Leben ist Freude: Die Bergpredigt als Herausforderung an den Menschen unserer Zeit
Von Anton Schulte
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Über dieses E-Book
Und wenn dieses Problembündel, dies seufzende und stöhnende „Konfliktträger Mensch“ von Gott als „überglücklich“ bezeichnet wird, dann muss für diesen geplagten Menschen doch irgendwo, mitten im Alltag, der Durchbruch zur Freude möglich sein. Diesem Durchbruch zur Freude im täglichen Leben geht Anton Schulte in diesem eBook anhand der Aussage der Bergpredigt nach. Er lässt Jesus gewissermaßen neu mitten in unsere täglichen Probleme hineinsprechen.
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Anton Schulte war mehr als ein halbes Jahrhundert Jahre als Evangelist tätig und gehörte zu einem der engagiertesten Verfechtern des christlichen Glaubens in Deutschland. Er war Gründer des Missionswerkes „Neues Leben“ und Wegbereiter der christlichen Medienarbeit in Deutschland. Tausende erhielten durch seinen Dienst entscheidende Lebenshilfen.
Bei aller Ernsthaftigkeit hat sich der Autor von über 30 Büchern ein gesundes Maß an Humor und Lebensnähe bewahrt. Gerade diese Mischung macht seine Schriften so interessant und für jedermann zugänglich.
Anton Schulte
Anton Schulte war mehr als ein halbes Jahrhundert Jahre als Evangelist tätig und gehörte zu einem der engagiertesten Verfechtern des christlichen Glaubens in Deutschland. Er war Gründer des Missionswerkes „Neues Leben“ und Wegbereiter der christlichen Medienarbeit in Deutschland. Tausende erhielten durch seinen Dienst entscheidende Lebenshilfen. Bei aller Ernsthaftigkeit hat sich der Autor von über 30 Büchern ein gesundes Maß an Humor und Lebensnähe bewahrt. Gerade diese Mischung macht seine Schriften so interessant und für jedermann zugänglich.
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Buchvorschau
Leben ist Freude - Anton Schulte
Anmerkungen
Erster Teil
Leben ist Freude
Die große Predigt
Matthäus, Kapitel 5, 1-2
Da er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg und setzte sich; und seine Jünger traten zu ihm. Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:
Erlebnis in Graz
Vor vielen Jahren besuchten mich während einer Großevangelisation in Graz zwei Männer aus Wien. Einer von ihnen hatte ein Jahr vorher, während des »Feldzugs des Glaubens« in Wien, sein Leben Jesus Christus zur Verfügung gestellt. Nun brachte er seinen Arbeitskollegen in der Überzeugung mit nach Graz, dass dieser sich auch für Jesus Christus entscheiden werde.
Und so geschah es tatsächlich. Als ich am nächsten Morgen mit jenem Mann sprach, sah er mich nachdenklich an und sagte: »Wissen Sie, es war nicht Ihre Predigt, die mich überzeugt hat, sondern das Leben meines Freundes.« Dabei deutete er auf seinen Arbeitskollegen: »Sein verändertes Wesen hat mir klar gemacht, dass auch ich mich für Jesus Christus entscheiden muss.« – Das veränderte Leben eines Fabrikarbeiters in Wien war die Predigt, die Gott gebraucht hatte, um einen Menschen zu Jesus zu führen.
Gott sucht Menschen, die bereit sind, ihr Leben von ihm umgestalten zu lassen. Wie diese Veränderung vor sich geht, hat Jesus in der Bergpredigt erklärt.
Die Menschen auf dem Berg
Jesus sprach auf einem Hügel – den man heute den Berg der Seligpreisungen nennt – zu einer großen Volksmenge. Zu ihr gehörten Leute, die ihn schon längere Zeit kannten: seine Jünger. Zweifellos waren aber auch lediglich interessierte, neugierige Menschen und Kritiker darunter.
Jesus sprach zu ihnen vom Reich Gottes und dessen Bürgern. Er verwies sie dabei nicht an äußere Formen der Mitgliedschaft, sondern er zeigte ihnen, wie man ein erfülltes Leben führen kann.
Das Ganze ist mehr als die Summe der Teile
Wenn man einzelne Töne spielt, ist das noch keine Musik. Erst die richtige Tonfolge ergibt eine Melodie. Jedes Intervall ist dann ein Teil des Ganzen und nur im Zusammenhang »Musik«.
Mit der Bergpredigt ist es ähnlich. Betrachtet man einzelne Verse für sich, kann man leicht zu falschen Schlussfolgerungen kommen, weil man sie nicht im Zusammenhang des Ganzen sieht.
Wollte man die Bergpredigt mit einer Sinfonie vergleichen, so könnte man Matthäus 5, 1-16 als die Ouvertüre bezeichnen. Hier klingt an, was später ausführlicher dargelegt wird.
Die geistlich Armen
Matthäus, Kapitel 5, 3
Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihrer.
Wenn ein Kind eingeschult wird, muss es in der untersten Klasse anfangen. Ähnlich ist es mit dem Glauben. Die erste Seligpreisung entspricht der untersten Stufe einer langen Treppe. Wir müssen diese erste Seligpreisung begreifen, bevor wir die zweite verstehen können.
Selig – ein komisches Wort?
