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Die Psychologie der deutschen Rasse: nach ihren objektiven und spezifischen Merkmalen oder Von Vielfraßen, Fettwänsten und Stinkstiefeln
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Die Psychologie der deutschen Rasse: nach ihren objektiven und spezifischen Merkmalen oder Von Vielfraßen, Fettwänsten und Stinkstiefeln
eBook155 Seiten1 Stunde

Die Psychologie der deutschen Rasse: nach ihren objektiven und spezifischen Merkmalen oder Von Vielfraßen, Fettwänsten und Stinkstiefeln

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Über dieses E-Book

Das Lächerliche und Groteske des Rassismus.

Französisches Blut ist edler als deutsches - dafür ist deutscher Urin dreimal so giftig. Die Deutschen stinken pestilenzialisch, ihre Kothaufen haben enorme Ausmaße, und es verwundert nicht, dass ihre physiologischen Abnormitäten auch Folgen für den Nationalcharakter haben. Ein hässliches, minderwertiges Volk, von dem sich jeder fernhalten sollte!
Der Dienst im Schützengraben blieb dem kurzsichtigen und nicht mehr ganz jungen Pariser Psychiater Bérillon im Jahre 1914 verwehrt; seine patriotische Pflicht erfüllte er mit antideutschen Pamphleten, die heute als klassische, in ihrer Weise unübertroffene Zeugnisse für rassistische Sichtweisen auf andere Völker gelten. Gleichzeitig sind sie ein warnender Beleg dafür, wie schnell Wissenschaft in trübe Gewässer abdriften kann.
Nicht nur Umberto Eco und Guy Bechtel, sondern auch mehrere Fachaufsätze und Blogs haben sich in den letzten Jahren mit der haarsträubenden Herrlichkeit dieses Textes befasst. Nun wird er dem deutschen Leser erstmals in einer kommentierten Übersetzung vorgestellt.

»Alle, die schon einmal eine deutsche Hand berührten, haben die Erinnerung an dieses weiche, feuchte und fette Fleisch zurückbehalten, an diese Wurstfinger, die sich nicht biegen lassen.«
Edgar Bérillon
SpracheDeutsch
HerausgeberWallstein Verlag
Erscheinungsdatum2. März 2020
ISBN9783835344723
Die Psychologie der deutschen Rasse: nach ihren objektiven und spezifischen Merkmalen oder Von Vielfraßen, Fettwänsten und Stinkstiefeln

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    Buchvorschau

    Die Psychologie der deutschen Rasse - Edgar Bérillon

    Quellen

    Feindbilder und Ethnisierung des Gegners

    im Ersten Weltkrieg – ein Vorwort

    Der Erste Weltkrieg führte den nationalistischen Taumel in Frankreich wie in Deutschland auf neue Höhen. Auch wenn es in der europäischen Bevölkerung ursprünglich keineswegs eine breite Kriegsbegeisterung gab, kam es doch rasch zu einer nationalistischen Mobilisierung breiter Massen. [1] Vor allem das Engagement von Künstlern, Schriftstellern und Wissenschaftlern führte zu einer Ideologisierung des Krieges, zu einer Verfestigung von Feindbildern und nationalen Stereotypen sowie zu einer Radikalisierung des Konflikts und wirkte bis in die Nachkriegszeit hinein. Dieses Engagement war zumindest überraschend, waren doch gerade diese Berufsgruppen zuvor mehr als andere Bevölkerungsschichten in einen immer enger werdenden internationalen Austausch eingebunden gewesen. Aber die »internationale Gelehrtenrepublik« zerbrach nach Kriegsausbruch rasch. [2] Künstler, Schriftsteller und vor allem Wissenschaftler entdeckten ihren Patriotismus und versahen den Krieg mit einem tieferen Sinn.

    Selbst wenn einige von ihnen dem Zeitgeist folgten, um größeren Anklang beim Publikum zu finden, lag der hauptsächliche Grund für dieses Engagement im ausgeprägten Krisenbewusstsein, das diese Schicht seit dem Ende des 19. Jahrhunderts erfasst hatte. Das liberale Fortschrittsmodell, das die europäischen Gesellschaften noch in den Jahrzehnten zuvor beflügelt hatte, war in die Kritik geraten. Dichter, Künstler und Gelehrte konstatierten Erstarrung und Niedergang der Gesellschaft, den Zerfall bisheriger Werte, Vermassungstendenzen und eine zunehmend materialistische Kultur. Der Krieg als grundsätzlicher Umbruch der Verhältnisse schien eine Wende zu bringen, die alten Werte wieder aufzurichten und eine Erneuerung der Kultur einzuläuten. Hinzu trat der nationalistische Zeitgeist, der auch an den Künstlern, Schriftstellern und Wissenschaftlern nicht spurlos vorübergegangen war. Das nationalistische Engagement wurde dadurch befeuert, dass der Krieg zu Beginn als national einigendes Band wahrgenommen wurde: Konflikte zwischen Klassen und Schichten in den europäischen Nationen schienen bei Kriegsbeginn zu verschwinden. Das wurde als Wiedergeburt der Nation gedeutet.[3] Bisherige Krisensymptome und Konflikte wurden fortan auf die gegnerischen Nationen projiziert, was zu einer ungeheuren Aufladung der Feindbilder führte. Nicht nur, dass der Gegner nun häufig verteufelt wurde, es mehrten sich auch Stimmen, die die eigene Nation zum auserwählten Volk stilisierten.[4]

