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Wappen Dessau-Roßlau
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eBook305 Seiten2 Stunden

Wappen Dessau-Roßlau

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Über dieses E-Book

Das Buch gibt einen Überblick über die Geschichte des Stadtwappens von Dessau, des Kreiswappens von Roßlau und des Stadtwappens von Dessau-Roßlau.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum5. Aug. 2020
ISBN9783751988117
Wappen Dessau-Roßlau
Autor

Andreas Janek

Andreas Janek studierte an der TU Dresden Mediävistik, Politikwissenschaft und Kunstgeschichte.

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    Buchvorschau

    Wappen Dessau-Roßlau - Andreas Janek

    Mit herzlichem Dank an:

    Jörg Brückner [Wernigerode, Landesarchiv Sachsen-Anhalt], Stefan Giese-Rehm [Dessau], Udo Glathe [Quedlinburg], Marianne Günther (1935-2019) [Limbach-Oberfrohna], Christel Heppner [Roßlau, Förderverein Schifferstadt Roßlau e.V.], Klemens Maria Koschig [Roßlau], Kathleen Neubert [Stadt Dessau-Roßlau, Stadtarchiv] und Karin Weigt [Stadt Dessau-Roßlau, Museum für Stadtgeschichte].

    Andreas Janek studierte an der TU Dresden Mediävistik, Politikwissenschaft und Kunstgeschichte. Derzeit lebt und arbeitet er in Quedlinburg und Dresden. Seine Forschungsgebiete sind das Hoch- und Spätmittelalter - vornehmlich in England, Schottland, Frankreich, Polen und Litauen - sowie Untersuchungen zu politischen Systemen. Die Heraldik und Vexillologie sind für ihn neben dem wissenschaftlichen Interesse auch in gestalterischer und künstlerischer Hinsicht ein praktisches Betätigungsfeld.

    Bisherige Publikationen

    Aufsätze:

    Heiligkeitsvorstellungen im 13. Jahrhundert. Analyse am Beispiel Simon de Montforts, 2004

    Quellenlage zum mittelalterlichen Bergbau in Dippoldiswalde (In: Aufbruch unter Tage. Stand und Aufgaben der montanarchäologischen Forschung in Sachsen), 2011

    Sachbücher:

    Rückblicke Einblicke Ausblicke. 15 Jahre Hatikva (Eine Chronik), 2008

    Stadt- und Stiftswappen von Quedlinburg (Heraldik), 2019

    Woher kommen die Wappen? (Heraldik), 2019

    Belletristik, Stücke, Lyrik, Kinderbücher:

    Fünf Gedichte (In: Anhaltiner Achterbahn), 2001

    Von Rittern, Stiftsdamen und dem kleinen Quedel (Kinderbuch), 2019

    Richard III. (Ein Schauspiel), 2019 (1994)

    Seelen aus Glas (Lyrik), 2019

    Diskographie (mit der Band tauReif):

    Erinnerst du dich (CD), 1999

    Zwei Welten (CD), 2001

    Bettler und Könige (CD), 2011

    Burg Falkenstein von Osten

    Als ich mit den Recherchen zu diesem Thema begann, war für mich das Ausmaß und die Fülle an Informationen zu den Kreiswappen in Sachsen-Anhalt keineswegs abzusehen. Deren Anzahl machte es erforderlich, das Buch in nunmehr drei Bänden erscheinen zu lassen. In diesem Auszug zeigt das Inhaltsverzeichnis alle Kapitel des Gesamten Werkes, wobei die Schrift zu dem vorliegenden, ein Kapitel umfassenden Buch schwarz und die aller anderen Kapitel grau ausgeführt ist. Sicherlich wird eine solche Arbeit nie vollständig oder gar abgeschlossen sein. Und ganz gewiß sind mir etliche Hintergründe entgangen oder bislang unbekannt. Zudem ist private Forschungsarbeit ohne den üblichen finanziellen und institutionellen Hintergrund bisweilen mühsam und mit vielen Hürden verbunden, so daß mir einige Quellen schwer oder nicht zugänglich waren. Hinzu kommt, daß in dieser Arbeit dem ausschließlich von Laien durchgeführten Lektorat hoffentlich nicht allzu viele Unkorrektheiten geschuldet sein könnten. Sollten sich also orthographische, grammatikalische oder inhaltliche Fehler und Irrtümer eingeschlichen haben, so bitte ich den geneigten Leser, mir diese mitzuteilen, um sie in den weiteren Auflagen zu korrigieren. Daneben freue ich mich jederzeit über Anregungen und Diskussionen zum Thema oder auch über Anfragen zur Erstellung eigener Wappen. Hierfür bin ich per Mail zu erreichen unter: andreas.janek@hotmail.de

