Diagnose Liebeskummer: Die neue Praxis Dr. Norden 8 – Arztserie
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»Lydia, was ist passiert?«, fragte Danny erschrocken, als er an diesem Morgen ein wenig früher als sonst in die Praxis kam und in die Küche schaute. Lydia saß zusammengesunken auf dem blauen Sofa, das er in der Küche hatte aufstellen lassen, falls seine Sprechstundenhilfen mal ein paar Minuten Pause brauchten. »Thomas hat ihre Beziehung beendet«, antwortete Sophia für ihre Freundin und Kollegin. Die zierliche junge Frau, die ihr hellblondes Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte, stand an der Kaffeemaschine und füllte Kaffeepulver ein. »Das kann ich nicht glauben«, entgegnete Danny. »Es ist aber so«, sagte Lydia und sah ihn mit ihren rotgeweinten Augen an. »Wieso hat er das getan?« Er setzte sich neben Lydia auf das Sofa und streichelte ihr beruhigend über den Rücken, als sie aufschluchzte. »Ich habe ihn gestern in der Reha besucht, und er hat mir eröffnet, dass es mit uns keinen Sinn mehr hat. Er denkt, ich würde ihn bald als Belastung empfinden und mich nach meinem alten Leben zurücksehnen. Er glaubt nicht, dass unsere Liebe seine Behinderung aushält, er geht vielmehr davon aus, dass wir uns am Ende bestimmt hassen würden.« »Ich bin aber ziemlich zuversichtlich, dass er den Rollstuhl wieder loswird.« »Ja, das sind wir alle, abgesehen von Thomas. Ich verstehe nicht, warum er sich aufgibt. Er hatte doch sonst immer Vertrauen in die Zukunft.« Lydia betupfte ihre Augen mit einem Papiertaschentuch, strich ihr halblanges dunkelblondes Haar zurück und atmete ein paar Mal tief ein und aus.
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Buchvorschau
Diagnose Liebeskummer - Carmen von Lindenau
Die neue Praxis Dr. Norden
– 8 –
Diagnose Liebeskummer
Dr. Danny Norden therapiert …
Carmen von Lindenau
»Lydia, was ist passiert?«, fragte Danny erschrocken, als er an diesem Morgen ein wenig früher als sonst in die Praxis kam und in die Küche schaute.
Lydia saß zusammengesunken auf dem blauen Sofa, das er in der Küche hatte aufstellen lassen, falls seine Sprechstundenhilfen mal ein paar Minuten Pause brauchten.
»Thomas hat ihre Beziehung beendet«, antwortete Sophia für ihre Freundin und Kollegin. Die zierliche junge Frau, die ihr hellblondes Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte, stand an der Kaffeemaschine und füllte Kaffeepulver ein.
»Das kann ich nicht glauben«, entgegnete Danny.
»Es ist aber so«, sagte Lydia und sah ihn mit ihren rotgeweinten Augen an.
»Wieso hat er das getan?« Er setzte sich neben Lydia auf das Sofa und streichelte ihr beruhigend über den Rücken, als sie aufschluchzte.
»Ich habe ihn gestern in der Reha besucht, und er hat mir eröffnet, dass es mit uns keinen Sinn mehr hat. Er denkt, ich würde ihn bald als Belastung empfinden und mich nach meinem alten Leben zurücksehnen. Er glaubt nicht, dass unsere Liebe seine Behinderung aushält, er geht vielmehr davon aus, dass wir uns am Ende bestimmt hassen würden.«
»Ich bin aber ziemlich zuversichtlich, dass er den Rollstuhl wieder loswird.«
»Ja, das sind wir alle, abgesehen von Thomas. Ich verstehe nicht, warum er sich aufgibt. Er hatte doch sonst immer Vertrauen in die Zukunft.« Lydia betupfte ihre Augen mit einem Papiertaschentuch, strich ihr halblanges dunkelblondes Haar zurück und atmete ein paar Mal tief ein und aus.
»Er war es bisher aber auch gewohnt, dass er keinerlei Einschränkungen hinnehmen musste.«
»Ich weiß. Der Gedanke, dass er vielleicht nie wieder mit der Feuerwehr unterwegs sein kann, macht ihm vermutlich ebenso sehr zu schaffen wie unsere gemeinsame Zukunft, die es für ihn offensichtlich nicht mehr gibt.«
»Geben Sie ihm Zeit, Lydia. Sobald seine Genesung Fortschritte macht, wird es ihm schnell wieder klar werden, dass er gar nicht ohne Sie leben will«, versicherte Danny ihr.
»Da bin ich aber ganz und gar nicht sicher, dass das so sein wird. Es wäre doch auch möglich, dass er das mit seiner Behinderung nur vorschiebt, um einen sauberen Schlussstrich zu ziehen. Vielleicht hat er eine andere kennengelernt. Vielleicht irgendeine Supersportlerin, die auch gerade in der Rehaklinik ist.«
»Jetzt hör aber auf«, mischte sich Sophia in das Gespräch zwischen Lydia und Danny ein.
»Warum? Es wäre nicht das erste Mal, dass sich jemand während einer Kur oder einer Reha verliebt. Denk doch mal an Frau Emsberg, die sich während ihrer Kur verliebt hat«, kam Lydia auf die alte Dame zu sprechen, der Danny wegen ihres Rheumaleidens eine Kur verschrieben hatte.
