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Alles was Recht ist: Aus dem Leben eines Anwalts
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Alles was Recht ist: Aus dem Leben eines Anwalts
eBook206 Seiten2 Stunden

Alles was Recht ist: Aus dem Leben eines Anwalts

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Über dieses E-Book

Anwalt Peter Pfeffer betreibt mit zwei Kollegen eine gut gehende Kanzlei. An einem Freitag Abend wird er noch sehr spät mit einer Mandantin konfrontiert, die ihn sofort sprechen will. Peter steckt in der Klemme: Einerseits muss er noch einen Fall für Montag vorbereiten, andererseits wartet seine Frau und ein Grillfest auf ihn. Er wimmelt die Anruferin ab und vertröstet sie auf Montag. Ein tödlicher Fehler, wie sich bald herausstellen soll...

In der zweiten Geschichte verteidigt Peter Pfeffer den mit ihm befreundeten Polizisten Dirk Schneider, der wegen versuchter Vergewaltigung angeklagt ist. Es handelt sich bei dem Opfer um eine Kollegin von Dirk. Peter ist von seiner Unschuld überzeugt. Warum sollte denn ein Freund und Polizist ihn anlügen?

In der letzten Geschichte entdeckt Peter schließlich zahlreiche Unregelmäßigkeiten in den Finanzen der Kanzlei. Versucht sich einer seiner Partner etwa zu bereichern? Und warum gehören plötzlich russische Mafiamitglieder zu den neuen Mandanten seines Kollegen Reinhold? Als Sozius Thomas fristlos kündigt, kommt ihm ein furchtbarer Verdacht...
SpracheDeutsch
HerausgeberTWENTYSIX
Erscheinungsdatum19. Apr. 2016
ISBN9783740711825
Alles was Recht ist: Aus dem Leben eines Anwalts
Autor

Franz von Langen

Franz von Langen ist Rechtsanwalt und Strafverteidiger seit 1991. Er lebt und arbeitet seit 2005 in Trier. Als Moderator und Redakteur hat er über einige Jahre immer wieder Inhalte für Radiosender und Internet-Plattformen geschrieben und auch moderiert. Aktuell ist er Rechtsdozent an der IHK in Trier. "Die schiefe Bahn" ist sein dritter Roman nach den Büchern "Alles was Recht ist" und "Der tiefe Fall", wieder mit dem Anwalt und Journalisten Peter Pfeffer, der diesmal nicht nur einen Mörder verteidigen sondern auch seine entführte Tochter retten muss.

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    Buchvorschau

    Alles was Recht ist - Franz von Langen

    Alles was Recht ist

    Teil 1: Die letzte Mandantin

    Kapitel 1.1

    Kapitel 1.2

    Kapitel 1.3

    Kapitel 1.4

    Kapitel 1.5

    Kapitel 1.6

    Kapitel 1.7

    Kapitel 1.8

    Kapitel 1.9

    Kapitel 1.10

    Kapitel 1.11

    Kapitel 1.12

    Kapitel 1.13

    Teil 2: Der Hauch von Wahrheit

    Kapitel 2.1

    Kapitel 2.2

    Kapitel 2.3

    Kapitel 2.4

    Kapitel 2.5

    Kapitel 2.6

    Kapitel 2.7

    Kapitel 2.8

    Kapitel 2.9

    Kapitel 2.10

    Teil 3: Der Preis des Geldes

    Kapitel 3.1

    Kapitel 3.2

    Kapitel 3.3

    Kapitel 3.4

    Kapitel 3.5

    Kapitel 3.6

    Kapitel 3.7

    Kapitel 3.8

    Kapitel 3.9

    Kapitel 3.10

    Kapitel 3.11

    Kapitel 3.12

    Kapitel 3.13

    Kapitel 3.14

    Kapitel 3.15

    Kapitel 3.16

    Widmung und Hinweis

    Impressum

    Teil 1: Die letzte Mandantin

    Kapitel 1.1

    Der Spätsommerabend war noch angenehm warm. Letzte Straßengeräusche drangen durch die gekippten Fenster des Büros im dritten Stock eines Altbaus am Rande der Innenstadt von Regensburg. Sie galt mit ihrem mittelalterlichen Flair als die Perle der Oberpfalz.