    INHALTSVERZEICHNIS

    BAND 1

    Prolog

    Prolog

    Das Wappen und seine Bestandteile

    Das Wappen und seine Bestandteile

    Wappenbilder

    Wappenbilder

    Die Blasonierung ist das Wappen

    Die Blasonierung ist das Wappen

    Regeln und Maßregelungen

    Regeln und Maßregelungen

    Heraldischer Stil und deutscher Adler

    Heraldischer Stil und deutscher Adler

    Teilgebiete und Wesen der Heraldik

    Teilgebiete und Wesen der Heraldik

    Aspekte heraldischer Formensprache

    Aspekte heraldischer Formensprache

    Entwicklung der Kommunalheraldik

    Entwicklung der Kommunalheraldik

    Woher kommen die Wappen?

    Woher kommen die Wappen? Der bislang ungeklärte Ursprung der Heraldik

    Landeswappen und Kreiswappen

    Landeswappen und Kreiswappen

    Das Bundesland Sachsen-Anhalt

    Das Bundesland Sachsen-Anhalt

    BAND 2

    Altmarkkreis Salzwedel

    Landkreis Salzwedel

    Landkreis Gardelegen

    Stadtkreis Salzwedel

    Landkreis Helmstedt

    Landkreis Kalbe (Milde)

    Landkreis Klötze

    Altmarkkreis Salzwedel

    Landkreis Anhalt-Bitterfeld

    Landkreis Coswig (Anhalt)

    Landkreis Dessau-Köthen

    Stadtkreis Köthen (Anhalt)

    Stadtkreis Zerbst (Anhalt)

    Landkreis Zerbst

    Landkreis Anhalt-Zerbst

    Landkreis Delitzsch

    Landkreis Bitterfeld

    Landkreis Köthen

    Landkreis Anhalt-Bitterfeld

    Landkreis Börde

    Landkreis Neuhaldensleben

    Landkreis Haldensleben

    Landkreis Wolmirstedt

    Landkreis Oschersleben (Bode)

    Landkreis Wanzleben

    Bördekreis

    Ohrekreis

    Landkreis Börde

    Burgenlandkreis

    Stadtkreis Naumburg (Saale)

