Moody Food-Fotografie: Stimmungsvolle Bilder gestalten mit wenig Licht
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Rezensionen für Moody Food-Fotografie
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Buchvorschau
Moody Food-Fotografie - Corinna Gissemann
KAPITEL 1
MOODY FOOD- FOTOGRAFIE
Herzlich willkommen! Es freut mich, dass Sie sich für dieses Buch entschieden haben. Auf den kommenden Seiten möchte ich Sie auf die dunkle Seite der Food-Fotografie entführen. Nein, keine Angst, es wird nicht gruselig, dafür aber spannend, ausdrucksstark und vor allem für Sie mit wenigen Mitteln gut umsetzbar. Das glauben Sie nicht? Dann bin ich gespannt, wie Sie darüber denken, wenn Sie dieses Buch bis zum Ende durchgearbeitet haben.
Ich habe lange überlegt, ob es sinnvoll ist, zu diesem Thema ein Buch zu schreiben. Der Moody-Bildlook ist schon seit Jahren populär und hat bis heute nichts an seiner Attraktivität verloren. Allerdings gibt es zu diesem Thema keine gedruckte Lektüre. Aber, warum eigentlich nicht? Wahrscheinlich denken Sie jetzt, weil es zu kompliziert und zu schwer in der Umsetzung ist oder Sie einfach zu viel Fachwissen benötigen. Nein! Zum erfolgreichen Durcharbeiten dieses Buches müssen Sie nur wissen, wo Sie bestimmte Einstellungen an Ihrer Kamera oder Ihrem Smartphone vornehmen. Und Sie sollten ein Bildbearbeitungsprogramm, ein Stativ, ein paar Requisiten, schwarze Pappe sowie Lust und Spaß am Basteln des ein oder anderen Hilfsmittels haben.
Ich werde Ihnen anhand unterschiedlicher Motive zeigen, dass stimmungsvolle Bilder mit wenig Licht kein Hexenwerk und leicht umzusetzen sind. Von geschmackvollen Arrangements bis hin zu einfachen Sets zeige ich Ihnen mit Tages- und Kunstlicht, was alles möglich ist.
Mir ist es wichtig, dass dieses Buch auch für Laien leicht verständlich ist. Deswegen werden Sie hier auch keine hochwissenschaftlichen Texte vorfinden, sondern leichte, lockere Textkost mit einem Hauch Animation, damit Sie das Bedürfnis bekommen, das Gelernte direkt umzusetzen.
WAS BEDEUTET »MOODY«
Wörtlich übersetzt bedeutet »moody« so viel wie »melancholisch, launisch oder mürrisch«. Mit der Zeit werden Sie auch über andere Begrifflichkeiten stolpern wie »dark and moody«, »mystic light« oder auch »Chiaroscuro«. Eine klare Abgrenzung zwischen diesen Stilen gibt es nicht und meist gehen sie ineinander über. Was diese Bildstile jedoch alle auszeichnet, sind Kontraste, Texturen und vor allem ein ausdrucksstarkes Licht-Schattenspiel. Das heißt, die Bilder erhalten ihre Stimmung, Atmosphäre und Tiefe durch das gezielte Einsetzen, Verarbeiten und Modellieren von wenig Licht. Zudem darf es rustikaler, dreckiger und unaufgeräumter zugehen als beim hellen, luftigen Bildstil. Alte Requisiten, Leinen, kaputte Holzbretter und auch angelaufenes Silberbesteck dürfen es sein. Das heißt natürlich nicht, dass Sie jetzt all Ihre liebevoll gesammelten Requisiten ohne Macken entsorgen müssen – ganz im Gegenteil, auch diese können Sie mit dem Moody-Look wunderbar in Szene setzen.
Diese Art von Food-Fotografie ist also eher düster, geheimnisvoll und experimentell. Genau das macht aber ihren besonderen Reiz aus.
Verwitterte Holzbretter eignen sich besonders als Unter- und Hintergründe für Moody-Bildlooks. ISO 100 ∙ ¼ Sek. ∙ f/2.8 ∙ 100 mm
FOOD-FOTOGRAFIE: ARRANGEMENTS MIT GESCHMACK
Gerade die Food-Fotografie lebt von Arrangements, die dem Betrachter das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Dabei ist immer oberste Priorität, dass ihr Hauptdarsteller im Bild die ungeteilte Aufmerksamkeit bekommt. Nichts sollte von ihm ablenken. Die Elemente, die Sie Ihrem Bild hinzufügen, sollten nur unterstützend wirken. Genau das lässt sich wunderbar auch mit Stillleben kombinieren. Gerade am Anfang können Sie sich an kleinen Food-Stills probieren und so lernen, wie sich die Bildwirkung verändert, wenn Sie dem Set nach und nach Requisiten hinzufügen. Später, nach einiger Übung, werden Sie dadurch atemberaubende Bilder mit Atmosphäre kreieren.
