Lahme tanzen unter der Kanzel: Zeichen und Wunder in den Gottesdiensten von Hermann Zaiss
Von Peter Schneider
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Buchvorschau
Lahme tanzen unter der Kanzel - Peter Schneider
Düsseldorf
1. Kapitel
Unheilbar krank?!
Erlebnisse des Verfassers mit Hermann Zaiss
Wer immer wieder erlebt, wie sein Kind bewusstlos zusammenbricht, weil dessen Herz versagt, wer vorher in die angstvollen Augen und das schmerzverzerrte Gesicht seines Kindes geschaut hat, der wird, wenn er kein steinernes Herz hat, alles unternehmen, um seinem Kind Hilfe zu bringen.
Genau das ist meine Geschichte: Mein Vater kam aus russischer Kriegsgefangenschaft als ein Wrack zurück. Er, wie meine Mutter, waren Haut und Knochen, aber sie gönnten sich selbst nichts, um ihrem ersten Kind, meinem Bruder Walter, das Beste zu geben. Dann wurde ich geboren, aber bald war ihre Elternfreude getrübt, denn bei mir stellten sich Gelenkrheuma und schwere Herzbeschwerden ein. Es war so schlimm, dass ich keinen Tag normal mit anderen Kindern spielen konnte. Alle medizinischen Bemühungen brachten keine Besserung. Tatsächlich waren meine Eltern zu jedem Opfer bereit, um mir das Leben zu erhalten. Verschiedene Ärzte aber erklärten ihnen, dass sie keine Hoffnung für mich hätten. Spätestens mit der Pubertät sollte mein Leben ein Ende haben. Auch mir selbst war damals schon bewusst, wie schlimm es um mich stand, obwohl ich noch ein Kind war. Immer häufiger brach ich zusammen und hatte schreckliche Angst vor diesem stechenden Schmerz und dieser würgenden Beklemmung. Außerdem verschlimmerte sich das Gelenkrheuma derartig, dass ich mich oft weinend vor Schmerzen am Boden wand.
Mit Gott und Kirche wollte mein Vater aufgrund vieler schrecklicher Erfahrungen an der Front im Krieg und in Gefangenschaft nichts zu tun haben. In seiner verzweifelten Suche, Hilfe für mich zu finden, sollte sich diese Ablehnung aber bald verändern. Robert, ein Arbeitskollege, erzählte ihm, er kenne einen Arzt, der seinem Buben sicher helfen könnte! „Ist er denn Kardiologe? „Ja
„Dann gib mir doch seine Adresse. „Die ist ganz einfach, er heißt Jesus Christus!
„Oh, lachte Vater, „Robert du bist noch jung und dumm. Du hast die Welt noch nicht kennengelernt, deshalb glaubst du solchen Unsinn.
Als jedoch meine Lage sich zusehends verschlimmerte, war mein Vater schließlich bereit, mit mir in einen Gottesdienst in der Donauhalle in Ulm zu gehen, denn dort sollte besonders für Kranke gebetet werden.
Die voll besetzte Donauhalle in Ulm
Fast 3 000 Menschen strömten dort hin, um den Evangelisten Hermann Zaiss zu hören. Ich als Neunjähriger hatte noch nie zwischen so vielen Menschen gesessen. Noch viel weniger zwischen so vielen Kranken, auf Rollstühlen und Bahren, viele andere mit den gelben Blindenbinden am Arm. Ja, Leidende aller Art.
Dann predigte dieser Mann so gewaltig und doch so einfach, dass ich als kleiner Junge die Botschaft verstand und plötzlich nur ein Verlangen hatte, diesem Jesus zu folgen. Dabei hatte ich meine Krankheit total vergessen.
Dann aber hörte ich plötzlich, wie ein Herr neben mir anfing, mit sich selbst zu reden. Er hatte gelähmte Arme, und ich erinnere mich noch genau, dass ich als Kind sagte: „Seine Arme hängen herab wie gekochte Nudeln. Und jetzt hörte ich ihn leise sagen: „Oh, was ist denn das, ich spüre Leben in meinen Händen.