    Diese Verschärfung von Selbst- und Fremdbildern wurde zudem durch sozialdarwinistische und rassistische Theorien und Vorstellungen radikalisiert. An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert hatten sich sozialdarwinistische Perspektiven und rassische Interpretationen und Überlegenheitstheorien in den meisten europäischen Staaten verbreitet. Auch der Antisemitismus erlebte in diesem Zusammenhang in allen europäischen Gesellschaften einen erheblichen Aufschwung. Völker und Nationen wurden subjektiviert; analog zum Überlebenskampf im Tierreich wurde davon ausgegangen, dass sie in Konkurrenz zueinander und in einem Konflikt auf Leben und Tod stünden.[5] Dieser Diskurs sollte die innere Geschlossenheit in den europäischen Nationen stützen, insbesondere gegen die als internationalistisch betrachtete Sozialdemokratie, der man vorwarf, die Gesellschaft zu destabilisieren. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs mündete dies aber auch in eine kaum erträgliche Ethnisierung des Gegners, der als minderwertig dargestellt wurde. Edgar Bérillons Text ist einer der schrillsten solcher Art, aber bei weitem nicht das einzige Zeugnis dieser Entwicklung. Seine Ideen wurden in Frankreich auch nicht als Ergebnis eines überspannten und an Wahnsinn grenzenden Deutschenhasses marginalisiert, sondern vielmehr in Tageszeitungen mit vollem Ernst an ein breites Publikum herangetragen.

    Schon Zeitgenossen deuteten den Ersten Weltkrieg als eine neuartige Auseinandersetzung, bei der propagandistische Elemente bewusst und massiv eingesetzt wurden. Der deutsche Diplomat Josef Lettenbaur schrieb bereits 1916: »Mehr als irgend ein Völkerstreit bisher ist es aber ein Krieg von Worten und mit Worten, ein Krieg um die Macht des Wortes.«[6] Die intellektuellen Eliten wurden in Frankreich wie in Deutschland massiv in die Propaganda eingespannt; ein regelrechter Kulturkrieg wurde entfacht.[7] In Deutschland steht für die Einbindung der Historiker in die offiziös geförderte Propagandakampagne der Sammelband Deutschland und der Weltkrieg; in Frankreich könnten als Pendant dazu die vom Historiker Ernest Lavisse herausgegebenen Lettres à tous les Français gesehen werden; zu deren Herausgeberkomitee gehörten u. a. der Soziologe Émile Durkheim, der Historiker Charles Seignobos, die Philosophen Émile Boutroux und Henri Bergson, der Literaturhistoriker Gustave Lanson sowie der Germanist Charles Andler.[8]

    Die Entwicklung

    der deutsch-französischen Feindbilder

    In Frankreich war sofort nach Kriegsausbruch der Gegensatz von französischer Zivilisation und deutscher Barbarei beschworen worden, wie dies schon 1870, wenn auch mit deutlich geringerer internationaler Resonanz, geschehen war. So erklärte der Philosoph Henri Bergson bereits am 8. August 1914 während einer Rede vor der Académie des Sciences morales den Krieg gegen Deutschland zu einem Kampf »der Zivilisation gegen die Barbarei«.[9] Noch vor den deutschen Kriegsverbrechen in Belgien wurde der Kampf in Frankreich als Kulturkrieg gesehen. Die Zeitung Le Matin sprach schon am 4. August 1914 vom »Heiligen Krieg der Zivilisation gegen die Barbarei«.[10]

    In diesen Vorwurf stimmten weitere Größen der französischen Geisteswelt ein: Der Soziologe Émile Durkheim glaubte in der deutschen Mentalität die geistige Voraussetzung für den Krieg zu erkennen.[11] Der Historiker Ernest Lavisse, vor dem Krieg noch für seinen weichen Patriotismus bekannt, titulierte die Deutschen nach Kriegsbeginn dann rasch als Barbaren.[12]

    Anfangs bezog sich dieser Barbarenvorwurf vor allem auf das preußische Militär – Wilhelm II. wurde als »Chef der Barbaren« gebrandmarkt; später wurde diese Charakterisierung auf die gesamte deutsche Bevölkerung ausgedehnt.[13]

