Aus der zweiten Reihe tanzen: Wenn du merkst, dass Du Dich im Kreis drehst, wird es Zeit, aus der Reihe zu tanzen
Von Torsten Schröder
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Über dieses E-Book
Wie soll es weitergehen, wenn sich ein seit Jahren bestehender Lebensentwurf von einem Moment zum nächsten in Nichts auflöst? Der Leistungssportler, Moderator und Coach Torsten Schröder hat diese Erfahrung gleich mehrfach in seinem Leben machen müssen – und er hat sich im Anschluss immer wieder neu erfunden, stärker und vielseitiger als je zuvor. "Aus der zweiten Reihe tanzen" erzählt eine sehr persönliche, authentische Geschichte über hart erarbeitete Erfolge sowie unerwartete Rückschläge - und die Kraft, die aus ihnen entstehen kann. Gleichzeitig ist dieses Buch ein lebensnaher, inspirierender Wegweiser für alle, die ihrem Leben neuen Schwung und eine andere Richtung geben wollen.
Torsten Schröder, Jahrgang 1985, ist seit einigen Jahren mit großer Resonanz als Moderator, Redner, Autor und Coach tätig. Nach einer bundesweit erfolgreichen Karriere als Tanzsportler und Tanzlehrer liegen jetzt die Schwerpunkte seiner Tätigkeit auf der Beratung von Unternehmen und Führungskräften sowie in der Unterstützung im Umgang mit Lebenskrisen. Torsten Schröder lebt im Großraum Köln, wo er sich auch ehrenamtlich als Botschafter des Vereins "Breakfast4kids" engagiert. "Aus der zweiten Reihe tanzen - Wenn Du merkst, dass Du Dich im Kreis drehst, wird es Zeit, aus der Reihe zu tanzen" ist sein bislang persönlichstes Buch.
Torsten Schröder
Torsten Schröder, geboren am 7.6.1985 in Köln, begann schon als Jugendlicher mit dem Turniertanz als Leistungssport. Nach einer erfolgreichen Karriere im Tanzsport und als Tanzlehrer gibt er seine langjährige Erfahrung jetzt als Coach und Speaker, Moderator und Unternehmensberater weiter. Darüber hinaus ist Torsten Schröder Botschafter der regionalen Initiative Breakfast4Kids e.V.
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Buchvorschau
Aus der zweiten Reihe tanzen - Torsten Schröder
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
1. Auflage Juni 2020
Copyright © 2020 by Ebozon Verlag
ein Unternehmen der CONDURIS UG (haftungsbeschränkt)
Alle Rechte vorbehalten.
Covergestaltung: Denise Möller
Coverfoto: Auf der Wolke Fotostudio, Köln
Layout/Satz/Konvertierung: Ebozon Verlag
ISBN 978-3-95963-707-7 (PDF)
ISBN 978-3-95963-705-3 (ePUB)
ISBN 978-3-95963-706-0 (Mobipocket)
ISBN der Printausgabe 978-3-95963-708-4
Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors/Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Veröffentlichung, Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
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Torsten Schröder
AUS DER ZWEITEN
REIHE TANZEN
Wenn du merkst, dass Du Dich im Kreis drehst,
wird es Zeit, aus der Reihe zu tanzen
Mit einem Nachwort von Profifußballerin Nina Windmüller
Ebozon Verlag
Für meinen Vater
Vorwort
Dass ich jemals ein Buch schreiben würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Viele Umstände in den letzten Jahren führten dazu, dass nun das entstanden ist, was Sie heute in Ihren Händen halten. Manchmal muss man einfach mal machen, um zu sehen, wo die Reise hingeht. Seinem Bauchgefühl vertrauen und aus »der zweiten Reihe tanzen.«
Großes Glück habe ich mit meiner Frau gehabt, die immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, und nun an meiner Seite steht und unseren wunderbaren Sohn Luke zur Welt gebracht hat. Auch durch Sie ist das Bedürfnis vor fast zwei Jahren entstanden, dieses Buch zu schreiben. Danke meiner Mutter und meinem Bruder für die letzten 34 Jahre meines Lebens, dass Sie mich so nehmen, wie ich nun mal bin, und für alle tollen Erlebnisse miteinander.
Danken möchte ich allen Verstorbenen unserer Familie, die für immer in meinem Herzen bleiben werden. Vor allem meinem Vater, der mir trotz endloser Diskussionen immer die richtigen Dinge mitgegeben hat, auch wenn ich Sie häufig nicht verstanden habe oder nicht verstehen wollte. Zum Schluss möchte ich meinem Ziehvater Oliver Kästle danken, der mir bis heute in vielen beruflichen und privaten Situationen zur Seite steht und es mehr als verdient hätte, häufiger selbst »aus der zweiten Reihe zu tanzen«.
