ROMANTRUHE-SF - Galaktische Abenteuer 7: Sie warteten jenseits der Sterne
Von Horst Hoffmann
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Tausende von Augen verfolgten den Weltuntergang. Die Schiffe, die das Verderben über die Welt gebracht hatten, standen reglos im All und warteten. Ihr Werk war getan. Helle Punkte lösten sich aus dem Chaos und strebten in das Weltall. Die meisten vergingen im Feuer der Aggressoren; diejenigen, die dem Gemetzel entkamen, nahmen rasch Kurs auf die äußeren Planeten und verschwanden im Nichts.
Die geweckten Urkräfte der Schöpfung verwandelten die einst blühende Welt in eine dunkelrot leuchtende Kugel in der Schwärze des Weltraumes. Tage vor dem endgültigen Untergang war der fünfte Planet des Systems ohne jedes Leben.
Als der Himmelskörper auseinanderbrach, befanden sich die Schiffe der Zerstörer bereits weit weg in sicherem Abstand. Das Ende des Planeten wurde zum grandiosen Schauspiel auf den Bildschirmen der Außenübertragung, wo es sich vor zufriedenen, aber auch vor nachdenklichen Gesichtern vollzog.
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Buchvorschau
ROMANTRUHE-SF - Galaktische Abenteuer 7 - Horst Hoffmann
ROMANTRUHE SF
Band 07
Science-Fiction-Serie
E-Book Edition
SIE WARTETEN
JENSEITS DER STERNE
(Science-Fiction-Klassiker)
von
HORST HOFFMANN
IMPRESSUM
ROMANTRUHE SF
SF-Klassiker und neue Romane
Herausgeber: ROMANTRUHE-Buchversand.
Cover: shutterstock.
Satz und Konvertierung:
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Blitze durchzuckten die Atmosphäre des Planeten. Im höllischen Inferno der Naturgewalten brachen die Kontinente auf und machten Platz für das nach außen brechende Innere des Weltenkörpers. Lavaströme bahnten sich ihren Weg über Landstriche, verschlangen die Städte und Dörfer, bis sie schließlich zischend in den, Fluten der Meere verschwanden. Die Ozeane dampften und brachten neue Inseln hervor, Kontinente entstanden und vergingen im Chaos der entfesselten Naturgewalten.
Tausende von Augen verfolgten den Weltuntergang. Die Schiffe, die das Verderben über die Welt gebracht hatten, standen reglos im All und warteten. Ihr Werk war getan. Helle Punkte lösten sich aus dem Chaos und strebten in das Weltall. Die meisten vergingen im Feuer der Aggressoren; diejenigen, die dem Gemetzel entkamen, nahmen rasch Kurs auf die äußeren Planeten und verschwanden im Nichts.
Die geweckten Urkräfte der Schöpfung verwandelten die einst blühende Welt in eine dunkelrot leuchtende Kugel in der Schwärze des Weltraumes. Tage vor dem endgültigen Untergang war der fünfte Planet des Systems ohne jedes Leben.
Als der Himmelskörper auseinanderbrach, befanden sich die Schiffe der Zerstörer bereits weit weg in sicherem Abstand. Das Ende des Planeten wurde zum grandiosen Schauspiel auf den Bildschirmen der Außenübertragung, wo es sich vor zufriedenen, aber auch vor nachdenklichen Gesichtern vollzog.
*
Die Vernichtung des fünften Planeten war der endgültige Schlusspunkt eines langen und grausamen Krieges gewesen, den zwei benachbarte, aber grundverschiedene Rassen geführt hatten. Die Bewohner der beiden benachbarten Planeten hatten fast zur gleichen Zeit den Schritt ins Weltall gewagt. Nach der anfänglichen Überraschung über die Existenz der anderen hatten beide die andere Rasse immer mehr als Konkurrenten, als Hindernis in der eigenen Ausdehnung empfunden. Dabei war es die Rasse, deren Entwicklung sich auf dem vierten Planeten vollzogen hatte, gewesen, die den Unfrieden geschürt hatte und bereits frühzeitig die Vorbereitungen zu einem kompromisslosen Offensivkrieg gegen die unerwünschten Nachbarn getroffen hatte. Zu dieser Zeit jedoch hatte noch niemand etwas geahnt von dem katastrophalen Ausmaß, das der Konflikt schließlich annehmen würde.