Für manche Leute hat das Wort »selig« einen eigenartigen Beigeschmack. Ein junger Mann in Berlin sagte zu mir: »Nee, so gefühlvoll bin ich nicht, dass ich selig werden könnte.«
Die entscheidende Erfahrung in Verbindung mit dem Begriff »selig« ist, dass wir unsere Sünde Christus bekannt haben und wissen, dass er sie am Kreuz vergeben hat.
Jesus Christus bezeichnet Menschen als selig, die von ihren Gebundenheiten befreit worden sind, über die Laster und Leidenschaften keine Gewalt mehr haben. Auch die Befreiung von unserer alten, gottlosen Art gehört zum Seligsein des Christen. Natürlich beeinflusst das auch unser Gemüt, aber das ist dabei nebensächlich.
Jesus geht es um die Ausrichtung unseres Lebens. Das wird in jeder Seligpreisung deutlich. Alles zielt auf ein neues Denken, Wollen und Handeln hin.
Arm im Sinne der Bergpredigt
Im Düsseldorfer Rheinhafen unterhielt ich mich mit einem Arbeiter über Jesus. »Das ist doch nur für die Dummen«, meinte er. »Es steht doch in der Bibel, dass die geistig Armen selig werden.«
Er hatte, wie viele Menschen, krankhafte geistige Beschränkung mit der Erkenntnis der eigenen Armut Gott gegenüber verwechselt. Als er diesen Unterschied begriff, gestand er: »Wenn es einen Gott gibt, bin ich arm dran.«
Wer kein Geld hat, weiß, dass er einen Zuschuss braucht. Der geistlich Arme ist dagegen ein Mensch, der sich seiner Armut vor Gott bewusst ist und weiß, dass er auf seine Hilfe angewiesen ist.
Wir mögen über Geld, Verstand und glänzende Fähigkeiten verfügen; Gott aber »schaut das Herz an«. Solange wir uns auf Herkunft, Erziehung und eigene Tüchtigkeit verlassen, ist Gottes Reichtum für uns unerreichbar.
Nur leere Gefäße kann man füllen
Die erste Seligpreisung macht deutlich, dass es zunächst um ein Lösen vom eigenen Wollen geht. Wer nicht aufgibt, was Gott in seinem Leben im Weg steht, der kann auch nicht annehmen, was Gott ihm schenken will. Auch das ist ein Grundsatz Gottes. Zuerst geht es in die Tiefe, dann bergauf. Nur durchs Tal gelangt man auf die Höhe. Erst verzichten, dann erfüllt werden; erst sterben, dann auferstehen.
Gott segnet nur Menschen, die davon überzeugt sind, dass sie Gottes Hilfe brauchen. Leute, die den Tag mit Gebet beginnen und die auch während des Tages mit ihm reden. Die Blitztelegramme zum Himmel schicken: »Herr, was willst du?« – »Herr, wie denkst du darüber?« – »Was ist dein Wille, Herr?« Eine solche Haltung bildet die Ausgangsposition zur Veränderung unseres Wesens.
Als ich meinen evangelistischen Dienst begann, reiste ich einige Zeit als Organisator und Dolmetscher durch Deutschland. Ich war überbeschäftigt, eifrig und predigte selbstbewusst, wo immer sich eine Gelegenheit bot.
Da legte mich Gott aufs Krankenlager und zeigte mir, dass er einen solchen Abenteurer nicht haben wollte. Mein eigenes Wirken galt in seinen Augen nichts. Ich musste lernen, mich nach dem Willen Gottes zu richten. Als ich anfing, das über die eigene Aktivität zu stellen, begann eine fruchtbare Zeit in meinem Leben.
Die Leidtragenden
Matthäus, Kapitel 5, 4
Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Im Allgemeinen beneidet man die Menschen, deren Wünsche in Erfüllung gehen. Jesus behauptet das Gegenteil. Er preist die selig, welche Leid tragen.
Sollen wir immer traurig sein?
Ich habe einmal die Arbeiter auf einem Friedhof beobachtet. Sie erleben in der Großstadt jede halbe Stunde eine Beerdigung; und das in jeder Woche fünf Tage lang. Können sie all das Leid mittragen, das diese Todesfälle verursachen? Kein Mensch wird das von ihnen erwarten, denn niemand kann alles Leid seiner Umgebung tragen.
Auch die Christen sind nicht berufen, mit traurigen Gesichtern herumzulaufen und das Leid der Welt zu beklagen. Das hieße, diese Seligpreisung völlig misszuverstehen, denn sie meint eine andere Art von Leid.
Tut uns unsere Sünde leid?
Wenn uns klar geworden ist, dass wir eigenmächtig gehandelt, unsere Hilfe bei anderen Menschen oder in uns selbst gesucht haben statt bei Gott, so stellt sich die Frage, welche Konsequenzen wir daraus ziehen. Bedrücken uns unsere Fehler noch? Können wir noch um unsere Sünde trauern?
Ein Kind läuft mit seinem zerbrochenen Spielzeug, mit seinen Schulsorgen nach Hause. Der Vater kann das kaputte Auto reparieren, die Mutter Schmerz und Enttäuschung lindern, daran zweifelt es keinen Augenblick. Wie viel mehr werden die Kinder