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Unter Kontrolle: Ein erotischer Roman
Unter Kontrolle: Ein erotischer Roman
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eBook302 Seiten4 Stunden

Unter Kontrolle: Ein erotischer Roman

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Über dieses E-Book

Christine will es nun endlich wissen.
Jahrelang hat sie ihre Neigungen unterdrückt, die sie seit dem Teenageralter begleiten. Ihre Ehe ist daran zerbrochen und selbst ihr Geliebter konnte ihr nicht das geben, wonach ihr Körper in ihren Phantasien schreit.
Zahlreiche Versuche, sich auf gewissen Plattformen einen Weg in die dunkle Lust zu ebnen, scheiterten bereits nach dem ersten Schriftverkehr. Sie hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, da begegnet sie durch einen geplanten Zufall dem attraktiven aber überaus arroganten Eric. Dieser schöne eiskalte Schwede fasziniert sie und zieht sie in seinen Bann, sodass sie sich schließlich kampflos in seine Fänge begibt. Endlich bietet ihr mal jemand die Stirn. Aber Eric ist auch sehr einfühlsam, scheint zu fühlen, was sie fühlt. Er verkörpert genau das, was sie in einem Mann zu finden hoffte. Für Christine beginnt eine spannende und höchsterotische Zeit. Bis eines Tages ihr Ex-Geliebter auftaucht und unmissverständlich klarmacht, was er von ihr will. So kannte sie ihn gar nicht, und plötzlich merkt sie, dass sie noch sehr viel für ihn empfindet. Sie ist hin und hergerissen, entscheidet sich aber dennoch für ihr neues aufregendes Leben mit Halsband und Leine, deren Ende sich straff in der Hand des dominanten Schweden befindet, welcher sie immer tiefer in seine sadistische Welt führt… und am Ende doch zu weit geht?
SpracheDeutsch
HerausgeberTWENTYSIX
Erscheinungsdatum24. Mai 2016
ISBN9783740712662
Unter Kontrolle: Ein erotischer Roman
Autor

Dajana Werner

Dajana Werner wurde 1972 in einer sächsischen Kleinstadt geboren, in der sie noch heute mit ihrem Mann und zwei Katzen glücklich und zufrieden lebt. Sie hat eine bereits auf eigenen Füßen stehende Tochter. Hauptberuflich betreibt sie ein kleines Modegeschäft und ist zudem als freischaffende Autorin tätig. In ihren Büchern lässt sie ihren sexuellen Phantasien freien Lauf. Sie möchte ihren Beitrag dazu leisten, das Thema BDSM salonfähig zu machen. Ihr Wunsch ist es, die Leute offener für das Thema Sex zu machen, da es nun mal die schönste Nebensache der Welt ist. Wie viele Bedürfnisse werden unterdrückt, sie von der Gesellschaft als ‚unnormal‘ abgestempelt werden. Aber was ist schon normal? Was pervers? Ein Sprichwort sagt „Pervers ist, wenn du keinen mehr findest, der mitmacht.“ Also traut Euch, Euren Neigungen nachzugeben, egal was die anderen sagen. Es ist Euer Leben - Ihr habt nur das eine! Und wer will schon am Ende seiner Tage sagen „ …ach hätte ich doch nur!“ Lasst Euch inspirieren, habt Spaß und macht wozu auch immer Ihr Lust habt, aber vergesst nicht die goldene Regel: SAFE, SANE and CONSENSUAL = SICHER, GESUND und EINVERNEHMLICH

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    Buchvorschau

    Unter Kontrolle - Dajana Werner

    beabsichtigt.

    Kapitel 1

    Endlich, heute ist es soweit!

    Das neue Buch meiner Lieblingsschriftstellerin kommt in den Handel. Nachdem ich den ersten Teil schon mehrfach verschlungen habe, bin ich jetzt total gespannt, wie es weitergeht. Die beiden Hauptfiguren hatten sich am Ende von Band Eins im Streit auf unschöne Art und Weise getrennt. Es gab demnach kein Happy End, was ich eigentlich ganz gut finde, denn im echten Leben läuft auch nicht immer alles, wie man es gerne hätte. Doch man konnte die Geschichte nicht einfach so stehen lassen. Ich glaube, die Leser werden ihr auf ihren Facebook-Seiten etwas Druck gemacht haben. Klar, ich freu mich ja auch, endlich zu erfahren wie es weitergeht. Dafür habe ich mir heute extra einen freien Tag genommen. Will ja unbedingt die Erste im Buchladen sein und natürlich zu Hause sofort über meine neue Errungenschaft herfallen.

