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Mia-Maries Herzenswunsch
Mia-Maries Herzenswunsch
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eBook150 Seiten1 Stunde

Mia-Maries Herzenswunsch

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Über dieses E-Book

Die Anthologie "Mia-Maries Herzenswunsch" enthält zehn traurige und nachdenklich machende Geschichten über Kinder. Das Kurzgeschichten-Projekt wurde für die an Krebs erkrankte Mia-Marie ins Leben gerufen, die einen inoperablen Gehirntumor hat. Ein Teil des Erlöses geht direkt an die 8-Jährige, damit ihr Herzenswunsch, so viele schöne Erlebnisse und damit Erinnerungen wie möglich zu sammeln, umgesetzt werden kann.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum11. Nov. 2016
ISBN9783960680253
Mia-Maries Herzenswunsch

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    Buchvorschau

    Mia-Maries Herzenswunsch - Mondschein Corona Verlag

    Mia-Maries Herzenswunsch

    Anthologie mit Kindergeschichten

    Die Autoren und ihre Geschichten:

    Das Zauberlied von Dörte Müller

    Selinas Herzenswunsch von Finisia Moschiano

    Pfiffi, der Pfiffikus von Marlies Hanelt

    Ein neues Leben von Monika Grasl

    Einsame Hundeseele von Dörte Müller

    Finnjas Wünschehund von Annette Paul

    Michy, ein Wunschkind? Von Marlies Hanelt

    Hundstage von Caroline Messingfeld

    Der Eindringling von Simone Heiland

    Blau von Caroline Messingfeld

    Widmung

    Dieses Buch widmen wir der tapferen,

    an Krebs erkrankten,

    Mia-Marie Weber.

    Wir hoffen, Mia-Marie mit dieser Anthologie zu unterstützen und ihr eine Freude zu machen,

    da sie eine richtige Leseratte ist.

    Der Mondschein Corona Verlag

    und seine Autoren

    Mondschein Corona – Verlag

    Bei uns fühlen sich alle Genres zu Hause.

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte Daten sind im Internet unter http://dnb.ddb.de abrufbar.

    1. Auflage

    Erstausgabe August 2016

    © 2016 für die Ausgabe Mondschein Corona Verlag, Plochingen

    Alle Rechte vorbehalten

    Autoren: Marlies Hanelt, Annette Paul, Monika Grasl und Dörte Müller, Simone Heiland, Caroline Messingfeld

    Lektorat/Korrektorat: Wolfgang Lehnen

    Illustratorin: Ulrike Uhlmann

    Grafikdesigner: Finisia Moschiano

    Buchgestaltung: Michael Kruschina

    ISBN: 978-3-96068-025-3

    © Die Rechte des Textes liegen bei den oben genannten Autoren und dem Verlag

    Mondschein Corona Verlag

    Finisia Moschiano und Michael Kruschina GbR

    Teckstraße 26

    73207 Plochingen

    www.mondschein-corona.de

    Inhaltsverzeichnis

    1. Das Zauberlied

    2. Selinas Herzenswunsch

    3. Pfiffi, der Pfiffikus

    4. Ein neues Leben

    5. Einsame Hundeseele

    6. Finnjas Wünschehund

    7. Michy, ein Wunschkind?

    8. Hundstage

    9. Der Eindringling

    10. BLAU

    Das Zauberlied

    Eine Geschichte

    von Dörte Müller

    Es war einmal ein kleines Mädchen, das hieß Amanda und lebte mit Vater, Mutter und dem großen Bernhardiner-Hund Hannes in einem Haus am Waldrand. Das nächste Dorf war sehr, sehr weit entfernt. Zu Fuß war man einen ganzen Tag unterwegs. Amanda und ihre Eltern gingen nicht oft ins Dorf, meistens nur einmal im Monat und dann kauften sie für mehrere Wochen ein. Die Lebensmittel trugen sie in schweren Rucksäcken nach Hause zurück. Das war immer sehr beschwerlich. Zum Glück konnte der Bernhardiner einen kleinen Wagen ziehen, was eine große Hilfe war. Im Winter zog er stets einen Schlitten.