Und plötzlich sprang er auf und schrie: „Ich kann meine Arme bewegen, ich kann meine Arme bewegen! Viele unter den Zuhörern wandten sich um und schauten neugierig auf den Mann, aber der Evangelist meinte nur: „Was guckt ihr denn alle so verwundert? Das ist ganz normal, wenn das Evangelium verkündigt wird!
Er predigte weiter, so als ob nichts geschehen wäre.
Eindringlich forderte er die Menschen auf, endlich mit allem frommen Theater aufzuhören, vor Gott ehrlich zu werden und ihm ihr ganzes Leben anzuvertrauen. „Du musst aus Gott geboren werden, dann bist du ein Gotteskind. Ja, dann hast du ewiges Leben, denn Gott ist ewig."
Nach dem zweistündigen Gottesdienst betete er so lange mit Hunderten von Kranken, bis die Halle von den Verantwortlichen um Mitternacht geschlossen wurde. Nur eine Kette kräftiger Männer konnte dabei verhindern, dass Bruder Hermann, wie er von allen genannt wurde, nicht von den Kranken an die Wand gedrückt wurde.
Immer wieder hörte man einen freudigen Aufschrei, weil jemand ein Wunder Gottes erlebt hatte. Unter anderem sah ich, wie eine gelähmte Frau von ihrer Bahre aufstand und durch die große Halle lief. Ich selbst aber konnte nicht zu dem Prediger vorkommen, zu groß war die Zahl der Kranken.
Dennoch ging ich nicht enttäuscht nach Hause. Im Gegenteil, ich hatte eine Entscheidung getroffen, ganz Jesus nachzufolgen. Zu Hause kniete ich mich vor meinem Bett nieder und bekannte Jesus alles, was ich wusste, was vor ihm nicht recht war, und sagte ihm, dass ich ihm ganz gehören und folgen wolle. Als ich aufstand, war ich voller Freude und hatte die Gewissheit Gottes Kind zu sein.
Am nächsten Tag bemerkte mein Lehrer in der Schule, dass an mir etwas geschehen war. Aufgrund meiner Krankheit war ich nicht nur ein trauriger Junge, sondern so verklemmt, dass ich stotterte. Das war jetzt vorbei. Alle sahen einen fröhlichen Jungen, obwohl ich immer noch schlimm krank war. Etwa eineinhalb Jahre später erlebte ich aber, nachdem dieser Mann Gottes mit mir in Stuttgart gebetet hat, dass ich über Nacht völlig geheilt war.
Inzwischen sind seit dem 4. Januar 1958 bis zum heutigen Tag mehr als 50 Jahre vergangen. Ich bin immer noch gesund, und ich wollte für nichts in der Welt das Glück vermissen, Jesus als meinen Herrn und Heiland zu kennen.
Bereit, um sich von Gott gebrauchen zu lassen
Ich bin einer von Tausenden, die damals ihr Leben Jesus übergeben haben. Weil dieser Mann dem Ruf Gottes folgte und sich ihm radikal zur Verfügung stellte, erlebte er wie die Männer Gottes in der Bibel, dass Gott sein gepredigtes Wort durch übernatürliche Zeichen bestätigte. So geschah dies bei Mose und Josua, bei Elia und Elisa, und besonders bei Jesus und seinen Jüngern.
Erschreckend aber ist, dass fast nach jeder Erweckung bereits die nächste Generation die großen Taten Gottes vergisst und sich von ihm abwendet.
Das Volk diente dem HERRN, solange Josua lebte und die Ältesten, die noch lange nach Josua lebten, die alle die großen Werke des HERRN gesehen hatten, die er an Israel getan hatte …
Nach ihnen wuchs aber eine andere Generation auf, die den HERRN nicht kannte noch die Werke, die er an Israel getan hatte. Da taten die Israeliten, was dem HERRN missfiel, … und folgten andern Göttern nach, den Göttern der Völker, die um sie her wohnten, und beteten sie an und erzürnten den HERRN.
Richter 2,7-12
Gott hatte diesen alten Zeugen seines mächtigen Wirkens befohlen:
Diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder aufstehst, dass du nicht den HERRN vergisst, der dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt hat.