    Es ist acht Uhr fünfzehn, und ich stehe bereits einige Minuten vor der Buchhandlung, während ich von einem Bein aufs andere trete, fast hüpfe, da ausgerechnet heute ein hässlich kalter Novembertag ist. Die Hoffnung, das Geschäft öffnet vielleicht etwas eher, hat sich nicht erfüllt. Warum auch? Es werden jeden Tag neue Bücher veröffentlicht, warum sollten sie da ausgerechnet bei diesen Roman eine Ausnahme machen? Obwohl der erste Teil schon ein Bestseller war, heißt das ja nicht, dass außer mir noch jemand so verrückt ist und sich für den zweiten schon so früh auf die Beine macht. Vermutlich kann man die nächste Zeit ständig und überall das Buch kaufen. Mir egal, ich warte bis hoffentlich pünktlich halb neun diese verdammte Tür aufgeht.

    „Guten Morgen, ich gehe davon aus, dass sie auf der Jagd nach dem zweiten Teil von ‚Desire out of control‘ sind. Ich drehe mich um und sehe in zwei Augen, die hellblauer kaum hätten sein können, und deren eindringlicher Blick mich erschauern lässt. Der Besitzer dieses Augenpaars ist gut anderthalb Köpfe größer als ich, muskulös und seine blonden Haare sind zu einem Zopf im Nacken zusammen gebunden. Ertappt, wird mein Gesicht augenblicklich mit einer roten Farbe überzogen, da er offenbar selbst genauestens über den Inhalt des Buches informiert zu sein scheint. Verdutzt nuschle ich ein „Guten Morgen zurück und nicke leicht beschämt, während ich meinen Blick senke, was ihm ein amüsiertes und zufriedenes Lächeln entlockt. Sofort ärgere ich mich über meine Reaktion. Verdammt, was ist denn plötzlich mit mir los? Ich bin doch sonst nicht so schüchtern. Ich leite schließlich ein mittelgroßes Unternehmen mit einigen Angestellten, für die ich die Verantwortung habe.

    Reiß dich zusammen, schalt ich mich selbst. Trotzig straffe ich meine Schultern, strecke meinen Kopf nach oben, vielleicht etwas mehr als nötig, und funkle ihn böse an, was ihm erstaunt die Augenbrauen heben lässt „Oh, habe ich etwas Falsches gesagt? Stehen sie am Ende jeden Tag so zeitig hier vor der Buchhandlung? Dann tut es mir leid, aber ich hätte schwören können, dass sie nur des einen Buches wegen hier sind. Genau wie ich.", entschuldigt er sich mit Augenzwinkern und Schulterzucken.