    Doch Amanda und ihre Eltern liebten ihr einsames Leben inmitten der Natur am Fuße der Blauen Berge. Die Luft war klar und rein und die Vögel zwitscherten fröhliche Lieder. Die Leute im Dorf wunderten sich, wie man es in dieser Einsamkeit aushalten konnte. Amanda vermisste zwar ab und zu Spielgefährten, doch die Eltern nahmen sich viel Zeit für sie. Sie wurde zu Hause unterrichtet und lernte sehr früh lesen und schreiben. Ihre Lieblingsbeschäftigung war das Lesen. Oft verbrachte sie Stunden auf ihrem Strohbett und las eine Geschichte nach der anderen. Ganz früher, als die Großmutter noch gelebt hatte, hatte Amanda ihr immer aus einem Märchenbuch vorgelesen, denn Großmutter hatte sehr schlechte Augen. Amanda konnte bald alle Märchen auswendig und Großmutter freute sich über den Eifer des Kindes.

    Nachdem Großmutter gestorben war, hatte das Mädchen sehr viel Kummer. Doch eines Nachts sah sie ihre Oma im Traum. Die Oma strickte und winkte zu ihr hinunter. Ein anderes Mal saß sie auf einer Wolke und spielte mit anderen Leuten Karten. Irgendwie fand Amanda sehr viel Trost in ihren Träumen. Sie erzählte diese ihren Eltern und auch sie glaubten fest daran, dass es der Großmutter jetzt sehr gut ginge. Viel besser sogar, als zu der Zeit, da sie noch auf der Erde bei ihnen lebte und alt und schwach war. Auch glaubten sie genau wie Amanda an ein großes Wiedersehen.

    In einer Nacht träumte Amanda, dass ihre Großmutter einen weißen Hasen auf dem Schoß gehabt hatte. „Das war ihr Haustier, als sie noch ein ganz kleines Mädchen war!", hatte ihr die Mutter erklärt. Amanda freute sich. So hatte ihre liebe Oma sogar ihr Lieblingstier im Himmel wiedergetroffen!

    Amanda war genau wie ihre Großmutter sehr tierlieb und so las sie am liebsten Bücher über Tiere. Sie kannte sich auch sehr gut mit Tieren aus und hatte schon oft verletzte Tiere gesund gepflegt. Die Tiere hatten von Anfang an sehr viel Vertrauen zu dem Mädchen und selbst sehr scheue Rehe zeigten keine Angst vor ihr.

    Die Familie war sehr arm und oft hatten sie nicht genug zu essen. Jetzt im Winter war es besonders schlimm, denn es gab keine Beeren und Pilze mehr, von denen sie sich ernähren konnten.

    Die Eltern waren alt und schwach und das Mädchen bat: „Vater, lass mich ins Dorf zu Bauer Fröhlich gehen und um Brot bitten! Der Bauer war ein enger Freund der Familie. Er half ihnen so gut er konnte, doch auch er war sehr arm. Der Vater wehrte ab. „Du kannst nicht gehen, Amanda, es hat sehr viel geschneit und auf dem langen Weg ins Dorf würdest du erfrieren oder im Schnee stecken bleiben!

    Die Mutter lag im Bett und hustete. Sie murmelte unverständliches Zeug vor sich hin. Der Vater sah besorgt zu ihr hinüber. „Sie hat hohes Fieber!, sagte er. „Sie bräuchte dringend einen Arzt! „Den Arzt kann ich ja auch holen!", bettelte Amanda. Plötzlich begann die Mutter zu singen. Amanda erkannte gleich, dass es das Lied vom weißen Hasen war.

    „Weißer Hase,

    bist so klein,

    weißer Hase,

    kannst bei uns sein.

    Weißer Hase,

    unser Tier,

    lange warst du nicht mehr hier!

    Bist unser Beschützer in der Nacht,

    hast viele Wunder schon vollbracht!"

    Obwohl das Lied sehr schön war, bekam Amanda eine Gänsehaut. Es hatte etwas zu bedeuten, dass Mutter dieses Lied ausgerechnet jetzt sang. Das Lied hatte Amanda oft gehört, als sie klein war. Großmutter hatte es ihr vorgesungen, wenn sie krank war. Amanda konnte sich dann noch an die schönen Träume erinnern, die sie immer gehabt hatte, wenn sie das Lied hörte.