Als man glaubte, genug aufgerüstet zu haben, wagte man den offenen Kampf. Nach zermürbenden und kostspieligen Raumschlachten über beiden Planeten sah man auf dem vierten Planeten keine andere Möglichkeit mehr, als den Nachbarstern zu vernichten. Und die Vernichtung war total. Ein Haufen glühender und bereits erkalteter Trümmerstücke breitete sich auf der Bahn aus, auf der vorher ein blühender und von vielfältigem Leben erfüllter Planet seine Bahn um die Sonne gezogen hatte.
Die Folgen ihrer Handlungen ließen für die Sieger jedoch nicht lange auf sich warten. Ihre Welt veränderte sich. Mit Temperatureinbrüchen ungeahnter Ausmaße kündigte sich an, was die Natur als Antwort auf den Kraftakt der Zerstörung bereithielt. Unter Stürmen starb das Leben auf ihrer Welt. Im Laufe der Jahrtausende verlor sie ihre Atmosphäre und das höhere Leben. Zurück blieben niedrige Lebewesen und stumme Zeugen einer vergangenen Blütezeit.
Natürlich wehrten sich die Bewohner mit allen Kräften gegen ihr Schicksal und suchten ihre Rettung im Weltall. Der größte Teil der vorhandenen Raumschiffe brachte einen ausgesuchten Teil der Bevölkerung zum dritten Planeten, einer jungen Welt, deren Dschungel und Sümpfe von urweltlichem Leben erfüllt waren, während einige Schiffe mit mutigen Männern und Frauen an Bord versuchten, der Katastrophe dadurch zu entgehen, dass sie den Sprung zu Nachbarsonnen wagten, in der Hoffnung, irgendwo dort draußen eine Welt zu finden, die ihnen akzeptable Lebensbedingungen bot und den Fortbestand ihrer Rasse gewährleisten konnte. Sie verschwanden in der Leere des interstellaren Raumes und nahmen den Weg, den die letzten Überlebenden der gegnerischen Rasse bereits vor ihnen angetreten hatten. Der Abschied vom heimatlichen Sonnensystem war endgültig. Niemand an Bord der Schiffe glaubte daran, die heimatliche Sonne jemals aus der Nähe wiederzusehen. Aber sie dachten an ihre Nachkommen ...
Die Kolonisierung des dritten Planeten erwies sich als fast unmöglich. Zwar war die Luft für die Neuankömmlinge atembar, aber die hohen Temperaturen und die feindliche Natur forderten ihre Opfer und dezimierten die Kolonisten. Selbst die Mittel ihrer hoch entwickelten Technik erwiesen sich als nutzlos gegenüber der feindlichen Umwelt und den tückischen Krankheiten, die sich unter den Siedlern ausbreiteten. Hinzu kam, dass auch diese Welt nicht von den Auswirkungen verschont blieb, die die Vernichtung des fünften Planeten im Gefüge des Sonnensystems nach sich zog. Der Fluch der Vernichtung verfolgte die Frevler.
Als der letzte Siedler starb, war es zwar gelungen, einen Teil der Grauen dieser Welt zu bezwingen, aber man war ein Fremdkörper auf dieser Welt geblieben, deren Natur über die perfektionierte Technik triumphiert hatte und deren Leben noch zu jung und unbezähmbar war.
Die letzten Spuren der Kolonisatoren vergingen schnell im Wechsel der Zeiten. Die Hinterlassenschaft ihrer Rasse jedoch prägte auch das Antlitz des Lebens hier. Die Riesen der Urwelt verschwanden unter dem Einfluss des kosmischen Dramas. Ihr Sterben in der sich ändernden Atmosphäre war die Geburt anderer.
Millionen von Jahren herrschte Friede im Sonnensystem. Zahlreiche Monde zogen ihre Bahnen um neun Planeten. Dort, wo früher eine weitere Welt im All gestanden hatte, breiteten sich Trümmer aus und bildeten einen Kleinstplaneten zwischen dem vierten Planeten und seinem neuen, riesigen Nachbarn.
Diejenigen, die in der Stunde des Chaos das System verlassen hatten, kehrten nicht zurück, und es waren keine da, die ihnen folgen konnten.