    Viele Menschen waren an diesem Freitag Abend nicht mehr auf den Straßen unterwegs. Sie genossen bereits das Wochenende auf den Freisitzen der zahlreichen Lokale im historischen Zentrum der Stadt. Alle diejenigen, die jetzt noch nicht aßen, tranken oder einen gepflegten Wochenendplausch führten, waren auf der Suche nach den letzten Parkplätzen. 

    Und dann gab es noch einige berufstätige Menschen, die es bisher nicht geschafft hatten, ihren Arbeitsplatz in Richtung Wochenende zu verlassen - diensthabende Polizisten, Notärzte, Moderatoren und auch einige Rechtsanwälte...

    Die Zeiger der Bürouhr näherten sich unweigerlich den Strichen, die dem Betrachter signalisieren sollten, dass es neun Uhr wurde - neun Uhr an einem Freitag Abend, der wie geschaffen dafür war, das Leben nach einer harten Arbeitswoche so richtig zu genießen: An lauschigen Plätzen vor historischen Häuserfassaden einen trockenen Rotwein oder ein kühles Bier zu trinken, dabei andere Menschen zu treffen oder einfach nur mit seinen Freunden die Geschichten der Woche auszutauschen.

    Aber das Allerschönste wäre es, im Schein einer flackernden Kerze in große braune Augen zu sehen, ihnen leise Komplimente zu sagen, tastende Fingerspitzen auf der Haut zu fühlen und den Geschmack sinnlicher Lippen zu kosten. Endlich all die Sorgen und den Druck des Alltags für ein paar Stunden zu vergessen und dabei allen Gefühlen freien Lauf lassen zu können, das wäre jetzt wirklich schön. Sehr schön. Leider zu schön.

    Peter Pfeffer seufzte bei diesem Gedanken und rieb seine müden Augen. Als er sie öffnete, sah er wieder die ernüchternde Realität vor sich: Statt großer brauner Frauenaugen leider nur graue Aktendeckel, rote Gesetzestexte und blaue Kommentare, mehrere Polizeiberichte, ein dickes Sachverständigengutachten, viele Unfallfotos und Unmengen von Notizzetteln, verteilt auf dem gesamten Schreibtisch. Ein großes dunkles Meer aus einem Haufen Papier und Millionen von Buchstaben, in das er eigentlich nicht mehr eintauchen wollte. Es drohte nämlich langsam, ihn zu verschlingen.

    Er konnte es einfach nicht fassen: Alle anderen machten gerade das, was wirklich schön ist im Leben, aber er saß seit über zwei Stunden an diesem komplizierten Verkehrsunfall und versuchte das fast Unmögliche: Er wollte in diesem Fall irgendwie gewinnen, ja er musste es sogar! Das einzige Problem an der Sache war: Er hatte seit zwei Stunden immer noch keine Ahnung, wie er das hinkriegen sollte. Das waren die Momente, in denen er seinen Beruf tatsächlich über alles hasste. 

    Hätte er nicht doch besser was anderes werden sollen? Etwas, das er auch gut konnte? Vielleicht Musiker, Schauspieler oder Radiomoderator? Er rieb sich erneut die Augen und sagte zu sich selbst: 'Du wolltest doch letztlich Anwalt sein. Dann mach jetzt auch den Job, für den du dich nach der langen Bedenkzeit entschieden hast!'