    Ausschlaggebend für diese Erweiterung war der deutsche Aufruf an die Kulturwelt, der am 4. Oktober 1914, unterschrieben von 93 deutschen Schriftstellern, Wissenschaftlern und Künstlern, erschien. Er richtete sich gegen Vorwürfe der Entente wegen der Gräueltaten, die die deutsche Armee bei der Besetzung des neutralen Belgiens verübt hatte, und sollte vor allem die öffentliche Meinung in den nicht kriegführenden Staaten positiv beeinflussen. Der von Ludwig Fulda – mit offiziöser Unterstützung des Chefs des Nachrichtenbüros im Reichsmarineamt – verfasste Text stieß vor allem in Frankreich auf wütende Reaktionen.[14] Er wurde zudem am 16. Oktober 1914 von einer »Erklärung der Hochschullehrer des Deutschen Reiches« unterstützt, die mehr als 4000 Dozenten unterzeichnet hatten; das entsprach fast dem gesamten Lehrkörper der 53 deutschen Universitäten und Hochschulen.[15] Die Erklärung bekannte sich explizit zur Einheit von deutschem Heer, deutschem Volk und deutscher Wissenschaft und griff damit einen Punkt des Aufrufs explizit auf.[16] Insbesondere der »Aufruf an die Kulturwelt« löste in Frankreich eine Welle von Chauvinismus und Nationalismus aus, bei der deutscher Militarismus, Monarchie, deutsche Wissenschaft und Kunst als Auswüchse eines speziellen Nationalcharakters gesehen wurden. Französische Wissenschaftler nahmen die deutschen Manifeste zum Anlass, mit der deutschen Wissenschaft abzurechnen. In einer Artikelserie im Figaro wurde der deutschen Wissenschaft jegliche Originalität abgesprochen, die eigenen Leistungen wurden dafür in den Himmel gehoben.[17]

    Lediglich die französischen Sozialisten hüteten sich, die nationalistische Begrifflichkeit in toto zu übernehmen.[18] In der übrigen Presse wurden alle Deutschen unterschiedslos als Barbaren tituliert; gefangene deutsche Soldaten wurden in Fotoserien wie in einer Verbrecherkartei dargestellt. Sie wurden als »Hunnen« oder »boches« bezeichnet, wobei die Bezeichnung »boche« explizit die Konnotation »feige«, »hinterhältig«, »roh« und »schweinisch« enthielt.

    Anders als noch 1870 schwang bei der Kennzeichnung der Deutschen als Barbaren seit 1914 zudem die angesprochene ethnische Komponente mit.[19] Wurde der Begriff zuvor vor allem mit Blick auf die militaristische, adlig dominierte und in dieser Hinsicht wenig moderne Gesellschaftsordnung gebraucht, trat nun der Rassebegriff deutlicher in den Vordergrund. Die politische Rückständigkeit Deutschlands wurde mit anthropologischen Kriterien in Verbindung gebracht. Die deutsche Lebensweise war in dieser Perspektive bis hin zu Kunst und Wissenschaft durch einen ethnischen Defekt charakterisiert.

    In vielen großen französischen Zeitungen erschienen nach Kriegsbeginn Artikel, die darlegten, dass die Deutschen nicht wie die Franzosen wären, sondern einer besonderen »Rasse« angehörten. Die deutsche Rasse habe eine ethnische Anlage zum Barbarentum. Die Journalisten beriefen sich dabei auf das schon 1866 erschienene Buch Le caractère allemand par la physiognomie von Adolphe Desbarolles. Aber auch renommierte Wissenschaftler der Zeit waren sich nicht zu schade, diesen Diskurs aufzugreifen. Der Psychiater Edgar Bérillon, der sich mit Studien zur Hypnose, zum Gehirn, zur Behandlung von Alkoholismus und Neurasthenie einen Namen gemacht hatte und seit 1900 an der École de Psychologie in Paris lehrte, trat dabei besonders hervor. Im April 1915 hielt er vor der medizinischen Gesellschaft von Paris einen Vortrag über die »Stinkende Bromhidrose der deutschen Rasse«. Der gesamte Text wurde in den Bulletins et mémoires de la société de médicine de Paris abgedruckt, einige Abschnitte überdies in der Tageszeitung Le Temps, die auch in der Folge immer wieder die Erkenntnisse Bérillons veröffentlichen sollte.[20] Le Temps war nicht irgendein randständiges Skandalblatt, sondern eine der wichtigsten Zeitungen der Dritten französischen Republik, eine Zeitung, die großen Wert auf politische Unabhängigkeit legte. Sie war antiklerikal und politisch dem konservativen Flügel der Republikaner zuzuordnen.

    In fast der gesamten französischen Presse schien der Gegensatz von Deutschland und Frankreich als ethnisch bedingt angesehen worden zu sein. In der Illustration heißt es dazu, der Deutsche sei der »völlig verworfene und bösartige Untermensch, der die Schande der ganzen Art geworden ist. Er ist der degenerierte Boche.«[21] Bei der Illustration handelte es sich um eine der ersten französischen Zeitschriften, die nach der Jahrhundertwende durch den massiven Einsatz von Fotos ihre Auflage erheblich steigern konnten; 1910 erschien sie trotz eines relativ hohen Preises in einer Auflage von 125.000 Exemplaren.[22]

    Die Ursache für diese Art der Berichterstattung wird von französischen Historikern darin gesehen, dass sich die Zeitungen der Volksmeinung angeschlossen hätten,

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