Foto Praxis Sportereignisse fotografieren: Blende, Verschlusszeit und der richtige Augenblick
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Über dieses E-Book
Sportfotograf Andreas Karpe Gora nimmt Sie mit ins Zentrum des Geschehens und gibt Ihnen das essenzielle Know-how für den einen besonderen Moment, um im richtigen Augenblick den Auslöser zu drücken! Einzigartige Referenzabbildungen und viele Tipps zeigen die wichtigsten Einstellungen im optimalen Zusammenspiel von Blende, Belichtungszeit und ISO - unabhängig davon, mit welcher Kamera Sie arbeiten. Ihr Begleiter für jedes Sport-Shooting - immer zur Hand, wenn Sie ihn brauchen.
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Buchvorschau
Foto Praxis Sportereignisse fotografieren - Andreas Karpe-Gora
Nutzungsrechte
1. Herausforderung Sportfotografie
Die aktuelle Digitaltechnik ermöglicht es auch ambitionierten Amateurfotografen, sehr gute Fotos machen zu können. Der entscheidende Grund dafür, dass ein außergewöhnliches Bild entsteht, liegt jedoch in der Kreativität und Vorstellungskraft des Fotografen. Und darüber hinaus gehört noch einiges mehr dazu, sich in der Welt der Profifotografen zu etablieren, um sich letztlich bei den Medien durchzusetzen. Was, das erfahren Sie in diesem Praxisratgeber.
Akquise, Marketing, Journalismus
400 MM :: F/3.5 :: 1/1000 :: ISO 160
Der Weg zum professionellen Sportfotografen ist hart, steinig und erfordert bedingungslose Leidenschaft.
Neben dem eigentlichen Fotografieren gehören unter anderem die Akquise, das Marketing, der Journalismus und das erworbene Hintergrundwissen über die Sportart zu den unabdingbaren Voraussetzungen. Ohne das Zusammenspiel dieser verschiedenen Aufgabengebiete hat man auf dem hart umkämpften Markt kaum eine Chance.
Vermarktung und Bildhonorar
Eine weitere tägliche Herausforderung stellt die Aufgabe der Vermarktung des Produkts »Foto« dar. Leider ist aufgrund der gelieferten Masse an Bildmaterial an die Agenturen die Entlohnung für Fotos weit unter 20 Euro fast schon gängige Praxis. Honorarempfehlungen der Mittelstandsgemeinschaft Foto Marketing (MFM) werden nur noch selten gezahlt. Wie in vielen anderen Branchen scheint auch hier der Preisverfall Einzug gehalten zu haben.
BILDHONORARE
www.bvpa.org - Die MFM ermittelt jedes Jahr die aktuellen Honorare für Fotonutzungen in Deutschland und gibt diese unter dem Titel »Bildhonorare« als Broschüre heraus.
Einige große Agenturen bieten den Medien Pauschalverträge an, womit eine bestimmte Menge an Fotos günstiger über einen festgelegten Zeitraum zu Verfügung steht. Eine sinnvolle und kundenbindende Strategie – jedoch leidet der Einzelpreis der Fotos erheblich, sodass der Fotograf deutlich weniger Geld für sein Bild erhält.
400 MM :: F/2.8 :: 1/1000 S :: ISO 200
Großer Preis von Berlin 2013 – unmittelbar vor dem Zieleinlauf.
Mein Weg in die Sportfotografie
Neben den ganzen Schwierigkeiten, begründet durch die wirtschaftliche Entwicklung der Medienbranche, gibt es natürlich auch die schönen Seiten der fotojournalistischen Tätigkeit. Die Sportfotografie ist und bleibt eine Faszination mit hohem Suchtpotenzial. Daher noch ein paar kurze Worte zu meinem Weg.
Fotografie hat mich schon immer begeistert, aber mit dem Einzug der Digitalfotografie hat mich der Virus erst richtig gepackt und mich bis heute nicht mehr losgelassen. Schnell entwickelte sich das Interesse an der Sportfotografie, und nach dem Abschluss meiner Ausbildung zum Fotodesigner waren es nur noch ein paar kleine Schritte hinein in das faszinierende Genre der professionellen Sportfotografie.
Ich knüpfte erste Kontakte zu den Medien und Veranstaltern. Ein zusätzliches einjähriges Praktikum bei einem namhaften Gestüts- und Pferdefotografen verschaffte mir den Zutritt zur professionellen Sportfotografie im Reitsport. Kurze Zeit darauf bekam ich die Chance, bei der European Senior Tour Fotoerfahrungen im Profigolfsport zu machen.
400 MM :: F/2.8 :: 1/640 S :: ISO 320
Berenberg Masters im Golf und Land Club Köln. Spieler Peter Fowler, Australien.
In der darauf folgenden Saison ließ ich mich für die German Open, die Ladies German Open und für die damaligen Schüco Open akkreditieren. Mit diesen Bildern konnte ich dann eine meiner heutigen Bildagenturen überzeugen. Damit war ich offiziell im Geschäft und konnte der Sportfotografie professionell nachgehen.