    Alles hatte er schon ausprobiert. Während des Studiums hatte er bereits viel Gitarre gespielt, dann mit Freunden in einigen Bands Musik gemacht, mehrere Studentenfilme gedreht und schließlich während des Referendariats in einem privaten Radiosender moderiert. Aber als er nach zwei recht mühsamen Versuchen vor seinem endlich bestandenen zweiten Staatsexamen saß, kam er zu einer schicksalsschweren Entscheidung: Statt aller Dinge, die er ohne Anstrengung mit soviel Lust und Leidenschaft einfach nur so gemacht hatte, wollte er lieber den vermeintlich sicheren, aber nie leichten, beruflichen Weg einschlagen und tatsächlich ein selbständig tätiger Rechtsanwalt werden. Für eine gute Anstellung in einer Kanzlei oder gar für ein Richteramt hatten die Noten leider nicht gereicht.

    War es aber wirklich seine eigene Entscheidung oder war es der Druck seines Vaters, der ihn schon in der Anfangsphase seines Studiums mit Problemen löcherte, die seine wenigen juristischen Kenntnisse völlig überforderten? Es ging um Nachbarschaftsstreit, um Baurechtsstreitigkeiten, den Streit mit der eigenen Schwester um das mütterliche Erbe und schließlich noch um die arbeitsrechtliche Kündigung, alles Themen eines verbitterten Mannes, der immer mit jedem im Streit lag.

    Werde Anwalt und du kennst dich mit den Gesetzen aus. Dann kann dir keiner was. Dann kannst du dich wehren! sagte er immer. An sich war das ja auch richtig.

    Was Heinrich Pfeffer in seinem emotional verkorksten Leben jedoch übersah, war die Tatsache, dass nur der sich wehren muss, der vorher auch jemanden angegriffen hatte. Und der alte Herr griff alle an. Er tat es, weil er gegenüber anderen Menschen den Schmerz rauslassen musste, der ihm seit so vielen Jahren zu schaffen machte. Besonders ab dem Zeitpunkt, als seine Frau zu trinken begann. Er verließ sie und seinen Sohn quasi über Nacht. Morgens war er verschwunden. Aber es begann schon früher.

    Er war der von der Mutter vorgezogene und damit verzogene Sohn, der sich gegenüber der Schwester und sogar dem eigenen Vater alles erlauben konnte. Das änderte sich, als er mit 16 Jahren in den zweiten Weltkrieg eingezogen wurde. Er überstand zwar die amerikanische Kriegsgefangenschaft, aber er lebte ab da mit seinen Kriegstraumata. Und er wurde zu einer emotionalen Zeitbombe, hin und her gerissen zwischen der Mutter und seiner eigenen Familie. Als Peters Mutter ihn zwang, aus der Heimatstadt wegzuziehen, gehorchte er schweren Herzens. Ab dann wurde das Leben für Peter immer schlimmer. Es schwankte ständig zwischen Idylle und Terror, der plötzlich über ihn hereinbrechen konnte. Materiell hatte er zwar als Einzelkind viel, aber emotional leider wenig. Nur die unbedingte Liebe seiner Mutter half ihm über die kurzen Zeiten hinweg, in denen der Vater zu Hause war.

    Heinrich Pfeffer fühlte sich nur dann wirklich frei, wenn er einige hundert bis tausend Meter über der Erde schweben konnte. Am Knüppel eines Segelflugzeugs, einer Propellermaschine und später am Steuer seines Düsenjets. Da war er plötzlich mit der für ihn so feindlichen Welt im Reinen und konnte seine Sorgen unter sich zurücklassen. Er war ein begeisterter Berufspilot geworden.

    Soweit sich Peter erinnern konnte, war dort auch einer der wenigen Momente einer echten Vater-Sohn-Beziehung, einer emotionalen Bindung zwischen ihnen: Er und sein Vater im Cockpit der Maschine. Der Vater flog und er war der Copilot. Und da erlebte er auch einmal einen der seltenen Vertrauensbeweise seines alten Herren: Als der ihm für ein paar Minuten das Steuer des Jets überließ. Kein Schreien, keine Aggressionen, keine Ungeduld. Ganz ruhig ließ er ihn mit wenigen Hinweisen ein achthundert Stundenkilometer schnelles Flugzeug über die Alpen fliegen - ein einzigartiger Moment des Glücks und der Harmonie, der sich nie mehr wiederholte.

