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Das Reiswunder
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eBook270 Seiten3 Stunden

Das Reiswunder

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Über dieses E-Book

Mehr als 50.000 Familien, ernährt mit einem Sack voll Reis und das über sieben Monate lang! So unfaßbar sich das anhört, Gösta Öman aus Schweden hat es erlebt. Er beschreibt in diesem Buch, was Christus heute durch gläubige Menschen tun kann.
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum6. Mai 2019
ISBN9783965880085
Das Reiswunder

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    Buchvorschau

    Das Reiswunder - Gösta Öman

    Gösta Öman

    Das Reiswunder

    & andere übernatürliche Erlebnisse & Abenteuer

    Titel des schwedischen Originals:

    Risundret

    © 1995 by

    KOINONIA FÖRLAG

    Nypongatan 38, 56532 Mullsjö, Schweden

    Übersetzung aus dem Schwedischen: Ilse Dudel

    Deutsche Übersetzung

    © 1999 und überarbeitet 2019 by

    ReformaZion Media

    Braasstraße 30

    D – 31737 Rinteln

    Fon (05751) 97 17 0

    Fax (05751) 97 17 17

    info@reformazion.de

    www.reformazion.de

    2. Auflage, März 2019

    ISBN 978-3-96588-009-2 (ebook)

    ISBN 978-3-96588-008-5 (ebook)

    E-Book Distribution: XinXii

    www.xinxii.com

    Die Bibelzitate wurden der revidierten Elberfelder Bibel, R. BROCKHAUS

    VERLAG Wuppertal und Zürich, entnommen.

    (Das Titelfoto wurde im Zusammenhang mit Einsätzen der „Hilfe für Nordkorea" gemacht.)

    Inhalt

    Vorwort

    1. Getroffen von Gottes Ruf

    2. Ereignisse beim Dienst in Finnland

    3. The Joyful Angels

    4. Göran – geheilt von Tuberkulose

    5. Ein zerquetschtes Bein sofort geheilt

    6. Die Wunder in Marieby

    7. Gebet um Kindersegen für Unfruchtbare

    8.Nancy bekommt ein Kind trotz erfolgter Uterusentfernung

    9. Der General wurde von Leukämie geheilt

    10. General Lee – hirntot – und wurde völlig gesund

    11. Heilende Salbe

    12. Ein Elch hielt mich umarmt

    13. Unfruchtbarer Pflaumenbaum trug Frucht

    14. Alptraumhaus wird wieder zum Traumhaus

    15. Die Engel verursachen eine Reifenpanne

    16. Licht – ohne Elektrizitätswerk

    17. Der Taifun änderte seinen Kurs

    18. Pinatubo – Asche verschwand

    19. Das Reiswunder

    20. Unser Essen wurde vermehrt

    21. JMEM-Jugendliche bekommen ihre Schulden bezahlt

    22. Lampenkauf in Japan

    23. Schickt sofort 700.000 Kronen

    24. Aufgedeckte Totenverehrung

    25. Es geschah in Israel

    26. Erinnerungswerte Weihnachtserlebnisse aus meiner Kindheit

    27. Gesichte und Offenbarungen

    28. Realität der Geisteswelt

    Bücher des Verlags

    Vorwort

    Memoiren zu schreiben ist eine heikle Sache: egal wie sehr man versucht, objektiv zu sein, wird die Darstellung von Außenstehenden als subjektiv beurteilt

    Wenn ich auf mein Leben und auf mein eigenes Versagen zurückschaue und mir Gottes überwältigende, unverdiente Gnade vor Augen führe, die mir zuteilwurde, muss ich an einen Buchtitel von John Bunyan denken: ,,Die überfließende Gnade für maßlose Sünder."

    Aus ganz und gar unverdienter Gnade sind wir erlöst. Paulus und Bunyan haben dies erkannt, und auch ich habe es eingesehen. Paulus gibt ein doppeltes Zeugnis von sich selbst und stellt eine Person vor. Diese nennt er ,,Ich, so wie ich aus mir selbst bin". Dieses Zeugnis schließt mit einem Not- und Wehruf: ,,Ich armer Mensch!" Aber dann bezeugt er auch, dass dieser Mensch mit Christus gestorben ist.

