Sexuelle Gleichberechtigung: Gender, Sexualität und homosexuelle Emanzipation in Europa
Von Jeffrey Weeks
()
Über dieses E-Book
Jeffrey Weeks
Jeffrey Weeks was born in the Rhondda in 1945. He moved to London in the 1970s and began a long career as a researcher and writer on sexuality, with widespread national and international recognition. He has been described as the ‘most significant British intellectual working on sexuality to emerge from the radical sexual movements of the 1970s’. He held a number of senior university posts and is currently Emeritus Professor of Sociology at London South Bank University. He is the author, co-author or editor of some twenty-five books and numerous articles. He lives in London with his civil partner, Mark McNestry.
Ähnlich wie Sexuelle Gleichberechtigung
Titel in dieser Serie (15)
Paradoxien der sexuellen Liberalisierung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen"Meine erste Geliebte": Magnus Hirschfeld und sein Verhältnis zur schönen Literatur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSexuelle Gleichberechtigung: Gender, Sexualität und homosexuelle Emanzipation in Europa Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReligion und Homosexualität: Aktuelle Positionen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNach dem Sex?: Sexualwissenschaft und Affect Studies Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen»Ich bin schwul": W. H. Auden im Berlin der Weimarer Republik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Recht auf Vielfalt: Aufgaben und Herausforderungen sexueller Bildung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHomosexuellenpolitik in der jungen Bundesrepublik: Kurt Hiller, Hans Giese und das Frankfurter Wissenschaftlich-humanitäre Komitee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGewinner und Verlierer: Beiträge zur Geschichte der Homosexualität in Deutschland im 20. Jahrhundert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMenschen ohne Geschichte sind Staub: Homophobie und Holocaust Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSubstanzgebrauch bei Queers: Dauerthema und Tabu Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVielfalt statt Einfalt: Für Offenheit und Pluralismus streiten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerfolgung, Widerstand und Selbstbestimmung: Zur Geschichte und Gegenwart queerer Menschen in Deutschland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBeing Bi: Bisexualität zwischen Unsichtbarkeit und Chic Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReproduktionstechnologien: Queere Perspektiven und reproduktive Gerechtigkeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Capricen: Momente schwuler Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPolitiken in Bewegung: Die Emanzipation Homosexueller im 20. Jahrhundert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Frankfurter Schule, die Postmoderne und die Politik der Pseudolinken: Eine marxistische Kritik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGewinner und Verlierer: Beiträge zur Geschichte der Homosexualität in Deutschland im 20. Jahrhundert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeneration und Sexualität Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLebensgeschichtliche Protokolle der arbeitenden Klassen 1850-1930: Dissertation 1932 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZeitgeschichte des Selbst: Therapeutisierung - Politisierung - Emotionalisierung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKampfplatz Sexualität: Normalisierung - Widerstand - Anerkennung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrauen im Technikmuseum: Ursachen und Lösungen für gendergerechtes Sammeln und Ausstellen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNarrative des Neuen Menschen: Vom Versprechen einer besseren Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen"Was halten Sie von den Juden?": Umfragen über Judentum und Antisemitismus 1885-1932 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÜber Zivilisationen und die Goldenen Regeln Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRosa Radikale: Die Schwulenbewegung der 1970er Jahre Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOrte der Begegnung. Orte des Widerstands: Zur Geschichte homosexueller, trans*geschlechtlicher und queerer Räume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIdeologie, Kultur, Rassismus: Ausgewählte Schriften 1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDrei Abhandlungen zur Sexualtheorie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwischen Autonomie und Integration: Schwule Politik und Schwulenbewegung in den 1980er und 1990er Jahren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Netz der Eindeutigkeiten: Unbestimmte Figuren und die Irritation von Identität Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPsychoanalyse und Revolution: Kritische Psychologie für Befreiungsbewegungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErträge: Schriftenreihe der Bibliothek des Konservatismus, Band 5 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLust und Verwundbarkeit: Zur Zeitgeschichte der Sexualität in Europa und den USA Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSexuelle Revolution?: Zur Geschichte der Sexualität im deutschsprachigen Raum seit den 1960er Jahren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAndere: Eine Einführung in die