5. Mose 6
Gottes Geist drängte mich, dieses Buch zu schreiben, und damit der kommenden Generation dieses mächtige Handeln Gottes weiterzugeben. Denn wir sollten die Wunder Gottes niemals vergessen, sie sollten uns ermutigen, uns von Gott so gebrauchen zu lassen, wie dies Bruder Hermann Zaiss tat.
Ein Unbekannter gab folgendes treffende Zeugnis über die Bibel, das Wort Gottes:
Vergleiche dieses Buch nicht mit anderen.
Es ist unvergleichlich.
Gehe nie, weder in Gedanken noch in Worten, davon aus, dass dieses Buch das Wort Gottes enthält.
Es ist das Wort Gottes.
Es ist übernatürlich in der Herkunft, ewig in der Dauer, unaussprechlich im Wert,
unendlich in der Reichweite, umgestaltend in der Kraft, unfehlbar in der Autorität,
persönlich in der Anwendung, inspiriert in der Ganzheit.
Lies es durch. Schreibe es auf Bete es in dich hinein. Lebe es aus.
Und dann reiche es weiter.
Das Wort Gottes verändert einen Menschen, bis er ein Brief Gottes wird.
Es ändert seine Gedanken, seinen Charakter, lässt ihn Gnade über Gnade erfahren und lässt ihn Gottes Wesen annehmen.
Wer sich dem Wort Gottes öffnet, zu dem kommt Gott und wohnt in ihm.
2. Kapitel
„Stumme lesen aus der Bibel, Lahme tanzen unter der Kanzel"
… so stand es in großen Lettern auf der Titelseite einer holländischen Tageszeitung „Het Vrije Volk". Und sie war nicht die einzige. Nein, mehr als 70 Zeitungen in ganz Holland berichteten über die außergewöhnlichen Geschehnisse in der Königinkirche in Rotterdam und anderen Städten Hollands, als der Evangelist Hermann Zaiss dort predigte. Der Ansturm derer, die die Botschaft dieses Mannes hören wollten, war so groß, dass seine Predigten jeweils in mehrere Säle übertragen wurden. Dies war besonders deshalb außergewöhnlich, weil in den Fünfzigerjahren, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, die Deutschen in Holland allgemein auf größte Ablehnung stießen.
Was brachte dann trotzdem solche Menschenmassen zusammen? Schließlich lagen die Schrecken des Krieges schon wieder so weit zurück, dass die Leute nicht mehr aus ihrer Not heraus zu Gott schrien und die Kirchen füllten.
Um Antwort auf diese Frage zu erhalten, braucht man nur die Berichte des Neuen Testaments über das Wirken Jesu und der Apostel anzuschauen.
Bereits im ersten Kapitel des Markusevangeliums lesen wir vom Anfang des öffentlichen Wirkens Jesu, dass am Abend nach Sonnenuntergangalle Kranken zu Jesus gebracht wurden, sodass schließlich die ganze Stadt vor der Tür versammelt war, um bei Jesus Heilung zu erfahren. Als Jesus danach einen der Ärmsten von seinem Aussatz heilte, dieser scheußlichen Krankheit, die ihre Opfer bis zur Unkenntlichkeit entstellt, erzählte dieser überall, außer sich vor Freude, von seiner wunderbaren Heilung. Wie hätte er es auch verschweigen können? Die Folge seines Zeugnisses aber war, „dass Jesus sich bald in keiner Stadt mehr öffentlich zeigen konnte und sich nur noch an abgeschiedenen Orten aufhielt. Aber auch dort strömten die Menschen von überall zu ihm" (Markus 1,45).
Später berichtet Markus, dass vier Männer ihren gelähmten Freund zu Jesus bringen wollten. Dies war ihnen aber unmöglich, denn die Menschenmenge, die zu ihm drängte, blockierte jeden Weg, um auch nur in die Nähe Jesu zu kommen. Wörtlich heißt es:
Einige Tage später kehrte Jesus nach Kapernaum zurück. Die Nachricht von seiner Ankunft verbreitete sich schnell in der ganzen Stadt. Es dauerte nicht lange, da war das Haus, in dem er wohnte, von Besuchern überfüllt, so dass kein einziger mehr Platz hatte, nicht einmal draußen vor der Tür.