Eine Reise mit tausend Meilen
beginnt mit einem kleinen Schritt.
(Laotse)
Mein Tanz aus der 2. Reihe
Prolog: Mein persönliches Warum
»Bis zur Rente durchhalten«, war die Devise meines Vaters. Rente bedeutete für ihn das Gegenteil von Arbeit, die Freiheit, das zu tun, was Spaß macht, die Belohnung für ein langes Arbeitsleben. Von seiner Arbeit sprach er immer mit einer Art Groll.
Er hat es nicht bis zur Rente geschafft.
Mein Vater war Bürokaufmann bei einer großen Firma in Köln. Seine Arbeit brachte das Geld für den Lebensunterhalt unserer Familie – Freude, Erfüllung oder sogar Leichtigkeit hat er in seinem Job nie gefunden. Meistens kam er müde und abgespannt nach Hause und ging früh schlafen.
War er ein Workaholic? Mit Sicherheit nicht im klassischen Sinn. Er war nicht süchtig nach seiner Arbeit, sondern hatte, aus welchen Gründen auch immer, Angst. Angst zu scheitern, Angst, nicht gut genug zu sein, Angst, seinen Arbeitsplatz zu verlieren und dann seine Rolle als Ernährer der Familie nicht mehr erfüllen zu können.
Gemessen an unserem Familienbudget haben unsere Eltern meinem Bruder und mir viel ermöglicht. Sie haben eine Menge Geld und Zeit in uns investiert: bei mir vor allem in Musikunterricht, später in den Tanzsport, der zur Schule meines Lebens wurde. Als Kind und Jugendlicher durfte ich alles ausprobieren, Fußball, Handball, Tischtennis, aber die Konstante Tanzen ist geblieben.
Es war kein Druck dahinter, sondern so, als müsste es so sein. Auch wenn ich mich als Jugendlicher oft dafür geschämt habe, denn auf dem Dorf – und ich glaube, das ist heute auch noch so – wird man sehr schnell als schwul abgestempelt, wenn man tanzt.
Meine Eltern haben mich auch zum Tanzen gebracht. Ich tanze seit meinem sechsten Lebensjahr, mit 15 wurde ich Leistungssportler. Woher mein Ehrgeiz und meine Ambitionen kommen, weiß ich nicht. Tief in mir steckt etwas, das mich immer weitermachen lässt, weil ich nach vorne will, besser sein will als die Konkurrenz. Das sind meine Motivation und mein Warum. Das und vermutlich auch eine große Portion Angst als Motor.
Ich habe meinem Vater viel zu verdanken. Er war ein hervorragender Redner und Erzähler, der sein Publikum in den Bann ziehen konnte. Eigentlich hätte er Politiker oder Moderator werden sollen. Den Spaß am Vortragen und das Talent zum Reden habe ich mit Sicherheit von ihm geerbt; gut möglich, dass ich mit meinem Beruf die Berufung vollende, die er eigentlich schon hatte. Er war außerdem ein extrem hilfsbereiter Mensch. Aber weil er meistens auch sagte, was er dachte, wurde er zwar respektiert, war aber nicht bei allen beliebt.
»Nur nett sein, ist fatal«, ist eine der wichtigsten Leitlinien, die mir mein Vater vorgelebt hat. Lange Zeit habe ich mich viel zu selten daran gehalten und musste als Erwachsener mühsam und oft auf die harte Tour lernen, wie man das umsetzt. Sich nicht alles gefallen lassen, sichtbar Position beziehen und für sich und seine Anliegen zu kämpfen, bedeutet natürlich nicht, sich von Ethik und Moral zu verabschieden. Aber mit Brav-Sein und Sich-Anpassen schafft man es nicht in die 1. Reihe.
Dort wollte ich immer hin. Ich war als Kind sehr schüchtern und konnte durch meinen Sport Schüchternheit und Angst überwinden. Weil meine Schulzeit sehr schlecht war und mir meine Lehrer nichts beibringen konnten, möchte ich heute andere unterstützen und ihnen etwas beibringen. Und weil ich als Kind lesen und schreiben gehasst habe, schreibe ich heute ein Buch.
Es steckt viel Wahres darin, dass man genau das tun sollte, wovor man die größte Angst hat. Ich möchte Ihnen zeigen, wie Sie Ihre Angst überwinden und Ihr Leben zu Ihrer Bühne machen können.