    Stadtkreis Weißenfels

    Stadtkreis Zeitz

    Landkreis Eckartsberga

    Landkreis Kölleda

    Landkreis Naumburg

    Landkreis Hohenmölsen

    Landkreis Nebra

    Landkreis Zeitz

    Landkreis Weißenfels

    Burgenlandkreis

    Landkreis Harz

    Landkreis Osterwieck

    Landkreis Ballenstedt

    Landkreis Wernigerode

    Landkreis Ilfeld

    Landkreis Grafschaft Hohenstein

    Landkreis Nordhausen

    Stadtkreis Halberstadt

    Stadtkreis Quedlinburg

    Landkreis Quedlinburg

    Landkreis Blankenburg

    Landkreis Wolfenbüttel

    Landkreis Halberstadt

    Landkreis Harz

    Landkreis Jerichower Land

    Landkreis Jerichow I

    Stadtkreis Burg

    Landkreis Jerichow II

    Landkreis Genthin

    Landkreis Burg

    Landkreis Loburg

    Landkreis Jerichower Land

    Landkreis Mansfeld-Südharz

    Stadtkreis Lutherstadt Eisleben

    Mansfelder Gebirgskreis

    Mansfelder Seekreis

    Landkreis Eisleben

    Landkreis Hettstedt

    Landkreis Sangerhausen

    Landkreis Mansfelder Land

    Landkreis Mansfeld-Südharz

    BAND 3

    Saalekreis

    Landkreis Querfurt

    Stadtkreis Merseburg

    Landkreis Merseburg

    Saalkreis

    Landkreis Merseburg-Querfurt

    Saalekreis

    Salzlandkreis

    Stadtkreis Aschersleben

    Stadtkreis Bernburg

    Landkreis Calbe an der Saale

    Landkreis Bernburg

    Stadtkreis Schönebeck

    Landkreis Schönebeck

    Landkreis Staßfurt

    Landkreis Aschersleben

    Landkreis Aschersleben-Staßfurt

    Salzlandkreis

    Landkreis Stendal

    Landkreis Westhavelland

    Stadtkreis Stendal

    Landkreis Osterburg

    Landkreis Tangerhütte

    Landkreis Seehausen

    Landkreis Havelberg

    Landkreis Stendal

    Landkreis Wittenberg

    Stadtkreis Wittenberg

    Landkreis Schweinitz

    Landkreis Herzberg

    Landkreis Gräfenhainichen

    Landkreis Jessen

    Landkreis Torgau

    Landkreis Wittenberg

    Stadt Dessau-Roßlau

    Stadt Dessau

    Landkreis Roßlau

    Stadt Dessau-Roßlau

    Stadt Halle (Saale)

    Stadt Halle-Neustadt

    Stadt Halle (Saale)

    Landeshauptstadt Magdeburg

    Landkreis Magdeburg

    Stadt Magdeburg

    Kleines statistisches Résumé

    Kleines statistisches Résumé

    Zeitstrahl zur Kreis- und Wappenentwicklung

    Zeitstrahl zur Kreis- und Wappenentwicklung

    Bibliographie

    Bibliographie

    Personenverzeichnis

    Personenverzeichnis

    Ortsregister

    Ortsregister

    STADT DESSAU-ROSSLAU

    Kfz-Kennzeichen: DE (Gesamtkreis), RSL (ehemals Landkreis Roßlau)

    Die kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau befindet sich im zentralen Osten von Sachsen-Anhalt und grenzt an die Landkreise Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg. Sie wurde durch die Zusammenlegung der Städte Dessau und Roßlau gebildet und trägt die Namen beider Städte.

    DESSAU, Stadtkreis (1933 bis 2007): Die Stadt Dessau war mit der Gründung des

    Herzogtums Anhalt am 30. August 1863 Hauptstadt dieses neuen Herzogtums, aber auch Kreisstadt des ehemaligen Kreises Dessau geworden. Am 1. Januar 1932 schloß man diesen mit dem ehemaligen Kreis Köthen zum Kreis Dessau-Köthen mit dem Kreissitz Dessau zusammen. Am 15. April 1933 wurde Dessau als kreisfreie Stadt aus dem Kreis Dessau-Köthen ausgegliedert, war aber noch bis zum 1. Mai 1933 dessen Kreissitz.

    Seine erste urkundliche Erwähnung fand Dessau unter dem Namen Dissowe im Jahre 1213. Ob der Name eine Herleitung vom slawischen tis (Eibenbaum) ist oder aus dem Germanischen kommt und soviel wie rauschende Aue bedeutet, ist bislang nicht geklärt.

    Das Stadtwappen von Dessau ist seit 1540 in Benutzung und wurde seitdem oftmals mit wechselnden Beizeichen belegt, meist in Form eines Herzschildes. Im Wesentlichen blieb es jedoch bis 2007 unverändert. Seine Grundlage bildet das Stammwappen der anhaltischen Askanier, der ehemaligen Landesherren, deren Herrschaft erst mit dem Ende des Herzogtums Anhalt am 12. November 1918 endete.