    Kapitel 1.2

    In der Stille seines Büros riss Peter das Klingeln des Telefons zurück in die Gegenwart.

    'Warum geht denn da keiner ran?'

    Langsam wurde ihm klar, das er der letzte war, der sich um diese Zeit noch in der Kanzlei aufhielt. Es klingelte an seinem Apparat. Die Nummer auf dem Display sagte ihm, das es jetzt Ärger geben würde. Es war seine Frau. Und es war bereits viertel nach neun. Er machte sich auf eine Menge Ärger gefasst, fixierte den Hörer, der im hellen Schein der Schreibtischlampe immer größer zu werden schien, und hob ab.

    Pfeffer, sagte er in seiner für ihn beruflich gewohnten Manier.

    Hier auch, kam die schnelle weibliche Antwort mit einem genervten Ausdruck in der Stimme. 

    Hast du nicht eine Uhr im Büro? Oder bist du mit den Strichen etwas durcheinander gekommen? Vielleicht ist ja auch die Batterie alle und die Uhr steht schon seit einiger Zeit, hm?

    Hallo Schatz, versuchte Peter seine geladene Ehefrau vorsichtig zu beschwichtigen. Ich habe die Striche fest im Blick. Es sind vielmehr die Buchstaben, die mir zur Zeit vor den Augen tanzen. Dieser Fall hier macht mich völlig fertig. Es ist schon fast neun, oder?

    Machst du Witze? Es ist halb zehn und der einzige Mensch, der nicht in den vier Wänden, die wir unser Heim nennen, angekommen ist, das bist mal wieder du.

    Typisch, dachte Peter sich insgeheim. Es ist viertel nach neun, aber für genervte Frauen ist es bereits halb zehn. Haben Sie eine halbe Stunde gewartet, machen Sie dich sogar für eine ganze Stunde verantwortlich. Warum können Frauen nie bei den Fakten bleiben?

    Marlen, mein Engel, Frau eines sehr erfolgreichen und fleißigen Anwalts, du weißt doch, dass ich an diesem beschissenen, entschuldige bitte, komplizierten Unfall sitze. Und du weißt auch, dass nächsten Montag der Verhandlungstermin ist, von dem alles abhängt. Dieser Fuhrunternehmer hat mich zum ersten Mal beauftragt und wenn ich erfolgreich bin, können wir uns auf eine Menge weiterer, gut bezahlter Fälle freuen. Das Mandat könnte eine lukrative Stütze unserer Kanzlei werden und ich muss alles, wirklich alles, dafür tun, damit unser Mandant auch zufrieden ist.

    Schon in diesem Moment wusste Peter, dass das der falsche Ansatz war. Nach zehn Jahren Ehe kannte er seine intelligente und schöne Frau, halb vernünftige Deutsche und halb feurige Italienerin, in- und auswendig. Sie war clever, schlagfertig und dazu noch äußerst selbstbewusst. Eine sehr reizvolle, aber auch sehr gefährliche Mischung. Die Redegewandtheit hatte sie von ihrer italienischen Mutter, den Namen und die Sturheit vom Papa. Der war früher ein Fan von Marlene Dietrich.

    Und wie wäre es, wenn du etwas tust, was mich zufrieden stellt? Wir waren um acht bei Hansens eingeladen. Irma Hansen ist meine beste Freundin und ihr Mann ist auch dein Freund. Nur einmal im Jahr laden Sie uns um diese Zeit zum Grillen ein. Ob die wohl mit unserer Verspätung zufrieden sind? Na, was ist denn nun das Ergebnis deiner Überlegungen, Schatz? Was sagt dir denn dein juristischer Sachverstand zu diesem Fall?

