Kompetenz in dem was man tut: Fluktuierende Wahrnehmung
Von Jörg Becker
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Über dieses E-Book
Immer wieder wechselnde Projektinhalte halten auch im Alltag der beruflichen Praxis den Spannungsbogen hoch. Wo in anderen Berufen vieles schnell zur Routine wird, bleibt hier das Potential für abwechslungsreiche und herausfordernde Arbeitsinhalte auch langfristig gesichert. Damit hat sich aber auch das Anforderungsprofil für einen Unternehmensberater geändert. Eine neutrale Informationsbeschaffung ist längst nicht mehr ausreichend (mit dem Internet ist dies über Suchmaschinen heutzutage auch ohne Berater möglich). Die Transparenz und Verfügbarkeit von Wissen ist enorm gestiegen. In der Projektarbeit sind daher mehr Schärfe und Tiefe gefordert: wer den Beruf als Berater ausüben will, muss stärkere Umsetzungsorientierung, höhere Geschwindigkeit und stärkeren Einsatz von Methoden und Tools beherrschen.
Digitale und virtuelle Formen der Projektarbeit machen es möglich, externe Experten unkompliziert zu integrieren. „Der entscheidende Mehrwert eines Unternehmensberaters wird letztlich daran gemessen, wie es ihm gelingt, vorhandenes Wissen, Erfahrungen aus verschiedenen Projekten, Benchmarks sowie spezifische Lösungen in den Be
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Buchvorschau
Kompetenz in dem was man tut - Jörg Becker
Sechsundzwanzig
Autor
Jörg Becker hat Führungspositionen in der amerikanischen IT-Wirtschaft, bei internationalen Consultingfirmen und im Marketingmanagement bekleidet und ist Inhaber eines Denkstudio für strategisches Wissensmanagement zur Analyse mittelstandorientierter Businessoptionen auf Basis von Personal- und Standortbilanzen. Das Neue folgt aus dem Prozess des Entstehens, der seinerseits neues Denken anstößt.
Prolog
In aufeinanderfolgenden Entwicklungsphasen wiederholt sich ein Muster von Herausforderung und Antwort, das Konzept der fluktuierenden Strukturen. Ganzheitliches oder auch strategisches Denken fördert den schöpferischen Prozess von Herausforderung und Antwort, einen zyklischen Rhythmus von Wechselwirkungen und Rückkoppelungen, verhindert Stillstand ohne Lösung. In diesem Zusammenhang taucht öfters auch die Bemerkung vom Wandel des Denkens und der Wahrnehmungen, die eine besondere Sicht der Wirklichkeit bewirken. Umwälzungen könnten auch tiefergreifender als manche vorangegangenen ablaufen, weil das Tempo des Wandels schneller als je zuvor ist, weil die Veränderungen heue umfassender ausfallen. Manche Denker und Strategieplaner sind vielleicht der Meinung, dass ihr Ideenschrank mittlerweile leer sei, dass ihr Hauptstrom von Ideen sich für eine umfassende Lösung in Dutzende von kleinen Bächen und Bächlein so sehr aufgesplittert hat, dass er an einigen Stellen bereits ausgetrocknet ist. Als Ursache ihrer Verwirrung nennen sie neue Umstände oder den unvorhersehbaren Lauf der Geschehnisse. Oder, es fällt ihnen zumindest immer schwerer, schlüssige und nachhaltige Lösungswege zu finden oder aufzuzeigen. Handelt es sich hierbei doch um systembedingte Probleme, was bedeutet, dass sie eng miteinander verknüpft und voneinander abhängig sind. Und, dass ihnen mit einer fragmentarischen Herangehensweise nur schwer beizukommen ist.
Eins
Die beiden Consultants waren ein Duo ohne Sorgen. Fast eine Freundschaft, das konnte man auf den ersten Blick sehen. Ferien auf anderen Kontinenten buchte man gemeinsam in einem Reisebüro, das auf maßgeschneiderten Luxus in Ferienzielen mit malerischer Armut spezialisiert war. Im Anschluss an ein gemütlich verlaufendes Meeting machten schon einmal ihre gemeinsamen Urlaubsfotos die Runde. Eine solche Kameradschaft war nicht jedem beschieden.