Markus 2,1-2
Die vier Männer aber waren nicht nur gekommen, um eine interessante Predigt zu hören. Sie hatten die Erwartung, hier bei Jesus Hilfe für ihren leidenden Freund zu finden. Deshalb waren sie zu allem bereit. Um jeden Preis wollten sie zu Jesus kommen. Schließlich beförderten sie den Gelähmten mühsam aufs Dach des Hauses und deckten dieses zum Erstaunen und Entsetzen der anderen einfach ab. Als das Loch groß genug war, ließen sie diesen hoffnungslosen Menschen auf seinem Bett direkt vor Jesus hinab. Ihr Glaube wurde nicht enttäuscht. Der Gelähmte stand auf das Wort Jesu hin geheilt von seinem Bett auf und trug dieses selbst nach Hause. Das Resultat war, dass der Zulauf noch größer wurde.
So lesen wir in Markus 3,9-10:
Jesus zog sich mit seinen Jüngern an den See zurück. Die Nachricht von seinen Wundern hatte sich überall verbreitet, und die Menschen kamen scharenweise zu ihm. Jesus beauftragte seine Jünger, ein Boot bereitzuhalten, weil die Menge der Menschen ihn zu erdrücken drohte.
Nun dies waren Berichte über Jesus, den Heiland der Welt. Dieser aber hat seinen Jüngern denselben Auftrag gegeben, das Evangelium zu verkündigen und die Kranken zu heilen. Er sagte sogar voraus:
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zum Vater gehe.
Johannes 14,12
Wenn wir die Worte Jesu ernst nehmen, dann kann es uns nicht wundern, dass wir danach in der Apostelgeschichte ganz ähnliche Berichte lesen:
Die Leute trugen die Kranken auf die Straße und legten sie dort auf Betten und Matten. Wenn Petrus vorbeiging, sollte wenigstens sein Schatten auf einige von ihnen fallen … Auch aus der Umgebung von Jerusalem brachten die Leute Kranke und solche, die von bösen Geistern besessen waren, und alle wurden gesund.
Apostelgeschichte 5,12-15
Wie die Evangelien, so hat auch die Apostelgeschichte kein abschließendes „Amen". Grund dafür ist sicher, dass die Geschichte weitergehen sollte, und zwar mit allen und durch alle, die an Jesus glauben. Alle sollten dieselben Werke tun, wie Jesus sie tat.
Bis heute wiederholte sich deshalb durch die ganzen Jahrhunderte in allen Ländern und Kulturkreisen dieser Welt immer wieder dasselbe. Sobald ein Mensch – so wie die ersten Jünger – bereit war, sich Jesus bedingungslos zur Verfügung zu stellen und das Evangelium in seiner Totalität zu verkündigen, offenbarte sich Gott in seiner ganzen Größe und bestätigte sein Wort, genau wie wir es am Ende des Markusevangeliums lesen können:
Die Jünger aber gingen überall hin und predigten die gute Botschaft. Der Herr aber wirkte durch sie und bestätigte alles, was sie sagten, durch viele wunderbare Zeichen.
Markus 16,20
Es ist offensichtlich: Das Evangelium sollte nie nur Erzählung über Jesus sein, vielmehr soll es durch die Jünger Jesu aktuell, ja hochaktuell in dieser Welt werden. Das sehen wir in seinem Gebet, bevor er am Kreuz starb:
Wie du mich gesandt hast in die Welt, so sende ich sie auch in die Welt. Ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie geheiligt seien in der Wahrheit.
Johannes 17,18.19
Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, wie wir eins sind, …
Johannes 17,22a
Genau dies geschah unter der Verkündigung des Mannes, von dem dieses Buch im Besonderen spricht: Hermann Zaiss. Dabei war dieser wie alle Zeugen Jesu nichts anderes als ein Werkzeug in der Hand des allmächtigen Gottes.