    Dieses Stammwappen der Askanier (Abb. 650) besteht faktisch aus zwei Wappen, die in einem gespaltenen Schild miteinander vereint sind. Es gehört im deutschsprachigen Raum zu den frühen, durch eine Schildteilung entstandenen Wappen und blieb zumindest in der Anordnung der beiden Wappenbilder vom frühen 13. Jahrhundert an unverändert. Bei den beiden gezeigten Wappenbildern handelt es sich rechts um den Märkischen Adler (Abb. 2113),¹ der durch sein Hervorbrechen am Spalt nur noch als halber Adler vorhanden ist und somit zu einem neuen Wappenbild wurde, sowie um das später durch einen Rautenkranz ergänzte Wappen der Grafen von Ballenstedt (Abb. 1320).² Das Ballenstedter Wappenbild selbst war bis ins 19. Jahrhundert nicht auf die neunfache Teilung festgelegt und erscheint auch in der Kombination mit dem Märkischen Adler und dem Rautenkranz in unterschiedlicher Streifung oder mit unterschiedlicher Balkenanzahl. Gerade in der Frühzeit der Heraldik sind Mehrfachteilungen oder mehrere Balken beziehungsweise Mehrfachspaltungen oder mehrere Pfähle, bei denen die Anzahl über zwei oder drei lag, unabhängig von ihrer Menge in der Regel nicht als unterschiedliche Wappenbilder gedeutet und als mehrfach geteilt blasoniert worden. Es wurde damals auch kein Unterschied zwischen Teilungen und Balken gemacht; was heute in der traditionellen französischen und englischen Heraldik noch immer der Fall ist. Hier werden alle gestreiften Schilde als geteilt blasoniert, jeweils mit der entsprechenden Anzahl an Schnitten.³ Somit wurde in der frühen Heraldik eine neunfache Teilung durchaus mit drei Balken als identisch empfunden. So variieren auch die Teilungen im Stammwappen der sächsischen und der anhaltischen Askanier bis zu ihrer verbindlichen Festlegung auf neun im Laufe des 19. Jahrhunderts und haben nur gemein, daß es sich jeweils um Mehrfachteilungen handelt.

    Abb. 2353: Der Stadtkreis

    Dessau-Roßlau (Rot) innerhalb von

    Sachsen-Anhalt (Schwarz) sowie

    die Gebiete von in diesem Kapitel

    behandelten Kreisen außerhalb des

    derzeitigen Kreisgebietes in

    Sachsen-Anhalt (Orange).

    Abb. 2354: Zeichnung des

    sehr wahrscheinlich Herzog

    Bernhard III. von Sachsen

    zuzuordnenden Wappens

    auf einer Abbildung auf

    dem auf um 1247 datierten

    Quedlinburger Wappenkästchen.

    Abb. 2355: Fürst Heinrich I.

    von Anhalt im Turnier.

    Zeichnung nach einer

    Miniatur im um 1300/1320

    angefertigten Codex

    Manesse (Heidelberg,

    Universitätsbibliothek).

    Abb. 2356: Variante des Wappens

    der Fürsten von Anhalt mit

    rotem halbem Adler und

    neunfacher Teilung von

    Gold und Schwarz.

    Abb. 2357: Zeichnung des

    Wappens des Fürsten von Anhalt

    nach einer Illustration im

    Heidelberger Sachsenspiegel

    (Heidelb., Universitätsbibliothek).

    Abb. 2358: Zeichnung des

    Wappens des Herzogs von Sachsen

    in der um 1340 angefertigten

    Züricher Wappenrolle (Zürich,

    Schweizerisches Landesmuseum).

    Abb. 2359: Zeichnung des

    Wappens des Fürsten von

    Anhalt im 1369/1396

    angefertigten Wapenboek

    Gelre (Brüssel, Bibliotèque

    royale de Belgique).

