zwischen den Steinen wuchsen Moos und Farnkraut. Aber die Mauer hatte keine Tür, und niemand wußte, was dahinter war. In der Schule meinte jemand, eine alte verrückte Frau wohne hinter der Mauer, andere sagten, es sei wohl ein verhexter Garten. Aber obgleich keiner richtig an die Geschichten glaubte, hatte es trotzdem noch niemand gewagt, über die Mauer zu klettern, um zu sehen, was es da drinnen, hinter den Quadersteinen, den Lianen, dem Moos und dem Farnkaut, wirklich gab.

    Alles ist so rätselhaft und geheimnisvoll und vielleicht auch gefährlich, dachte Kasper, und ganz anders als zu Hause. Die Mutter war immer traurig, und der Vater redete immer von Problemen, die ihm über den Kopf wuchsen. Kasper hatte Angst vor seinem Vater, aber es war eine andere Angst als jetzt, wo er Angst hatte, weil es so aufregend war.

    Kasper griff mit der einen Hand nach der verrosteten Eisenspitze oben auf der Mauer. Er wollte schon umkehren, aber dann fielen ihm die Rechenaufgaben ein, die er nicht gemacht hatte, und in der ersten Stunde würden sie ein Diktat schreiben.

    Kasper beschloß, die Schule zu schwänzen. Er zog sich auf die Mauer und schaute sich um.

    Vor ihm lag ein riesiger Garten mit Beeten, Bäumen und Sträuchern, aber auch voller Unkraut. Der Rasen war nicht gemäht, und alles wuchs kreuz und quer durcheinander,

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