    Sein Lachen ist jetzt schon eher versöhnlich warm, und ich stimme darin ein. Er hält mir seine Hand hin Ich bin übrigens Eric…, Eric Johannson, und ich finde ein ‚Du’ wäre angebracht, zumal wir beide Leidensgenossen sind, indem wir hier draußen in der Kälte ausharren, nur um die Ersten in einem Buchladen zu sein. Und mit wem habe ich das Vergnügen? Der leichte Akzent in seinen Sätzen ist mir gar nicht sofort aufgefallen. „Hallo, ich bin Christine, antworte ich, verdrehe die Augen und wiege den Kopf hin und her. „Christin-e Schneider. Das ‚e’ am Ende ist stumm, aber es nennen mich trotzdem alle Tine, wahrscheinlich damit sie mich nicht aus Versehen mal falsch schreiben., ich kichere. Mein Gott, ich benehme mich wie ein pubertierender Teenager. Und was labere ich denn hier überhaupt für einen Mist? Der Typ bringt mich total aus der Fassung. Was man von ihm wahrscheinlich nie behaupten kann. Er scheint, sich immer im Griff zu haben, nie die Kontrolle zu verlieren. „Das ist mir egal, ich werde dich Chris nennen, sagt er daraufhin mit einer Bestimmtheit, die keinen Widerspruch zulässt, und als er merkt, wie ich, ob seiner Frechheit, schlucken muss, fügt er schnell hinzu „Natürlich nur, wenn du erlaubst?, was so ausgesprochen nicht gerade wie eine Frage klingt, sondern wie eine mein Einverständnis voraussetzende Feststellung. Ohne mich weiter darüber zu ärgern, denn in ein paar Minuten, wenn jeder sein Buch hat, trennen sich unsere Wege sowieso wieder, lenke ich auf ein anderes Thema. „Johannson? Das klingt verdammt schwedisch. Bist du hier zu Besuch? Seine blauen Augen mustern mich eingehend, als ob sie mich studieren müssten. „Beinahe volle Punktzahl., erwidert er nun lächelnd, „ich stamme aus Göteborg, arbeite aber seit einiger Zeit in Deutschland. Meine Firma hat mich abkommandiert, um hier einen großen Autohersteller bei der Entwicklung von Sicherheitssystemen etwas unter die Arme zu greifen. Jetzt bin ich erstaunt. „Du baust Alarmanlagen?, frage ich ungläubig, denn ich denke, dafür brauchen wir doch keine Schweden. „Nein, ich helfe dabei, die Autos für die Insassen sicherer zu machen, falls es mal zu einem Unfall kommt. Ah, das gefällt mir, denn ich fahre nicht nur des Aussehens wegen einen Volvo. Deswegen kann ich nicht umhin, ihn herauszufordern. „Und? Darf ich fragen, was für einen Wagen du dafür am geeignetsten hältst? Ein triumphierendes Lächeln ist seine Antwort, und als ich ungeduldig die Augenbrauen hebe, setzt er hinzu „Ich fahre einen Volvo, genau wie du. Mein XC90 ist sozusagen meine Lebensversicherung. Mir klappt der Kiefer runter, und entsetzt schaue ich ihn an. „Woher…?, ich bin zu perplex, um Worte zu formulieren. Steh ich doch seit kurz nach acht Uhr hier und da war weit und breit noch keiner zu sehen. „Ich hab dich gesehen, als du ausgestiegen bist, und da ich noch früher hier war, bin ich im Auto geblieben, wegen der Kälte. Dann hab ich dich hier vor der Tür stehen sehen und dachte, wir könnten doch gemeinsam frieren." sagt er jetzt freundlich.

    Die Rathausuhr gongt einmal, und im gleichen Moment öffnet auch das Geschäft. „Na dann wollen wir mal! Und Danke, fürs Mitfrieren." Ohne seine Antwort abzuwarten, steuere ich den Gang an, in dem ich das neue Exemplar stapelweise präsentiert bekomme. Da hätte ich nun wirklich keinen Stress machen brauchen, um so früh hierher zu kommen. Doch dann hätte ich Eric nicht kennengelernt, und ich muss zugeben, dass ich ihn ziemlich interessant finde. Er mich sicherlich auch, sonst hätte er mich nicht ständig mit seinem Blick gescannt. Trotzdem, in ein paar Monaten oder sogar Wochen wird seine Mission hier beendet sein, und er kehrt nach Schweden zu seiner Familie zurück. Einen Ring hab ich zwar nicht gesehen, aber was hat das schon zu sagen, die meisten Ehemänner haben ihren eh zu Hause im Schrank liegen. Dass so ein attraktiver Typ frei herumläuft, ist eher unwahrscheinlich. Also, Finger weg Tine! Ich schnappe mir das Objekt meiner Begierde, gehe eilig zur Kasse und stürze nach draußen, will ja schließlich keine Zeit verlieren.

