Wien für Anfänger: Vorläufige Bruchstücke zum Entwurf einer Skizze über Land und Leute
Von Jörg Mauthe und Paul Flora
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Über dieses E-Book
Zehn Lektionen für angehende und erfahrene Wiener - ein besonderer Stadtführer
Jörg Mauthe weiht Sie ein in die Eigenheiten der Landeshauptstadt - und er tut das so humorvoll und intelligent, dass die Lektüre auch dann ein Vergnügen ist, wenn gar kein Ausflug nach Wien ansteht. Aus dem weiten Feld der Reiseliteratur hebt sich dieses Büchlein auf charmante Weise ab - stets mit Augenzwinkern und dem berühmten Wiener Schmäh - und natürlich mit hilfreichen Vokabeln, vom Weinbeißer bis zu Frau Luise.
Wien, besungen von einem, der die Stadt liebte
Zeit seines Lebens war Jörg Mauthe ein Wiener aus ganzem Herzen. Er kämpfte für das Wienerlied und die Sitten und Gebräuche der Landeshauptstadt, und war Meister darin, die Eigenheiten seiner Landsleute mit spitzer Zunge auf den Punkt zu bringen. In zehn unterhaltsamen Lektionen gibt er tiefe Einblicke in die Seele der Stadt und ihrer Bewohner.
Ebenso spitz wie die Zunge Mauthes ist die Feder Paul Floras, dessen Zeichnungen das Buch kongenial ergänzen.
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"Auf der Stelle möchte man nach der Lektüre dieses Buches in den Zug steigen und sich aufmachen nach Wien, um den einzigartigen Flair der Stadt wieder einmal selbst zu erleben."
Leserstimme
"Nicht nur für Wien-Fans, sondern auch für Wienerinnen und Wiener absolut unterhaltsam - Pflichtlektüre!"
Leserstimme
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Rezensionen für Wien für Anfänger
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Buchvorschau
Wien für Anfänger - Jörg Mauthe
I. LEKTION
Allgemeines
Wien ist eine schöne Stadt – Wien liegt nicht an der Donau, sondern an der Wien – Der Name Wien stammt aus dem Keltischen oder aus dem Germanischen oder aus dem Lateinischen, ist aber vielleicht auch illyrischen Ursprungs – Wien war eine Kaiserstadt und ist jetzt die Hauptstadt und zugleich das neunte Bundesland der Bundesrepublik Österreich – Wien zählt etwas mehr als eine Million sechshunderttausend Einwohner – Nur zwei Fünftel aller Wiener tragen deutsche, die andern drei Fünftel tschechische, ungarische, polnische, kroatische, serbische, slowakische und italienische Namen – Die häufigsten Namen sind Maier, Müller, Huber, Novak, Fischer und Swoboda – Die Schuster und Schneider tragen vorzugsweise böhmische, die Rauchfangkehrer häufig italienische Namen – Die Umgangssprache der Wiener ist das Wienerische, ein ursprünglich bajuwarischer, städtisch verfeinerter und durch zahlreiche Lehnworte aus allen Sprachen der ehemaligen Donaumonarchie angereicherter Dialekt – Als Kind einer alten, vielgeprüften Stadt ist der Wiener zutiefst mißtrauisch – Seine Gefühlsskala ist beschränkt: wenn er glücklich sein könnte, ist er gut aufgelegt, und wenn er unglücklich sein sollte, ist er verdrossen – Der Wiener ist ungemütlich – Weil er mißtrauisch ist, ist er sozial nur schwer ansprechbar und neigt zu einem meist negativ gefärbten Individualismus – Seines vielberufenen Charmes bedient sich der Wiener als einer Waffe im Daseinskampf (siehe Seite 96 unter ‚Schmäh‘) – Aber Wien ist eine schöne Stadt.
Übung
Motto: Aller Anfang ist verhältnismäßig langweilig.
Richtiggelesene Stadtpläne vermögen mehr über den Geist und den Charakter einer Stadt auszusagen als ganze Bibliotheken von Reiseführern. Man nehme also einen Stadtplan von Wien zur Hand und betrachte ihn, ohne auf Einzelheiten einzugehen.
