Gott - gefällt mir!: Internet und soziale Netzwerke für Kirche und Gemeinde nutzen
Von Karsten Kopjar
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Buchvorschau
Gott - gefällt mir! - Karsten Kopjar
Karsten Kopjar
Internet und Soziale Netzwerke für Kirche und Gemeindearbeit nutzen
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 978-3-96140000-3
© 2014 by Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers
Einbandgestaltung: Brendow Verlag, Moers
Titelgrafik: fotolia © Julien Eichinger / fotolia © Xurzon /
fotolia © Taras Livyy
Satz: Brendow Web & Print, Moers
E-Book-Herstellung
: Zeilenwert GmbH 2017
www.brendow-verlag.de
Inhalt
Cover
Titel
Impressum
Einleitung
Wer sind Paul und Petra?
1 Der Umzug
Google und Gemeindesuche
2 Die Gemeinde
Partizipatorische Gemeinde und Web 2.0
3 Der Gottesdienst
Von Medienrecht bis Streitkultur
4 Der Hauskreis
Singles, Paare und eine Aufgabe
5 Der Kindergottesdienst
Arbeitsmaterial und Persönlichkeitsrechte
6 Die Jugendgruppe
Technik und Abenteuer verbinden
7 Der Gemeindeabend
Schulung und Online-Dankbarkeit
8 Das Stadtfest
Gemeinde in der Stadt und für die Stadt
9 Die Toolbox
Checklisten und Medienpool
Eine Übersicht der Infokästen
EINLEITUNG
Das Internet verbindet Menschen
Das Internet verbindet Menschen weltweit. Egal, ob man kurze Texte per Email oder Messenger austauscht, Bilder oder Videos teilt oder sich in Online-Communitys vernetzt. Man steht in Kontakt mit Leuten, die man physisch nicht so oft treffen könnte. Das wird oft deutlich, wenn gute Freunde wegziehen oder für eine Zeit im Ausland unterwegs sind. Aber auch die Freundespflege in der eigenen Stadt kann durch Neue Medien vereinfacht werden, denn heutzutage hat fast jeder in Form seines Smartphones einen Mini-Computer in der Hosentasche. So kann die Einladung zum Kaffeetrinken, die Diskussion über die Wochenendplanung oder der Austausch zu aktuellen Themen in der virtuellen Welt geschehen, die uns alle umgibt.
Doch keine Angst, wer viel im Internet kommuniziert, verschwindet nicht automatisch aus der „Kohlenstoffwelt. Wir bleiben immer noch Menschen aus Fleisch und Blut. Manchmal muss man neu lernen, wann man welcher Realität Aufmerksamkeit schenkt. Und manchmal wird man zum Grenzgänger, der gleichzeitig digital Nachrichten austauscht, während er körperlich von A nach B gelangt. Physische und virtuelle Realität verschmelzen zum persönlichen Kosmos. Als Gegentrend zum Immer-überall-aktiv-Sein wird „Monotasking
das neue Modewort digitaler Eremiten. Es kennzeichnet den Anreiz, weniger gleichzeitig zu tun, weil wir „Multitasking" bereits automatisiert verinnerlicht haben. Fernsehen beim Bügeln, Telefonieren bei Aufräumen, Mailen beim Bahnfahren, Musik hören bei allem. Nachdenken und neue Nachrichten checken sowieso immer nebenbei. Oft funktioniert das ja auch und Alltägliches kann dadurch effektiver erledigt werden. Aber für bewusste Momente brauchen wir immer noch 100 % unserer Aufmerksamkeit. Wie ist das beim Date, beim Essen oder im Gottesdienst? Können wir uns noch ganz auf eine Sache konzentrieren – vielleicht gerade durch bewussten Medieneinsatz?
Wechsel zwischen zwei Realitäten
Für Christen ist der Wechsel zwischen zwei Realitäten an sich ja gut bekannt. Auch Gebet ist keine physische Kommunikation. Wir sprechen mit einem Gott, den wir nicht sehen oder anfassen können, der aber trotzdem da ist. Der antwortet. Der uns begegnet. Eine geistliche Realität. Und wenn wir im Gottesdienst gemeinsam beten, dann ist das sowohl eine virtuelle Kommunikation mit Gott als auch eine physische Kommunikation mit unseren Geschwistern. So kommen seit jeher jeden Sonntag zwei Welten zusammen.
