Familienpolitik im 21. Jahrhundert: Herausforderungen, Innovationen und Synergien
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Über dieses E-Book
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen einen Weg finden, um die Situation von Familien zu verbessern. So brauchen wir eine ausreichende Zahl von Kitaplätzen für Kinder unter drei Jahren, und auch eine gute Ganztagsbetreuung in Schulen kann wesentlich dazu beitragen, Familie und Beruf besser zu vereinbaren. Doch auch ältere Kinder brauchen Zeit mit ihren Eltern, um sich zu glücklichen und ausgeglichenen Menschen entwickeln zu können. Und schließlich müssen sich vermehrt erwachsene Kinder um ihre immer älter werdenden Eltern kümmern - auch für diese Familienaufgaben muss Zeit geschaffen werden.
Die Expertenkommission Familie der Bertelsmann Stiftung wurde gegründet, um Fragen rund um das Thema Familie aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und Verbesserungen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft anzuregen. Dieses Buch fasst einige der Diskussionen mit Experten zusammen und soll anregen, über neue Wege in der Familienpolitik nachzudenken.
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Buchvorschau
Familienpolitik im 21. Jahrhundert - Verlag Bertelsmann Stiftung
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten
sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© 2011 E-Book-Ausgabe (EPUB)
© 2011 Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh
Verantwortlich: Martin Spilker, Barbara von Würzen
Fachliche Verantwortung am Deutschen Jugendinstitut:
Dr. Kirsten Hanssen, Dr. Karin Jurczyk, Dr. Sabina Schutter
Lektorat: Heike Herrberg, Bielefeld
Herstellung: Sabine Reimann
Foto Liz Mohn: © Arne Weychardt, Hamburg
Umschlaggestaltung: Bertelsmann Stiftung
Umschlagabbildung: iStockphoto/Renee Keith
Satz und Druck: Hans Kock Buch- und Offsetdruck GmbH, Bielefeld
ISBN : 978-3-86793-370-4
www.bertelsmann-stiftung.de/verlag
Vorwort
Fragen einer modernen Familienpolitik und der Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben sowie der persönlichen Life-Balance stehen auf der Agenda von Entscheidungsträgern in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Und doch nennen, laut einer Umfrage der Bertelsmann Stiftung, noch fast 90 Prozent der Befragten »Familie und Kinder« als Hauptgrund dafür, dass Frauen in Beruf und Gesellschaft benachteiligt werden.
Dies ist umso unverständlicher, weil in lebendigen Familien geübt wird, was für den Zusammenhalt der Gesellschaft insgesamt wichtig ist: Fürsorge, Zuwendung, Verantwortung für andere, Verlässlichkeit, Bindungen eingehen und pflegen – Kompetenzen, die wir uns nicht nur im gesellschaftlichen Miteinander wünschen, sondern auch in der Arbeitswelt benötigen.
Dieser Missstand hängt vielleicht auch damit zusammen, dass sich das Rollenverständnis hierzulande nur sehr langsam verändert. Zwei Drittel aller Deutschen – und immerhin auch die Hälfte der befragten Männer – sind überzeugt, dass Frauen und Männer noch immer keine gleichen Chancen im Beruf haben.
Insbesondere für Frauen ist die Doppelbelastung durch Familie und Beruf nach wie vor ein Karrierehindernis. Oft verzichten junge, gut ausgebildete Frauen auf Familie und Kinder. Das ist nicht nur im Hinblick auf die demographische Entwicklung unseres Landes problematisch, sondern auch ein unschätzbarer Verlust an Motivation, Kreativität und Kompetenz sowie Erfahrung für unsere Gesellschaft und jeden Einzelnen von uns. Denn Kinder bereichern ihre Familie und uns alle. Sie sind eine Quelle für Hoffnung und Lebensfreude.
Der Blick in andere Länder zeigt, dass sinnvolle familienpolitische Maßnahmen die Geburtenrate positiv beeinflussen können. In den skandinavischen Ländern beispielsweise ist es viel einfacher, Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Das zahlt sich dann letztlich auch in höheren