Neben dem Arrangieren von Requisiten am Set sind natürlich noch andere Dinge elementar für ein gutes Bild. Das Wichtigste überhaupt ist aber das Licht. Dann folgen Bildgestaltung und Komposition sowie das Foodstyling. All das fällt Ihnen natürlich nicht in den Schoß, sondern muss gelernt und geübt werden. Möchten Sie sich tiefgreifender mit der Food-Fotografie befassen, dann empfehle ich Ihnen mein erstes, ebenfalls im dpunkt.verlag erschienenes Buch »Food-Fotografie: Leckere Bildrezepte für Einsteiger«. Dort erkläre ich Ihnen alles, was es braucht, um ein leckeres, ansprechendes Food-Foto zu erstellen.
Links ∙ Ein ruhiges Bild mit wenigen Elementen. ISO 100 ∙ ¼ Sek. ∙ f/2.8 ∙ 90 mm
Rechts ∙ Durch das Hinzufügen von Blumenelementen erzählt das Bild eine Geschichte. ISO 100 ∙ 1/10 Sek. ∙ f/2.8 ∙ 90 mm
VON VINTAGE BIS MODERN: ALLES IST ERLAUBT
Das Gute an der Food-Fotografie ist, dass Sie sich nicht auf einen bestimmten Stil festlegen müssen. Sie können alte, abgenutzte Requisiten ebenso verwenden wie neuwertige. Ein leckerer Gugelhupf mit toller Vintage-Backform kombiniert ist genauso interessant wie edles, schwarzes Besteck als Requisite zu einem leckeren Salat.
In meinem Beispielbild links können Sie sehen, wie ich getrocknete Lavendelzweige mit einem Blatt aus einem alten Buch zusammen fotografiert habe. Als Untergrund diente mir hier eine alte Holzkiste. Die einzelnen Elemente ergeben eine tolle Komposition und lassen dem Betrachter Raum für eine eigene Interpretation. Sie haben solch alte Buchseiten nicht? Kein Problem! Wie Sie diese selbst herstellen können, zeige ich Ihnen in Kapitel 10 (siehe Seite 152).
Links ∙ Durch Kontrast, Farbe oder ein spannendes Lichtspiel können Sie minimalistische Bilder interessanter wirken lassen. ISO 100 ∙ 1/2 Sek. ∙ f/6.3 ∙ 100 mm
Rechts ∙ Anschnitte wecken in der Regel schnell das Interesse des Betrachters. ISO 100 ∙ 1/3 Sek. ∙ f/5.6 ∙ 100 mm
MINIMALISMUS
Ich selbst liebe Minimalismus in Bildern, ganz nach dem Motto: Weniger ist mehr. Denn gerade das stellt meiner Ansicht nach die Herausforderung dar: Das Abbilden eines einzelnen Elements ist oft schwieriger als das Abbilden größerer Arrangements. Beim Fotografieren eines Einzelelementes soll der Hauptdarsteller die volle Aufmerksamkeit bekommen und nichts soll davon ablenken. Daher ist hier die Perspektive als auch das Spiel mit der Schärfentiefe enorm wichtig, denn gerade minimalistische Bilder, egal ob Stilllife oder Food, können auf den Betrachter schnell langweilig wirken.
Doch worin besteht nun die Besonderheit bei minimalistischen Bildern? Beim Betrachter erwecken solche Fotos den Eindruck, unvollständig zu sein, und er vervollständigt sie unbewusst. Schauen Sie sich das Bild oben links an: Was passiert vor Ihrem geistigen Auge, wenn Sie den Granatapfel betrachten?
Möchten Sie beim Betrachter Spannung erzeugen, können Sie gut mit Anschnitten arbeiten, um die volle Aufmerksamkeit für Ihr Bild zu bekommen. Auch das Arbeiten mit Komplementärfarben, der Drittelregel oder mit einer spannenden Komposition helfen u. a. dabei, das Auge des Betrachters verweilen zu lassen.
Schauen Sie von links nach rechts und achten Sie darauf, wie Ihr Auge das jeweilige Bild wahrnimmt. ISO 100 ∙ 1,6 Sek. ∙ f/4.5 ∙ 100 mm
Der Schlüssel zu einem interessanten, minimalistischen Bild ist also: Setzen Sie einfach möglichst wenige Elemente ein, um dem Betrachter die Möglichkeit zu geben, tiefer in das Bild einzusteigen.