    Sie hatte Mutter oft gefragt, was dieses Lied eigentlich bedeutete. Es war ihr oft vorgekommen wie ein Zauberlied. Die Mutter wusste es auch nicht so genau. Sie hatte das Lied von ihrer Mutter gehört und ihre Mutter hatte es von deren Mutter gehört. So war es von Generation zu Generation weitergegeben worden. Amanda mochte das Lied sehr gerne. Es hatte so eine tröstende Melodie. Trotzdem hatte sie das Lied jahrelang nicht mehr gehört. Das Lied war eindeutig ein Zeichen. Amanda spürte es. Sie musste etwas tun.

    Im Kamin brannte ein kleines Feuer und der Vater legte Holz nach.

    Alle hatten Hunger. Sehr großen Hunger. Der Bernhardiner jaulte. Sein Magen knurrte so laut, dass alle es hörten. Er war so schwach, dass er keinen Schritt mehr gehen konnte. Ich muss ins Dorf gehen, nahm sich Amanda vor. Es gibt keine andere Möglichkeit!

    An diesem Abend schien es endlos zu dauern, bis endlich die Schlafenszeit eingeläutet wurde. Oder kam es Amanda nur so vor? Der Vater brauchte ewig, bis er sein langes Nachtgewand angezogen hatte. Dann löschte er das Feuer im Kamin und zündete eine kleine Lampe an. Draußen pfiff ein eisiger Wind um die kleine Hütte. Wie lange würde diese ewige Kälte wohl noch andauern? So schlimm war es noch in keinem Winter gewesen.

    Und als der Vater sich endlich hingelegt und sein Abendgebet gesprochen hatte, sagten sich alle Gute Nacht. Jetzt musste Amanda noch warten, bis der Vater eingeschlafen war. Das dauerte manchmal sehr lange. Er führte meistens Selbstgespräche und wälzte sich unruhig von einer Seite auf die andere. Dann schnarchte er so laut, dass er sich damit selbst wieder aufweckte. So auch an diesem Abend. Gerade hatte er das letzte Selbstgespräch geführt und war in einen leichten Schlaf gefallen, da schnarchte er so laut, dass Hannes zusammenzuckte und Vater wieder aufwachte. Er schimpfte den armen Hund aus: „Schnarch nicht so laut, Mutter wird sonst wach!" Hannes und Amanda blickten sich an. Sie wussten beide, dass Vater selbst so laut geschnarcht hatte. Wenn alles nicht so traurig gewesen wäre, hätten sie jetzt sicher gelacht. So wie früher, in alten Zeiten. Doch jetzt blickten sie sich nur verschwörerisch an und blinzelten sich zu. Amanda musste noch mehr Geduld aufbringen. Aber sie hatte sich vorgenommen, gegen ihren Schlaf anzukämpfen und auf jeden Fall ins Dorf zu gehen, sobald der Vater endlich eingeschlafen war.

    Schließlich war es soweit. Amanda zog sich ihren alten, warmen Mantel an, setzte ihre Mütze auf und schlich sich aus dem Haus. Die Haustür quietschte laut. Traurig und doch voller Hoffnung blickte der treue Hund ihr nach. Wie gerne wäre er mitgekommen und hätte seine kleine Herrin beschützt. Amanda streichelte ihn über den Kopf und murmelte: „Pass gut auf die Eltern auf, Hannes!"

    Zum Glück schien ein voller Mond und der Schnee glitzerte hell im Mondlicht. Sterne funkelten und es hatte aufgehört zu schneien.

    Amanda stapfte tapfer durch den Schnee. Ganz weit in der Ferne konnte sie die Lichter des Dorfes sehen. Aber es lag immer noch ein sehr weiter Weg vor ihr, der über endlose Felder führte.

    „Hoffentlich komme ich rechtzeitig an!, flüsterte sie vor sich hin. Ein eiskalter Wind fegte über das Feld. Sie merkte bereits, wie die Kälte in ihrem Mantel hinaufkroch und ihr unter die Haut fuhr. Ihre Füße fühlten sich an wie Eis, sie spürte sie kaum noch. „Ich muss es schaffen! Ich muss es schaffen!, flüsterte sie beschwörend vor sich hin.

    Um sich abzulenken, fing sie an zu singen. Sie sang das Lied vom weißen Hasen.

    „Weißer Hase,

    bist so klein,

    weißer Hase,

    kannst bei uns sein.

    Weißer Hase,

    unser Tier,

    lange warst du nicht mehr

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