Wie Sie Ihre eigene 1. Reihe finden und Ihre Träume umsetzen können. Denn das Leben ist viel zu kurz und zu spannend, um wie mein Vater müde und abgespannt auf die Rente zu warten.
Es gibt mehr Leute, die kapitulieren,
als solche, die scheitern.
(Henry Ford)
Talent ist nicht alles
An Oliver Kahn fasziniert mich, dass er sich selbst – genau wie ich – nicht als Talent sieht, nie gesehen hat. Er musste sich immer alles hart erarbeiten.
Viele waren talentierter als er, haben den Sprung aber nicht geschafft und sind auf ihrem Weg in die erste Reihe gescheitert. Denn Erfolg stellt sich nicht automatisch dadurch ein, dass man ein besonderes Talent hat. Erfolg ist eben auch: die Zähne zusammenzubeißen und durchhalten, einsam am Schreibtisch sitzen, während die anderen feiern, morgens um 5.00 Uhr trainieren und dann nochmal abends um 22.30 Uhr nach einem Tag voller Arbeit.
Ich habe in meine Tanzkarriere ein Auto der Oberklasse, also etwa 100.000 Euro, investiert: für Turnierfahrten, Trainerstunden, Kleidung, Fortbildungen und vielem mehr. Dazu kommen 12 Jahre Leistungssport. Das bedeutet auch 12 Jahre jeden Tag Zweifel – Selbstzweifel, aber auch Zweifler auf Funktionärsebene, die mit der Person Torsten Schröder nicht einverstanden waren.
Wofür das alles? Das frage ich mich in meinen Frust-Momenten auch. Es ist und bleibt das große Fragezeichen, das jeden zwischendurch quält, der sich auf den Weg macht, weil er in die erste Reihe will. Die Antwort lautet: Weil es keine Garantie gibt.
Ein »Träume dein Leben, lebe deinen Traum«, kommt jedem Coach leicht über die Lippen, aber ob wir nach sehr viel harter Arbeit tatsächlich dort ankommen, wo wir hinwollen, garantiert uns niemand.
Oliver Kahn wusste als junger Sportler nicht, dass er eine Weltkarriere vor sich hat, und Sie wissen nicht, ob Ihr Plan für die erste Reihe aufgehen wird. Trotzdem lohnt es sich, diesen Weg zu gehen.
Es gibt keine Garantie
Warum soll man sich das alles antun, wenn es so anstrengend ist und man nie weiß, ob es klappt?
Weil es keine Garantie gibt. Nicht dafür, dass man die erste Reihe erreicht, aber auch nicht dafür, dass es in der zweiten so gemütlich bleibt wie es ist.
»Stillstand ist Rückschritt«, heißt es. Eine Plattitüde, denken Sie jetzt vermutlich. Zugegeben, der Spruch ist alt und platt, aber er hat einen sehr wahren Kern.
Wer garantiert Ihnen denn, dass Sie den Job, in dem Sie zwar lustlos, aber zuverlässig ausharren, behalten werden? Ihr Chef? Sie arbeiten seit Jahren als braver und unbescholtener Angestellter in einem Riesen-Konzern oder sogar im öffentlichen Dienst, Ihr Arbeitsplatz ist sicher? Dann denken Sie beispielsweise mal an Nokia, dem finnischen Holzstoffhersteller, der plötzlich sehr erfolgreich im Handy-Geschäft war und mehr als ein Jahrzehnt lang Marktführer war. Wer hatte Anfang der 2000er Jahre kein Handy von Nokia?
Und dann verpassten die Finnen die Entwicklung des Smartphones und verschwanden genauso schnell von der Bildfläche, wie sie gekommen waren. Nokia gehörter zur großen Zahl der Konzerne, die nicht »too big to fail« waren und einfach untergingen. Blöd, wenn man bei so einem Unternehmen seinen Arbeitsplatz hatte und glaubte, dass man dort in aller Ruhe bis zur Rente durchhalten könnte. Unternehmen werden heutzutage schnell groß und verschwinden noch schneller – den festen Job von der Lehre bis zur Rente können sich die meisten unsere Generation abschminken.
Wer sagt denn, dass eine Beziehung, aus der eigentlich schon lange die Luft raus ist, für ewig hält? Der Trauring am Finger? Wenn Sie sich da mal nicht täuschen: Die Partnerin oder der Partner spürt doch auch, dass »es« trotz Ring und den verliebten Versprechungen von einst schon lange nicht mehr