Sozialphilosophie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGroßerzählungen des Extremen: Neue Rechte, Populismus, Islamismus, War on Terror Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPopulismus, Hegemonie, Globalisierung: Ausgewählte Schriften 5 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBiologismus und Kulturkritik: Eugenische Diskurse der Moderne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFreimaurerei, Politik und Gesellschaft: Die Wirkungsgeschichte des diskreten Bundes. EBook Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFeminismus verstehen: Warum Feminismus so wichtig ist - Geschlechterrollen, Sexismus & Aufklärung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBakunin und Mises in eine Front!?: Die Vincent-Sessions Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFreiheit, Gleichheit und Intoleranz: Der Islam in der liberalen Gesellschaft Deutschlands und Europas Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Gender-Studien für Sie
Politiken der Reproduktion: Umkämpfte Forschungsperspektiven und Praxisfelder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHass. Von der Macht eines widerständigen Gefühls Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFeministisches Spekulieren: Genealogien, Narrationen, Zeitlichkeiten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrauenfußball: Auf dem langen Weg zum Profisport: Aktuelle Entwicklungen und Perspektiven Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur Ja! heißt ja: Eine Anleitung zu sexuellem Konsens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFLEXEN: Flâneusen* schreiben Städte Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Privatisierte Weiblichkeit: Genealogien und Einbettungsstrategien feministischer Kritik im postsozialistischen Polen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnterscheiden und herrschen: Ein Essay zu den ambivalenten Verflechtungen von Rassismus, Sexismus und Feminismus in der Gegenwart Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVergewaltigung: Aspekte eines Verbrechens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGender, Migration, Transnationalisierung: Eine intersektionelle Einführung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGendertheorien und Theorien Sozialer Arbeit: Bezüge, Lücken und Herausforderungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKerl sein.: Kulturelle Szenen und Praktiken von Jungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMisogynie: Die Geschichte des Frauenhasses Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMann und Frau: Liegt der Unterschied im Hirn? (GEO eBook Single) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Erfindung der Hausfrau – Geschichte einer Entwertung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPräödipale Helden: Neuere Männlichkeitsentwürfe im Hollywoodfilm. Die Figuren von Michael Douglas und Tom Cruise Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Produktion des Freiers: Macht im Feld der Prostitution. Eine soziologische Studie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie globale sexuelle Revolution: Zerstörung der Freiheit im Namen der Freiheit Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Genderismus: Der Masterplan für die geschlechtslose Gesellschaft Bewertung: 2 von 5 Sternen2/5Kulturwissenschaftliche Perspektiven der Gender Studies Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReligion und Homosexualität: Aktuelle Positionen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGender: Eine neue Ideologie zerstört die Familie Bewertung: 2 von 5 Sternen2/5
Rezensionen für Sexuelle Gleichberechtigung
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Sexuelle Gleichberechtigung - Jeffrey Weeks
Hirschfeld-Lectures
Herausgegeben von der
Bundesstiftung Magnus Hirschfeld
Band 4
Jeffrey Weeks
Sexuelle Gleichberechtigung
Gender, Sexualität und
homosexuelle Emanzipation in Europa
Aus dem Englischen übersetzt
von Karin Wördemann
Inhalt
Geleitwort
Einleitung
Der Mythos wissenschaftlicher Objektivität
Alternatives Wissen
Werte und sexuelle Menschenrechte
Sexuelle Gleichberechtigung heute
Schluss
Anmerkungen
Geleitwort
der Reihenherausgeberin
Im Rahmen des ersten Wissenschaftskongresses unserer Stiftung »Gleich-Geschlechtliche Erfahrungswelten« sprach Jeffrey Weeks am 29. November 2013 in Berlin zum Thema »Sexuelle Gleichberechtigung: Gender, Sexualität und homosexuelle Emanzipation in Europa«. Diese vierte Hirschfeld-Lecture war einer der Höhepunkte des dreitägigen interdisziplinären LSBTI*-Kongresses, welcher das Ziel hatte, die deutschsprachige Forschungslandschaft zu diesem Themenfeld in all ihren Facetten widerzuspiegeln, stärker zu vernetzen und Impulse für die weitere Forschung zu geben, indem er auf Desiderate hinweist. Über 250 Teilnehmende diskutierten in acht Symposien unter anderem zu historischen und kulturellen Aspekten von LSBTI* sowie zu Intersektionalität, Stigmatisierungserfahrungen und der Rolle von sozialen Bewegungen. Mit insgesamt 35 Vorträgen und vier Podiumsdiskussionen schuf der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Kongress (FKZ: 01PF1301) neue Anregungen für die Forschungs- und Bildungsarbeit zu den Themen geschlechtliche und sexuelle Vielfalt. Die Beiträge erscheinen im Herbst 2014 im Dokumentationsband Forschung im Queerformat – Aktuelle Beiträge der LSBTI*-, Queer- und Geschlechterforschung und auf der Kongresshomepage (www.hirschfeld-kongress.de).