    Der Schreck fährt mir in die Glieder, als Eric sich mir plötzlich in den Weg stellt und herausfordernd grinst. „Wollen wir nicht noch irgendwo einen heißen Kaffee zusammen trinken? Du hast doch bestimmt auch noch nicht gefrühstückt, wenn du  bereits zu nachtschlafender Zeit vor den Geschäften rumlungerst. Ich lade dich ein, komm!, schon schnappt er meinen Arm, zerrt mich hinter sich her und steuert das kleine Café auf der gegenüberliegenden Straßenseite an. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er den Buchladen schon verlassen hatte, und angesichts seiner energischen Einladung, mit welcher er nicht einmal das Nachdenken über eine Absage zu akzeptieren scheint, fühle ich mich total überrumpelt. „Hey, was zum Teufel soll das? Ohne zu antworten schleppt er mich in das Lokal und bestellt für uns beide Kaffee und belegte Baguettes. Erst jetzt fällt mir auf, dass er gar keine Tüte bei sich trägt. „Wo hast du denn dein Buch?, frage ich ihn angriffslustig, sicher, ihn überführt  zu haben. Kurz stutzt er, als wisse er nicht, wovon ich rede, dann hebt er streng seine Brauen „Ich sagte, ich bin auch wegen des Buches hier. Dass ich es kaufen wolle, erwähnte ich nicht., tadelnd schüttelt er den Kopf, und da ich ihn immer noch skeptisch ansehe, fügt er noch schmunzelnd hinzu „Gab‘s nicht auf Schwedisch. und zuckt mit den Schultern. Will er mich auf den Arm nehmen? Er hätte sich doch denken können, dass es die Fassung hier nur auf Deutsch gibt, außerdem ist er der deutschen Sprache durchaus mächtig. Langsam zweifle ich an seiner Glaubwürdigkeit, und wundere mich selbst, als ich mich sagen höre „Da kann ich dir ja was vorlesen.  Was war das denn, bitteschön? Bin ich jetzt total verrückt geworden? Am liebsten würde ich die Worte ungesagt machen. Doch dafür ist es zu spät. Meine Gesichtsfarbe nimmt einen erdbeerähnlichen Ton an, und ich würde am liebsten im Erdboden verschwinden. „Die Idee gefällt mir. Wann wollen wir uns treffen? Bei dir oder bei mir?, springt Eric auch gleich darauf an. Ähm, ich glaube, es ist besser, ihm jetzt zu sagen, dass es so nicht gemeint war. Also nicht, dass ich prinzipiell gegen eine neue Bekanntschaft wäre, aber meine Scheidung von Oliver ist noch nicht so lange her. Ich weiß nicht, ob ich schon bereit bin, in welcher Form auch immer, mich auf jemand Neues einzulassen. Oder vielmehr, ob ich es erneut riskieren kann, einem Typen auf Grund meiner Bedürfnisse, in die Flucht zu schlagen. Das Vorlesen dieses Buches würde sicherlich nicht folgenlos bleiben, soviel steht schon mal fest. Dazu sieht Eric erstens viel zu gut aus, und seine dominante Art gemischt mit dem prekären Inhalt der Zeilen würde sicherlich den Rest übernehmen. Jedenfalls muss ich da jetzt irgendwie wieder herausfinden, aus dieser misslichen Lage, aber ich glaube, es gibt kein Entkommen mehr. Trotzdem starte ich kühn einen Versuch. „Was würde denn deine Frau dazu sagen? gehe ich frech auf Angriff, wenn auch nicht ohne Neugier. Eric holt tief Luft, was schon fast etwas Resigniertes hat, doch sofort hat er sich wieder im Griff und grinst mich an. „Wenn es eine gäbe, würde sie uns etwas Leckeres kochen und den Wein nachgießen., kommt die seltsame Antwort. Ungläubig sehe ich ihn an, und er fährt fort, „Ich konnte bis jetzt noch keine dazu bringen, sich auf Dauer mit mir einzulassen. Nach der ersten Euphorie, gaben die meisten schnell wieder auf. Das konnte ich mir nun wirklich nicht vorstellen, denn er schien ein ganz umgänglicher Artgenosse zu sein, wenn auch etwas zu sehr von sich eingenommen. Mir gefällt seine arrogante Art. „Na jetzt übertreibst du aber. Das Scheusal kauf ich dir nicht ab.", gebe ich mich versöhnlich. Ein spöttisches Lächeln war seine Antwort.

