Fliegende Nacktschnecken isst man nicht!
Von Miroslav Kolar
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Über dieses E-Book
Alle Episoden in „Fliegende Nacktschnecken isst man nicht!“ basieren auf wahren Begebenheiten. Die Ereignisse wurden lediglich gestrafft oder neu kombiniert.
Der am häufigsten geäußerten Kritik an seinem Buch „Wer sich selbst bedient, braucht nicht zu bezahlen“, nämlich, dass es zu kurz war, begegnet der Autor diesmal mit mehr als der doppelten Portion an skurrilen Episoden.
Miroslav Kolar
Miroslav Kolar hat seine Kindheit und Jugend im heutigen Tschechien verbracht. Seit Mitte der Achtzigerjahre lebt er in München, wo er als selbstständiger Grafiker arbeitet. Er liebt es zu lachen und versucht mit seinen Büchern, auch seine Mitmenschen mit diesem Virus zu infizieren.
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Rezensionen für Fliegende Nacktschnecken isst man nicht!
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Buchvorschau
Fliegende Nacktschnecken isst man nicht! - Miroslav Kolar
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Scurrilum maximum
Vorstellung
Fliegende Nacktschnecken isst man nicht!
Frauen wollen immer nur das Eine!
Radek ante portas
Akrophobie und andere Fremdwährungen
Die Nacht der Wildschweine
Begegnung der dritten Art
Die Schlafgeschichten
Fetter Toni an Markus, das Würstchen
Jungfrauenalarm
Hotel „Unter der Brücke"
Gespenster gibt es nicht, … oder?
Mit Phobien unterwegs
Im Minenfeld braucht man kein GPS
Strafe und Scheiße kommen meistens von oben
Vorwort
In meinem 2014 erschienenen Erstlingswerk habe ich den Lesern meinen ein wenig schrägen Vater vorgestellt. Nun ist es nicht so, dass mein Vater das einzig Schräge war, mit dem ich in Berührung kam und komme.
Seit mehr als dreißig Jahren verbringe ich jeden Sommer einen Wanderurlaub mit ein paar hochexplosiven Individualisten, mit Jirka, Pavel und Vladja, meinen Freunden von der Kunstschule. Und wie alle richtigen Künstler hat jeder von ihnen mindestens eine ordentliche Macke, wenn auch eine kreative.
Bevor ich Ihnen die Protagonisten detailliert vorstelle, präsentieren sie sich im folgenden Prolog erst einmal selber.
Scurrilum maximum
Gleich werde ich auf dem Campingplatz von Fridek-Mistek meine Freunde treffen, die schon gestern zur ersten Etappe gestartet sind. Ich kann es kaum erwarten, alle wiederzusehen.
Ich marschiere zügig durch ein bürgerliches Wohnviertel, und als ich um die Ecke biege, sehe ich am Ende der Straße den Campingplatz, hinter dessen Zaun Autos, Zelte und ein paar Wohnwagen stehen. Die meisten Urlauber sind schon wach und genießen ihr Frühstück vor dem Zelt.
Seltsamerweise recken alle den Kopf in dieselbe Richtung, tuscheln und sehen ein wenig verblüfft aus. Ich wittere eine Sensation und lege einen Zahn zu.
Als ich den Campingplatz betrete und mein Blick dem der Urlauber folgt, entdecke ich das Campingplatz-eigene Schwimmbad. Darin steht mein lieber Freund Vladja bis zum Bauchnabel im Wasser und trägt eine Krone aus Schaum in den Haaren und verrichtet seine Morgentoilette in einem öffentlichen Schwimmbad – wieso auch nicht?
Ich setze mich unbemerkt ins Gras und warte, was kommt.