    Darauf spricht Paulus von einem anderen Menschen, den er als einen ,,Mann in Christus" bezeichnet. In der Gesellschaft dieses Mannes werden wir in den dritten Himmel entrückt und hören Worte, die man auf der Erde nicht wiedergeben kann, weil es unmöglich ist, das was er gehört und gesehen hat, in Begriffen unserer menschlichen Sprache auszudrücken. Er fügt anschließend hinzu: ,,Wenn es um den Mann geht, will ich mich rühmen."

    Auch wir sollten öfter den wiedergeborenen Menschen – den neuen Menschen – zu Wort kommen lassen. Als dieser von neuem geboren wurde, starb der alte Mensch. Paulus konnte darum bekennen: ,,...denn nun lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir." (Galater 2:20) Erst da fängt das zu rühmende Leben an, das Leben, das lebenswert ist auf dieser Erde (2. Korinther 12:5). So wünsche ich mir, dass meine Geschichte nicht so sehr von mir selbst handelt (also von dem, der sich selbst lebt), auch wenn das hier und da so scheinen sollte. Nein, ich will ein klein wenig von dem erzählen, was Jesus Christus für Zeichen und Wunder durch mich getan hat. All dies ist Eingreifen Gottes als Antwort auf Hilferufe eines Menschen in Not.

    Der Vorschlag, dem Buch den Titel ,,Das Reiswunder" zu geben, kam von sehr vielen Menschen, die tief ergriffen waren von einem Erlebnis in Korea, als Gott während einer Hungersnot eingriff. Er segnete einen Sack Reis, den wir hergegeben hatten, so dass er ausreichte, um 50.000 Familien mehrere Monate lang zu ernähren (vor einigen Jahren habe ich davon im schwedischen TV, Kanal 2, erzählt).

    Bei den Gedanken an weitere Wunder, die ich in diesem Buch schildern werde, fiel mir ein, dass dies Buch in den Augen der Menschen, die keinen lebendigen Glauben an einen lebendigen Gott haben, sehr töricht erscheinen muss, jedoch muss ich die Ereignisse so darstellen, wie ich sie selbst erlebt habe. Auch wenn sie manchen unglaublich erscheinen mögen und anderen töricht.

    Wiederum hat es Gott gefallen, durch die ,,Torheit", die hier gepredigt wird, die zu erlösen und zu heilen, die glauben, denn das Törichte Gottes ist weiser als die Menschen (1. Korinther 1:25).

    Tatsache ist jedoch, dass die Weisen dieses Zeitalters – die gescheiten, scharfsinnigen Menschen – die Welt in etwas hineinmanövriert haben, was zur ihrem totalen Untergang führt. In ihrer eigenen Weisheit haben sie nicht Gott in seiner Weisheit kennengelernt.

    Ich übergebe dieses Buch meinen Lesern mit dem Gebet, dass dieses Zeugnis viele im Glauben stärken möge und sie dazu führt, selbst den Thron der Gnade aufzusuchen, um rechtzeitig Gnade zur Hilfe zu finden. Auf der Straße, auf der ich mich befinde, während ich diese Einführung schreibe – auf der Geraden Straße – begegnete der Gewalttäter Saulus von Tarsus Jesus Christus. Dabei wurde er in Gottes neuen Apostel verwandelt. Dasselbe Wunder kann Dir auch geschehen!

    Damaskus, Syrien, den 11. Oktober 1993

    Gösta Öman

    1. Getroffen von Gottes Ruf

    Gottes Art, Menschen auszuwählen und in seinen Dienst zu berufen, ist für mich immer ein Rätsel gewesen. Er handelt grundsätzlich nicht nach dem Muster, nach dem wir Menschen vorgehen. Die Maßstäbe, die wir anlegen, wenn es um Berufung und Erwählung geht, scheinen nicht zu Gottes Wesen zu passen. Sogar große Gottesmänner und Propheten irren sich, wenn es gilt, den zu erkennen, den Gott sich ausgesucht hat. Samuel befahl, dass Isais Söhne antreten sollten, damit er sehen könnte, wen der Herr zum König erwählt hatte. Als Isais ältester Sohn Eliab vortrat und Samuel seine stattliche Größe und sein schönes Äußeres sah, dachte er: ,,Der ist sehr geeignet." Aber der Herr sagte: ,,Sieh nicht auf sein Aussehen und seine hochgewachsene Gestalt!" Gott misst menschliche Größe nicht nach der Beinlänge. Nein, Gott sieht nicht wie Menschen sehen, denken und beurteilen. Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, Gott aber sieht das Herz an (1. Samauel 16:7).