    Während wir den Kaffee trinken, welcher uns einigermaßen wieder aufheizt, und wir uns über die Baguettes hermachen, scheint er wirklich intensiver nachzudenken. Zwischendurch immer einen abschätzenden Blick auf mich werfend fragt er schließlich „Und was ist mit dir? Gibt es einen Herrn Schneider dazu? Fragend schau ich ihn an und dann fällt es mir ein. Ich trage noch immer den Ring, obwohl wir schon fast drei Wochen geschieden sind. Just in diesem Moment fällt mir die Ironie auf. Immer wenn ich mit Steve zusammen war, habe ich akribisch darauf geachtet, ihn abzunehmen. Ein Grund, warum ich ihn heute noch trage. Mit Steve hatte ich lange ein Verhältnis. Ich habe ihn geliebt, weswegen ich allerdings letztendlich geschieden wurde. Oliver hat uns in flagranti erwischt. Man wird im Laufe der Jahre leichtsinnig, irgendwann passiert es. Ich hänge noch sehr an Steve. Und ja, verdammt nochmal, ich liebe ihn nach wie vor. „Es gibt…, gab, verbessere ich mich sofort, „durchaus einen Herrn Schneider, nur gehört er seit über zwei Wochen nicht mehr zu mir. Ich weiß, der Ring. Hab ihn bis jetzt vergessen abzumachen. Das war gelogen und er merkt es natürlich. Zugegeben, Oliver fehlt mir schon ein wenig, was ja auch normal ist nach so vielen Ehejahren. Aber er konnte mir nicht mehr das geben, was ich brauchte. Und meine Bedürfnisse hatten sich nun mal geändert. Steve gab mir wieder das Gefühl, etwas ganz Besonderes zu sein. Er hat mir gezeigt, dass das Leben auch aufregende Seiten hat. Allerdings hat er in mir auch lange verschlossene Phantasien wieder hervorgerufen, mit welchen ich ihn allmählich etwas überforderte. Das ist allerdings etwas, was ich Eric auf keinen Fall auf die Nase binden werde. Nachdenklich aber auch nervös drehe ich den Ring an meinem Finger, als Eric mit der Faust auf den Tisch schlägt. „Lüg mich nie wieder an! Ist das klar?. Erschrocken und gleichzeitig alarmiert fahre ich hoch. „Wie bitte? Was meinst du? Sein Blick durchbohrt mich. Das Blau seiner Augen sieht jetzt aus wie gefroren. Mir wird schlagartig wieder kalt, und ich muss zwangsläufig an die ‚Schneekönigin‘ denken, den Trickfilm, den ich als Kind so geliebt habe. Eric sieht in diesem Moment ebenfalls aus, als hätte er einen Eissplitter ins Auge bekommen. Etwas milder fährt er jedoch dann fort „Komm ich weiß doch, dass du den Ring trägst, weil du ihn immer noch liebst, so verträumt, wie du gerade schaust. Was ist geschehen, dass ihr euch getrennt habt? Seine Neugier ist ziemlich frech, denn wir kennen uns seit einer Stunde und es geht ihm wirklich nichts an. Und doch hab ich das Gefühl, ihm vertrauen zu können. Aber ich lasse ihm in den Glauben, dass ich den Ring noch aus Liebe zu Oliver trage, obwohl diese sich schon vor einiger Zeit ganz heimlich aus dem Staub gemacht hat. Ich hole tief Luft und füge noch eine kurze Erklärung hinzu „Er hat mich mit einem anderen erwischt. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Mit hochrotem Kopf trinke ich hastig meine Tasse aus. „Ich glaub, ich geh jetzt lieber. Danke fürs Frühstück., und in Gedanken füge ich noch hinzu „bevor ich noch eine große Dummheit begehe. Er winkt den Kellner, während ich meine Jacke anziehe, und kurz darauf  steht er schon wieder vor mir und versperrt mir abermals den Weg. „Was ist jetzt mit dem Vorlesen?, obwohl es beinahe wie ein Betteln klingt, spüre ich den Druck in seiner Stimme. „Ach, das hab ich doch nur so gesagt., entgegne ich vorsichtig, woraufhin sich seine Augen zu kleinen Schlitzen verengen, während er mich am Arm packt „Du wirst lernen müssen, dir ganz genau zu überlegen, was du sagst!, seine Stimme fegt wie ein eisiger Wind über mich hinweg. Wow! Verblüfft schaue ich ihn an und absurderweise breitet sich schlagartig eine wohlige Wärme in mir aus. „Komm morgen Abend zwanzig Uhr zur Villa ‚Blue Bird‘ und bring dein Buch mit., sein Befehlston erzeugt ein Kribbeln in mir, besonders als er noch drohend hinzufügt „und wage es nicht, unpünktlich zu sein! Dann ist er verschwunden, noch bevor ich ihm mein notorisches „…sonst was?" hinterherrufen kann. Viel zu verdattert bleibe ich zurück, und während ich verzweifelt auf meiner Lippe herumkaue, merke ich, wie mein Hirn ganz langsam das soeben erlebte verarbeitet und eindeutige Signale in meinen Unterleib sendet. Was hat er nur an sich, was mich so auf ihn reagieren lässt? Zwischen meinen Beinen spüre ich nun ganz deutlich die Nässe und mache mich schleunigst auf den Heimweg. Zum Glück habe ich mir heute den ganzen Tag freigenommen, sodass ich es mir zu Hause gemütlich machen und meinem Verlangen Abhilfe schaffen kann. Ich ziehe mir Jogginghosen und meinen Lieblingspulli an, mache mir eine heiße Schokolade und beginne in den riesigen Sessel gekuschelt zu lesen. Obwohl der zweite Teil genauso spannend losgeht, wie der erste aufgehört hat, triften meine Gedanken immer wieder ab, hin zu den schönen Unbekannten von heute Morgen und dem Gefühl, was er in mir auslöste. Hatte ich etwa gefunden, wonach ich schon so lange suchte? Sollte ich wirklich morgen Abend dorthin gehen? Ich kenne die Villa, sie ist weit draußen, außerhalb der Stadt und riesengroß. Dass er da ganz alleine wohnt, kann ich mir gar nicht vorstellen. Bedenken melden sich an. Was hat er vor? Was, wenn er zu weit geht? Hört mich jemand schreien? Kann ich entkommen? Kopfschüttelnd lache ich über mich selbst. Ich glaube, ich hab in meiner Jugend zu viele Krimis gesehen! Er sieht, weiß Gott, nicht aus wie ein Triebtäter, geschweige denn wie ein Mörder. Ja, ich werde mich auf die Herausforderung einlassen. Hab plötzlich das Gefühl, mir wieder mal einen Kick geben zu müssen. Wie wohl die Villa von innen aussieht? Ob er auch ein Spielzimmer besitzt? Die wildesten Phantasien spuken mir durch den Kopf, und während ich mich zwischen den Beinen berühre, lasse ich ihnen freien Lauf. Es dauert nicht lange und ich werde von einem heftigen Höhepunkt gebeutelt.