    Abb. 2360: Zeichnung des

    Wappens des Herzogs von Sachsen

    innerhalb der Sieben Fahnlehen im

    Heidelberger Sachsenspiegel,

    um 1330 (Heidelberg,

    Universitätsbibliothek).

    Abb. 2361: Das Stammwappen

    der Fürsten von Anhalt

    in der Variante wie in

    Abb. 2356 mit einem

    schräglinken geraden

    Rautenkranz.

    Während man im Siegel von Fürst Heinrich I. aus dem Jahre 1215 (Abb. 2363) wie auf dem Brakteaten von Albrecht I. den Bären (Abb. 1326) bereits eine deutlich hohe Anzahl von Teilungen beziehungsweise Balken erkennen kann,⁴ zeigt die Züricher Wappenrolle von 1340 (Abb. 2358) für den Herzog von Sachsen lediglich einen fünfmal von Schwarz und Gold geteilten Schild.⁵ Die Farbfolge Schwarz-Gold war damals bei Mehrfachteilungen keine andere als Gold-Schwarz, und beide werden ebenfalls erst in der neueren Heraldik genau definiert und als unterschiedliche Wappenbilder gewertet.

    Aus dem Wappen der Grafen von Ballenstedt, dem eigentlichen Stammwappen der Askanier, sind die Stammwappen von Anhalt und von Sachsen in modifizierter Form abgeleitet worden. Die bislang früheste bekannte und zudem farbige Wappendarstellung eines Wappens des damaligen Herzogs von Sachsen in Form eines gespaltenen Schildes mit Adler und Balkenwappen, befindet sich auf dem am ehesten um 1247 angefertigten⁶ Quedlinburger Wappenkästchen (Abb. 2354). Dieses zeigt hier im gespaltenen Schild rechts in Silber einen am Spalt hervorbrechenden roten Adler und links ein siebzehnmal von Gold und Schwarz geteiltes Feld. Zu dieser Zeit waren gespaltene Schilde mit zwei Wappenbildern noch vergleichsweise selten und am ehesten in England anzutreffen. So wie das Wappen von dem Welfischen Kaiser Otto IV. ganz offensichtlich unter dem Einfluß seiner englischen Verwandtschaft wie auch unter dem der englischen Wappen und damaligen Wapppraxis steht,⁷ könnte das Wappen von Bernhard III. wiederum durch das Wappen von Kaiser Otto IV. inspiriert worden sein, welches man ebenfalls auf dem Quedlinburger Wappenkästchen findet (Abb. 249). Herzog Bernhard III. von Sachsen war zwar bei der Wahl Philipps I. von Schwaben im Jahre 1198 dessen Parteigänger gegen Otto IV. gewesen, wechselte jedoch nach der Ermordung Philipps von Schwaben im Jahre 1208 von den Staufern auf die Seite von Otto IV. und gehörte fortan wohl auch zu dessen engerem Kreis an Vertrauten.⁸ Somit könnte das auf dem Wappenkästchen von Quedlinburg gezeigte Wappen - egal, wann genau dieses angefertigt worden ist - das Wappen der Fürsten von Anhalt in der Form zeigen, wie sie es seit 1208 oder etwas später benutzt haben. Die Tinkturen des Wappens sind seit der Abbildung auf dem Quedlinburger Wappenkästchen unverändert und waren es wahrscheinlich auch schon vor 1247.

    Für Herzog Bernhard III., den Stammvater der sächsischen und der anhaltischen Linie der Askanier, ist zwar wie für seinen Vater Albrecht I. den Bären nur das Ballenstedter Balkenwappen⁹ auf Siegeln belegt, doch findet man in einem seiner Reitersiegel, welches 1195 verwendet wurde (Abb. 2362), einen außergewöhnlichen möglichen Hinweis auf das Wappen der Fürsten von Anhalt. Auf diesem nicht vollständig erhaltenen Siegel ist der Wappenschild des Reiters gespalten und zeigt auf der linken Hälfte einen mehrfach

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