    Ja, wir Menschen denken menschlich, darum irren wir uns in der Wahl derer, die Gott für sein Werk auswählt. Ich denke an Bibel- und Predigerschulen: Wie schwer ist es doch, die richtige Auswahl an Arbeitern in Gottes Reich zu treffen.

    Viele der Diener und Dienerinnen, die Gott ausgewählt hat, dürfen in den etablierten Gemeinden und Kirchen nur ganz am Rande wirken, weil sie keine Anerkennung bei Menschen fanden. Die in Schweden recht bekannte lda Andersson aus Skara wurde für die Evangelistenausbildung an der Ongman-Bibelschule abgelehnt, weil sie zu fröhlich und aufgekratzt wirkte. Sie war froh im Herrn, und Er fand daran wohl nichts Verkehrtes. Sie hat später viele Gemeinden gegründet und war Gottes Werkzeug beim Bau einer Menge von Gebetshäusern in der Skara-Ebene.

    Unfassbar

    Als der Herr mich in seinen Dienst berief, schien mir das völlig unfassbar. Ich dachte, es müsste doch tausende geben, die diesen Dienst hundertmal besser machen würden, als ich es jemals könnte. Doch dann las ich 1. Korinther 1:26–29, wo Paulus uns zum Nachdenken über Gottes Maßstäbe der Erwählung mahnt. Er erwähnt dort, ich würde sagen, ,,fünf lustige Brüder", die Gott auserwählt, um Sein Werk auf der Erde auszuführen.

    Hier sind sie: Der 1. Bruder ist ungebildet, der 2. Bruder schwach, der 3. Bruder unbedeutend, der 4. Bruder wird verachtet, und der 5. Bruder stellt gar nichts dar.

    Jedenfalls sind dies nicht diejenigen Brüder, die ich selbst auswählen würde. Am Ende fühlte ich mich selbst in dieser Gesellschaft fehl am Platz. Doch es ist überhaupt nicht sicher, dass der Herr mich geeigneter gefunden hat als einen der aufgezählten Brüder, oder dass ich in irgendeiner Weise Gott in meinem Dienst besser verherrlichen könnte. Paulus sagt ausdrücklich, dass Gott diese ausgewählt hat, damit die Weisen, die Starken, die Hochgestellten und die Angesehenen, die in ihren eigenen Augen und in den Augen anderer etwas sind, mit Schande dastehen sollten. Wir haben allen Grund, von uns selbst demütig und gering zu denken, sowie um die Gnade zu bitten, dem König der Könige und Herrn der Herren dienen zu dürfen.

    Die Kenntnis des Plusquamperfekts errettet niemanden

    Ich hörte von einem Mann namens Nylin aus Närkeskil. Jemand, der ihn für allzu ungebildet hielt, hatte ihm vorgeschlagen, auf ein Predigerseminar zu gehen. Gesagt, getan. Er bewarb sich und begann seine Studien. Doch als er auf Merkwürdigkeiten wie das ,,Plusquamperfekt stieß, hatte seine Zunge es schwer zu folgen und sein Gehirn kam ebenso wenig mit, so sehr er es auch wollte. Nach vielen missglückten Versuchen fasste er seinen Entschluss. Er sagte: ,,Nein, Plusquamperfekt errettet keinen! Nun gehe ich wieder hinaus aufs Missionsfeld. Er gewann mehr Seelen und führte mehr Sünder zum Herrn Jesus, als die besten Schüler des Predigerseminars. Tat Gott dies um die ,,Weisen zuschanden zu machen"?

    Ich habe es immer als unendliche, unverdiente Gnade empfunden, Gottes Diener sein zu dürfen. Und der Herr musste mich immer wieder anstoßen, damit ich selbst glaubte, dass ich geschickt genug sei, um das Werk auszuführen, zu dem er mich berufen hatte. Ich weiß, dass viele mich in diesem Punkt falsch beurteilen. Das beruht wahrscheinlich darauf, dass ich ziemlich furchtlos vor Menschen hintreten kann, seitdem der Herr mich gefestigt und mir seelische Kraft gegeben hat.

