Der Wanderer: Gleichnisse und Parabeln
Von Savas Simsek
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Über dieses E-Book
Savas Simsek
Savas Simsek wurde 1975 in Pinneberg, Kreis Pinneberg, Schleswig-Holstein als Kind türkischer Gastarbeiter geboren und wuchs in Schenefeld, Kreis Pinneberg auf. Nach Abschluss seines Studiums der Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Marketing und Betriebs und Organisationspsychologie, arbeitete und lebte er zunächst in Hamburg, um dann 2009 nach Berlin zu ziehen. Seit seiner Jugend beschäftigt sich Savas Simsek mit der Philosophie, Kosmologie und der Mystik. Diesen drei Disziplinen widmet er seitdem all seine Gedanken, um die Welt und ihr Inneres besser zu verstehen.
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Buchvorschau
Der Wanderer - Savas Simsek
»Wenn die Liebe deiner erblickt, gehörst du ganz ihr.«
Inhalt
Der Wanderer
Von der Schönheit
Von der Gutmütigkeit
Von dem Genuss
Von der Meinung
Von der Geduld
Vom Apfelbaum
Von der Maus und dem Falken
Vom Berg und dem Tal
Von der Schildkröte
Von der Trauer
Von dem Maulwurf und der Nachtigall
Vom Leben und dem Tod
Von der Rose und dem Gräschen
Von dem Hass und der Liebe
Von der Vernunft und dem Verstand
Von der Verrücktheit
Vom Leben
Von der Gleichheit
Von der Ehe
Die zwei Mauritius Rallen
Von dem schwarzen Schaf
Von der Jugend
Vom Glück
Von der Fee und dem Frosch
Von den zwei Engeln
Von der Schuld
Vom Schmerz
Von der Hoffnung
Von der Verliebtheit
Von der Unruhe
Von der Gerechtigkeit
Vom Jungen und dem weisen Mann
Vom Nichts und dem Etwas
Von der vollkommenen Welt
Von dem Licht und der Dunkelheit
Von der Sehnsucht
Von dem Bach und dem Fisch
Von der Einsamkeit
Von Schönheit
Vom Krieger und dem Frieden
Von Leid und der Erleuchtung
»In der Sehnsucht verliert sich das Ich.«
Der Wanderer
Nicht weit von unserem Dorf entfernt legten wir zu Mittag die Arbeit nieder und versammelten uns unter unserem geliebten Feigenbaum, um unser Mahl einzunehmen. Wie an jedem Mittag im Spätsommer nach dem Mähen des Weizens, brachten uns unsere Schwestern frisches Brot, Milch, Käse und Butter. Als wir gerade anfangen wollten zu essen, kam ein Fremder den Weg aus östlicher Richtung auf uns zu. Der Fremde trug ärmliche Kleidung und hatte eine Langhalslaute in der rechten Hand. Er strahlte eine unglaubliche Wärme aus, ganz so als wäre er unser lieber Onkel. Er grüßte uns, und fragte, ob er uns kurz im Schatten des Feigenbaumes Gesellschaft leisten könne. Wir luden ihn herzlich ein, setzten uns, dann brachen wir das Brot, teilten Käse, Milch und Butter. Er sprach kein Wort, und aß mit einer uns unbekannten Gelassenheit und Ruhe. Nach einer Weile fragte ich den Fremden, ob er ein paar Klänge spielen könne. Der Aşık tat dies und nach den herzerfüllenden Klängen erzählte er meinen beiden Brüdern und mir bis spät in den Abend von diesen Geschichten.
Von der Schönheit
Einstmals am Waldesrand eines kleinen Dorfes, inmitten liebreizender und prächtiger Blumen, wandelte ein junger Mann die Blüten liebkosend und sprach voller Herzenswärme diese Worte: »O du wundervolle und geheimnisvolle Schönheit, staunend und bewundernd betrachte ich dich wieder und wieder, einen jeden Tag auf ein Neues. Auch wenn du die schönsten, prachtvollsten und verschiedensten Gewänder trägst, bist du doch immer du selbst in deinem sein. Ich weiß nicht ob du Gott eigen oder Gott selbst bist. All' mein Streben gilt dir und nur dir allein, bist du doch der Grund meines weltlichen Eifers, einzig du lässt mich wollen und leben, nichts anderes treibt und lenkt mich durch die Leiden, bist du doch die Symmetrie, Balance und Harmonie in einem, die die Ordnung in mein wirres Herz bringt. Wenn es dir lediglich, du wundervolle Schönheit, an etwas mangelt, dann doch nur an der Gewöhnlichkeit deines Seins, und wenn du mir auch für immer unerreichbar bleibst,