Toby Jansen als Dritter im Bunde war wie immer arglos und dachte sich in seiner fast schon naiven Einstellung: „Wer nichts zu verbergen hat, der hat auch nichts zu befürchten." Seine beiden Gegenüber nahm er nur am Rande wahr. Augen, die vieles ausdrücken konnten: einen scharfen Verstand, ein sympathisches Wesen oder manchmal auch kalte Einschätzung. Dass sich die beiden so stark ähnelten verleitete Toby zu der irrigen Vorstellung, dass mit ihnen einfach auszukommen sei. Bis sie dahinterkamen, dass Toby zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz werden könnte. Und deshalb begannen, hinter seinem Rücken seinen Rauswurf zu betreiben.
Angeblich sei die Eile seines fachmännischen Ehrgeizes nicht mit übergeordneten Projektzielen zu vereinbaren, die man aber zu beachten hat und die in die Gewissenhaftigkeit und divergierenden Interessen mit einbezogen werden müssten. Ein Aspekt, der von Toby nicht bedacht worden war. „Vollkommener Schwachsinn" dachte dieser. Verdummung, die auf dem Mist von Leuten gewachsen war, denen er bisher vertraut hatte. Und wenn Toby daran dachte, welcher Unsinn ihm in den Munde gelegt worden war, ballte er vor Wurt die Fäuste. Am liebsten würde die nächste Bierflasche an einer Wand zertrümmern oder den beiden mit seinem Golfschläger eins überbraten. Doch irgendwann verschwand diese Wut ebenso so schnell wie sie ihn überkommen hatte. Dieses ewige Verdrehen der Wahrheit. „Wieso überraschte ihn das immer wieder? Alle Projekte, für die er bisher verantwortlich war, hatte er erfolgreich abgeschlossen..
Führungs- und Handlungskompetenz – Egotrip oder Servant Leadership – Rezessions- oder Boom-Management
Externe Projektunterstützer – hat sich die Sache gelohnt? Company Business = IT-Business – unternehmensweit verteiltes Wissen – Infrastruktur der Wissensgenerierung
Analyse, wie alles zusammenhängt und welche Hebel mit bestimmten Erfolgsfaktoren am besten wirken
Alleine in der Endlosschleife – digitale Arbeitswelt – wenn Privatleben zur Restgröße degeneriert
Offensive Strategien zur Gewinnung von Neukunden sind teuer, Defensivstrategien zur Bindung treuer Käufer versprechen bei gleichem Mitteleinsatz mehr an Wirkungen – Wissen hat entscheidenden Anteil an der Wertschöpfung
Informationsschwemme und Filter – Orientierungshilfe für den „kritischen Weg" – Strategische Kernkompetenzen bilden die Wurzel für den Geschäftserfolg – Zeitwert des Geldes
Am Markt beweglich mit dynamischem Speed Management
Erfolgsplanung – Leiden an der Schnelligkeit – Dringlichkeit und operative Hektik – richtige Dinge richtig tun – es gibt keine falschen, es gibt nur ungeeignete Standorte
Zwei
Toby hatte die unmissverständliche Nachricht erhalten, unverzüglich bei seinem Chef anzutreten. Was der wohl von ihm wollte? Toby machte sich sofort auf die Socken, um möglichst frühzeitig im Büro des Chefs einzutreffen, um vielleicht schon vorher etwas aufzuschnappen, etwas von der dort herrschenden Atmosphäre mitzubekommen. Feindseligkeiten kann man riechen. Und drohender Ärger blieb in Räumlichkeiten oft hängen wie abgestandener Zigarettenrauch.
Doch Toby konnte keinerlei derartige Vorzeichen ausmachen. Die Chefsekretärin nickte kurz und gab ihm zu verstehen, dass er schon einmal reingehen solle. Toby war also plötzlich allein im Büro seines Chefs. Der Monitor auf dem Schreibtisch war eingeschaltet. Toby war neugierig, tippte gedankenlos ein paar Ordner an. Die öffneten sich, auf dem Bildschirm erschienen Texte, deren Inhalte mit Sicherheit nicht für Toby oder seine Kollegen bestimmt waren.
Toby erkannte auf einen Schlag seine Riesendummheit. Als er auch schon schnelle, zornige Atemzüge hinter sich spürte. Sein Chef Rainer Drechsler.
„Was haben Sie an meinem Computer zu suchen?"
„Ich wollte mal kurz etwas googeln."
„Etwas Dümmeres ist Ihnen wohl nicht eingefallen. Und das ausgerechnet in meinem Büro. Das war ein klarer Einbruch mit einem verbotenen Zugriff auf meine