    Als Prediger geeignet?

    Im Jahre 1935 fuhr ich zur Bibelschule der ÖM (Örebro-Mission). Meine älteren Geschwister, Siri und Sigmar, waren damals schon einige Jahre draußen auf dem Missionsfeld gewesen. Sigmar war zu jener Zeit als Evangelist der Baptistengemeinde in Linköping tätig, als Harald Cedersjö dort Vorsteher und Pastor war. Bis dahin hatte ich in unserem Elternhaus in Roknäs in der Gemeinde Piteo gelebt.

    Sigmar bat mich, eine Woche vor Beginn der Bibelschule zu ihm zu kommen. Er wollte vielleicht meine Tauglichkeit als Zeuge des Herrn testen. Natürlich wollte er mir auch einen Großteil brüderlicher Ratschläge und Instruktionen geben. Er übte sich in sehr strenger Selbstkritik und Disziplin. So übte er, bewusst oder unbewusst, einen ebensolchen Einfluss auf uns jüngere Brüder aus – aber immer in bester Absicht.

    Kennst du deine Bibel?

    In demselben Jahr hatte der Verlag Kabe in Uddevalla ein Buch herausgegeben mit dem Titel: ,,Kennst du deine Bibel? von Amos Wells. Es enthielt 600 Fragen. Sigmar kaufte dieses Buch an dem Tag, an dem ich ankam. Er setzte sich hin und sagte mit einer Haltung von Fürsorge, Autorität und Prüfung, die er als älterer Bruder an sich hatte: ,,Setz dich hin und lasse mich hören, ob du so viel Bibelwissen hast, um hinauszugehen und Prediger zu werden. Nun, ich gab auf die allermeisten Fragen die richtige Antwort – mit einigen Variationen. Da gab es z.B. Fragen wie: ,,Was ist gemeint mit Pentateuch? oder ,,Was bedeutet Hexateuch? oder ,,Was versteht man unter Dekalog? Auf andere ähnliche, aber mehr theologisch ausgerichtete Fragen antwortete ich: ,,Das ist ein Ausdruck, der nicht in der Bibel vorkommt. Ich bestand konsequent darauf, dass die Antwort auf Bibelfragen innerhalb der Bibel zu finden sein müsste. Eine Auffassung, die auch mein Bruder lachend teilte.

    Mit Bravour bestanden

    Ich war nicht gerade verwöhnt, was Lob seitens meines älteren Bruders anging. Darum wurde ich geradezu ermutigt und bekam sogar eine gehörige Dosis Selbstvertrauen, als er sagte: ,,Ich muss sagen, Gösta, dass auch nicht einer von tausend, die aufs Missionsfeld ausgesandt werden, solch fundierte Bibelkenntnis hat wie du." Außerdem mussten wir in dieser Zeit noch Schwedisch lernen. Wir bekamen nicht die Erlaubnis, in unserer Muttersprache, dem Piteo-Dialekt, zu reden, der mit dem sächsischen Dialekt in der deutschen Sprache vergleichbar ist. Dies sollten auch unsere lieben Brüder aus Skåne (Provinz in Südschweden) bedenken.

    Ich hatte zu dieser Zeit noch nicht viele Bücher über die Bibel gelesen. Dafür hatte ich die Bibel selbst umso fleißiger studiert. Sie ist mein allerliebstes Buch. Ich schreibe das Wort ,,Bibel" gerne mit großen Anfangsbuchstaben, was im Schwedischen sonst nur für Eigennamen gilt.

    Nichts von alledem, was ich im Laufe des Lebens gelesen hatte, hat Seele und Herz, Verstand und Gefühl so viel Reichtum vermittelt wie der Inhalt dieses Buches. Auch für den, der Gottes Wort verkündigen will, ist nichts wichtiger, als zu wissen, was die Bibel sagt – von der ersten bis zur letzten Seite. Paulus stellt diesen Anspruch an die, die im Gemeindedienst stehen: ,,Damit er fähig sei, sowohl mit der gesunden Lehre zu ermahnen, als auch die Widersprechenden zu überführen." (Titus 1:9)

    Ich habe es immer als peinlich empfunden, wenn jemand während der Verkündigung die Bibel falsch zitierte oder überhaupt nicht kannte. In manchen Fällen konnte ich mich dann nicht bremsen und musste den Sprecher direkt korrigieren. Ich habe mich dann geärgert über meine unbedachte schnelle Reaktion. Doch das beruht wohl andererseits darauf, dass ich immer voll und ganz dabei bin, wenn jemand anderes das Wort verkündigt.