    Kapitel 2

    Am nächsten Morgen macht sich in mir bereits Aufregung breit. Unter der Dusche ermahne ich mich nochmals eindringlich, mir bei der Arbeit nichts anmerken zu lassen. Mit einem wirren Kopf kann man schließlich kein Geschäft führen, und seit ich die Leitung der Gärtnerei vor zwei Jahren übernommen habe, ist mir noch kein Fehler unterlaufen. Das sollte auch so bleiben. Voller Elan betrete ich mein Büro, fahre den Rechner hoch und mache mich auf den Weg zur großen Halle, um nach dem Rechten zu sehen. Ich liebe diese tropische Atmosphäre, verbunden mit dem Geruch frischer Erde. Nachdem ich Kevin, den Azubi und Eddie, unserer treuen Seele, einen wunderschönen guten Morgen gewünscht habe, gebe ich ihnen noch ein paar Anweisungen und mache mich dann über die Bestelllisten her, die mir jeden früh per Mail zugehen. Bis zum Mittag muss alles zusammengestellt sein, was die fünf kleinen Blumengeschäfte, welche zum Unternehmen gehören, angefordert haben. Harry, unser Fahrer, wird pünktlich sein, um alles abzuholen und dann breitzufahren. Mit den Listen bewaffnet gehe wieder hinunter zu Amelie, welche sich um den reibungslosen Ablauf und um die Lieferscheine kümmert. Wenn einige Pflanzensorten nicht mehr ausreichend vorrätig sind, mailt sie mir das hoch in mein Büro, und ich ordere dann, meist sind es Exoten, die wir nicht selbst anbauen können, bei all den großen Blumenhändlern der Welt das Gewünschte nach. Alles andere kommt aus der hiesigen Erde, worauf wir sehr stolz sind. Als ich in mein Büro zurückkehre, bemerke ich sofort die neue Mail, denn ein Brief hüpft aufgeregt über den Bildschirm. Das habe ich extra so eingerichtet, um ja keine Nachricht von Amelie zu verpassen, damit wir schnell und lückenlos die Läden bedienen können. Aber Amelie kann unmöglich schon wissen, was alles fehlt, habe ich ihr doch soeben erst die Listen gebracht. Als mein Blick auf den Absender fällt, rutscht mir mein Herz in die Hosentasche. Was soll das denn jetzt? Woher hat er die Adresse? Hier auf dem Firmenrechner kann jeder mitlesen. Du musst doch verrückt sein, Eric Johannson!                                      

