Kritik des Manifests des evolutionären Humanismus: Brief an Michael Schmidt-Salomon
Von Thomas Ebersberg
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Thomas Ebersberg
Thomas Ebersberg, Jahrgang 1945, trat nach dem Abitur in den Jesuitenorden ein. Nach drei Jahren verließ er den Orden und studierte Pharmazie und Psychologie. Er veröffentlichte 1987 »Zarte Stachel - Süße Ohrfeigen, Ein Kulturstrip ohne Scham und Traurigkeit«, 1990 »Abschied vom Absoluten, Wider die Einfalt des Denkens, 2014 »Christentum adieu! Das leise Sterben eines Mythos«, 2016 »Kritik des Manifests des evolutionären Humanismus«, 2020 »Vom Urknall zum Gottesmythos, Utopie und Evolution«. Infos und Leseproben: www.abschied-vom-absoluten.de. Seine auf zahlreichen Reisen rund um die Welt entstandenen Fotos präsentierte er in Dia-Multivisionsschauen und auf seiner Website www.thomas-ebersberg.de.
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Buchvorschau
Kritik des Manifests des evolutionären Humanismus - Thomas Ebersberg
Zu diesem Text
Der Autor, der sich in seinen bisher veröffentlichten Büchern selbst als Kritiker von Religion und Ideologie sieht, setzt sich in seinem offenen Brief an Michael Schmidt-Salomon kritisch und zugleich konstruktiv mit dem »Manifest des evolutionären Humanismus« auseinander. Er stellt einige Thesen des Manifests infrage, verweist auf Defizite und innere Widersprüche in der Argumentation und gibt Denkanstöße zur Erweiterung des Blickwinkels und zu einer alternativen philosophischen Begründung.
Thomas Ebersberg, Jahrgang 1945, trat nach dem Abitur in den Jesuitenorden ein. Nach drei Jahren verließ er den Orden, studierte Pharmazie und Psychologie und war als Reisefotograf weltweit unterwegs. 1987 veröffentlichte er die ironisch-polemische Zeitkritik »Zarte Stachel – Süße Ohrfeigen, Ein Kulturstrip ohne Scham und Traurigkeit«, und 1990 »Abschied vom Absoluten, Wider die Einfalt des Denkens«, ein Plädoyer für ein realitätsgerechtes polares Weltbild, das auf Heilsutopien verzichtet. In seinem neuesten Buch »Christentum adieu! Das leise Sterben eines Mythos« beschreibt er neben Sinn und Funktion der Mythen die Fragwürdigkeit des Christentums und dessen Auflösungserscheinungen und versucht, die positive Kraft der Mythen, einem säkularen, humanen Weltbild entsprechend, neu zu definieren.
Inhalt
Die Anmerkungen folgen den Kapiteln des »MANIFESTS DES EVOLUTIONÄREN HUMANISMUS«, 2. Auflage, 2006
Vorbemerkung
Fundamentale Kränkungen, S. 9 ff.
Der Affe in uns, S. 14 ff.
Brot für die Welt – die Wurst aber bleibt hier, S. 17 ff.
Sinn und Sinnlichkeit, S. 24 ff.
Abschied von der Traditionsblindheit, S. 29 ff.
Glaubst du noch oder denkst du schon? S. 36 ff.
Wissenschaft, Philosophie und Kunst, S. 39 ff.
»Wer Wissenschaft und Kunst besitzt, hat auch Religion«, S. 47 ff.
Dem imaginären Alphamännchen auf der Spur, S. 55 ff.
Ethik ohne Gott, S. 65 ff.
Alte Werte – neue Scheiterhaufen? S. 69 ff.
Kant versprach den »ewigen Frieden« – gekommen ist Auschwitz… S.83 ff.
»Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach«? S. 93 ff.
Den Eigennutz in den Dienst der Humanität stellen! S. 106 ff.
»Macht euch die Erde untertan«? S. 120 ff.
Leitkultur Humanismus und Aufklärung, S. 131 ff.
Ein Tier, so klug und freundlich, S. 145 ff.
Anhang
Die Zehn Angebote des evolutionären Humanismus, S. 156 ff.