Die ersten Sommerfrischler nähern sich dem Pool und erkundigen sich interessiert bei Vladja, was er da tue. Zwei oder drei werden deutlicher und fragen ihn, ob er eigentlich vollkommen bescheuert sei. Die Mehrheit macht von dieser unglaublichen Situation begeistert Schnappschüsse mit dem Handy. Vladja versteht die Aufregung überhaupt nicht und dreht sich einfach von den Gaffern weg.
Ich frage mich, was die beiden anderen wohl treiben, und lasse meinen Blick schweifen. Auf der Wiese jenseits des Schwimmbassins entdecke ich Pavels Schlafsack. Pavel liegt noch drin und schläft. Sehr tief und sehr, sehr laut. Drei kecke Kinder haben sich kichernd um ihn versammelt, ihre Mutter hat ihr Smartphone gezückt und nimmt Pavels Schnarchsolo auf.
Und Jirka? Er hat mich gerade bemerkt und winkt mir freudig zu. In der einen Hand eine Schere, in der anderen eine Zeitung, sitzt er im Pyjama vor seinem Minizelt. Vor ihm liegen Sportschuhe mit löchrigen Sohlen und um ihn herum Zeitungsstücke in Form und Größe seiner Schuhe. Offensichtlich ist er gerade dabei, aus mehreren Schichten Zeitungspapier maßgeschneiderte Einlegesohlen anzufertigen.
Ich überlege schmunzelnd, was ich seit gestern schon alles verpasst habe und was ich noch heute präsentiert bekomme. Lautstarker Kinderjubel unterbricht meine Überlegungen: „Da kommen Pferde!" Und tatsächlich galoppieren mindestens zwei Dutzend Rösser auf den Campingplatz zu. Der tierische Auftritt lenkt die Aufmerksamkeit und die Objektive der Camper von Vladja und Pavel auf die Herde.
Wenige Meter vor dem Zaun des Campingplatzes drehen die Pferde ab und laufen am Geländer entlang. Mit einem Mal macht der Leithengst eine Kehrtwende, trabt wenige Meter zurück und beschnuppert neugierig einen Schlafsack, der dort zum Lüften über dem Zaun hängt. Er riecht offenbar gut, denn das Pferd bleckt sein Gebiss, zerrt den Schafsack mit den Zähnen vom Zaun und macht sich damit davon.
Mit einem Fluch schießt nun Jirka hoch, klettert flink über den Zaun und verfolgt die Herde, denn es ist sein Schlafsack, den der Hengst wie eine Flagge hinter sich herzieht. Nun mische auch ich mich mit gezücktem Handy unter die Touristen und dokumentiere auf einem Video, wie Jirka im gestreiften Pyjama eine Pferdeherde verfolgt, die seinen Schlafsack geklaut hat.
Die Stimmung auf dem Campingplatz ist mittlerweile so ausgelassen, dass sogar Pavel vom Gelächter und den Anfeuerungsrufen wach wird. Freudig begrüße ich ihn und teile ihm mit: „Dein Schnarchen hat alle tief beeindruckt. Und das Handyvideo der Frau da vorne macht dich auf Youtube garantiert unsterblich!"
„Was ist Youtube?", will der verschlafene Pavel wissen, und irgendwie überrascht mich seine Frage überhaupt nicht. Bevor ich sie beantworten kann, kehrt der wutschnaubende Jirka mit seinem Schlafsack zurück, den jetzt ein langer Riss verunziert. Alle Badegäste spenden langen Applaus.
„Also Jungs, was ihr in der letzten halben Stunde abgeliefert habt, war einmalig. Ihr solltet mit einem Hut rumgehen und euch für diese Show bezahlen lassen!", rate ich meinen verständnislosen Freunden.
Jirka baut hastig sein Zelt ab, rollt die Isomatte zusammen, stopft seine Sachen in den Rucksack, polstert die Schuhe vor dem Hineinschlüpfen mit seinen handgefertigten Zeitungseinlegesohlen und zieht mit den Worten von dannen: „Ich habe keine Lust zu warten, bis Pavel endlich in