Es vergingen fast 100 Millionen Jahre, bis es wieder Bewegung gab zwischen den Planeten. Der ehemals belebte vierte Planet zog rot schimmernd seine Bahn um die Sonne, begleitet von zwei Trabanten. Weiter draußen im All stand ein Gürtel von Asteroiden, und weiter auf die Sonne zu stand ein blauer Planet im All, umlaufen von einem Mond.
Dieser dritte Planet des Systems hatte, ebenso wie seine Nachbarn, im Laufe
Jahrmillionen sein Antlitz geändert. Wo einst die Riesen der Urwelt ihren Weg durch Sümpfe und Urwald gebahnt hatten, standen nun Städte, lagen bebaute Felder zwischen gewaltigen Straßennetzen.
Die ersten Satelliten flogen ins All, Menschen erreichten den Mond und kehrten zurück.
Das Leben schickte sich an, zum zweiten Mal die Fesseln zu zerreißen, die die
Schwerkraft ihrer Welt ihnen angelegt hatte, und die Mauern zu stürmen, die die unüberwindliche Leere des Alls vor ihnen auftürmte ...
*
Einige Milliarden Augenpaare verfolgten über das planetare TV-Netz die letzten Vorbereitungen zum Start des Sternenschiffes. Majestätisch ragte der schlanke Leib der TERRA, wie man das Schiff sinnigerweise getauft hatte, in den dunkelblauen Himmel über der mexikanischen Wüste.
Gut vier Jahre waren seit der Rückkehr der Marsexpedition vergangen, vier Jahre, in denen sich das Weltbild der Menschen grundlegend verändert hatte.
Man schrieb den 8. August 2008.
Die Funde auf dem Nachbarplaneten hatten die letzten Zweifel über intelligentes Leben im All beseitigt. Acht kreisrunde Platten aus einem immer noch unbekannten Material, dessen Alter die Wissenschaftler übereinstimmend mit fast 100 Millionen Jahren angaben, lieferten den Beweis, nach dem die Menschheit so lange vergeblich gesucht hatte.
Drei der Platten, die jeweils einen Durchmesser, von gut einem Meter hatten, zeigten bekannte Sternkonstellationen, wie sie sich auch von der Erde aus zeigten. Die Unterschiede waren minimal. Auf jeder der drei Platten war ein Stern durch einen Kreis besonders gekennzeichnet. Zwei weitere Platten zeigten Darstellungen des Sonnensystems, wobei auf einer anstelle des Asteroidengürtels zwischen Mars und Jupiter ein weiterer Planet stand. Die restlichen drei waren mit fremdartigen Symbolen übersät, die noch nicht hatten entziffert werden können.
Auffallend war, dass die Erde auf der Platte, die das Sonnensystem in seiner jetzigen Form darstellte, durch einen Kreis besonders hervorgehoben war.
Man hatte daraus drei Schlüsse gezogen:
Erstens: Der Mars war vor vielen Millionen Jahren die Heimat intelligenter Wesen gewesen, die die Raumfahrt kannten und beherrschten, oder aber er war von solchen Lebewesen besucht worden.
Zweitens: Diese Wesen hatten die Erde und mindestens drei Sterne als Bezugspunkte festgehalten, was in Form der Platten als Information dargestellt worden war. Die Tatsache, dass es sich um vergleichsweise unkomplizierte Symbolik handelte und dass die Marsexpedition durch eine bisher ebenfalls nicht identifizierte Strahlung auf die Platten aufmerksam wurde, legte den Schluss nahe, dass diejenigen, die einst den Mars bewohnten oder besuchten, ein starkes Interesse daran gehabt hatten, dass die Informationen demjenigen zukommen sollten, der irgendwann den Mars besuchen würde. Die Platten schienen eine Botschaft zu enthalten.
Drittens: Wenn die Erde, hervorgehoben durch eine Markierung, offensichtlich von »Interesse« für die Marsianer gewesen war, wenn die fremden Wesen also hier hatten existieren können, so lag der Schluss nahe, dass die auf den anderen Platten markierten Sterne ebenfalls ähnliche Lebensbedingungen aufwiesen, beziehungsweise über entsprechende Planeten verfügten. Die Parallele schien offenkundig. Selbst wenn man berücksichtigte, dass die Erde vor 100 Millionen Jahren noch eine Urwelt gewesen war, so faszinierte die Aussicht, jenseits der Grenzen des Sonnensystems