Fazit – Zusammenfassende Kritik
Sehr geehrter Herr Schmidt-Salomon,
meine kritischen Anmerkungen sind nicht gedacht als Fundamentalkritik, zumal auch ich mich dem Projekt eines säkularen Weltbilds verpflichtet fühle. Mir fielen in Ihrem Manifest einige Schwachpunkte auf, wie z.B. ein fehlendes philosophisches Fundament, innere Widersprüche und vor allem Einseitigkeiten, die einer gewissen, sagen wir: »monistischen« Denkungsart geschuldet sind. »Einfachen« Begründungen, Prinzipien, Postulaten und Lösungen stehe ich aufgrund meines polaren Weltbilds, das ich in meinem Buch »Abschied vom Absoluten – Wider die Einfalt des Denkens« entwickelt habe, skeptisch gegenüber. Vielleicht dienen meine Überlegungen dazu, einige Thesen Ihres Manifests nicht nur praktisch, wie Sie es tun, sondern auch philosophisch fundiert zu relativieren und den Blick zu erweitern. Auf nicht hinterfragbare, dogmatische Aussagen verzichten Sie ja und fordern zur »kritischen Auseinandersetzung« auf. Nun denn. Meine Anmerkungen folgen den einzelnen Kapiteln Ihres Manifests.
Fundamentale Kränkungen (S. 9 ff.)
Sie singen das Loblied auf die Wissenschaft, genau genommen auf die Naturwissenschaft. Ihr verdanken wir in der Tat Fortschritt und Wohlstand. Was Sie dank Kopernikus, Darwin u.a. »Kränkungen« nennen, würde ich »Desillusionierungen« nennen. Eine Desillusionierung muss nicht kränkend sein. Sie erscheint mir eher positiv, als ein neuer Blick auf die Wirklichkeit, als ein Akt der Befreiung von einer verführerischen, aber letztlich erfolglosen Selbsttäuschung.
Einen elementaren Anstoß der Naturwissenschaft in Richtung Philosophie vermisse ich in Ihrer Auflistung, nämlich die Frage: »Wie ist diese Wirklichkeit bis in die Welt der subatomaren Teilchen und Antiteilchen konstruiert? Was für ein Weltbild ergibt sich daraus?« Auf dieser fundamentalen Frage hätten Sie aufbauen können bei Ihrem »Parforceritt« durch Natur und Kultur. Sie ahnen vielleicht, ich steuere auf mein »polares Weltbild« zu, das sich weit über Physik und Chemie bis in die feinsten Verästelungen menschlicher Kultur, vor und nach »dem Affen in uns«, bemerkbar macht und das eine Deutung von Leben, Moral, Sinn etc. und einen realitätsgerechten Umgang mit der Wirklichkeit ermöglicht.
Der Affe in uns (S.14 ff.)
Ich verstehe ja Ihre Lust an der Provokation. Ob sie immer zielführend ist, steht auf einem anderen Blatt. Humanismus als Verzicht auf »imaginäre Götter oder Heilserzählungen«, okay. Aber was Sie als »kategorischen Imperativ des Humanismus« von Marx und Engels zitieren, »alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist…«, das könnte man in der Tendenz auch aus der Botschaft jenes Wanderpredigers Jesus von Nazareth herauslesen, die sich ja gerade an die Unterprivilegierten, an die »Mühseligen und Beladenen« wandte, auch wenn er diesen die Erlösung erst im Jenseits versprach. Das ist nicht so wahnsinnig neu und originell.
Ihre Hoffnung, dass Homo sapiens »sich zu einem »ungewöhnlich sanften, freundlichen und kreativen Tier entwickeln könnte«, ist natürlich ebenso naiv – den Homo sapiens gibt es nicht – wie Ihr verklärender Blick auf unsere nächsten Verwandten.
Ihre Tiervergleiche bis hin zu den »Würmern« sind gut gemeint, aber ziemlich kurios und, sagen wir, strategisch nicht gerade klug. Damit schrecken Sie Menschen, die nicht unbedingt mit Würmern in einen Topf geworfen werden wollen, unnötigerweise ab. Ausflüge in die Natur empfehle ich Ihnen bei Ihren Überlegungen zur Ethik. Dort sind Sie mit Rückgriffen auf die Natur auffällig zurückhaltend, wohl unbewusst ahnend, dass Ihre Ethik mit der »Natur des Menschen« unsanft kollidieren könnte.
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