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Die Bachlberger
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eBook120 Seiten1 Stunde

Die Bachlberger

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Über dieses E-Book

Angelehnt an den SK Admira (Linz) und gewürzt durch viel Humor erzählt das Buch die Geschichte einer Gruppe Jugendlicher, die mit viel Neugier, Engagement und Fleiß einer Einbrecherbande auf die Spur kommen. Detektivische Abenteuerlust, Lagerfeuerromantik und Eltern-Kind-Beziehungsproblematik - alles ist in dieses Buch hineingepackt! Das Buch ist die ideale Freizeitlektüre für leselustige Kinder von 8 bis 12 Jahren.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum7. Aug. 2013
ISBN9783853580172
Die Bachlberger

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    Buchvorschau

    Die Bachlberger - Martin Woletz

    1

    Der Vorhang in Benjamins Zimmer blähte sich leise im Wind. Die Straße lag im Schein der Straßenlaternen und in der Ferne war ein leises Donnergrollen zu hören. Seit Tagen drückte eine Schwüle auf die Stadt und ließ die Menschen am Abend ermattet in ihre Betten fallen. Die Kirchenuhr schlug eins und dann begann es zu regnen. Während Benjamin friedlich schlief, schlichen am anderen Ende der Stadt dunkle Gestalten durch eine Gartensiedlung und schleppten die wertvollsten Gegenstände aus den Hütten. Sie luden sie in einen Kleintransporter, den sie in der Nähe geparkt hatten, und verschwanden wenig später in der Finsternis.

    Tags darauf konnte man in der lokalen Presse von diesem Coup lesen. Die Täter hatten keine verwertbaren Spuren hinterlassen. Der Regen in der Nacht hatte alle Abdrücke verwischt. In dem Zeitungsartikel wurde gerätselt, woher die Verbrecher so genau wussten, wo was zu holen war. Sie hatten nur ganz bestimmte Gartenhütten aufgebrochen und andere Gärten dafür nicht einmal betreten.

    In den darauffolgenden Tagen fanden drei weitere spektakuläre Einbrüche statt, die man alle derselben Bande zuschrieb. Meistens handelte es sich um kleine Siedlungen mit Wochenendhäusern oder Gartenanlagen am Rande der Stadt. Die Polizei fand nie verwertbare Spuren. Scheinbar hatte die Bande einen Wetterfrosch unter sich, denn in allen Einbruchsnächten hatte es geregnet. Inzwischen waren die Einbrüche nicht nur in den Geschäften der Stadt zum wichtigsten Gesprächsthema geworden, sondern auch unter den Schülern in Benjamins Schule. Und das, trotz der nahenden Sommerferien. Einige Eltern hatten ihre Urlaubsreisen bereits verschoben, aus Angst, dass auch ihr Haus oder ihre Wohnung geplündert werden könnte. In der Pause saßen Benjamin, Valentin und Pascal auf dem Fensterbrett ihrer Klasse und blickten grimmig auf die Schultafel. Pascals Eltern gehörten auch zu jenen Vorsichtigen, die den Urlaub verschoben hatten. Dabei hatte sich Pascal schon sehr auf die zwei Wochen am Meer gefreut.

    „Ich versteh nicht, dass niemand diese Bande fangen kann." Pascal blickte Valentin und Benjamin hilfesuchend an.

    „Ich hab einmal gelesen, dass sich Täter immer verraten, versuchte Benjamin Pascal aufzumuntern, „irgendwann machen die einen Fehler und dann sind sie dran. Du wirst schon sehen. Bald kommen die ersten Hinweise. Es ist wahrscheinlich nur noch eine Frage von Tagen.

    „Du hast leicht reden, brummelte Pascal, „erstens kann das noch Wochen dauern und zweitens betrifft es euch ja nicht. Valentins Eltern waren wohlhabend und hatten ihr Haus alarmgesichert. Da würde sich kein Einbrecher heranwagen.

      „Lasst uns lieber einmal überlegen, was wir im Sommer machen werden." Benjamin versuchte Pascal abzulenken. „Ich schlage vor, wir treffen uns mit den anderen heute im Saustall und machen einen Plan!

    He, immerhin haben wir die Schule jetzt hinter uns. Das müssen wir doch feiern!" Pascal blickte mit deutlich freundlicher Miene auf und ballte die Faust.

    „Spitzenidee!", Valentin war ebenfalls gleich Feuer und Flamme.

    „Ab jetzt nur noch Fußball und faulenzen, meinte Benjamin im Ton eines Anführers, „außerdem ist heute die Saisonabschlussfeier im Verein.

      „Auweia, genau, bremste Valentin seinen Jubel, „da kommt ja auch noch was auf uns zu.

    Pascal blickte grimmig. „Ich finde, dass die Strafe zu hart ist. Warum sollen nur wir den ganzen Fußballplatz aufräumen?"