Wenn wir Internetkommunikation ernst nehmen, können wir nun also bewusst zwischen drei Realitätsebenen wechseln: der physischen Realität mit Kaffee, Kuchen und Tageszeitung. Der virtuellen Realität mit Facebook, Email und Wikipedia. Und der allumfassenden geistlichen Realität in Gemeinschaft mit dem Schöpfer, der den Grundstein für all das gelegt hat und uns nahekommen will.
Die Idee hinter den sozialen Medien ist dabei sehr biblisch: Es geht darum, aktuelle Medien zu benutzen, um mit Menschen in Kontakt zu kommen. Genau das haben die Helden des Alten Testamentes, die Propheten, später Jesus und Paulus getan: Alle haben die Medien ihrer Zeit genutzt, um den Kontakt zwischen Menschen und zu Gott herzustellen. Egal ob es rhetorische Mittel, Tanz, Theater, Zeichenhandlungen, Lehre oder Rundbriefe waren. Gottes Nachrichten wurden medial weitergegeben. Auch in der Kirchengeschichte wurden aktuelle Medien, Kunstformen und Technologien immer wieder aufgenommen und genutzt. Oft gab es dabei zuerst Widerstände, und manches Mal musste man einen guten Umgang mit dem Neuen auch erst lernen. Aber mit geistlicher Weitsicht darf man offen sein für Neues, denn schon Paulus fordert uns auf: „Prüft alles und das Gute behaltet" (1. Thessalonicher 5,21).
Infokasten
Das Buch ist als Lesebuch konzipiert und im Fließtext geschrieben. Hilfreiche Zusatzinfos für die Gemeindearbeit und Links zum Thema werden in solchen Infokästen zusammengefasst. Eine Übersicht über die Infokästen der einzelnen Kapitel findet sich am Ende des Buches.
Familie Meyer
In diesem Sinn begleiten wir in diesem Buch die fiktive Familie Meyer: Paul (42) und Petra (40) bilden mit ihren Kindern Ben (14) und Timmy (12) eine junge Familie, sind glücklich verheiratet und beide gerne unter Leuten – beruflich oder privat.
Paul ist Ingenieur und arbeitet in der Produktionstechnik eines industriellen Unternehmens. Durch einen Wechsel an einen anderen Standort ist die ganze Familie gezwungen, in eine neue Stadt zu ziehen. Das ist zwar mit viel Aufwand verbunden, aber auch mit Chancen. Und sie haben mehr Platz, weil sie statt der Innenstadtwohnung nun ein kleines Haus am Waldrand gefunden haben.
Petra ist Lehrerin für Deutsch und Englisch. Sie hat nach dem Studium einige Jahre an einem Gymnasium unterrichtet. Für die Erziehung ihrer Söhne Ben und Timmy hat Petra allerdings zuerst Elternzeit in Anspruch genommen und später ihre Arbeitszeit reduziert. Sie wollte bewusst Zeit für die Erziehung der Kinder haben. Außerdem hat sie sich aktiv im Elternbeirat und der Gemeinde eingebracht.
Apps
Viele Fachbegriffe der Computerwelt sind für die Web-2.
0-Generation
in die Alltagssprache übergegangen. Für Einsteiger soll jedoch auch das eigentlich Elementare kurz erklärt werden. Weitere Erklärungen findet man unter dem entsprechenden Stichwort bei de.wikipedia.org.
Der Begriff „App bezeichnet eine „Application
, also eine Anwendung, die man auf einem Computer installiert. Dabei wird die Kurzform „App meist bei Smartphones genutzt, bei denen kleine Erweiterungsprogramme aus dem Internet besonders einfach installiert werden können. Smartphones sind Telefone, die wie ein kleiner Computer ausgestattet sind. Sie können zwar schnell rechnen und viele Daten speichern, sind aber nicht wirklich „schlau
. Das Denken muss also immer noch der Mensch übernehmen. Gerade, wenn man eine App installiert. Dazu später mehr …
Ben und Timmy waren immer viel mit ihren Jungschar- und Schulfreunden unterwegs gewesen, wenn sie mittags aus der Schule kamen.