»Frau Emsberg ist über siebzig und seit zwanzig Jahren Witwe, das ist etwas anderes«, erklärte Sophia.
»Aber der Beweis dafür, dass eine Kur so eine Art Partnerschaftsbörse ist.«
»Willst du dich unbedingt quälen? Oder was soll das?«, entgegnete Sophia kopfschüttelnd.
»Ich bin nur realistisch.«
»Nein, bist du nicht. Thomas liebt dich, und er wird sich wieder fangen.«
»Davon gehe ich auch aus«, stimmte Danny Sophia zu.
»Wenn ihr das glauben wollt«, murmelte Lydia.
»Soll ich mal mit ihm reden? Olivia und ich hatten ohnehin vor, Thomas am Samstag zu besuchen«, sagte Danny.
»Ja, bitte, tun Sie das, Daniel. Ihnen vertraut er, er wird Ihnen nichts vormachen. Ich will doch nur wissen, ob er mich noch liebt oder ob er mich loswerden will.«
»Ich rede mit ihm«, versprach ihr Danny.
»Es wird alles wieder in Ordnung kommen, Lydi, und jetzt trink einen Kaffee, damit du wieder zu dir kommst. Wir öffnen in fünf Minuten«, sagte Sophia und deutete auf die Bahnhofsuhr, die über der Tür der Küche hing. Sie zeigte kurz vor halb neun.
»Ich werde mich zusammenreißen«, versicherte Lydia ihr und nahm die Tasse mit dem duftenden Kaffee entgegen.
»Gutes Mädchen«, entgegnete Sophia lächelnd. »Möchten Sie auch einen Kaffee, Daniel?«, wandte sie sich an ihren Chef.
»Nein, vielen Dank, Valentina hat mich schon versorgt.«
»Stimmt, Valentinas opulente Frühstücksideen sind uns allen bekannt«, antwortete Sophia schmunzelnd.
»Sie ist eben die beste«, sagte Lydia, die sich wieder gefangen hatte. Sie alle kannten Valentina Merzinger, die sich um Dannys Haushalt kümmerte und sich liebevoll um ihn sorgte.
»Valentina ist ein echtes Goldstück, das stimmt, aber ich kann mich auch absolut nicht über meine Wahl beschweren, was meine Mitarbeiterinnen in der Praxis betrifft«, sagte Danny und erhob sich von dem Sofa.
»Wir sind eben ein gutes Team«, entgegnete Sophia.
»Was wir auch nach dem Brand im Möbelhaus bewiesen haben, sonst wäre Thomas vielleicht gar nicht mehr am Leben«, erinnerte Lydia an das Feuer, zu dem sie und Thomas mit ihrer Feuerwehreinheit gerufen wurden, bei dem Thomas während des Rettungseinsatzes unter den Trümmern einer Mauer verschüttet auf Hilfe wartete, und Daniel und Sophia, die vor Ort waren, Thomas versorgten.
»Wir werden auch weiterhin ein gutes Team sein, und Thomas und du, ihr werdet auch in Zukunft mit den anderen Feuerwehrleuten Leben retten«, versicherte ihr Sophia.
»Auf jeden Fall«, pflichtete Danny ihr bei, bevor er sich auf den Weg in sein Sprechzimmer machte.
»Schaffst du es?«, fragte Sophia noch einmal besorgt nach, als Lydia vor sich hin starrte, während sie an der Kaffeetasse nippte.
»Die Arbeit wird mich ablenken, ich habe genug vom Grübeln«, sagte Lydia und nahm noch einen großen Schluck von dem Kaffee, bevor sie von dem Sofa aufstand. »Wie sehe ich aus?«, fragte sie.
»Super, wie immer«, antwortete Sophia lächelnd.
Genau wie sie trug Lydia eine weiße Jeans und ein türkisfarbenes T-Shirt. Daniel hatte es ihnen überlassen, wie sie sich während der Sprechstunden kleiden wollten, und sie hatten sich für bequeme Jeans und T-Shirts in diesen Farben entschieden.
»Öffnest du die Tür?«, fragte Lydia.
»Mache ich«, sagte Sophia und verließ die Küche, um die ersten Patienten in die Praxis zu lassen, die sicher schon ungeduldig im Hof warteten.
*
Bevor Danny sich hinter den ausladenden Schreibtisch mit der großen weißen Schwenklampe setzte, verglich er die Uhrzeit der Standuhr, die als antikes Schmuckstück in seinem Sprechzimmer stand, mit der Uhrzeit, die sein Handy anzeigte. Wie immer stimmte die Zeit überein. Die Uhr in dem prächtigen Gehäuse aus Ahornholz, die zum Inventar des Hauses gehörte, das er von Fanny Moosleitner, einer ehemaligen Patientin und mütterlichen Freundin, geerbt hatte, zeigte stets die exakte Zeit an.
Sein Herz machte einen Sprung, als er auf dem Weg zum Schreibtisch noch einmal aus dem Fenster schaute und Olivia auf ihrem Balkon stehen sah. Sie trug ein maisgelbes Kleid, das lange hellrote Haar bewegte sich im sanften Morgenwind, und sie schaute in seine Richtung. Er war nicht sicher, ob sie ihn sehen konnte, trotzdem verharrte er einen Moment lang in der Bewegung und stellte sich vor, dass auch sie