    Von:  e.johannson.at-sfty-germancars.cum

    An:  c.schneider.at-sagsmitblumen.ge

    Dienstag, 26. November 2013  07:52

    Betreff: Heute Abend

    „Hallo Chris,

    ich hoffe, du hast unser Date heute Abend nicht vergessen. Ziehe ein Kleid an und lass die Unterwäsche weg!  Das ist keine ‚Bitte‘!

    Eric"

    Eric Johannson, Responsible Safety-Development, German Automobile

    Das kann doch nicht wahr sein! Was fällt ihm ein? Sofort lösche ich die Mail und entscheide, nicht dahin zu gehen. So eine Frechheit! Im Kleid, ohne Unterwäsche! Wir kennen uns gerade einen Tag! Ich mein…, hallo? Andererseits ist es doch gerade das, was ich brauche. Klare unmissverständliche Anweisungen. Und wenn er keine Zeit verlieren will, sollte es mir doch recht sein. Ich bin schon so lange auf der Suche nach jemand wie ihm. Keiner konnte mir bisher die nötige Härte entgegenbringen. Es war bisher immer das Gleiche. Hab ich mich extra versucht schüchtern und devot zu geben, hatte jeder Angst, mir  ‚wehzutun‘. Seelig, wie körperlich. Gab ich mich jedoch selbstbewusst, manchmal in schwarzer Lederbekleidung mit hohen Stiefeln, wollte jeder von mir dominiert werden, anstatt die Herausforderung anzunehmen, und mich beherrschen zu wollen. Allesamt Feiglinge. Mein Verlangen, dominiert zu werden kam allerdings nicht von heute auf morgen, nur war es mir nie so bewusst. Am Anfang meiner Ehe mit Oliver hatten wir uns immer sehr zärtlich geliebt, fast lautlos, würde ich sagen. Doch irgendwann genügte mir das nicht mehr. Ich wollte aufregenden und schmutzigen Sex, auch mal die neckischen Spielsachen mit einbeziehen, welche sonst immer nur zu meinem alleinigen Vergnügen dienten. Auch das Zweckentfremden von diversen Lebensmitteln hat seinen Reiz, sowie hin und wieder ein kräftiger Klaps auf das Hinterteil ganz gut tut. Obwohl ich Oliver durchaus manchmal zu Experimenten im Schlafzimmer überreden konnte, langweilte mich unser Sexleben jedoch zunehmend. Was auch immer ich vorschlug, er war einverstanden. War aber nie mit der nötigen Leidenschaft dabei. Ich merkte, dass dominante Männer plötzlich auf mich eine ganz andere Wirkung hatten als früher, als ich sie noch scheußlich arrogant fand. Plötzlich fand ich solche Typen gar nicht mehr so abstoßend, die sich für unwiderstehlich hielten, das heißt, wenn sie es denn auch waren. Keine Machos, nee die sind meistens so…, so primitiv. Ja genau. Ich sehnte mich danach, von einer straffen Hand geführt zu werden, von einer Hand, die weiß, was sie will und vor allem was sie da tut. Ich träume davon, einfach mal die Verantwortung abgeben zu dürfen und ja, auch mal Verbote und Befehle zu erhalten, und natürlich bestraft zu werden, wenn ich diese ignoriere. Nichts ist langweiliger, als wenn du es jedem immer recht machst.