Möchten Sie einmal etwas Besonderes wagen? Dann wandeln Sie Ihr Bild in Schwarz-Weiß um. Damit fällt die Ablenkung durch Farben weg und das Auge des Betrachters wird nur noch von Kontrast und Licht-Schatten-Verläufen geleitet. Das kann Ihr Motiv nochmal hervorheben und Ihr Bild interessanter machen.
Gerade minimalistische Bilder können durch eine geschickte Schwarz-Weiß-Bearbeitung ihren ganz besonderen Reiz bekommen.
Doch überlegen Sie vorher genau, ob die Umwandlung in Schwarz-Weiß zu Ihrem Motiv passt oder eher nicht. Bilder von Gerichten sind generell nicht zur Umwandlung in Schwarz-Weiß geeignet, Bilder mit wenigen Elementen wie Obst, Gemüse oder Kräuter hingegen schon eher. Probieren Sie es einfach aus!
MULL- ODER LEINENTÜCHER BRINGEN ZUSÄTZLICH TEXTUR IN IHRE BILDER.
ISO 100 ∙ 1/40 Sek. ∙ f/4 ∙ 90 mm
KAPITEL 2
DER EINSTIEG: WAS BENÖTIGEN SIE?
Ich möchte in diesem Kapitel gar nicht tief in die Technik einsteigen, dafür empfehle ich Ihnen mein erstes Buch »Food-Fotografie: Leckere Bildrezepte für Einsteiger«, worin ich alles zum Thema Objektive, Kamera und Zubehör für den Einstieg in die Food-Fotografie erkläre. Dennoch möchte ich hier noch einmal kurz auf die wichtigsten Aspekte eingehen, damit Sie auch direkt mit dem ersten Projekt im nächsten Kapitel starten können.
Machen Sie sich bitte nicht so viele Gedanken über Dinge, die Sie vielleicht nicht besitzen, wie eine teure Kamera, teure Objektive oder ein Fenster mit Nordausrichtung. Sie können mit der Kamera, die Sie haben, oder einem günstigen Objektiv auch gute Bilder erstellen, ja selbst mit Ihrem Smartphone. Über Fensterlicht werden Sie auf jeden Fall verfügen, ob in der Küche, im Schlafzimmer oder im Bad, völlig egal. Wichtig ist, dass Sie lernen, mit der vorhandenen Lichtsituation umzugehen. Haben Sie kein Stativ, dann ist das kein Problem. Üben Sie zunächst Aufnahmen auf Augenhöhe zu machen, indem Sie Ihre Kamera auf dem Tisch mit Ihrem Set positionieren und dann den Selbstauslöser Ihrer Kamera aktivieren. Sie sehen, es gibt für fast alles eine Lösung.
Ich fotografiere immer noch bei mir zu Hause. Sie brauchen also auch kein eigenes Fotostudio, keine teuren Requisiten und keine teure Ausrüstung, um Ihre Fotoideen zu verwirklichen.
KAMERA
Gute Bilder können Sie mit allen Arten von Kameras machen, auch mit Ihrem Smartphone. Die beste Kamera nützt Ihnen nämlich nichts, wenn andere elementare Dinge wie Styling, Komposition oder auch das Licht nicht stimmen. Sicherlich gibt es Vor- und Nachteile bei den verschiedenen Kamera-Modellen, aber Fotos machen sie alle, und das ist wichtig, um mit diesem Buch arbeiten zu können. Grundsätzlich würde ich Ihnen aber ans Herz legen, im RAW-Format zu fotografieren, und, wenn Sie das bereits beherrschen, im M-Modus Ihrer Kamera. Sind Sie noch nicht firm im Fotografieren mit dem M-Modus, leistet Ihnen der AV-Modus/A-Modus (Blendenvorwahl) gute Dienste. Von Vorteil ist auch das Fotografieren mit möglichst niedriger ISO-Zahl, denn gerade in dunklen Bereichen Ihres Fotos wird das Bildrauschen schnell sichtbar (und dunkle Bereiche wird es in diesem Buch viele geben). Ab welcher ISO-Zahl Ihre Fotos anfangen zu rauschen, hängt ganz von Ihrem Kameramodell ab. Nichtsdestotrotz ist das kein K. O.-Kriterium für gute Fotos, denn zum einen lässt sich das Bildrauschen auch in Bildbearbeitungsprogrammen verringern und zum anderen kann man es auch in Maßen als stilistisches Mittel einsetzen.
RAUSCHEN
Möchten Sie Fotos mit möglichst geringem Bildrauschen aufnehmen, sollten Sie die niedrigste ISO-Zahl an Ihrer Kamera einstellen.