Unser Gebet ist es, dass durch diese wunderbaren Ereignisse, an denen wir Sie durch dieses Buch teilnehmen lassen wollen, in Ihrem Herzen neuer Glauben entzündet wird, …
… Glauben, nicht nur für Ihr persönliches Leben, sondern für Ihre Familie und Freunde, für unser Land, ja unsere Welt.
… dass viele den Wunsch und Mut bekommen, sich von Gott gebrauchen zu lassen, damit in unserem Lande die Einzigartigkeit Jesu wieder neu bekannt wird.
… dass unsere Verkündigung wieder von Gott selbst durch solch wunderbare Zeichen bestätigt wird, dass selbst unsere Regierenden und Medien GOTT nicht länger ignorieren können.
So war das in den Tagen der Apostel. Die Herren vom Hohen Rat hassten die Botschaft von Jesus so sehr, dass sie ihn kreuzigen ließen. Dennoch konnten sie die Wunder, die in seinem Namen geschahen, nicht leugnen.
Sie schickten Petrus und Johannes aus dem Sitzungssaal, berieten sich und sagten zu einander: Was sollen wir mit ihnen machen? Dass ein eindeutiges Wunder durch sie geschehen ist, können wir nicht leugnen. Ganz Jerusalem hat davon gehört.
Apostelgeschichte 4,16
3. Kapitel
Auf der Suche nach Leben
Auf dem Weingut in Stuttgart-Untertürkheim
Hermann Zaiss wurde am 3. September 1889 als fünftes Kind einer Weingärtnersfamilie in Stuttgart-Untertürkheim geboren. Dass er – wie seine Geschwister – schon als Junge auf dem Weingut mithelfen musste, war ganz normal für jene Zeit, als noch Kaiser und Könige in Deutschland regierten. Später in seinen Predigten erfuhr man immer wieder etwas von der Tatsache, dass er zwischen Wein und Reben aufgewachsen ist. Besonders, wenn er von Jesus, dem Weinstock und den Reben sprach. Da wurde das Bild lebendig, so lebendig wie er selbst wohl schon als Junge war. Zu jedem Streich bereit, erlebte er aber immer wieder, dass er einen großartigen Vater hatte, der zwar streng war, aber der ihn wie alle seine Kinder liebte und deshalb auch bereit war, ihm zu vergeben, wenn er etwas „ausgefressen" hatte.
Eines war stets klar: Halbe Sachen gab es für Hermann nicht. Er wollte leben, und zwar richtig. Er wollte das Leben genießen, in vollen Zügen. Deshalb wollte er vor dem Militärdienst auf alle Fälle noch etwas von der Welt kennenlernen, und so begab er sich nach Paris und Orleans. Frankreich war schließlich für seine Freizügigkeit und Lebensfreude bekannt.
Dort aber sollte er erfahren, wie wahr die Schilderung Jesu in seiner Geschichte über den verlorenen Sohn war. Er erlebte, wie trügerisch die Freuden, das Vergnügen der Welt waren und wurde dabei so krank, dass er sogar mit dem Gedanken spielte, seinem Leben – noch nicht zwanzigjährig – ein Ende zu machen. Zaiss wörtlich: „Ich war ein Gottesleugner, und jetzt war ich am Ende meiner Weisheit. Da wollte ich mir das Leben nehmen. Ich lag schon auf der Eisenbahnschiene. Noch heute sehe ich die Faust des Lokomotivführers des Schnellzuges. Aber das war das Ende des Glaubensbekenntnisses des Teufels. Ich wusste, so geht es nicht weiter." Doch zu seinem Vater konnte er nicht mehr, der war bereits Jahre zuvor gestorben, und den himmlischen Vater kannte er nicht.
Die Begegnung mit dem „Halleluja-Schmied"
Zurückgekehrt nach Deutschland folgte er eines Abends dem Drängen seiner Cousine, vor der er große Achtung hatte, in eine christliche Versammlung. Nach seinen eigenen Worten spielte dabei auch eine wohlhabende Erbtante eine