    Eines Tages traf ich Steve, und obwohl wir am Anfang lediglich Freunde waren, merkten wir bald, dass zwischen uns die Chemie nicht nur stimmte, sondern nahezu perfekt war. Wir konnten zusammen endlose Gespräche führen, doch gingen unsere gemeinsamen Interessen irgendwann über das Verbale hinaus. Unsere sexuellen Phantasien setzten wir irgendwann in die Praxis um, und als Steve mich eines Tages etwas ungehalten in seiner Erregung, gespickt mit eindeutigen Drohungen, ich gebe zu, ich habe ihn gereizt, ziemlich brutal gegen die Wand drückte, die Hand an meinem Hals, dass mir fast die Luft wegblieb, um fast gleichzeitig derb in mich einzudringen, wusste ich, das war genau das, was ich brauche. Die Geilheit hatte mich auf der Stelle mitgerissen, löste eine gewaltige Welle der Lust in mir aus, dass ich mir was anderes plötzlich gar nicht mehr vorstellen konnte, als nur noch so genommen zu werden. Meine Versuche, Oliver in irgendeiner Weise meine Bedürfnisse rüberzubringen, endeten meist mit den Worten „Du immer mit deinen Ideen, das ist doch krank! Du liest zu viel!" Das hörte ich mir eine Weile an, manchmal schon selbst daran zweifelnd, ob mit mir alles in Ordnung ist. Doch es war so, mir fehlte etwas. Trotz seiner Vorwürfe, gab Oliver sich dann doch zunehmend Mühe, mir gegenüber etwas mehr Härte walten zu lassen. Aber es erregte mich einfach nicht. Selbst wenn er während eines Liebesspiels mal etwas strenger mit mir sprach oder sogar mal auf den Hintern klatschte, erzielte es nicht die gleiche Wirkung, wie die, welche Steves Angriff in mir auslöste. Ich wusste, dass Oliver sich nur dazu herab ließ, um mir einen Gefallen zu tun, aber ich wollte nicht, dass er etwas tat, was ihm selbst keinen Spaß macht. Es passte einfach nicht zu ihm und wirkte gezwungen, ja sogar lächerlich. Also, ich meine, auch ich kam mir plötzlich lächerlich vor, jetzt, nach so vielen Jahren, solche Dinge von meinem Mann zu verlangen. Wir waren ein eingespieltes Team und der Sex war auch immer schön. Aber was soll ich sagen? Meine Wünsche haben sich verändert, jetzt brauch ich was anderes. Verdammt nochmal, ich hab mir das ja auch nicht ausgesucht! Ich liebte Oliver noch genauso, wie zu Anfang unserer Ehe, deshalb kam es dann, dass ich nur noch selten mit ihm schlief, weil ich nicht wollte, dass er mir meine Unlust anmerkt und sich verletzt fühlt, denn anstatt mich fallen lassen zu können, musste ich mich konzentrieren. Schließlich wurde ich nur noch nass und erregt, wenn ich mir zum Beispiel vorstellte, ich wäre gefesselt in einer Lagerhalle und man bestraft mich, weil ich dort unerlaubt eingedrungen war. Manchmal, … meistens war es jedoch so, dass ich meinen Orgasmus vortäuschte. Aber er merkte es nicht einmal. Wir trifteten immer mehr auseinander. Natürlich sprach ich mit Steve über die Sache, und er fühlte sich unwahrscheinlich geschmeichelt und begann auf einmal tiefere Gefühle für mich zu entwickeln. Dies wiederum, schmeichelte mir, und ich muss zugeben, dass da in mir auch mehr war, als ‚Freundschaft plus‘, die ich für ihn empfand. Allerdings begann er, zunehmend sanfter mit mir umzugehen. Verbal und auch körperlich. Ich genoss zwar seine Zärtlichkeiten, doch es fehlte mir seine Strenge und das Gefühl,

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