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Wie das Flammenschwert von Michael funktioniert: 125g frisches Wissen
Wie das Flammenschwert von Michael funktioniert: 125g frisches Wissen
Wie das Flammenschwert von Michael funktioniert: 125g frisches Wissen
eBook132 Seiten51 Minuten

Wie das Flammenschwert von Michael funktioniert: 125g frisches Wissen

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Über dieses E-Book

Warum tragen Engel Nachthemden? Warum steht die Madonna auf einer Mondsichel herum? Warum haben alle Heiligen Folterwerkzeuge dabei, führen Drachen Gassi oder haben gar ihren Kopf unter dem Arm? Warum nebelt der Priester bei einer Messe die Gemeinde mit Weihrauch ein? Helga Müller-Schnepper erklärt prägnant und unterhaltsam kunsthistorische und liturgische Merkwürdigkeiten, denen man bei einem Kirchenbesuch begegnet. In der neuen Ausgabe von ,125 Gramm frisches Wissen' geht es um kuriose Fakten über Heilige, christliche Symbole, kirchliche Traditionen und vieles mehr.
SpracheDeutsch
HerausgeberCamino
Erscheinungsdatum15. Juni 2019
ISBN9783961579716
Wie das Flammenschwert von Michael funktioniert: 125g frisches Wissen

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    Buchvorschau

    Wie das Flammenschwert von Michael funktioniert - Helga Müller-Schnepper

    Müller-Schnepper

    WARUM TRAGEN ENGEL NACHTHEMDEN?

    Wenn Engel heutzutage ein wallendes Gewand tragen, das für uns wie ein Nachthemd aussieht, dann hat das mit ihrer uralten Geschichte zu tun.

    Engel erscheinen schon vor tausenden von Jahren im Judentum, wobei sie oft Menschengestalt ohne Flügel annehmen und zwar die von jungen Männern. Sie tragen dann schneeweiße Gewänder, wie sie heute noch als Männerkleidung im arabischen Kulturraum üblich sind. Bei der Übernahme in das Mittelalter war diese Kleidung auch kein Problem. Bauern trugen zwar Hosen, der Adel aber bevorzugte privat weite lange Gewänder. Nur unter der Rüstung zog er Hosen an.

    Der Umschwung zur weiblichen Gestalt der Engel kam, als Männer aller Schichten ab dem späten Mittelalter immer Hosen trugen. Damit erhielt der Engel im wallenden Gewand allmählich weibliche Züge. Den Höhepunkt dieser Entwicklung markieren die süßlichen Schutzengel des 19. Jahrhunderts.

    WAS SIND ERZENGEL?

    Gabriel, Rafaël und Michael heißen die drei Erzengel. Der Erzengel Uriel wird in der römisch-katholischen Kirche nicht verehrt, wohl aber in den Kirchen des Ostens. Erzengel unterscheiden sich von einfachen Engeln dadurch, dass sie einen Namen haben. Ins Deutsche übersetzt heißt Erzengel so viel wie »Oberengel«. Die Verehrung der Engel ist jahrtausendealt und bereits im Judentum bekannt.

    Der prominenteste Erzengel ist Gabriel, der Maria die Geburt Jesu ankündigt (Lk 1,26–38). Er wird oft mit einer Lilie dargestellt, die als Symbol der Jungfräulichkeit auf die Verkündigung an Maria verweist.

    Die Figur des Erzengels Rafaël ist eng an die Geschichte des Tobias im Buch Tobit im Alten Testament geknüpft, den er auf seinen gefährlichen Reisen begleitet. Wegen dieser Rolle als Reisebegleiter erscheint Rafaël häufig in Pilgerkleidung und mit Reiseutensilien.

    (Erzengel Michael siehe Seite 12)

    WIE FUNKTIONIERT DAS FLAMMENSCHWERT VON MICHAEL?

    Ehrlich gesagt, weiß das niemand so genau, denn Michael musste das Schwert auf der Erde noch nie einsetzen. Es genügt, wenn er damit droht. Gekämpft hat er damit nur im Himmel. Dort besiegte er die bösen Mächte und ihren Anführer in der Gestalt des Drachen. Sie verloren dadurch ihren Platz im Himmel. So ist es in der Offenbarung (Offb 12,7–9) nachzulesen. Seine irdische Geschichte beginnt mit den ersten Menschen. Michael war es, der Adam und Eva aus dem Paradies vertrieb und seither dessen Eingang mit dem Schwert bewacht. Im Mittelalter wurde er zum Patron des deutschen Volkes, wovon sich später die Spottfigur des gar nicht kriegerischen, verschlafenen »deutschen Michels« ableitete. Dargestellt wird Michael häufig mit einem teilweise flammenden Schwert aber auch als Ritter, der den Drachen durchbohrt. Er ist kein gewöhnlicher Engel, sondern besitzt den hohen Rang eines Erzengels.

    GIBT ES SCHUTZENGEL?

    Laut dem katholischen Erwachsenenkatechismus sind Schutzengel personale Gestalten des Schutzes und der Fürsorge Gottes für die Gläubigen. Daraus hat sich die Auffassung herausgebildet, Gott habe jedem Menschen einen besonderen Schutzengel beigegeben. Schon vor 3000 Jahren waren Schutzengel im Judentum bekannt: »Siehe: Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht. Er soll dich auf dem Weg schützen und dich an den Ort bringen, den ich bestimmt habe. Achte auf ihn und hör auf seine Stimme!« (Ex 23,20f). Auch der Islam kennt das Konzept der Schutzengel. Im Mittelalter war man von der Existenz des Schutzengels derart überzeugt, dass man möglichst nicht rückwärts trat, weil dort der Schutzengel stand, der einem im wahrsten Sinn des Wortes »Rückendeckung« gab.

    Aber auch heute glauben in Deutschland 66 Prozent der Menschen, dass es Schutzengel gibt, wogegen nur 64 Prozent von der Existenz Gottes überzeugt sind (Meinungsforschungsinstitut Forsa, 2005).

    WARUM HABEN ENGEL EINEN BAUCHNABEL?

    Genau besehen haben nur kleine Engel, die so genannten Putten oder Putti, einen Bauchnabel, denn sie sind ursprünglich Kinder der römischen Göttin Venus. Deren Sohn war Gott Amor, weshalb die Putten auch Amoretten heißen. Sie sind meistens nackt und haben deswegen einen Bauchnabel, weil sie ja geboren wurden. Erst als man sich ab dem 15. Jahrhundert für die Antike begeisterte, wurden sie in den christlichen Himmel übertragen. Nun war es ihre Aufgabe, die großen bekleideten Engel, die es schon seit Jahrtausenden gab, bei deren vielfältigen Aufgaben zu unterstützen. Die Kleinen müssen Vorhänge aufhalten, Wolken stemmen und nicht zuletzt die Stimmung verstärken. Sie jubilieren an der Weihnachtskrippe und sie weinen bei der Kreuzigung Christi. Das Zeitalter des Barock setzt sie massenweise ein, auch um zu zeigen, dass das Unheil dieser Welt durch Lebensfreude überwunden wird. Wer könnte das besser verkörpern als ein kleines Kind, eben ein Putto?

    TEUFEL UND DÄMONEN

    Entgegen einer modischen Strömung, dem Abschied vom

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