Magnus Hirschfeld setzte im Kampf für die Gleichberechtigung von Homosexuellen seine Hoffnungen vor allem auf die Wissenschaft. Jeffrey Weeks durchbricht diesen Ansatz und setzt ein stärkeres Gewicht auf die unmittelbaren Zusammenhänge zwischen Gleichberechtigung und Menschenrechten. Er zeigt weit gefächerte politische, religiöse und gesellschaftliche Begleitumstände auf und wagt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Jörg Litwinschuh
Geschäftsführender Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld
Einleitung
Was ist sexuelle Gleichberechtigung? Diese Schlüsselfrage der conditio humana hat Magnus Hirschfeld mit seinem berühmten Lebensmotto per scientiam ad justitiam (Durch Wissenschaft zur Gerechtigkeit) nicht nur aufgeworfen, sondern auch gleichzeitig zu beantworten gesucht. Die Wissenschaft, vor allem die von ihm mitbegründete Sexualwissenschaft, sollte den sexuellen Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit befreien. Sexuelle Gleichberechtigung – in einer nach wissenschaftlichen Prinzipien und Erkenntnissen lebenden Gesellschaft würde sie sich gemäß Hirschfelds Überzeugung gleichsam automatisch verwirklichen.
Wenn man so will, war diese Utopie des späten 19. Jahrhunderts das Produkt einer nachholenden, szientistischen Bewegung, welche die politische und gesellschaftliche Aufklärung des 18. Jahrhunderts zu vervollkommnen gedachte. Magnus Hirschfeld war darin ganz Kind seines wissenschaftsgläubigen Zeitalters. Aber er war als öffentlicher Intellektueller auch Machtmensch. Denn mit der Wissenschaft – als entscheidender sozialer Deutungselite – wies er nicht zuletzt sich selbst Autorität zu, die menschliche Sexualität zu entschlüsseln, zu befreien und die zukünftige Gesellschaft im Sinne der eigenen Erkenntnisse und Interessen zu prägen.
Es ist ein großes Glück, dass Jeffrey Weeks im folgenden Essay diese nach wie vor aktuelle Grundfrage menschlichen Zusammenlebens aufgreift. Von Hirschfeld, wir ahnen es, konnte sie nicht dauerhaft überzeugend geklärt werden. Vor dem Hintergrund unserer Gegenwart, in einer vor allem technisch globalisierten, aber wertemäßig nach wie vor zerklüfteten Welt, sind wir auf die Antwort eines der bedeutendsten Sexualhistoriker und Sexualsoziologen unserer Tage gespannt.
Jeffrey Weeks ist, auch wenn er den Vergleich vermutlich scheuen oder gar ablehnen würde, ein postmoderner Magnus Hirschfeld. Er ist nicht, daher sollte er diese freundschaftlich gemeinte Charakterisierung nur als sportlichen Ansporn zu weiterem Schaffen verstehen, die einzige Reinkarnation des Berliner Vorkämpfers für die sexuelle Selbstbestimmung des Menschen. Wie George Chauncey in den USA oder Martin Dannecker in Deutschland hat es Jeffrey Weeks stets verstanden, Wissenschaft und gesellschaftliches Engagement, die kritische Diskussion objektiv gewonnener Erkenntnisse und den Aktivismus des öffentlichen Intellektuellen miteinander zu verbinden. Und zwar ohne einer Seite dauerhaft den Vorrang zu gewähren und damit den berüchtigten »Verrat des Intellektuellen« zu begehen, vor dem Julien Benda im dichotomen Stil der späten 1920er Jahre warnte.
Jeffrey Weeks’ gesellschaftlicher Aktivismus wurde früh durch die Gay Liberation Front (GLF) geprägt, deren britischer Zweig sich 1970 an der London School