    Wer sich selbst erhöht

    Wie ich schon erwähnt habe, gehörte es nicht zu unserer Gewohnheit, dass wir Brüder Öman uns gegenseitig in Lobhudeleien übten. Und doch entging mir nicht, dass Sigmar heimlich stolz darauf war, dass ich auf alle Bibelfragen korrekt antwortete. Ich war damals ja noch sehr jung und hatte unter anderem als Pionier-Evangelist oben in Norrbotten Dienst getan, wo das Einkommen nicht besonders üppig war. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir zu der Zeit als Evangelisten überhaupt einen Lohn bekamen. Während Tor, Ek und ich zusammen als Evangelisten in Hakansö dienten, bekam ich in der Zeit vom 23. September bis zum 18. Mai eine Kollekte von fünf Kronen und fünfunddreißig Öre. Das Gute dabei war, dass man lernte, mit dem Wenigen, was man hatte, zufrieden zu sein. Wir folgten konsequent dem Prinzip von Paulus: ,,Haben wir Essen und Kleidung, so lasst uns damit genug haben. Ich konnte mit größter Genugtuung später feststellen, dass mir während der ganzen Zeit dort nichts gefehlt hatte. Es gab nichts, was nicht gut für mich war. Ich wurde wegen dieser Haltung geschätzt, verehrt und geliebt, solange ich unter diesen ungekünstelten, natürlichen, rechtschaffenen und urteilsfähigen Menschen lebte. Was sie nicht tolerierten, war Eitelkeit oder Schmeichelei, wenn man als Diener Gottes zu ihnen kam. Das war ganz klar: dünkelhafte Snobisten holte man schnell auf den Teppich zurück. Als ich nach Örebro in die Missionsschule kam, war meine Kleidung ziemlich dürftig. Ich saß am ersten Tag im Zimmer meines Bruders Sigmar, als ein gut gekleideter Student mit ziemlich überheblicher Haltung hereinkam. Er sah mich herablassend an und fragte: ,,Du willst Pastor werden? Meine Antwort war: ,,Wenn Gott es will, ja." Sigmar bemerkte seine arrogante Art, und als ich in mein Zimmer ging, erteilte er dem Kameraden eine ordentliche Abfuhr. Meine Zurückhaltung verbietet mir, die Superlative wiederzugeben, als er mit seinem jüngeren Bruder prahlte.

    Wettbewerb in Bibelkenntnis

    Vielleicht war es die Erinnerung an diesen Vorfall, die meinen Bruder veranlasste, einen Wettbewerb oder ein Spiel in Bibelkenntnis vorzuschlagen. Er regte an, dass die Klassen zwei und drei gegen die erste Klasse spielen sollten. An diesem Samstag waren beide Klassen stark dezimiert, weil viele zu Versammlungen abgereist und außerhalb im Einsatz waren. ,,Dass das nicht geht, musst du wohl begreifen, sagte der Snob aus der dritten Klasse. ,,Die haben doch gerade erst hier angefangen.