      „Tja…, begann Benjamin und rieb sich mit dem Zeigefinger die Nase, „wenn ich mich recht erinnere, war es deine …, nun presste er seinen Finger in Pascals Seite „glorreiche Idee, die Duschgels unseres letzten Gegners durch Honig zu ersetzen. Gut, die Blau-Gelben hatten es verdient, weil sie unfair gespielt und dann auch noch gewonnen haben, aber wenn sich dieser Pfeifenreiniger…, er boxte Valentin auf den Oberarm, „nicht verraten hätte, dann wäre uns niemand draufgekommen."

    In ein paar Tagen sollte die Nachwuchs-Mannschaft des FC Energie Bachlberg den gesamten Fußballplatz von leeren Plastikflaschen, Zuckerlpapieren und anderem Müll säubern. Damit die Attentäter auch wirklich erscheinen würden, hatte Stefan, ihr Trainer, die ganze Aktion als mehrtägiges Zeltlager mit den Eltern vereinbart. Natürlich brauchte man zum Aufräumen keine vier Tage. Das wussten auch die Kinder. Aber der Trainer wollte die Kinder nicht nur bestrafen, sondern mit ihnen auch ein bisschen Spaß haben und feiern. Sie hatten eine tolle Saison gespielt und würden im nächsten Herbst in eine höhere Liga aufsteigen. Aber das hatte er ihnen natürlich nicht auf ihre neugierigen Nasen gebunden.

    2

    Der „Saustall war das eigentliche Hauptquartier der Truppe. Ein Raum, in dem sie tun und lassen konnten, was sie wollten. Es sah immer unordentlich aus und war keinesfalls ein Platz für dunkelblaue Anzugshosen oder weiße Kleidchen für Omas Geburtstag. Aus Sicht der Kinder ideal. Aus Sicht von Bennis Eltern alles andere als ideal, denn der „Saustall war Benjamins Zimmer. Wäsche in den Kasten zu räumen, leere Trinkflaschen oder aufgerissene Verpackungen wegzuschmeißen war in Benjamins Welt genauso Zeitverschwendung, wie Schulsachen ordentlich zu verräumen.

    Das Zimmer war voll mit allen möglichen Fußballsachen. Etliche großformatige Poster von Mannschaften und Spielern klebten kreuz und quer an den Wänden, gezählte siebzehn Fußbälle lagen teils kraft-, weil luftlos auf zwei langen Holzstäben, die wie Vorhangstangen übereinander an der Wand montiert waren. Unzählige Fußballdressen, die sein Vater von seinen Reisen mitgebracht hatte, lagen in einem wüsten Durcheinander im Kasten. Er hatte ein Tipp-Kick-Spiel, Fußball-Spielkarten und sechzehn Trinkflaschen von den besten Vereinen Europas. Benjamin lebte für Fußball.

    „Ich hoffe nur, dass du dein Zimmer aufgeräumt hast", blickte ihn Sara verschmitzt lächelnd an, als sie die Wohnung betrat.

    „Ja, das wäre gut, dann müsste ich nicht wieder das Erdbeerjogurt aus meiner Hose kratzen", feixte Milo hinter ihr weiter. Benjamins Kusine kicherte hinter vorgehaltener Hand während Sara Benjamin mit unschuldigem Augenaufschlag anblickte. Als Benjamin auf Milo losgehen wollte, stieg er sich auf die wie immer offenen Schuhbänder und hatte ordentlich zu tun, nicht bäuchlings vor seinen Freunden aufzuschlagen. Das höhnische Gelächter konnte er jedoch nicht verhindern.

    Pascal und Benjamin lungerten auf dem mit Polstern, Gewand und Schulsachen übersäten Bett und blätterten gelangweilt die Veranstaltungstipps der Zeitungsbeilage durch. „Ziemlich lahm das Ganze. Eigentlich nichts los. Ich denke, wir werden dem Badesee einige Besuche abstatten, schlug Benjamin ohne große Begeisterung vor. Pascal gähnte. Milo blätterte in der neuesten Ausgabe einer Schönheitszeitschrift. „Hast du schon mal wasserfesten Lippenstift ausprobiert?, fragte sie Sara, die auf dem Fensterbrett zwischen einigen Schulheften saß.

    „Wofür brauchst du denn einen Lippenstift?, fragte Jonas, der im gleichen Haus wohnte. „Im Gegensatz zu dir achte ich auf mein Aussehen, kam die schnippische Antwort.

    „Ach ja? Und wann beginnst du damit?"

    Beleidigt drehte sich Milo um. Valentin, der im eleganten Schneidersitz am Parkettboden saß, studierte aufmerksam die neueste Tageszeitung.

    „Im August gibt es ein Fußballländerspiel in Wien. Österreich gegen Deutschland. Sollen wir hinfahren?" Er schien die Frage ernst zu meinen.

    „Und was machen wir bitte bis dahin? Wir haben gerade mal Anfang Juli." Für Sara konnte das keinesfalls das ganze Sommerprogramm sein.

    „Wie wäre es

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