Man wird alsbald das Bild einer quer durchschnittenen Zwiebel erkennen – sagen wir besser einer Blumenzwiebel, weil das poetischer klingt. Das Herz oder den Keim dieser Blumenzwiebel bildet der erste Bezirk; er ist es denn im geschichtlichen, wirtschaftlichen und verwaltungstechnischen Sinne tat-sächlich. Dieser erste Bezirk – er heißt jetzt ‚Innere Stadt‘ – war bis ins späte neunzehnte Jahrhundert hinein identisch mit Wien und ist es bis zu einem gewissen Grade heute noch. Solange Wien besteht, wird der Wiener den ersten Bezirk schlicht und einfach ‚die Stadt‘ nennen und ihn für den Inbegriff alles Teuren, Mondänen, Luxuriösen und Repräsentativen halten.
Rings um diese Innere Stadt zieht sich ein breiter Straßenzug: die Ringstraße. Ihre Ecken deuten an, daß sie immer noch dem Zuge der alten, längst geschleiften Festungsmauer folgt. Einige große Gartenanlagen lassen erkennen, daß zwischen der Innenstadt und dem Kranz der Bezirke einst das Glacis lag – ein freies, von Straßen durchquertes Schußfeld, dessen unsinnige Verbauung jedem modernen Städtebauer komplizierte Probleme aufgibt.
Mit dem nächsten konzentrischen Straßenzug – ‚Lastenstraße‘ genannt, obwohl er eigentlich ganz anders heißt – beginnt die zweite Fruchtschicht der Zwiebel, die Reihe der sogenannten gutbürgerlichen Bezirke: Alsergrund, Josefstadt, Neubau, Mariahilf, Wieden und Landstraße.
Jeder dieser Bezirke hat sein eigenes Gesicht und sein eigenes Zentrum. Im Alsergrund beispielsweise hat sich zwischen der Universität und den großen Spitälern eine Medizinerstadt herausgebildet, deren Häuserblocks ausschließlich von Ärzten bewohnt zu werden scheinen. In den Auslagen herrschen aparte Dekorationen von chirurgischen Instrumenten und foltergerätähnlichen Heilbehelfen vor, die Buchhandlungen stapeln Schmerzensliteratur, und einige Tausend nahöstlicher Medizinstudenten verleihen dem ‚anatomischen‘ Viertel hinter der Votivkirche ein etwas seltsames Gepräge, das insbesondere dann, wenn im Nahen Osten wieder einmal ein Regimewechsel stattfindet, augen- und ohrenfällig wird.
Ein Teil des Neubaus – so heißt der siebente Bezirk – scheint wiederum nur aus Möbelgeschäften und Tischlerwerkstätten zu bestehen; im übrigen ist er immer noch ein Bezirk des Handwerks und Kleingewerbes, in dem man aussterbende Handwerkszweige von oft recht erstaunlicher Art findet: Elfenbeinschnitzer, Posamentristen, Galvaniseure undsoweiter. Merkwürdigerweise hat sich auch die Filmindustrie in diesem Stadtviertel niedergelassen.
Die Josefstadt hingegen ist ein altmodisch-ruhiger Wohnbezirk geblieben; ihr Zentrum wird von dem barocken Schul- und Kirchenkomplex des Piaristenordens und dem rühmlich bekannten Theater in der Josefstadt bestimmt. Kein Wunder, daß die Josefstädter als Kulturmenschen auf die Bewohner anderer Bezirke herabschauen.
In der Hauptstraße des sechsten Bezirkes, der endlos langen Mariahilferstraße, dem Broadway Wiens, gibt es nur Geschäfte – noch in den Stockwerken oben, noch in den Kellern unten, Geschäfte bis in den vierten oder fünften Hinterhof hinein. Fremde seien gewarnt, diese Straße in den Tagen der Saisonschlußverkäufe oder gar an den Einkaufssonntagen vor Weihnachten zu betreten, denn gegen eine halbe Million einkaufslustiger Wiener sind Springfluten, Lawinen und Vulkanausbrüche idyllische Scherze der Natur.
Die Wieden hat einmal als besonders vornehmes Wohnviertel gegolten, aber die Russen, die hier ihr Wiener Hauptquartier