    ,,Wir werden froh sein, wenn wir mit ihnen mithalten können – ich glaube eher, die werden uns keine Chance lassen zu gewinnen. Ich kenne nämlich einige aus der ersten Klasse, sagte Sigmar. Für jede richtige Antwort sollte es fünf Punkte geben. Es kam, wie Sigmar vermutet hatte: Wir schlugen sie mit zwanzig Punkten Vorsprung. Jemand aus der ersten Klasse bemerkte: ,,Direkt eine Schande, dass die zweite und dritte Klasse von der ersten geschlagen wird. ,,Wartet nur ab, bis ihr drei Jahre hier gewesen seid, wieviel ihr dann könnt!, bemerkte mein Bruder, was allgemeine Heiterkeit auslöste. Aber es war wohl etwas dran an dieser Bemerkung. Es kamen dann noch mehr solcher Wettbewerbe – mit derselben Mannschaftsbesetzung und dem gleichen Resultat: Die Klassensprecher stellten jeweils die Fragen auf. Als unsere Klasse mit immer größerem Abstand zum dritten Mal gewann, meinte jemand, ich hätte die Fragen im Voraus gelesen. Mein Bruder antwortete: ,,Ich setze voraus, dass wir das alle getan haben, denn die Grundlage für die Fragen und die Antworten ist ja die Bibel, und die sollte doch jeder gelesen haben, ehe er hierher kam. Der Unterschied scheint nur unser unterschiedliches Vermögen zu sein, die Antworten zu behalten. Dann fing er an, echt zu prahlen, indem er sagte: ,,Ich kann dir versichern, wenn die ganze Schule einschließlich Schülern, Lehrern und Rektor gegen Gösta antreten würde, dann würde Gösta garantiert gewinnen – solange es sich um Bibelfragen handelt. Ich glaube wirklich, er kann die ganze Bibel auswendig. Ich sagte zu meinem Bruder: ,,Du bist wohl nicht gescheit – stell dir vor, sie nehmen dich beim Wort. ,,Ja, genau das wünsche ich, dass sie das tun, sagte er. Heute würde ich die Antworten sicher nicht mehr mit der gleichen Sicherheit und Exaktheit aussprechen, was zum Teil vielleicht darauf beruht, dass ich so viele unterschiedliche Bibelübersetzungen und in verschiedenen Sprachen gelesen habe. (Übrigens wurden der ,,Snob" und ich sowie mein Bruder später gute Freunde. Er begegnete uns immer mit großem Respekt. – Ende gut,...)

    Ausgewählt als Herausforderer im schwedischen Fernsehen

    Wenn ich schon dabei bin, von Bibelwettbewerben zu erzählen, will ich erwähnen, dass ich als Herausforderer für Bibelwissen ausgewählt wurde und gegen Karl Triard im schwedischen Fernsehen antreten sollte. Soweit ich mich erinnern konnte, hatte er im Herbst 1958 die ,,10.000-Kronen-Frage im schwedischen Fernsehen gewonnen. Im Frühjahr 1960 suchten sie einen Herausforderer für ihn. Jemand aus Mänsarp oder Taberg, wo wir damals wohnten, meldete mich als geeigneten Herausforderer an. Der Sender ,,Schwedisches Radio rief mich an und bat darum, mir einige Bibelfragen stellen zu dürfen. Ich beantwortete sie alle in rascher Folge und wollte wissen, wer mich da ausfragte. Sie erklärten noch einmal, dass sie von Schwedischen Rundfunk seien. Zuerst glaubte ich, jemand wolle einen Jux mit mir machen, doch am nächsten Tag bekam ich ein Telegramm mit der Mitteilung, dass ich als Herausforderer für Bibelkenntnis bei der nächsten 10.000-Kronen-Frage auserkoren sei. Beim folgenden Anruf wurde ich gefragt, ob ich die Herausforderung annehme. Ich fragte: ,,Werden Sie mich dann den Herausforderer nennen?"

    ,,Ja, gewiss, sie werden dann der Herausforderer".

    Ich fragte weiter: ,,Können Sie es nicht irgendwie anders nennen?"

    ,,Nein, warum das?"

    Ich antwortete: ,,Ja, gerade im Zusammenhang mit Bibelfragen passt der Ausdruck Herausforderer schlecht."

    ,,Nanu – wieso?"

    ,,Nun, die Bibel sagt, dass wir nicht eitle Ehre suchen sollen, indem wir einander beneiden und einander herausfordern. Wenn ich mich also so einem Wettbewerb stelle, werden wahre Bibelkenner denken, dass ich entweder meine Bibel nicht kenne oder dass es mir egal ist, ob ich selbst danach lebe. Wenn Sie dem Wettbewerb einen anderen Namen geben würden, kann ich mich beteiligen."

    ,,Das können wir leider nicht", meinte er.

    ,,Dann muss ich leider absagen."

    ,,Das ist aber schade! Sie waren einer der allerbesten, die angemeldet waren. Außerdem haben sie eine so gute Rundfunkstimme. Können Sie nicht noch einmal darüber nachdenken und sich dann melden?"

    ,,Mein Entschluss wird eher fester, wenn ich noch mal darüber nachdenke.

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