OBJEKTIV
Bei den Objektiven ist es ähnlich. Machen Sie sich am Anfang nicht verrückt, weil Sie dieses oder jenes Objektiv nicht besitzen, aber ein Freund oder eine Freundin eines hat und damit so wunderbare Fotos macht. Versuchen Sie die Schritte, die ich Ihnen erkläre, mit Ihrer vorhandenen Ausrüstung oder auch mit Ihrem Smartphone umzusetzen. Möchten Sie dann tiefer in die Materie einsteigen, können Sie sich immer noch Gedanken über den Kauf einer neuen Kamera oder eines neuen Objektives machen. Ich fotografiere seit nunmehr acht Jahren mit einer 5D Mark II und einem 100-mm-Makro-Objektiv und einem 50-mm-Objektiv, also Festbrennweiten. Auch Ihr Smartphone ist für den Anfang völlig ausreichend, gerade, wenn Sie auf Plattformen wie Instagram Ihre neuesten Werke präsentieren möchten. Allerdings haben Festbrennweiten im Gegensatz zu Zoomobjektiven einen entscheidenden Vorteil: Sie sind schärfer in der Abbildungsleistung und beim Komponieren Ihres Fotos sind Sie gezwungen, sich zu bewegen. Das klingt für Sie merkwürdig? Ist es aber nicht, denn mit einem Zoomobjektiv können Sie bequem von Ihrem Standpunkt aus in Ihr Setting hineinzoomen, bei einer Festbrennweite müssen Sie sich entweder vorher Gedanken machen, wo Sie Ihre Kamera positionieren, und das Set dementsprechend aufbauen, oder Sie müssen später näher an das Set heran bzw. weiter weg gehen. Sie sind also, wenn man es nüchtern betrachtet, mit einer Festbrennweite sportlicher unterwegs, was bei vielen Bildern sicherlich auch von Vorteil ist.
BILDBEARBEITUNGSPROGRAMM
Um Ihre Bilder bearbeiten und ihnen den letzten Schliff geben zu können, benötigen Sie natürlich ein Bildbearbeitungsprogramm. Welches Sie nutzen, hängt ganz von Ihrem Geldbeutel und Nutzungsverhalten ab. Ich arbeite seit Jahren mit Lightroom und bin mehr als zufrieden damit. Neben diesem gibt es aber auch andere, wie z. B. Photoshop, Gimp oder auch Paint.net. Wichtig ist aber, dass Ihr Bildbearbeitungsprogramm RAW-Dateien öffnen kann. Wie Sie Ihre Fotos mit Lightroom bearbeiten, zeige ich Ihnen später in Kapitel 11 ab Seite 157.
RAW-FORMAT
Das RAW-Format stellen Sie in Ihrer Kamera ein. Es lässt sich später deutlich umfassender bearbeiten als das JPEG-Format. Allerdings nimmt es auch mehr Speicherplatz ein. Und RAW-Dateien müsssen bearbeitet (»entwickelt«) werden, sonst sehen sie flau aus.
STATIV
Möchten Sie in Ruhe mit Abschattern üben und Lichteffekte testen oder Ihr aufgebautes Set umgestalten, ohne immer wieder denselben Bildausschnitt suchen zu müssen? Dann ist das Stativ Ihr bester Freund. Auch längere Belichtungszeiten, bei denen es zu verwackelten Bildern kommen kann, lassen sich damit meistern. Zu Anfang ist es ein wenig gewöhnungsbedürftig, doch Übung macht bekanntlich den Meister. Und gerade wenn Sie manuell fokussieren wollen (und das werden Sie), müssen Sie mit einem Stativ arbeiten. Möchten Sie sich sowieso ein Stativ anschaffen, wäre mein Tipp, sich gleich eines mit einer Mittelsäule zu kaufen, denn damit lassen sich später auch Top-View-Aufnahmen (auch »Flatlays« genannt) realisieren.
STATIV-KAUF
Achten Sie beim Kauf eines Stativs immer darauf, dass das Stativ das Gewicht Ihrer Kamera inklusive Objektiv tragen kann! Sonst können Sie Ihre Kamera später in bestimmten Positionen nicht verwacklungsfrei fixieren.
TISCH
Haben Sie einen Tisch direkt am Fenster, können Sie sich glücklich schätzen, denn dann müssen Sie nicht viel Möbel rücken. Möchten Sie öfter Food-Fotos machen und müssen den Tisch immer erst an Ort und Stelle hieven, dann empfehle ich Ihnen, einen kleinen, kostengünstigen Tisch mit Rollen zu versehen. Damit können Sie ihn bequem von A nach B befördern. Haben Sie keinen Tisch, den Sie nutzen können, dann nehmen Sie