    Peter wusste, dass er in diesem Dialog nicht mehr gewinnen konnte. Außerdem war er nach den ereignisreichen Jahren und unzähligen Auseinandersetzungen immer noch in Marlen verliebt. Darum ließ er sich auch von ihr zum alljährlichen Grillfest bei Irma und Robert überreden, obwohl seine Bindung zu diesem Paar nicht so intensiv war, wie die seiner Frau. Sie kannte Irma aus der Schule, hatte mit ihr Hotelfach gelernt und nach der Hochzeit nie den Kontakt zu ihr verloren. Irma war ihre beste Freundin. Robert war ein sehr erfolgreicher Bauingenieur, ein Pragmatiker und er war immer pünktlich. Peter konnte Marlens wiederkehrende Vergleiche mit ihm schon langsam nicht mehr hören, aber trotzdem mochte er Robert.

    Das jährliche Grillfest war zwar schon Routine und die Bekannten der Hansens eher langweilig, aber es war Marlen wichtig, Irma zu sehen. Peter wusste das. Er packte sein ganzes Verständnis und seinen letzten Charme in die Stimme:

    Schatz, du hast doch Bescheid gesagt, dass wir später kommen, oder? Ich hab dir schon am Telefon gesagt, dass es ein bisschen länger dauern wird. Die werden doch nicht böse sein. Du, ich brauche höchstens noch eine halbe Stunde. Ich verspreche es dir!

    Noch eine halbe Stunde? Das hast du um sieben schon gesagt. Und um acht Uhr. Ich wusste nicht, dass du mehrere halbe Stunden gemeint hast. Ein Jurist sollte sich doch eigentlich klarer ausdrücken, oder? Ich habe Irma schon von acht auf neun vertröstet. Wenn wir endlich da ankommen, wird die Grillkohle verglüht, das letzte Fleisch kalt und der herrliche Rotwein ausgetrunken sein. Kannst du nicht ein einziges Mal zuverlässig sein, so wie Robert? Der wäre mit Sicherheit pünktlich, ja, ich wette sogar überpünktlich gewesen!

    Marlen, erstens bin ich nicht wie Robert, das solltest du doch eigentlich wissen, und zweitens ist Robert am Bau meistens schon um fünf fertig, weil dann die Arbeiter nach Hause gehen. Ich bin Anwalt und ich gehe meistens als Letzter aus der Kanzlei. Dann, wenn alles getan ist. Aber, glaub mir, ich wäre lieber bei meiner schönen und heißblütigen Frau, als in diesem ganzen trockenen Papierkram zu stecken. Seit zwei Stunden sitze ich schon davor. Ich liebe dich. Gib mir noch diese halbe Stunde, dann ist es geschafft. Die Lösung des Falles liegt praktisch irgendwo hier vor mir.

    Peter, ich liebe dich auch und ich weiß natürlich auch, wie wichtig der Fall für dich und deine Kanzlei ist. Aber hättest du nicht gerade heute etwas früher damit anfangen können?

    Wiederum ein typisch weibliches Argument, das auch von Marlen gerne benutzt wurde: 'Wer früher anfängt, ist früher fertig!'

    Früher, wann früher? Erst musste ich die Post lesen und dann meinen Schriftwechsel erledigen. Später habe ich noch Telefonate mit Kollegen und Mandanten geführt, die Zahlungseingänge auf unseren Konten geprüft und ein paar Mahnungen verschickt. Bis fünf Uhr nachmittags hatte ich keine Zeit für anderen Dinge. Dann sind unsere Damen und die Herren Kollegen nach Hause gegangen und ich hatte endlich meine Ruhe für dieses Mandat. Also, wann wäre bei dir früher gewesen, bitte?

    Peter hatte gegenüber Marlen sein letztes Ass ausgespielt. Sie konnte ihm sicherlich vorwerfen, Termine mit ihr, im Gegensatz zu den beruflichen Terminen, nicht immer einzuhalten oder auch ab und zu etwas später nach Hause zu kommen. Aber dass er seine beruflichen Pflichten gewissenhaft erfüllte, das stand auch für sie außer Frage.

    "Also gut,

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