Fortan steckte ich allen Verdienst in eine gute und notwendige Ausrüstung. Nach dem Verkauf der ersten Bilder konnte ich das Interesse weiterer Agenturen wecken. Agenturen verlangen zwar meist 50 % Provision für die verkauften Bilder, deren Arbeit ist aber für den einzelnen Fotografen unumgänglich, da das erfolgreiche Vermarkten der Bilder mit extrem viel Aufwand verbunden ist. Zudem bieten die Bildarchive der Agenturen täglich Tausende neuer Fotos, sodass der Bildabnehmer in vielen Bereichen bedient werden kann.
400 MM :: F/9 :: 1/1000 S :: ISO 500
EuroSpeedway Lausitz, ADAC GT Masters.
Nach einigen Jahren hatte ich mich im Golfsport gut etabliert und mit weiteren Akkreditierungen, der Zulassung zu Sportveranstaltungen als Medienvertreter, keine Probleme mehr. Mein Bestreben ging dahin, weitere große Veranstaltungen in mein Portfolio aufzunehmen. Folglich beschaffte ich mir von unserer Sportredaktion einen Redaktionsauftrag für die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft, DTM.
Veröffentlichtes Bildmaterial aus dem Motorsport hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, sodass ich persönlichen Kontakt zum Veranstalter aufnehmen musste, der mir letztlich den Zugang auch ohne Nachweis ermöglichte. In der folgenden Saison interessierte ich mir zusätzlich für die Veranstaltung »ADAC GT Masters«, für die ich mir einen Auftrag für die gesamte Saison besorgte.
Im Folgejahr verschaffte ich mir Zugang zur DTM über den Auftrag meiner Hauptagentur »Sport Moments«. Auch die Veranstaltungen der Superbike IDM (International German Championship) taten sich für mich als weitere Motorsportquelle auf. So ging es stetig voran.
Meine Bildagentur – www.sport-moments.de – die Bildagentur für Sportfotos, Entertainment-Bilder und Kreativmaterial.
Einstieg in die Selbstständigkeit
Das wahrscheinlich wichtigste Thema ist die Entscheidung für oder gegen den Einstieg in die Selbstständigkeit. Hierbei handelt es sich um eine individuelle Entscheidung, die wohlbedacht getroffen werden muss.
Kosten, die entstehen werden
Entscheidet man sich dafür, hat man fortan kein regelmäßiges Einkommen mehr, kein Urlaubsgeld, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
Dafür kommen Kosten für Renten- und Krankenversicherung, Arbeitsunfähigkeitsversicherung, Haftpflichtversicherung und, ganz wichtig, eine Versicherung für die Fotoausrüstung sowie Verbandsbeiträge, Einkommensteuer, Umsatzsteuer, Kfz- und Bürokosten etc. auf den selbstständigen Fotografen zu. Ohne regelmäßige Kundenaufträge ist ein geregeltes Einkommen in den ersten Jahren nicht zu realisieren.
Mit bis zu fünf Jahre harter und intensiver Arbeit sollte man rechnen, bevor durch den Verkauf von Sportbildern nennenswerte Geldbeträge verdient werden können. Kunden, Zeitungen und Agenturen müssen den Fotografen als zuverlässigen und beständigen Partner erst einmal kennenlernen.
Wichtige Werbeplattformen
Es ist als essenziell, zuerst mal ein großes Bildarchiv in den Datenbanken seiner Bildagenturen hinterlegen. Aber auch eine Website (Homepage) und soziale Netzwerke (Flickr, Tumblr, Facebook) sind wichtige Werbeplattformen, um die eigene Arbeit präsentieren zu können.
Bedingungslose Leidenschaft
Ohne Leidenschaft ist es völlig zwecklos, über Selbstständigkeit nachzudenken. Man darf die Liebe zur Fotografie und zum Sport nicht zum beruflichen Zwang werden lassen. Alltag ist nicht nur in der Ehe eine oft unterschätzte Problematik. Solange man die Leidenschaft nicht verliert, hat man auch die Kraft und den nötigen Ehrgeiz, schwere Zeiten zu bestehen, um vielleicht einmal wirklich gänzlich davon leben zu können.
Nach Gesprächen, vor allem mit älteren und renommierten Kollegen, stellte sich für mich schnell heraus, dass es wohl ein Traum bleiben würde, in der heutigen Zeit als Sportfotograf viel Geld verdienen zu können. Vor dem Verfall etlicher Zeitungsverlage sah das noch anders aus. Dennoch – eine Chance, sich in dem hart umkämpften Job zu etablieren, besteht immer. Das heißt aber auch, sich stetig weiterzuentwickeln und sich durch Fleiß einen Namen zu machen, um dieses Ziel zu erreichen.
400 MM :: F/4.0 :: 1/1000 S :: ISO 200
Sachsenring, IDM Superbike International German Championship. 2. Rennen, Lauf 6, mit der Nummer 56 Daniel Sutter auf Kawasaki ZX-10R.
Nur mit Presseausweis
Eine Fotoerlaubnis bei den örtlichen Vereinen oder Veranstaltern zu erhalten, ist für einen freien Bildjournalisten kein Problem. Wichtig ist hier nur, dass man sich mit einem Presseausweis ausweisen kann. Diesen bekommt man beim Deutschen